Nordmärker Greifenspiegel22

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Das PDF des Greifenspiegels findet sich hier.

Mark Elenvina

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Von der Nordmärker Flotte

Angroschsgau, Rondra 1046 BF. Einstmals war das Flusskönigsbanner der Nordmarken ein wohlbekannter Anblick auf dem Meer der Sieben Winde. Die Herzöglich Nordmärker Westmeerflotte mit Sitz in Harben tat ihren Dienst in den Rängen des Raulschen Reiches und sammelte dort vielerlei Ruhm auf ihre Fahne. Im Laufe der Zeit standen einige bekannte Nordmärker Persönlichkeiten der Flotte vor, darunter der überaus beliebte Seebär Harmwig von Salmfang (vor 700 BF) oder der düstere Graf Magnus von Werenhag, der als Admiral die Kaiserlichen Westflotte befehligte und der seit seinem frühen, niemals aufgeklärten Tode als verflucht gilt. Als aber 1000 BF der Windhag unter Kaiser Hal aus den Nordmarken ausgegliedert und als Markgrafschaft eigenständig wurde, änderte sich diese Tradition. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, dass dies nicht ohne Wohlwollen Seiner Hoheit Jast Gorsam vom Großen Fluss, zu diesen Zeiten Herzog der Nordmarken, geschah, der somit ein Loch ohne Boden in seinem Säckel erfolgreich zur direkten Stopfung dem Kaiserhause übergeben konnte. Die Nordmärker Flotte bestand auf dem Papier bis 1003 BF weiter, besaß aber keine in aktivem Dienst stehenden Schiffe mehr, da diese fast vollständig in der Westmeerflotte des Reiches aufgegangen waren. Also wurde der Titel des Nordmärker Admirals als reine Formalie in die Pflichten des Allwasservogtes eingegliedert. Allein drei Schiffe verblieben unter der Handelsflagge der Nordmarken - die Handelspotte 'XXIVster Ingerimm', eine Kogge, die gleichfalls als Händler lief, und das ehemalige Flaggschiff, die Karavelle 'Herzog Jast Gorsam', die, vom Herzog höchstselbsten beauftragt, wenige Monde nach der Aufgabe der Flotte vom Stapel lief und seitdem ein Dasein als Fischkutter fristete. Mit dem kaiserlichen Hoftag auf der Pfalz Angroschsgau im Rondra 1046 BF ersuchte Seine Hoheit Hagrobald vom Großen Fluss bei der Kaiserin um die Restauration einer eigenständigen Nordmärker Flotte. Ihre Majestät Kaiserin Rohaja von Gareth gab diesem Begehren huldvoll statt, so dass bald wieder das Flusskönigsbanner als Zeichen des Herzöglich Nordmärker Westmeerflotte über dem Meer der Sieben Winde wehen wird. Heimathafen der neuen Flotte, die obige drei Schiffe umfasst, wird Havena sein. Es heißt, Seine Durchlaucht Fürst Finnian ui Bennain habe seinem Vasallen (als Graf der Grafschaft Großer Fluss) und guten Nachbarn die Liegeplätze im Havener Hafen durchaus mit Vergnügen überlassen.

Admiral der erneut ins Leben gerufenen Flotte ist kraft seines Amtes der Allwasservogt des Herzogtums Nordmarken, Seine Hochgeboren Gorfang Reto vom Großen Fluss und von Brüllenfels. Doch wird erwartet, dass der Großneffe Seiner Hoheit diesen Titel an einen jüngeren Träger übergeben wird, hat er diese Ausweitung seiner Befugnisse doch mit deutlichem Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen. Aus Elenvina wird gar berichtet, dass es hinter verschlossenen Türen zu einem intensiven Gespräch zwischen Allwasservogt und Herzog gekommen sei, in dessen Verlaufe der Ausspruch seiner Hochgeboren 'zu alt für den Scheiß!' gefallen sein soll - was jedoch samt und sonders im Bereich haltloser Behauptungen zu verorten ist. Der Greifenspiegel wird weiter berichten! (Alara Togelstein-Horning (Tina Hagner) mit Unterstützung von Richild Bleichbruck (Heinrich Schmidt))

Rätsel um die Junkerin von Züchtelsen

Kerbelberg, Travia 1046 BF. Nicht viele Meldungen kamen über den letzten Götterlauf aus dem beschaulichen Junkergut Kerbelberg in der Baronie Bollharschen. Im Travia 1045 BF war es, da der Gemahl der jungen Junkerin, Aurea Coletta von Züchtelsen, bei der Verteidigung seiner Frau und des gemeinsamen ungeborenen Kindes sein Leben ließ (der Greifenspiegel berichtete). Die junge Witwe übertrug daraufhin die Verwaltung ihres Lehens dem Dienstritter Dankrath von Wiesenthurm und begab sich auf Reisen. Wohin genau konnte und wollte uns auch auf Nachfrage niemand bestätigen.
Nun, genau einen Götterlauf später wurde die Junkerin abermals in ihrem Lehen gesehen. Der Anblick, den sie dabei bot, warf jedoch die eine oder andere Frage auf, was vor allem daran lag, dass sich die Adelsdame allem Anschein nach in freudiger Erwartung befand. Ob dies einer jungen Witwe gut zu Gesicht steht, sollten sich der geneigte Leser und die geneigte Leserin selbst beantworten.
Mit einem offiziellen Kommentar zum Zustand der Junkerin und ihrem Auftauchen geizt man auf Burg Kerbelberg, was natürlich den Nährboden zur einen oder anderen Spekulation bereitet. Bekannt geworden ist inzwischen jedoch, dass es die Adelige, nach dem Ableben ihres Gemahls, nach Rommilys verschlug, wo sie die Nähe zur Herrin Travia suchte. Inwiefern diese Suche damit zusammen hing, dass sie sich nun, womöglich unverheiratet, in freudigen Umständen befindet, ist nicht bekannt und darf bezweifelt werden.
Ein Gerücht, das sich in diesem Zusammenhang besonders hartnäckig hält, ist, dass Aurea von Züchtelsen mitnichten den Weg der Schande beschritt, sondern in Rommilys geheiratet haben soll und das ungeborene Kind eine Frucht dieser Verbindung sei. Eine Bestätigung dieser Annahme blieb bis dato jedoch ebenso aus wie eine Zurückweisung. Der Greifenspiegel wird in dieser Sache jedoch weiterhin seine Ohren offenhalten.
(Ulfried Windbeutel)


Landgrafschaft Gratenfels

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Zusammenkunft der Nordgratenfelser Barone in Ambelmund

Ambelmund, Nordgratenfels, Rahja 1045 BF. Vom 17. bis zum 20. Rahja 1045 BF freute sich Ambelmund über den Besuch nahezu aller Nordgratenfelser Barone oder deren hochrangiger Abgesandter. Auf Einladung Ihrer Hochgeboren von Fadersberg trafen diese auf Burg Fadersberg zusammen, um sich, so viel wurde nur bekannt, über die aufgrund jüngster Raubritterüberfälle (der Greifenspiegel berichtete in seiner letzten Ausgabe) angespannte Sicherheitslage zu beraten und mögliche gemeinsame Schritte zur Bekämpfung des Problems abzustimmen. Die Ergebnisse des Treffens liegen dem Greifenspiegel noch nicht im Detail vor - wie stets wird an dieser Stelle getreulich berichtet, sobald vertiefte Erkenntnisse zur Verfügung stehen. (Eilada Daubschlager)

Unter Herrin Travias Blick

Landgrafschaft Gratenfels, Edlengut Kaltenklamm, Praios 1046 BF. Es gibt derzeit viel zu feiern, im wunderschönen Gut des Edlen von Kaltenklamm! Nicht nur der wohlgeborene Herr Ulfried Tommeldan von Argenklamm selbst hat in der edlen Dame Pralinda Veriya von Dachsgrün eine ihm zugeneigte Frau gefunden, die an seiner Seite verweilen wird, sondern auch die Schwester des Edlen, die junge Dame Gunhild Yaquiria von Argenklamm, hat sich noch am gleichen Tage mit dem Rechtsgelehrten Talfano von Altenberg verlobt. Beide Paare wollen nach altem Brauch auf Jahr und Tag vor der Herrin Travia in löblicher Zweisamkeit verbringen und ihre gegenseitige Zuneigung prüfen, ehe man den heiligen Bund schließen wird. Mögen die Götter sie schützen und ihre Zuneigung gedeihen lassen! (Talfano von Altenberg)


Die Stärke der Nordmarken sichern – Vakanzen vermeiden

Landgrafschaft Gratenfels, Kleingratenfels, Travia 1046 BF. Der Verlust der Baronin von Rodaschquell bewegt noch immer die Gemüter des Isenhags. Doch scheint das Grafenhaus die Elfenbaronin nicht gänzlich für verloren zu erachten. Nach Recherchen des Greifenspiegels wird Hochgeboren Liana Morgenrot als „vermisst“ geführt und das Lehen deshalb bis auf Weiteres nicht neu vergeben. Dieses Faktum, das wir für die werte Leserschaft haben bestätigen können, machte wohl schon eine Weile als Gerücht die Runde, drang es doch bis in die Landgrafschaft Gratenfels. Melcher Sigismund von Ibenburg, Vogt der Grafenlande, schien ob des Berichts des Junkers Lares von Mersingen von der Entscheidung Graf Ghambirs überrascht. „So hat die höchstgeschätzte Baronin doch eindeutig die Sphäre der Sterblichen verlassen und ist in jenseitige Reiche übergetreten. Das Reich braucht starke Herrscher von Praios‘ Gnaden. Vakanzen können die Stärke des Herzogtums in Mitleidenschaft ziehen. Leere Throne im Nordmärker Hochadel müssen wir nach Kräften vermeiden – für das Land, für den Herzog!“, erklärte das Familienoberhaupt der Ibenburgs. Es bleibt abzuwarten, ob der langmütige Graf der Eisenlande bereits eine Nachfolge ins Auge gefasst hat. (Stephaan Verdings)


