Nilsitzer Jagdhütte

Allgemeine Beschreibung

Mitten im schier unendlichen Meer des Mischwaldes der Vogtei, liegt die nach historischen Überlieferungen in Bild und Schrift rekonstruierte und neu errichtete nilsitzer Jagdhütte. Als einer der ursprünglichen Verhandlungsorte der Lex Zwergia stellt sie ein Stück wiederbelebter Geschichte dar.
Das drei Stockwerke hohe Gebäude macht von außen einen urtümlichen und wuchtigen Eindruck auf den Betrachter. Seine Grundfläche ist mit fünf Drasch auf sieben Drumod ebenfalls beeindruckend, gerade wenn man den Ort seiner Errichtung berücksichtigt.
Dicke, nach unten hin breiter werdende Trockensteinmauern aus eng ineinander gefügten Steinen und schmale, hohe, schießschartenartige Öffnungen, welche nach innen breiter werden, prägen das Bild und deuten eine herausragende Steinmetzkunst an. Aber ebenso einen Blickfang stellt das oberste, vollständig aus Holz bestehende Stockwerk, mit kunstvollen Balkonen, herausragenden, verzierten Fetten und einem knapp einem Drumod weit überstehendem Dachstuhl dar.
An eine der Breitseiten der Jagdhütte schmiegt sich ein riesiger, kegelförmiger Turm aus Stein, welcher von seinem einem Drasch im Durchmesser im Sockelbereich nach oben hin immer mehr an Breite verliert und sich an seinem höchsten Punkt zu kaum zwei Drumod verjüngt.
Auf diesem an einen stumpfen Kegel erinnernden Bauwerk sitzt ein dreistöckiger, achteckiger Aufbau aus Holz, welcher über seinen Fuß hinausragt. Allein die sich ganz oben befindende, überdachte Wachplattform erlaubt seinem Besucher einen atemberaubenden Blick über die Wälder des Isenhag, bis hin zu den begrenzenden Bergen in der Ferne, da sie über das Blättermeer hinausragt.
Was niemand von unten sehen kann und kaum jemand weiß, mit Ausnahme eines Handwerksmeisters aus der Vogtei Oberrodasch ist, dass der hölzerne Aufbau des Wachturmes ein breites Schwalbenrelief trägt. Dieses ehrt die Göttin Simia und stellt sicher eine Art Neuinterpretation des Vogtes von Nilsitz dar.
Die andere Breitseite beinhaltet ein hohes, doppelflügeliges Tor aus massiven Holzbalken, welche mit dicken Eisenstreben im Mauerwerk verankert sind. Ein steigender Gebirgsbock, das Wappentier der Vogtei prangt über die volle Fläche des Tores, während darüber ein kolossales, geschmiedetes Geweih mit zwölf Enden prangt, dessen Spannweite einen halben Drasch beträgt.
Auf der großen, leicht höher zum restlichen, umgebenden Wald gelegenen, gerodeten Lichtung auf der die Jagdhütte steht, befinden sich ein großer Schrein des Gottes der Jagd, sowie eine steinerne Statue der Ilpetta Ingrasim.
Die Heilige des Ingerimm-Kultes wird in erster Linie für ihre Geduld verehrt. Ob hiermit nun die Geduld der Handwerker und Baumeister bei der Errichtung des Gebäudes, oder der hier unterkommenden Jagdgesellschaften gefördert wurde oder wird ist wohl indes Auslegungssache.
Des Weiteren existiert unweit der Jagdhütte ein großer, mit dunklen Schieferziegeln überdachter Unterstand, in dem Massen an geschlagenem Feuerholz aufbewahrt und getrocknet werden.

Detailbeschreibung

Erdgeschoss

Schreitet man durch das Eingangstor an der Breitseite des Gebäudes, so tritt man nach herunterschreiten von acht breiten Treppenstufen in einen Vorraum, welcher in tiefen Regalbrettern und allerlei Haken die Möglichkeit bietet, ungenutzte Habseligkeiten und dicke Kleidungsstücke abzulegen. Dahinter liegt, nur durch kurz hintereinander liegende, dicke Vorhänge abgetrennt, die große, hohe Halle, welche den Großteil des Erdgeschosses einnimmt. Der Boden besteht hier, wie auch im restlichen Erdgeschoss aus gefügten Steinen. Da das gesamte Stockwerk zur Hälfte unter der Erdoberfläche liegt, erreicht man hier baulich eine enorme Höhe von sicher zweieinhalb Drumod bis zur massiven, hölzernen Zwischendecken. Acht baumsteindicke Tragpfeiler stützen die Konstruktion aus Balken und Streben, welche die Decke hält und allen Anschein nach statische deutlich überdimensioniert ist. Über den Fenstern hängen Holzklötze an Haken, welche entsprechend der Öffnungen geformt sind und gemäß ihrer Vorsehung die schießscharten- artigen Öffnungen abdichten können. Einen zusätzlichen Schutz vor kalter oder nasser Witterung bieten dicke Wachstücher, mit welchen die Klötze enger an das Mauerwerk gefügt werden können. An den langen Seiten der Halle befinden sich zum Beginn und zum Ende hin versetzt je eine der zwei Wendeltreppen. Diese besitzen eine nicht runde, sondern achteckige Ausführung und reichen bis in das Dachgeschoss.

Die große, breite Tafel aus rötlichem Nussbaum füllt einen beträchtlichen Teil des Innenraums des Erdgeschosses. An ihr finden gut fünfzig Personen Platz. Vier an Tragbalken über der Tafel aufgehängte Kronleuchter aus Guss verstärken das eher rustikale Bild. Was in der großen Halle auffällt ist das Fehlen von präparierten Tieren, ihren Hauern oder Geweihen. Jedoch hat der Vogt von Nilsitz aufrufen lassen, dass jedes Tier, welches auf einer aufgerufenen Jagd erlegt wird, ein Recht hätte, ausgestellt zu werden. Das er somit einen regelrechten Wettstreit ausgelöst hat und manchem gar einen Grund gibt des Öfteren, womöglich jedes Jahr an der großen Jagd teilzunehmen nimmt er scheinbar in Kauf.

Ein großer, gemauerter Kamin dominiert eindrucksvoll die andere Seite der Halle, an der sich zusätzlich ein Durchgang in den Küchentrakt, in den Turm und zum Abort befindet. Vor dem Kamin stehen zwei Gruppen von bequemen, mit Fellen versehenen Ohrensesseln, um bei einen erlesenen Wein, Bier oder gar Stärkerem die Geschehnisse der Jagd revue passieren zu lassen, oder gar hohe Politik zu betreiben. Der Feuerraum des Kamins kann von zwei Seiten bestückt und genutzt werden, aus der großen Halle, oder eben der Küche. Ein ausgeklügeltes, gemauertes System von Warmluftschächten, welches parallel aber getrennt zum Abluft verläuft, versorgt die oberen Stockwerke mit zumindest einem Mindestmaß an warmer Luft. Jeder dieser Schächte kann bei Bedarf an mehreren Stellen durch Eisenplatten abgeschiebert werden, um gegebenenfalls ungenutzte Räume, Etagen nicht mit Warmluft zu versorgen.

Zusätzlich befindet sich in der Küche ein tiefes gemauertes Becken am Kaminsockel, dem mittels eines Rohrsystems warmes Wasser für Bäder oder das morgendliche Waschen entnommen werden kann. Vom Küchentrakt aus, kann ebenso der Abort, wie auch ein Waschraum, mit einem großen Zuber betreten werden, welcher zusätzlich über eine Treppe aus dem Obergeschoss erreicht werden kann, um den hohen Herrschaften etwas Diskretion zu gewähren. Auch befindet sich hier der einzige Weg in den Kelleraufgang, welcher steil nach unten führt.

In der Küche befinden sich neben den üblichen, reichlich vorhandenen Töpfen, Pfannen, Kesseln, sowie allen, sonstigen, benötigten Dingen auch Regale mit großen, flach und Rund geschliffenen Steinen, welche besonders lange Wärme zu spenden vermögen. Sie werden am Abend in der Glut des Feuers erhitzt und dann in die Betten der feinen Gesellschaft gelegt. Eine Besonderheit von Küche, Abort und Waschraum ist der Anschluss an ein Rohr aus gebranntem Ton, welches abschüssig durch die Erde in einen tiefer gelegenen Bach fließt und nur regelmäßig durch den Inhalt des Badezubers gespült werden muss. Wasser für den täglichen Bedarf muss nicht mühselig herangeschafft werden, sondern wird aus Regenwasser gewonnen. Hierzu wird die enorme Dachfläche des Hauses genutzt, die in halbe, nach oben hin offene Metallrohre enden, welche wiederum in schräg verlaufend in geschlossene Fallrohre münden und zu einer Sammelleitung zusammenlaufen. Diese endet in einem Nebenraum der Küche, wo sie in mehreren, großen Holzfässern, welche durch kommunizierende Ausgleichsleitungen verbunden sind mündet.

Erstes Obergeschoss

Das erste Obergeschoss dient den bedeutenderen Gästen als Wohnort während ihres Aufenthaltes. Die sich hier befindenden Zimmer haben einen heimeligen Charme, sind komplett hell getäfelt, auch zur Außenwand. Der Boden und die Decke sind in etwas derberem, leicht dunklerem, weil behandeltem Holz gehalten. Die Einrichtung ist einfach aber fein. Betten, Sekretäre, wie auch Regale, Lehnstuhl und Kleidertruhen, die in jedem der acht Zimmer zu finden sind, sind von hoher Qualität und kunstfertig verziert.