Eine weitere Pagin für Burg Tannwirk

Burg Tannwirk, Baronie Witzichenberg, 1. Praios 1046 BF. Mit dem heutigen Feiertage ist die junge Dame Junivera Lillybeth Tannwirk vom Lilienhain als Pagin in die Dienste Seiner Wohlgeboren Leon Eberwulf von Tannwirk, Burghauptmann auf Burg Tannwirk und Onkel der Baronin von Witzichenberg, getreten. Junivera ist die Tochter des Baumeisters Ansvin Tannwirk und seiner Gemahlin Libella vom Lilienhain, ihres Zeichens Schreinermeisterin aus Herzogenfurt, wo die Familie auch ihren Wohnsitz hat. Die Familie ist verwandt mit den Eberwulf von Tannwirk, dem Baronshause zu Witzichenberg. In der Baronie Witzichenberg ist Meister Ansvin sehr bekannt, stellte er sein Können doch schon bei zahlreichen erfolgreichen Bauvorhaben unter Beweis. Dazu gehören der Wiederaufbau des Tempels des Lichts zu Kefberg, die Instandsetzung der Motte Feldertrutz sowie der Umbau des Sankta-Theria-Hospitals. Gefährten im Pagendienst findet Junivera in Rinalda von Sturmfels, Tochter des Stadtvogts von Herzogenfurt, und Falk von Tannwirk, Erbe des Junkerguts Drachenstieg.

(Lara von Siebenstein)


Norsold Kornsteiner, der Schläger von Hadingen!

Was ist aus dem einstigen Unruhestifter geworden? Die Redaktion des Greifenspiegels hat ihn aufgesucht!

Trollhagen (Rittergut Hadingen), Baronie Schweinsfold, Praios 1046 BF. Zwei Götterläufe ist es her, dass sich die Baronin Selinde II. von Schweinsfold vermählt hat. Doch verlief bei der damaligen Traumhochzeit nicht alles reibungslos. Bei der Ringhüterprozession, bei welcher die Bundringe von Herzogenfurt nach Hadingen gebracht wurden, damit diese in einem heiligen Ritual neu geschmiedet werden konnten, kam es zu gewalttätigen Protesten. Norsold Kornsteiner (22 Sommer) war einer jener Aufrührer, welcher gemeinsam mit zwei Kumpanen beim Volksfest auf dem Hadinger Gutshof die Schaubühne erstürmte, als gerade die lieblichen Perainenlerchen mit der Menge friedlich feierten. Die Sängerin Junivera Schlehfold (32 Sommer) beschrieb damals die Geschehnisse wie folgt: “Als diese betrunkenen Saufköppe auf die Bühne kamen, sah ich mich hilfesuchend nach den Bütteln um, konnte jedoch niemanden erspähen. Hinter der Bühne ging ich in Deckung und bedeutete meinen Kolleginnen, es mir gleich zu tun. Wir kamen den Göttern sei Dank alle mit dem Schrecken davon.”

Erst durch das beherzte Eingreifen einiger Freiwilliger, darunter auch der Schwester Ihrer Hochgeboren der Baronin, gelang es den Bütteln, die Aufrührer in Gewahrsam zu nehmen. Während seine Freunde Einsicht zeigten und mit einer vier Monatsnamen langen Strafarbeit im Hadinger Gutspark davon kamen, wurde der Aufrührer Norsold Kornsteiner mit zehn Peitschenhieben auf dem Hadinger Marktplatz sowie einem einjährigen Bußwerk als Holzfäller im Hadinger Ingrawald bestraft. Viele fragen sich, was aus diesem jungen Mann geworden ist.

Die Redaktion des Greifenspiegels hat ihn aufgesucht und befragt. Norsold Kornsteiner lebt inzwischen mit seiner Gemahlin Cindira in Trollhagen, zu Fuß zwei Stundengläser praioswärts des Dorfes Hadingen. Die Ortschaft ist für den Holzabbau bekannt und Norsold hat eine dauerhafte Anstellung als Holzfäller gefunden. “Mann, war ich damals dumm; ich hab eine Menge 'Scheiß’ gebaut, war ständig betrunken, aber ich bin zu einem besseren Menschen geworden! Dank meiner Frau Cindira hat mein Leben eine gute Wendung genommen. Sie war damals mit Luci schwanger und als mir klar wurde, dass ich nicht nur mein Leben, sondern auch das unserer Tochter verwirkt habe, da habe ich beschlossen, ein besserer Mensch zu werden. Also habe ich Cindira ein zweites Mal gefragt, ob sie mich noch immer heiraten möchte und sie hat 'Ja' gesagt”, berichtete er, während uns Cindira frisch gebackene Kekse reichte. Cindira (29): “Ich glaube, mein Norsold hat als Holzfäller von Anfang an Gefallen gefunden an dem, was er macht. Er ist jeden Tag lange an der frischen Luft und schlägt auf die Bäume ein. Seiner Figur hat es jedenfalls nicht geschadet und ich kann nur sagen, dass er der beste Vater für Luci ist, den man sich wünschen kann. Seine Besuche im ‘Schratenkrug’ halten sich auch in Grenzen.” Lachend stimmte Norsold zu: “Ja, morgens gibt es ein kräftiges Frühstück, bevor die Schicht losgeht. Das ist noch vor Sonnenaufgang. Dann ziehen wir los in die Berge in den Ingrawald. Wenn wir abends heimkommen, dann will ich am liebsten gleich zu Cindira und Luci. Die Beine hochlegen und entspannen.”

Seine Gemahlin: “Könnte dir so passen… Im Ernst, er ist wundervoll! Wenn er nach Hause kommt, dann spielt er in unserem kleinen Garten mit Luci. Letzten Sommer hat er sogar aus Holz eine Schaukel und ein großes Baumhaus gebaut und seither haben wir alle Nachbarskinder bei uns zu Besuch.”

Redaktion: “Denkt ihr ab und zu darüber nach, noch einmal nach Hadingen zurückzukehren? Fühlt ihr einen Groll gegenüber der Baronin oder dem Gutsherren Hardomar von Hadingen?”

Norsold lachte laut: “Um nichts in der Welt würde ich das Leben eintauschen wollen, das wir uns hier aufgebaut haben. Wir führen ein ruhiges Leben, haben ein eigenes kleines Haus und hier in Trollhagen die besten Freunde auf dem Dererund. Es ist alles gut, so wie es ist und wir wollen hier den Rest unseres Lebens verbringen.” Redaktion: “Habt ihr nochmal etwas von eurem Kumpan Manak gehört?”

Norsold: “Nein, soweit ich weiß, hat er überlegt, bei der Burggarde am Hof der Baronin anzufangen. Das hatte ihm der Gutsherr nahegelegt. Was aus ihm wurde, kann ich jedoch nicht sagen.”

Redaktion: “Was ging dir damals durch den Kopf, als ihr auf die Bühne gestürmt seid?” Norsold: “Puh, erst nicht viel. Da war viel Wut im Spiel. Mein Kumpel Manak hat immer davon erzählt, wie er gemeinsam mit dem Herrn Wolfmar im Krieg war. Viele gute Ritter sind damals gefallen. Schweinsfold braucht eine starke Hand, die regiert. Wenn der Herr Hardomar einmal in den Krieg ziehen sollte, melde ich mich ganz sicher freiwillig zum Waffenvolk.” Norsold zog fragend die Stirn zusammen. “Hand aufs Herz, könnt Ihr Euch vorstellen, dass die Baronin Selinde ihre Truppen persönlich ins Feld führt?”

Zugegeben, wir von der Redaktion mussten schmunzeln und schüttelten den Kopf.

"Inzwischen ist mir jedoch klar geworden, dass dies nicht unbedingt notwendig ist. Unsere Coletta von Hadingen ist eine fähige Burgoffizierin und ich bin gerne gewillt, unter ihrer Führung in den Krieg zu ziehen.”

Redaktion: “Und was ging dir damals durch den Kopf, als die Situation eskalierte? Zwischendurch wurde es ja ganz schön brenzlig…” Norsold: “Das kann man wohl sagen! Anfangs wollten wir nur unserem Unmut Luft machen. Doch dann ging alles ganz schnell, wie in einem schlechten Alptraum. Damals gingen einfach die Pferde mit mir durch und ich konnte nicht mehr klar denken. Sicherlich auch dem vielen Obstwein geschuldet.” Redaktion: “Und was denkst du nun über die Baronin?” Norsold: “Sie ist eine fähige junge Frau und ich habe vollstes Vertrauen, dass sie unsere Baronie in gute Zeiten führen wird!”

(Davna Britzke)


Praios’ Blick ruht wohlwollend auf Schnakensee

Baronie Schnakensee, Nordgratenfels, Praios 1046 BF. Lux triumphat! Seit dem ersten Praios diesen Jahres steht mit ihrer Gnaden Ringard von Falkenhaupt eine geweihte Dienerin des Götterfürsten der Baronie Schnakensee als Hofkaplanin zu Diensten! Sie berät nicht nur ihre Hochgeboren in Recht und Gesetz sowie in Glaubensfragen, sondern steht auch dem Volk als Ratgeberin und Seelsorgerin zur Verfügung. Auf dass das Licht des Herren im Herzen des Landes hell wie eh und je strahlen möge! (Jasper von Niedersprötzingen)

Wahre Kund zu falscher Stund

Baronie Ambelmund, Nordgratenfels, Angroschgau, Rondra 1046 BF. Im Rahmen der Untersuchungen zu den am Rande des Hoftages zu Angroschsgau entführten jungen Adligen, unter denen sich allen voran der Prinz der Nordmarken befand (der geneigte Leser findet hierzu einen ausführlichen Artikel in der vorliegenden Ausgabe des Greifenspiegels), kam zutage, dass seine Hochgeboren Leodegar von Fadersberg, Gemahl und Truchsess der Baronin von Ambelmund, am Vorabend jener Ereignisse auf seine Hoheit mit dem Vorhaben zugekommen war, die in den letzten Monaten seiner Auffassung nach in Folge der landgräflichen Sicherheitsmaßnahmen auf der Reichsstraße III prekär verschlechterte Sicherheitslage im Nordgratenfelser Hinterland (der Greifenspiegel berichtete in seiner letzten Ausgabe) vor die Kaiserin höchstselbst zu tragen, wie auch das im Gepäck des Adligen ursprünglich als mögliches Beweismaterial sichergestellte und nachfolgend - obgleich nie gehalten - getreulich wiedergegebene Redemanuskript belegt.

“Eure kaiserliche Majestät, Eure herzögliche Hoheit, Hochwohlgeboren,

ich erhebe das Wort im Namen meiner Gemahlin Wunnemine von Fadersberg, Baronin von Ambelmund. Doch spreche ich für sie nicht allein. Was ich vortrage, drückt genauso die Sorgen und Belange weiterer Hochgeborener Häupter Nordgratenfels’ aus. Unseren Lehen all ist gemein, dass sie im Norden der Landtgrafschaft Gratenfels liegen, mithin also auch den Nordrand des Herzogtums, unserer geliebten Nordmarken, und ebenso des Heiligen Neuen Kaiserreichs vom Greifenthron zu Gareth markieren. Wir sind es - und mit wir meine ich nicht nur uns Adlige, sondern auch die frummen und fleißigen Leute, die zu schützen unsere Pflicht ist – wir sind es, die nicht nur ein raues Land in stetem Ringen wieder und wieder, Tag für Tag, Jahr um Jahr, der Wildnis abtrotzen und urbar halten. Wir sind auch Schild und Schutz der Nordmarken und des Reichs, erster Wall vor den Gefahren des Nordens. Sind Herzogtum und Reich bedroht, greifen wir zu Waffen und verteidigen beide treu und tapfer, wenn es sein muss, bis zum letzten Atemzug!

Doch in Zeiten des Friedens – und in solchen dürfen wir uns doch wähnen, nicht wahr? – In Zeiten des Friedens werden alle Kräfte dafür gebraucht, die karge Krume zu beackern, die Schafe und Ziegen zu hüten und die Wälder zu bewirtschaften. Nicht um Reichtümer zu erringen. Sondern um hungrige Mäuler zu stopfen und im Winter nicht zu erfrieren – ergo: um zu überleben, um auch weiterhin Herzogtum und Reich dienen zu können. Auch wenn wir noch so wehrhaft sind und immer sein werden, kann sich deshalb in Friedenszeiten keine Baronie leisten, mehr als nur eine Handvoll Bewaffnete dauerhaft vorzuhalten.

Umso fataler ist, wenn wir es dann unversehens mit einem in der Grafschaft unnötigerweise selbst herangezüchteten Feind zu tun bekommen! Jahrelang… was sage ich… jahrzehntelang wurde sich nicht ernsthaft der Sicherheit der Reichstraße III angenommen! Ungeschützt und einladend stand sie Räuberei und Wegelagerei offen. Niemanden darf verwundern, dass an einem solch reich gedeckten Tisch ein Raubritterpack überhaupt erst herangemästet wurde, das seinesgleichen sucht!


Nun endlich, so schallte es durch die Lande, hätten sich die Gratenfelser Ministerialen des Problemes angenommen! Hört, hört!

So freute sich jeder brave Gratenfelser, dass es nunmehr ein Ende nehme mit den Umtrieben der Raubritter, der Raustahls und wie sie alle heißen mögen. Doch anstatt wie jeder gute Gärtner das Übel an der Wurzel zu packen und auszureißen – will sagen, das Raubrittergezücht in seinen Verstecken aufzuspüren und ein für alle Mal auszumerzen, werden nur einige oberflächliche Triebe abgeschnitten – es wird auf der Reichstraße verstärkt patrouilliert.

Natürlich gibt es dort jetzt weniger Überfälle. Doch sind die Rauestahls und Konsorten jetzt alle ehrbare Bauern oder Handwerker geworden? Mitnichten! Jetzt, da ihre Tafel abgedeckt ist, suchen sie sich andere Tröge, denn Fressen müssen sie trotzdem: ins Nordgratenfelser Hinterland haben sie sich zurückgezogen, wo die Wälder reichlich Deckung und schroffes Gelände Schutz und Unterschlupf gewähren. Wo keine gräfliche Patrouille in die Quere kommt, sondern nur eine Handvoll Büttel oder gar ein paar sich mit Feldgeräten verzweifelt verteidigende Dörfler. Wo es weniger zu holen gibt. Dafür holt man öfter. Man nimmt es jetzt nicht mehr den reichen Händlern. Sondern Leuten, die ohnehin kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen.


Ich habe es gesagt – wir sind wehrhaft und stets willig, etwas zu tun, für die unsren einzutreten und zu kämpfen. Aber von uns hat keiner die Leute, diesem Abschaum hinterherzustellen, seine Verstecke zu finden und auszuräuchern.

Hoffnungsvoll und in unerschütterlichem Glauben schauten wir daher nach Gratenfels, doch das einzige was wir von Ministerialenseite vernahmen, war die Frage, ob unsere Leute auch wirklich brav zu den Zwölfen beten. NATÜRLICH beten sie sie brav zu den Göttern! Nicht nur täglich in Worten und des Praiostags im Tempel oder Schrein, sondern mit jedem Atemzug, durch das Werk ihrer Hände, durch ihre Taten und ihr festes Herz! Was aber wird getan, das Vertrauen dieser Menschen in die von Praios gefügte Ordnung nicht nur zu stärken, sondern auch zu rechtfertigen? Wer springt denen zur Seite, die stets für Herzogtum und Reich einstehen? Wann endlich werden die Probleme angegangen, statt sie auf die Rücken derer umzuladen, die ohnehin schon schwer zu tragen haben?

Wir ersuchen Euch daher, als Eure getreuen Vasallen, untertänigst und in Demut, um Beistand gegen diese Heimsuchung, die unbedacht in unsere Lehen getrieben worden ist.”


Herzog Hagrobald, so wird von Ohrenzeugen überliefert, zeigte sehr wohl Verständnis für die Nöte der Nordgratenfelser, nicht jedoch für den Zeitpunkt und Rahmen, in dem der Ambelmunder jene zu Gehör bringen wollte.

So wurde dem Baronsgemahl durch ein energisches Machtwort des Herzogs die zweifelsohne große, der Umsetzung seines Ansinnens jedoch entgegenstehende Ehre zuteil, sich persönlich und unmittelbar “der Zukunft der Nordmarken anzunehmen” und sich während des Hoftags um den Nordmärkischen Prinzen und den weiteren Adelsnachwuchs zu kümmern. Leodegar von Fadersberg fügte sich demütig und dankbar dieser Weisung (ebenfalls belegt durch ein nach seinem vorübergehenden Verschwinden aufgefundenes und vorliegend zitiertes Schreiben):


Eure Herzögliche Hoheit, in demütiger Ergebenheit erbitte ich ebenso förmlich wie von ganzem Herzen, mein gestriges verbales Eindringen in Sachen der, wie ich nach wie vor betonen muss, durch gräflich ministeriale Hand viel zu spät und undurchdacht durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen an der Reichsstraße III und der durch diese verursachten Folgeprobleme in Nordgratenfels, zu entschuldigen.

Ort, Zeitpunkt und auch Inbrunst meiner Reden sowie mein unbedachtes Ansinnen, die Sachverhaltsdarstellung dieser Tage vor die Kaiserin zu tragen, waren – dies gestehe ich vorbehaltlos und voll Scham ein – unpassend, und – obgleich durch den Wunsch getrieben, unseren Verpflichtungen Euch, den Nordmarken und unseren Schutzbefohlenen gegenüber bestmöglich nachzukommen - durch keine auch noch so prekäre Lage gerechtfertigt. Selbstverständlich seid Ihr bereits durch das Schreiben meiner Gemahlin bestens über die jüngsten Entwicklungen informiert und werdet Euch diesen zu gegebener Zeit widmen.

Unser unerschütterliches Vertrauen darauf steht ebenso wenig in Frage wie unsere immerwährende eherne Treue Euch gegenüber. Voll Demut nehme ich daher Eure an mich gerichtete Aufgabe an, mich der Ausbildung der Knappinnen und Knappen sowie Paginnen und Pagen anzunehmen und danke Euch für Euer Vertrauen, Euren allerprinzlichsten Sohn für diese Tage meiner Obhut zu überlassen.