Zweites Obergeschoss

Das zweite das Obergeschoss dient den Bediensteten, sowie weiteren, nicht adligen Gästen als Rückzugsort. Rein äußerlich unterscheidet sich der Gesindetrakt nicht von dem ersten Obergeschoss. Jedoch gibt es eine größere Anzahl an Türen und somit Räumen. Die sich hier befindenden Zimmer sind kleiner und besitzen lediglich Betten, sowie eine Kleidertruhe, aber sie sind ebenso sorgfältig gefertigt, wie in dem sich unter ihm befindenden Geschoss. Die Einzelzimmer sind den wichtigen Bediensteten vorbehalten. Des Weiteren gibt es aber auch Doppel- und Vierbettzimmer für einfaches Personal.

Dachgeschoss

Die geräumige Fläche des Geschosses wird lediglich von den massiven Fetten und Balken des Dachstuhles durchbrochen, keine Wand trennt hier den großen Raum ab. Der Dachboden dient hauptsächlich als Lager für überflüssiges Mobiliar.

Kellergewölbe

Wie tief die Gewölbe unter der einstigen Jagdhütte reichen würden, wusste niemand, als das Bauvorhaben begann. Tatsächlich wurden die Bergarbeiter immer wieder aufs Neue Überrascht, als sie die Keller freilegten und somit neu erschlossen. Das bemerkenswerteste dabei war die Tatsache, dass unter dem Waldboden schieres Gestein lag. Etwa fünf Drumod reichte der durch Wurzelwerk und Erdreich verschüttete Treppenabgang in die Tiefe. Die abgetretenen Stufen wurden zu beiden Seiten durch schmale Rampen eingefasst auf denen zerfressen Eisenschienen saßen. Heute sind diese erneuert und am oberen Ende mit einem Flaschenzug ergänzt worden, so dass schwere Lasten auf einem geführten Schlitten in die Tiefe herabgelassen werden können.

Sechs Kellerräume befinden sich am Ende der Treppe. In zwei von ihnen werden Vorräte gelagert, ebenso wie Fässer mit Bier und Gebrannten. Ein weiterer, großer Raum beinhaltet zusätzliche Bänke, Stühle und zusammensteckbare Tische, die bei größeren Gesellschaften bzw. Feierlichkeiten im Freien vor der Jagdhütte benötigt werden. Ebenso gibt es eine durch zwei eiserne Türen gesicherte Waffenkammer und einen Raum, welcher ebenfalls mit einer solchen Tür versehen ist und als Gefangenenzelle genutzt werden kann. Der letzte Raum dient dem Vogt beziehungsweise seinem Vertreter als Arbeitsraum.

Verwendung im Spiel

Der Vogt der gräflichen Vogtei Nilsitz möchte mit dem Wiederaufbau der Jagdhütte ein Zeichen setzen. Einerseits steht es durch seine historische Bedeutung für das Bündnis zwischen Menschen und Angroschim, andererseits für die Traditionen seines Volkes und soll seine Kritiker, welche ihm deren Missachtung vorwerfen, zum Schweigen bringen. Doch darüber hinaus verfolgt Borindarax, Sohn des Barbaxosch mit der Jagdhütte den weitreichenden Plan, der Grafschaft Isenhag mehr politisches Gewicht zu verschaffen, indem er alljährlich den Adel des Herzogtums zur Jagd nach Nilsitz läd.

Meisterinformationen

In dem wiederentdeckten Fluchtgewölbe unter der Nilsitzer Jagdhütte fanden sich Hinweise auf den Standort der legendären goldenen Stadt Umrazim im Orkland (siehe Aventurischer Bote 201).

Quellen

GS07, GS10, GS15, GS16, GS22
KK64, KK78

Erwähnungen im Briefspiel:

Die große Jagd von Nilsitz, Die Planung und Durchführung einer großen Jagd;

Zu Ehren Simias, Peraine 1040 BF;
Nilsitz Jagd- Der Jagdmeister, Travia 1041 BF;
Nilsitz Jagd- Die Landhauptfrau,Travia 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Rodaschquell, Peraine 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Doratrava Anreise, Peraine1042 BF;
Nilsitz Jagd- Otgar Anreise, Peraine 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Sortosch Anreise, Peraine 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Tharnax Anreise, Peraine 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Ankunft Jagdhuette, 4. und 5. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Auf dem Festplatz, 5. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Im Zeltlager, 5. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Phexens Pfade, 5. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Begruessung durch den Vogt, 6. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Das Festgelage, 6. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Der Morgen danach, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Die Jagd, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Jagdgruppe 1, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Jagdgruppe 2, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Jagdgruppe 3, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Im Lager, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Der Jagdkoenig, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Die Entscheidung, 7. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Das Bankett, 8. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Die Nachtigall, 8. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Der Morgen, 8. Ingerimm 1042 BF;
Nilsitz Jagd- Abschied, 8. - 10. Ingerimm 1042 BF;