Ich werde - wie stets - alles dafür tun, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.

In Treue und Ergebenheit

Leodegar von Fadersberg


Erleichtert wurde ihm dies gewiss durch die ihm gleichsam zuteil werdende Ehre, den Herzog im Anschluss an den Hoftag nach Elenvina begleiten und dort sein Anliegen nochmals detailliert vortragen zu dürfen. (Eilada Daubschlager)

Jagdfalkenverkauf und Gerüchte

Witzichenberg, Herbst 1046 BF. Schon seit Frühsommer letzten Jahres kursierte in höheren Kreisen das Verkaufsangebot eines ausgebildeten Jagdfalken. Nichts Ungewöhnliches, doch der Verkäufer lässt aufhorchen: Herr Dario Eraldo, Leiter des Hospizes zu Witzichenberg und bis Winter 1045 BF Leibarzt der dortigen Baronin. Herr Eraldo ist notorisch als Lebemann wie als passionierter Jäger. Verkauft ein solcher seinen einzigen Jagdfalken, noch dazu ein gut ausgebildetes und, wie ich hörte, bei Jagden erfolgreiches Tier, folgt dieser Kunde ein ganzer Tross an Vermutungen und Gerüchten. Bloßer Geldmangel wird kaum die Ursache sein, ist doch auch allein das Salär eines leitenden Medicus' nicht zu verachten. Spiel- und Wettschulden also? Nicht unwahrscheinlich, setzt doch auch seine Gespielin, die Maga ter Greven, zuweilen hohe Einsätze in Imman- und sicher auch anderen Wetten. Oder steckt noch mehr dahinter? Gar Alimente für einen Bankert in höheren Kreisen? Der Falke, hörte ich kürzlich, sei inzwischen übrigens verkauft. An wen, muß zur Zeit ebenso offen bleiben wie die Antwort auf obige Fragen. (Adriana von Erlenteich)


Nachruf auf einen Bruder im Dienst Rondras

Tempel zu Orgils Grab, im Efferd 1046 BF. Mit Schrecken und Bestürzung vernahm ich die Nachricht vom Verschwinden und vermutlichen Tod des Bruders im Dienste Rondras Ardamil Leustein von Arivor.

Er weilte über die Namenlosen Tage als Gast im Tempel zu Orgils Grab, und ich lernte ihn als nachdenklichen, doch kämpferischen und zuversichtlichen Bruder im Glauben kennen. Nicht zuletzt seiner Standhaftigkeit und seinem beruhigenden Zureden gegenüber Zweifelnden und Verängstigten dürfte es zu verdanken sein, dass die bösen Mächte in der Umgegend des Tempels nicht die Oberhand gewannen.

Am ersten Tage des Praios verließ Ardamil Leustein den Tempel, um weiter zur Halle des Heiligen Hlûthar in Gratenfels und danach gen Angbar zu ziehen.

Sollten niederhöllische Mächte sich seiner bemächtigt und ihn in Verwirrung gestürzt haben, so hoffe ich und bete zur Herrin, dass sein Sturz in die Klamm kein Frevel, sondern am Ende doch noch Sieg über die Widersacher der Zwölfe gewesen ist.

Im Buch des Tempels bleibt sein Name in Ehren verzeichnet.

Herrin, Leuin zu Alveran, sei seiner Seele gnädig!

Grimo Steinklaue von Orgils Grab


Eine Heilige wurde wiedergefunden

Altenwein, Baronie Schwertleihe im EFFerd/ TRAvia 1046 BF. Eine Sensation ereignete sich auf der Feste Amleth. Diesmal von positiver Natur. Als ich das letzte Mal von hier berichtete, betraf dies unter anderem den Tod des Vogtes zu Altenwein. Infolgedessen machte sich seine Wohlgeboren Aureus Praioslaus von Altenwein auf, die Rechtsgeschäfte des Verräters zu überprüfen, und durchsuchte die Archive der Feste Amleth nach Urkunden, Dokumenten und Steuerunterlagen des Junkerguts Altenwein. Seine Neugier ließ ihn auch nach älteren Dokumenten suchen und so stieß er auf ein Pergament, dass von einer frommen Frau berichtet, welche auf dem Gebiet des heutigen Junkertums Alternwein lebte und nach ihrem grausamen Tode zur Heiligen erklärt wurde. Da in den Wirren der Kaiserlosen Zeit diverse Dokumente im ganzen Reiche verschwanden oder vernichtet wurden, beschloss seine Wohlgeboren das Pergament prüfen zu lassen. Da das Ergebnis noch aussteht, freue ich mich darauf der geschätzten Leserschaft in der nächsten Ausgabe die Vita der Heiligen Illizia präsentieren zu dürfen. Faldor Schwarzlist

Vogt von Kefberg ehelicht Grangorer Künstlerin

Kefberg, Baronie Witzichenberg, 14. Travia 1046 BF. Am heutigen 14. Travia wurde in Kefberg feierlich der Traviabund zwischen Seiner Wohlgeboren Galan Phexhilf von Siebenstein und der aus Grangor stammenden Künstlerin Yacoba Chiesa di Corte, welche seit einiger Zeit als Gast der Baronin in Kefberg weilt, begangen. Zu den Gästen zählten, außer der Familie Siebenstein, Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk und ihr Gemahl, Seine Hochgeboren Ingrawin Eberwulf von Tannwirk, mit ihren Kindern, Liliane Eberwulf von Tannwirk, Gala von Tannwirk und weiteres Gefolge der Baronin. Aus Kefberg wohnten Seine Hochwürden Ardan von Siebenstein, Hochgeweihter des Tempels des Lichts zu Kefberg mit den Geweihten Etyra von Kranick und Praiodan Gumbeltritt sowie der Schneidermeister Kittelböck, ein enger Freund des Bräutigams, der Zeremonie bei. Von der Familie der Braut weilten keine Gäste in Kefberg, was vermutlich an der kurzen Verlobungszeit des Brautpaares lag. Natürlich machen viele Gerüchte die Runde, denn warum sollte eine junge Frau, die gerade etwas mehr als zwanzig Götterläufe zählt, einen Mann ehelichen, welcher die siebzig bereits überschritten hat? Und das auch noch so überstürzt, dass die eigene Familie nicht zur Zeremonie erscheinen kann? Man munkelt, dass die rahjagefällige Beziehung der beiden, die ganz Kefberg schon seit Wochen Gesprächsstoff lieferte, nicht ohne Folgen blieb und dass Ihre Hochgeboren selbst eingeschritten ist, und verlangt hat, dass das Paar den Traviabund schließt, um dem Kind den Makel der unehelichen Geburt zu ersparen. Die Baronin soll den Stadtvogt nach ihrer Rückkehr aus dem Windhag unverzüglich zum Gespräch zitiert haben, nachdem man ihr die Affäre zugetragen hatte. Getobt haben soll sie, dass die Burg gebebt habe, berichtet man. Dem Vogt blieb gar nichts anderes übrig, als ihr umgehend zu gehorchen, hätte er sonst um Amt und Würden fürchten müssen. Am Hochzeitstag war jedoch von Animositäten nichts mehr zu spüren. Das Brautpaar strahlte mit der Praiosscheibe, die den Herbsttag vergoldete, um die Wette. (Lara von Siebenstein)

Längst überfälliger Schritt

Witzichenberg, Efferd 1046 BF. Gute Nachrichten aus Witzichenberg! Zu einer längst überfälligen Trennung kam es im Sommer in der Baronie Witzichenberg: Der ehemalige Leibmedicus Dario-Eraldo Tiljak-Karinor, der sich – vorgeblich aus Rücksicht auf Ihre Hochgeboren, in Wirklichkeit wohl eher, um seine üble Herkunft zu verschleiern – Doctor Dario Eraldo nennt, hat nun auch seine Stellung als Leiter des Sancta-Theria-Hospitals aufgegeben und Witzichenberg verlassen – und seine Gespielin und deren Scholarin verlassen ebenfalls mit ihm die Baronie.

Hat nun der Herr Doctor seine Stellung aufgegeben oder hat er sie aufgeben müssen? Das "beiderseitige Vertrauen" (zwischen Ihrer Hochgeboren und dem Doctor) solle nicht mehr bestehen, heißt es aus dem Umfelde Ihrer Hochgeboren. Dem geneigten Leser drängt sich die Frage auf, ob dasselbe je bestanden habe. Bekannt dürfte sein, daß Ihre Hochgeboren den Doctor nicht selbst in die Baronie geholt hat: Die Alt-Baronin hat seinerzeit, statt den aufrichtigen Angehörigen der Weißen Gilde zu vertrauen, die Graumaga Circe ter Greven in die Baronie geholt. Diese war und ist mit dem Doctor in Rahja (oder auf andere Weise?) verbunden und hat ihn – und nicht nur ihn, sondern später auch noch eine Scholarin aus der Pestbeule des Südens – sozusagen mit "eingeschleppt" und ist darüber hinaus durch andere Dinge unangenehm aufgefallen. (Man erinnere sich an die Sphärenreise der Landthauptfrau, die Korruption im Rahmen der Brot-und-Hadrokles-Paligan-Spiele, die ausschweifenden Feierlichkeiten und ihre undurchsichtige Rolle bei den Ereignissen auf der Schweinsfolder Hochzeit.)

Daß die Maga wie auch der Doctor sich unter Ihrer Hochgeboren Melinde von Tannwirk bei weitem nicht soviel würden herausnehmen können wie zu Zeiten der Alt-Baronin, mußte jedem Bewohner und jeder Kennerin der Baronie eigentlich klar sein. Daß ausgerechnet dem Doctor und der Maga dieser Umstand, der für sie wichtiger ist als für alle anderen, nicht klar war, hat einmal mehr gezeigt, wie herzlich gleichgültig den beiden ihr Umfeld ist – zumindest, solange sie dort wie die Made im Speck leben können.

Ob nun der Doctor seine Stellung aufgegeben hat oder entlassen wurde und die Maga ihm gefolgt ist, ob die Maga hinausgeworfen wurde oder aus eigenem Antriebe ihre Position aufgegeben hat und der Doctor ihr gefolgt ist oder ein anderes Ränkespiel zur Trennung geführt hat, ist letztendlich einerlei: In der Baronie wird ihnen niemand nachtrauern, in den Nordmarken würde es auch niemand tun, entschlössen sie sich, auch gleich die Provinzgrenze – oder im Idealfalle die Reichsgrenze – für immer zu überschreiten. Die Befürchtung, ja fast schon eine Gewißheit, ist jedoch, daß dieser Schritt erst nach weiteren Fällen der Pflichtvergessenheit – und zum Fenster hinausgeworfener Entlohnungen – erfolgen wird. (Khadan Hesindel)

Ein neuer Edler in Kranick – Viererlen wird neu belehnt

Landgrafschaft Gratenfels, Baronie Kranick, Travia 1046 BF. Still war es in der Baronie Kranick in den letzten Götterläufen. Die Baronin ist politisch nicht in Erscheinung getreten, hat sich weitgehend zurückgezogen. Nun dringt jedoch Ungewöhnliches aus der abgelegenen Baronie.

Roana von Viererlen, Edle zu Viererlen, wurde von ihrer Hochgeboren Iriane Madaline von Kranick zum Kranikfluchs Ende Efferd 1046 BF auf Burg Kranichstein bestellt. Was besprochen wurde, Wissen wohl nur die beiden Damen selbst. Es war bei diesem vertraulichen Gespräch keine weitere Person zugegen, weder der Sohn und Erbe ihrer Hochgeboren, noch der Gatte der Edlen. Am Ende des Gespräches war Roana von Viererlen jedenfalls nicht mehr die Edle des Gutes Viererlen nach dem Willen der Baronin. Doch was hat zu der Entscheidung der Baronin geführt? Liegt eine Pflichtverletzung der Familie oder ein Streit über die Heerfolge zur anstehenden Landwehrübung in zwei Sommern vor? Wir werden es wohl nie erfahren.

Doch ihre Hochgeboren macht Nägel mit Köpfen, ein neuer Edler wurde schon bestellt. Der neue Edle von Viererlen ist Radulf von Trek. Er leistete den Lehnseid am 1. Travia des Götterlaufes.

Was wissen wir über den neuen Edlen zu Viererlen, immerhin dem bevölkerungsreichsten der Edelgüter nach dem Domänengut ihrer Hochgeboren innerhalb der Baronie: Der neue Edle ist ein Studienfreund seiner Wohlgeboren, Irian Hadelin, der Jüngere zu Kranick von Kranickfluchs, damit Rechtsgelehrter der Rechtsschule zu Elenvina. Radulf steht im Traviabund mit dem hohen Herren Alanus von Trek. Dieser erhielt seinen Ritterschlag vom Herzog im Praios 1042 BF auf dem Kaiserturnier zu Gareth. Die beiden haben vor der gütigen Mutter den Knaben Merkan (Geb. 1039 BF) adoptiert. Wir werden die Entwicklungen in Kranick weiterhin im Blick behalten, scheint es doch so, als ob die ehrwürdige Familie von Kranick zum Kranickfluchs aus ihrem Winterschlaf erwacht sei. Amaldus Feienstetter


Vermählung auf Gut Bussardstein

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Gut Bussardstein, Baronie Witzichenberg, Travia 1046 BF

Irdisches: Wer die Geschichte von Travin und Erdrun nachlesen möchte, findet sie unter diesem Titel im Nordmarken-Wiki. (Lara von Siebenstein)


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Grafschaft Isenhag

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Verschollen: Liana Morgenrot von Rodaschquell

Baronie Rodaschquell, Travia 1046 BF Schicksal und Verbleib der Baronin zu Rodaschquell sind nach den Ereignissen rund um den schändlichen Paktierer Pruch ungeklärt. Vogt Bernhelm Korninger droht mit Klage vorm Reichsgericht bei Behauptungen, sie sei tot.


Freude und Erleichterung mögen sich breit machen ob des Sieges gegen den finsteren Paktierer Pruch, der die zwölfgöttergefälligen Normarken zu lange mit seinen Untaten gepeinigt hat und nun – Dank des Herrn PRAios, der die Finsternis bannte! – unschädlich gemacht werden konnte und sein gerechtes Ende fand (der Greifenspiegel berichtet). Und dennoch sind die Wunden, die der Schändliche gerissen hat, sehr tief. So gilt es denn zu beklagen, dass die höchst ehrenwerte Baronin von Rodaschquell, Ihro Hochgeboren Liana Alyandéra Morgenrot, seit jenem denkwürdigen Tag gen Ende RAHja nicht mehr länger in diesen unseren Landen weit. Ja, es ist bereits spekuliert worden, ob die Baronin, die dem Volke der Auelfen entstammt, „ins Licht gegangen" sei, wie die Angehörigen jenes Volkes das Gleiten vom Leben in die Gefilde der Alveraniare benennen.


Dennoch sind die Geschehnisse nicht einwandfrei geklärt. Und so ist es bis heute umstritten, ob die Dame Morgenrot, die beim einfachen Volkes wegen ihres unvergleichlichen Gesangs auch „die Nachtigall" geheißen wird, tatsächlich nicht mehr länger unter uns ist. So hat der Vogt der Baronie, seine Wohlgeboren Bernhelm Korninger, bei seiner Hochwohlgeboren Ghambir, Sohn des Gruin, Graf des Isenhags, eine Petition eingereicht, die Baronin als verschollen zu erklären. Seine Hochwohlgeboren habe dem Gesuch bereits stattgegeben, hieß es. Demnach gilt die Dame Morgenrot von Rodaschquell nun für eine Zeit von höchstens zwölf mal zwölf Monden als verschollen, sollte sie nicht zuvor zurückkehren oder ihr Ableben unzweifelhaft bewiesen sein. Er werde jedwede unbewiesene Behauptung, die Baronin sei tot, mit einer Klage vor dem Reichsgericht ahnden, wie der streitbare Vogt bereits verlauten ließ.

Vertreibung finsterer Schwarzkünstler

Wie der Greifenspiegel von Augenzeugen erfuhr, war die Baronin höchstselbst an der Konfrontation des Pruchs in unserer stolzen Capitale Elenvina beteiligt. Eine Konfrontation, bei der nicht nur zahlreiche hochgestellte Persönlichkeiten der Nordmarken sowie viele ehrbare Mannen und Frauen der Flussgarde beteiligt waren, sondern bei der auch wackere Kämpen aus dem Bergkönigreich Xorlosch stritten, unseres hochgeschätzten Nachbarn unter den Bergen. „Es war merkwürdig, diese liebreizende, zarte Gestalt neben schwer gepanzerten Rittern und Angroschim in die Halle schreiten zu sehen", sagte Randolf Rahenfelder, ein Ritter vom Orden des Donners und einer der Überlebenden. „Doch wirkte sie nicht minder entschlossen als alle anderen." Gar furchtbar muss der Kampf gewesen sein, der sich im Herzen der Nordmarken ereignete, und bei dem viele Tapfere sich der Finsternis stellten, die unser schönes Land nun schon so lange gepeinigt hat. „Als die Priester des Götterfürsten eine daimonische Dunkelheit bannten, die uns zuvor die Sicht geraubt hatte, stand die Baronin wie eine marmorne Säule inmitten des Saals und blickte zwei schändliche Schwarzkünstler – offenbar Verbündete des Pruchs – mit eisigem Zorn an. Und dann webte sie ihre eigene Magie, um sie zu vertreiben", erinnert sich eine Hauptfrau der Flussgarde.

Nach dem Kampf gab es viele Opfer zu beklagen, und viele lagen noch siechend darnieder, BORon näher als TSA. Der tapfere Ritter Kalman von Weissenquell wäre vermutlich ebenfalls unter den Opfern gewesen, wäre nicht ihre Hochgeboren von Rodaschquell ihm zu Hilfe geeilt. Doch den geschundenen Leib des Ritters zu heilen, um ihn von der Schwelle des Todes zu holen, kostete ihre Hochgeboren, die bereits vom Kampf sehr erschöpft gewesen sein muss, nach übereinstimmenden Aussagen die letzte ihrer Kräfte.

Mysteriöser Elf schreitet ein

Was dann geschah, ist nicht eindeutig klar. Es heißt, nachdem sie Ritter Kalman geheilt habe, sei sie leblos darnieder gesunken. Alsdann jedoch habe sich inmitten der Halle, tief unter der Eilenwîd, ein Tor geöffnet, eine Art Portal, das strahlend blauen Himmel und weiße Wolken zeigte. Und heraus soll ein Elf getreten sein, der so prunkvoll und stattlich gewesen sei, das man ihn für einen Fürsten seines Volkes halten müsse. Er habe die Anwesenden traurig und anklagend zugleich angeblickt, sich dann jedoch zu der Baronin gebeugt und ihr seine Hand auf die Stirn gelegt. Dann habe er sie auf seinen Armen durch das Portal getragen. Und sie wardt fort.

Der Verbleib ihrer Hochgeboren ist damit völlig unklar. Wer war jener mysteriöse Elf? Und wo mag ihre Hochgeboren nun wirklich sein? Einige Anwesende sagten, es spiele keine Rolle, ob sie noch lebe oder tot sei, denn sie sei nun in Landen, die jenseits der Grenzen unseres Reiches lägen. Andere wiederum sagten, sie sei mit Erfüllung dieser Aufgabe – der Verteidigung der Marken wider den Pruch – dieser Welt entschwunden und werde nimmer zurückkehren. Wiederum andere sagten gar, jener Elf habe sie entführt.

Queste zur Klärung des Schicksals ihrer Hochgeboren

Der streitbare Herr Darian von Sturmfels jedenfalls, Ritter zu Rodaschquell, hat bereits verlauten lassen, dass er all dies so nicht hinnehmen werde und sich auf eine Queste begeben wolle, um das Schicksal der Baronin zu enthüllen. Auch, um den guten Leuten der Baronie Gewissheit zu geben. Guten Leuten wie etwa Friedselma Runkel, Wirtin des weithin gerühmten Kelnener Gasthauses „Rosenhof". Das Verschwinden ihrer Hochgeboren, die im Jahr 1009 BF zur Baronin von Rodaschquell ernannt wurde und somit seit nunmehr 36 Jahren über den Quell des Rodasch herrscht, bekümmere sie sehr: „Die Stimme der Nachtigall war immer wie eine Kerze. Eine Kerze an einem Fensterbrett in einer stürmischen Nacht. Und nun ist sie fort. Es ist dunkler geworden im Isenhag." Benutzer:Rodaschquell

Aufruf zur zweiten Großen Jagd von Nilsitz

Grafschaft Isenhag, Gräfliche Vogteien von Nilsitz, Praios 1046 BF. Nach der ersten Großen Jagd, die im Jahr 1042 BF unweit von Senalosch- der sogenannten ‘letzten Festung’ in den urtümlichen Wäldern von Nilsitz ausgetragen wurde, ist es nun, genau vier Jahre später, wieder so weit. Landauf, landab, in den gesamten Nordmarken, wie auch in einigen Städten des benachbarten Fürstentums, werden wieder Aushänge angeschlagen, die dazu aufrufen, in den Isenhag zu ziehen, um an der Jagd teilzunehmen. In der Nilsitzer Jagdhütte, einem originalgetreuen Nachbau einer jener Orte, an dem einst die Lex Zwergia ausgehandelt wurde, werden sich vorwiegend Adlige aus Herzogtum und Kosch versammeln, um dem Gott der Jagd zu ehren. Die Veranstaltung, für die vier Tage angesetzt sind, wird auch dieses Jahr mit einem großen Festgelage am 6. Ingerimm eröffnet werden.

Wir erinnern uns. Das Gelage der ersten Großen Jagd von Nilsitz wurde als das ‘fast vier Grafentreffen’ bekannt, an dem neben Graf Ghambir Sohn des Gruin vom Isenhag, Gräfin Groschka Tochter der Bulgi von Waldwacht, auch Graf Growin Sohn des Gorbosch von Ferdok, nebst vieler hochrangiger Vertreter der Bergkönigreiche und einiger Abgesandter des Hochkönigs aller Zwerge Albrax Sohn Agam teilnahm. Wir wünschen allen Teilnehmern der Jagd den Segen des Alten vom Berg. (Burkhard Ludolfinger)


Der Steinkreis von Simias Kate

Grafschaft Isenhag, Gräfliche Vogteien von Nilsitz, Rondra 1046 BF. Wie uns aus Calbrozim vom Hofe Grafen gemeldet wird, hat es im vergangenen Mond eine Zusammenkunft von Geoden und Druiden nahe der Opferschlucht gegeben.

Der Steinkreis von Simias Kate, wie jener Kreis von jahrtausende alten Menhiren genannt wird, war bereits mehrfach Schauplatz solcher Treffen. Im Travia 1042 BF kamen sogar zwergische Zauberkundige des gesamten Kontinents zusammen, so dass sogar der Aventurische Bote darüber berichtete.

Was Anlass der diesjährigen Zusammenkunft war, bleibt uns fast selbstverständlich verborgen. Es sollen unter anderem der im gesamten Isenhag bekannte Geode Gargamil Gebirgsbock und der noch junge Gefährte des Wassers Lagorasch Sohn des Sugusch anwesend gewesen sein. Eine Randnotiz jedoch lässt aufhorchen. Angeblich soll der Junker von Trollpforz, zu jener Zeit in der Nähe des Dorfes Simias Kate, nachdem der Steinkreis benannt wurde, gesehen worden sein.

Thankred Hartowulf d.j. von Trollpforz, seit Tsa 1044 BF Obrist der Isenhager Jäger und vormals bei einigen Standesgenossen als Wilderer verschrien, ist eine der seltsamsten Erscheinungen auf dem isenhager Adelsparkett. Dass er ein besonderer Mann ist, sollte bereits seit dem Besuch von leibhaftigen Steinschraten auf der Stammburg seines Hauses im Peraine 1042 BF und nach seiner Hochzeit im Peraine 1043 BF feststehen, wo mehrere Gäste, den Besuch zweier Trolle bestätigen. Der Greifenspiegel berichtete in beiden Fällen. Ob der Trollpforzer etwas mit der Zusammenkunft am Steinkreis von Simias Kate zu tun hat wissen wir nicht mit Sicherheit, das sein Name in diesem Zusammenhang fällt, erscheint uns jedoch erwähnenswert. (Burkhard Ludolfinger)

MI: Der Junker von Trollpforz hat sich bei dem ungefähr ein Dutzend Naturzauberern, die sich dieses Jahr an der Opferschlucht versammelt hatten, als Hüter des Trollpfades vorgestellt und dieses mit Hilfe des Schwertes der Vögte von Nilsitz demonstrativ geöffnet.

Erneut entfachter Streit um das Heiligtum des Flussvaters

Grafschaft Albenhus, Stadt Albenhus, Anfang Rondra 1046 BF. Erneut schlagen die Wellen hoch in der Auseinandersetzung um das Heiligtum des Flussvaters. Auf der einen Seite steht die Kirche des Launenhaften unter Wortführung Quelina von Salmfang, auf der anderen Borindarax Sohn des Barbaxosch, Urenkel des Rogmarog von Isnatosch und gräflicher Vogt von Nilsitz. Beide Streitparteien erheben Anspruch auf die Deutungshoheit um die sakrale Grotte an der Opferschlucht, welche bereits in bosparanischer Zeit geschaffen wurde. Die Efferdkirche will das Heiligtum dem Herren der Gezeiten weihen, wohingegen die Angroschim dies strikt ablehnen und auf einen ‘Friedensschluss’ zwischen ihnen und dem Flussvater hinweisen. Die Kinder des Allvaters befürchten wohl, den launischen Herren des Großen Flusses zu verärgern. Wie uns nun aus Albenhus vermeldet wird, sei die Meisterin des Flusses, die Metropolitin der Binnenland der Kirche des Efferd erzürnt über das letzte Schreiben des gräflichen Vogtes. Er habe es an Respekt mangeln lassen und werde nun mit der Konsequenz leben müssen.

Was das heißen soll? Nun, Quelina von Salmfang ließ diese Frage unseres Schreiberlings nicht unbeantwortet. In Kürze würde eine große Delegation des Tempels der rauschenden Wasser von Albenhus aus gen Sturzenstein aufbrechen, um Tatsachen zu schaffen, so die Metropolitin. Und, wenn Sie liebe Leser, diese Anmerkung gestatten, sie war in Wort und Tonlage sehr nachdrücklich.

Der Greifenspiegel hofft, dass der Streit friedlich beigelegt werden kann und dass sich die aufbrausenden Gemüter beider Seiten besänftigen lassen. (Burkhard Ludolfinger)

Eklat an der Opferschlucht?

Gräfliche Vogteien von Nilsitz, Edlengut Sturzenstein, Rondra 1046 BF. Es war Ende des Mondes der Sturmleuin, da eine Delegation des Tempels der rauschenden Wassern aus Albenhus unter Führung Quelina von Salmfangs selbst vor dem Eingang zur Grotte des Heiligtums des Flussvaters ankam. Indes, sie wurden bereits erwartet. Eine Gruppe von Angroschim und Menschen hatten sich versammelt, um die Priesterschaft des Efferd willkommen zu heißen, auch wenn jedermann klar war, dass das Aufeinandertreffen einen brisanten Hintergrund besaß.

Die Metropolitin des Launenhaften ließe es sich alsdann auch nicht nehmen, dem jungen Vogt und Urenkel des Rogmarog von Isnatosch für dessen ‘verbale Anmaßungen’ leidenschaftlich zu rügen.

Der Sohn des Barbaxosch, der unter anderem in Begleitung des Edlen von Sturzenstein Kalver Kupferfeld, dem Angroschgeweihten Grimmgasch 'Friedenswahrer' groscho Kagannto, dem Geoden Lagorasch ‘Gefährte des Wassers’ Sohn des Sugusch und des Knappen der Leuin Argmin Rijsh’alnaar von Hlûtharshall gekommen war, ließ die Tirade an deutlichen Worten stoisch über sich ergehen, so heißt es, auch wenn seine Adjutanten ihn dann und wann beruhigen mussten, wenn der als streitlustig bekannte Angroscho ‘zu deutlich’ antworten wollte. Und so ist es vermutlich dem Eingreifen Dritter zu verdanken, dass Meisterin des Flusses der Binnenlande und gräflicher Vogt nicht verbal aneinander gerieten und die Situation eskalierte.

Ein anderer Umstand jedoch könnte ebenfalls zumindest hilfreich gewesen sein die Zwerge zu einem ernsthaften Verhandlungsangebot zu bewegen. Über der Opferschlucht zog sich während der verbalen Auseinandersetzung ein gewaltiges Unwetter zusammen, ein Sommergewitter, welches dem Zorn der Hochgeweihten entsprungen schien. Beide Seiten mussten sich kurzerhand in das Heiligtum des Flussvaters zurückziehen, indem das Wasser des Großen Flusses für die Zwerge derweil hüfthoch stand. Ein Erdrutsch infolge des starken Niederschlags verschüttete wenige Zeit später den Eingang zur Grotte und brachte Zwergen und Menschen zur Einsicht gemeinsam zu Flußvater und dem Unbändigen zu beten, so heißt es.

Als sich das Unwetter einige Stunden später auflöste, eilten rasch Helfer herbei. Die lange Abwesenheit des Edlen von Sturzenstein war nicht unbemerkt geblieben. Die Männer und Frauen aus der nahen Ortschaft befreiten die Eingeschlossenen mit Schaufeln und viel harter Arbeit. Wieder an der frischen Luft und im Lichte eines neu anbrechenden Tages dann, lud der gräfliche Vogt die Delegation aus Albenhus kurzerhand zur weiteren Unterredung in die Nilsitzer Jagdhütte ein, um in Ruhe über eine Lösung diskutieren zu können. Zunächst aber fanden sich alle Teilnehmer für einen Tag Ruhe auf Burg Sturzenstein ein, bevor man am darauffolgenden Morgen gemeinsam in die Wälder der gräflichen Vogtei aufbrach. (Burkhard Ludolfinger)

Konsultationen in der Jagdhütte

Gräfliche Vogteien von Nilsitz, Efferd 1046 BF. Im Mond des Unberechenbaren kam es zu einer Konsultation zwischen dem Klerikus der Efferdkirche der Nordmarken und Vertretern der Angroschim vom Isenhag unter Wortführung des Urenkels von Fargol Sohn des Fanderam vom Eisenwald.

In der Nilsitzer Jagdhütte, die vor ein paar Jahren durch das ‘fast Vier-Grafen-Treffen’ bekannt wurde, saßen beide Parteien viele Tage beieinander, während ihr Streit um das Heiligtum des Flussvaters, gelegen im Edlengut Sturzenstein an der Opferschlucht hin und her wogte. Doch wie erwartet, gab es viele Klippen zu umschiffen und dies nicht nur, weil Borindarax Sohn des Barbaxosch sich immer wieder die Meinungen seines Urgroßvaters und die des Rogmarog von Xorloschs in dieser Sache einholen musste, die selbst nicht zugegen waren.

Zunächst schien die Brandung die Klippen nicht bezwingen zu können und wie zu vernehmen war, tobten die Debatten der Wortführer über lange Zeit, doch langsam bahnte sich die Einsicht ein schwaches Bett und grub sich letztlich tief genug um einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss Bahn zu brechen, den auch der Klerikus des Allvaters von Isnatosch und Xorlosch mittragen würden. Dieser sieht vor, dass eine geweihte Figurine des Launenhaften in einem der Nebenkammern der Grotte des Heiligtums aufgestellt wird, so dass die zahlreichen gläubigen Pilger, die die uralte Kultstätte besuchen, seitdem sie im Firun 1041 BF wiederentdeckt wurde, an einem würdigen Ort zum Herren der Gezeiten beten können.

Die als Delfin-Grotte bekannte Kammer, welche mit Efferd gefälligen Reliefs versehen ist, liegt, wie die anderen Nebenräume des Heiligtums, etwas tiefer, so dass man dort zumeist bis zur Hüfte im Wasser steht, während einem im Allerheiligstens bei ruhigem Wellengang auf dem großen Fluss das Wasser nur bis zu den Wappen schwappt. Wir hoffen, dass mit dieser Einigung der Streit um das Heiligtum zumindest vorerst beigelegt ist. (Burkhard Ludolfinger & Prikt Freienstädter)

Spurlos verschwunden!

Baronie Eisenstein, Rittergut Eisenstein, 10. Tag der Rondra 1046 BF. Die Bewohner des kleinen Ortes Talaue, unweit der Stadt Eisensteyn, südlich des Krähenbachs und vom Regalshorst in einer kleinen Senke eingefasst, beklagen das Verschwinden einer ansässigen Krämerin und berichten von einem seltsamen Eigenleben des Waldes. In Begleitung zweier kundiger Forstleute habe der Dorfschulze Kohlbacher sich auf die Suche nach der ansässigen Krämerin Ilse in den Regalshorst begeben, da sich nach anhaltender Abwesenheit der herzliche Laden der jungen Frau unvollendeten Tagwerks zurückgelassen bewies. Die lebenslustige Krämerin habe im Wald Pilze sammeln wollen, wie Zeugen aufgeklärt hätten. Nunmehr werde Ilse seit beinahe einem Wochenzyklus vermisst.

Kohlbacher berichtet, dass die bekannten Pfade des Waldes in die Irre zu führen schienen und die Gruppe im Regalshorst tagelang die Orientierung verloren geglaubt habe. Infolge nächtlicher Ereignisse habe der Wald sich der Eindringlinge entledigt, wie der Dorfschulze in anhaltender geistiger Verwirrung beschwört. Die Einwohner wissen infolge der Recherche des Greifenspiegels zu bekräftigen, dass der Kohlbacher, welcher sich volle drei Tage im Wald verschollen wähnt, die Suche bereits nach kaum einem Stundenglas abgebrochen habe. Die ortskundigen Begleiter des verwirrten Dorfschulzen wie die Krämerin verbleiben vermisst!

Dem Fall des Verschwindens der freien Frau Ilse bliebe kaum Bedeutung der Erwähnung, wenn der Regalshorst nicht den Ahnheymsweg, dem kürzesten Handelsweg von Obena nach Rickenbach beträfe, sodass Wohlgeboren Lucard von Eisenstein fortan in dieser Sache Sorge kümmere, um Aufklärung der seltsamen Ammenmärchen voranzutreiben. (Gryphenklamm)

Ein Nachruf auf eine einzigartige Baronin

Grafschaft Isenhag, Rosenhain, Praios 1046 BF Hohe Herrschaften der Nordmärker Lande, wertes Volk, wir betrauern den Verlust einer einzigartigen Persönlichkeit: Die Baronin von Rodaschquell, Liana Alyandéra Morgenrot, Baronin von und zu Rodaschquell, genannt „die Nachtigall“ ist von uns gegangen. Sie hat ihr derisches Dasein dem Wohl des Herzogtums und all seiner Bewohner gegeben. Die Familie von Mersingen ob Rosenhain zollt der Mutter der Lande am Quell des Rodasch die letzte Ehre. Der Junker höchstselbst wurde Zeuge ihrer größten Stunde und berichtet ergriffen, damit alle Lande den Triumph der Elfenbaronin vernähmen: Kalman von Weissenquell, Schwager unseres hochgeschätzten Kontormeisters, hörte Golgaris Schwingen schlagen. Das niederhöllische Gemetzel war gerade erst erstorben. In dieser Stunde größter Not schenkte ihre Hochgeboren dem treuen Recken ihre letzte Kraft und bewahrte ihn so davor, lang vor seiner Zeit vor die Seelenwaage Rethon zu treten. Sie gab sich selbst dafür hin. Ob dieses höchsten Beweises echter Kameradschaft taten sich die Pforten strahlender Sphären garselbst auf. Ihnen entstieg eine majestätische Gestalt, in gleißendes Licht gehüllt, einem Alveraniar gleich. Die Gestalt, nur entfernt an einen Fey erinnernd, zollte ihrer Hochgeboren Liana den Respekt, den eine Retterin verdiente und lud sie ein, die Qual und Mühsal des Lebens auf Deren abzuwerfen. Mit einem Lächeln auf den geschwungenen Lippen ergriff sie seine Hand und ließ sich in Sphären jenseits des physischen Daseins geleiten.

Die Familie von Mersingen, allen voran Junker Lares auch im Namen seines Vaters Ernbrecht, bedauern diesen herben Verlust für die Lande am Fuße des Isenhag. Trost spendet ihnen nur das Wissen, dass die Baronin nunmehr aus freien Stücken an einem Ort jenseits der Sünde weilt. Zum Wohle der Baronie und des Gutes Rosenhain wünscht der Junker dem Vogt Bernhelm Korninger, er werde die weise Regentschaft seiner Herrin fortsetzen, bis das Grafenhaus über die Nachfolge entschieden hat. Das Haus Mersingen sieht in der großen Gnade, die die Zwölfe der Landesherrin zu Teil werden ließen, eine Bestätigung ihres guten Werkes. So ist es göttliches Gebot, ihr Vorbild auch nach ihrem Abschied zu ehren. Die Junker des stets blühenden Rosengartens wollen mit dieser Announce ihre helfende Hand in diesen schweren Tagen für Rodaschquell reichen. So soll am Fuße der Isenhagberge eine große Tafel gedeckt und ein Fest in Ehren der Elfenbaronin abgehalten werden: Auf dass Mutter Travia alle ihre Untertanen und die wackeren Menschen Rosenhains in Gedenken an eine einzigartige Baronin zusammenführt. (Lares von Mersingen, jüngeres Haus ob Rosenhain)

Machtwort aus Calbrozim

Grafschaft Isenhag, Vogtei Wedengraben, Travia 1046 BF. Das Verschwinden oder gar der vermeintliche Tod der Baronin von Rodaschquell sorgt für Begehrlichkeiten in Reihen des Adels, da Hochgeboren Liana Alyandéra Morgenrot zumindest offiziell keine Nachkommen zurücklässt, welche ihre Nachfolge antreten könnten. Doch Graf Ghambir, Sohn des Gruin, vom Isenhag sieht hinsichtlich des verweisten Kirschthrones keinen Handlungszwang: Wie einer seiner Vasallen, der gräfliche Vogt von Nilsitz, Bordindarax Sohn des Barbaxosch, in dieser Sache in seinem Namen vermeldete, gedenkt der Graf auf absehbare Zeit nicht, tätig zu werden, um Rodaschquell neu zu belehnen. Seine Hochwohlgeboren griff hiermit womöglich die Initiative des Vogts der Baronin von Rodaschquell auf, Bernhelm Korninger, der mehrfach vehement insistiert hatte, dass ihre Hochgeboren als verschollen gelten müsse, solange ihr Tod nicht einwandfrei bewiesen ist. Etwas, wie der Vogt bekundete, das derzeit nicht gegeben sei. Sollte in dieser Angelegenheit nicht anders beschieden werden, würde dies bedeuten, dass die Baronie erst nach zwölf mal zwölf Monden neu würde belehnt werden können, solange niemand den Tod der Baronin unzweifelhaft nachweisen kann. (Burkhard Ludolfinger)

Prinz und weiterer Nordmärker Nachwuchs von Zwergen entführt

Kaiserliche Pfalz Angroschsgau, Rondra 1046 BF. Am Rande des Hoftags kam es zu einem ungeheuerlichen Vorfall: Während der anwesende Adel der Nordmarken und des übrigen Reichs seinen höchstpolitischen Aufgaben nachging, sind die mitgereisten Knappinnen und Knappen, Paginnen und Pagen und weiteren Adelssprösslingen - darunter kein geringerer als der Sohn unseres Herzogs, Seine Allerprinzlichste Hoheit Godehard Jast vom Großen Fluss - auf einmal allesamt spurlos verschwunden. Unmittelbar zuvor hatten sie sich, wie Zeugen zu berichten wussten, unter der Anleitung seiner Hochgeboren Leodegar von Fadersberg, Baronsgemahl und Truchsess von Ambelmund, und begleitet von Ihrer Gnaden Rike von Eisenstein, einer Geweihten der Ewigjungen, Exerzitien in den ritterlichen Fertigkeiten und Tugenden gewidmet.

Eine eilig eingesetzte und - angesichts des Verschwindens des Prinzen der Nordmarken - hochrangig besetzte Untersuchungsgruppe stieß am letzten bekannten Aufenthaltsort auf keinerlei Spuren, die darauf hindeuteten, dass Erwachsene und Kinder mit Waffengewalt überwunden worden wären. Stattdessen fanden sich Spuren von Schlafgift, das zumindest den arglosen Kindern mit einem Getränk verabreicht worden sein musste.

Erste Verdachtsmomente deuteten auf den Ambelmunder Truchsess als Verantwortlichen für die abscheuliche Tat hin. Zum einen hieß es, dass er erst am Vorabend seitens des Herzogs höchstselbst im Anschluss an eine, so munkelt man, hitzige Diskussion über die Sicherheitslage in Nordgratenfels mit der höchstehrenvollen Aufgabe der Knappen- und Pagenbetreuung betraut worden war, statt mit seinen Anliegen vor die Kaiserin treten zu dürfen. Zum anderen hatte er sich offensichtlich kurz vorher im nahegelegenen Bergdorf mit einer Reihe alchemistischer Zutaten eingedeckt, die für den verabreichten Trank hätten dienen können.

Doch auch die Vertraute der Eidechse geriet in Verdacht, hatte sie sich doch zuvor lauthals gegen den bewaffneten Ritterstand im Allgemeinen und im Speziellen dessen Berechtigung, in Elenvina und auch andernorts in Nordmarken Waffen tragen und anwenden zu dürfen, ausgesprochen, und sich nach Auskunft des hiesigen Kräuter- und Alchemika-Händlers, Grimmox Feuerhand, ebenfalls erst kürzlich mit einschlägigen Ingredienzen eingedeckt.

Den unermüdlichen Nachforschungen der damit betrauten Kommission sei Dank fanden sich bald entlastende Hinweise - so hatte Leodegar von Fadersberg bereits ein an den Herzog adressiertes Entschuldigungsschreiben formuliert und die Zutaten, welche überdies für die Fertigung des Schlafgifts noch der Ergänzung durch schwerer zu beschaffende Inhaltsstoffe bedurft hätten - nach Auskunft seines Leibdieners nicht zum ersten Mal für persönliche Zwecke beschafft. Auch im Falle Ihrer Gnaden von Eisenstein ergaben sich Belege, dass die erworbenen Alchemika offensichtlich eine andere, ungefährliche Zweckbestimmung hatten. Doch blieben die beiden und mit ihnen die Kinder und Jugendlichen weiterhin unauffindbar.

Vielleicht war es für die Gemüter besonders der Eltern und Schwerteltern der jungen Adligen besser, zunächst nichts von deren Verbleib zu wissen, mussten diese doch haarsträubende Abenteuer durchstehen. Denn die Kinder waren von den wahren Übeltätern mitsamt ihrer beiden erwachsenen Begleiter in eine in den Tiefen unter den Ingrakuppen gelegene, von glutflüssiger Lava durchströmte Kaverne verschleppt worden, Teil einer mutmaßlich aufgrund Wühlschrataktivität aufgelassenen und in Vergessenheit geratenen ehemaligen Zwergenbinge.

Ihre Entführer hatten jedoch nicht mit dem Mut und der Findigkeit der jungen Leute gerechnet, die sich aus ihrem glühend heißen Gefängnis zu befreien wussten und sich durch eine ältere, teilweise eingebrochene und von riesenhaften Höhlenspinnen besiedelte Lavaröhre zurück an die Oberfläche kämpften. Als das Gröbste zunächst überstanden schien, führte Ihre Gnaden von Eisenstein voll Verantwortungsbewusstsein die jüngeren Kinder und Halbwüchsigen, allen Voran seine Allerprinzlichste Hoheit, zunächst einen sicherer anmutenden Pfad weiter, während Leodegar von Fadersberg mit den ihrer Schwertleite bereits deutlich näher stehenden und ohnehin dem eigenen Tross angehörigen Knappen Joram II von Sturmfels und Luassa vom Schwarzen Tann sowie verstärkt durch Gala und Falk von Tannwirk den gefährlicheren Weg weiter und schließlich gar zurück durch das Höhlen- und Gangsystem wählte.

Was zunächst waghalsig und verantwortungslos anmutet, erwies sich als höchst hilfreich für die Aufklärung der Geschehnisse, denn sie fanden dort wertvolle Beweise zu den Urhebern und Hintergründen der Schandtaten sowie überdies einen vergessenen Aufzug, den die Übeltäter kürzlich wieder nutzbar gemacht hatten. Trotz eines Zwischenfalls mit einem Wühlschrat, bei dem sich seine Hochgeboren von Fadersberg ernster verletzte, gelang es den jungen Helden, über jenen Aufzug bis in einen Gang vorzudringen, der sie direkt in den Keller unter einem alten, nahe des Dorfes Trossberg gelegenen Wachturm führte, und dort sogar eigenhändig und ohne jede erwachsene Hilfe einen der heimtückischen und höchstgefährlichen Verschwörer zu überwältigen und gefangenzunehmen! Einen anderen unterirdischen Weg in ebenjenen Wachturm hatten inzwischen auch die Jüngeren gemeinsam mit Ihrer Gnaden von Eisenstein gefunden, doch hätten alle gemeinsam diesen wohl länger nicht verlassen können, hätten sich die jungen Herrschaften nicht auch noch als äußerst klug, gelehrsam und so findig bewiesen, dass sie sich sogar den durch vielerlei zwergische Rätsel gesicherten Weg nach draußen erschließen konnten. Dort trafen sie alsbald auf die nach ihnen suchenden Erwachsenen.

Mittels des durch beide Gruppen gesammelten Beweismaterials und des Gefangenen der Kinder, bei dem es sich um Perilit, Sohn des Grimmox, handelte, konnten die Übeltäter überführt werden: Es waren der zwergische Alchemika-Händler Grimmox Feuerhand und seine beiden Söhne, Perilit und Torilit, die sich als die treibenden Kräfte einer umstürzlerischen Gruppe namens "Widerstand Xorlosch" erwiesen. Sie trugen sich schon lange Zeit mit dem kruden Gedanken, Angroschgau, Xorlosch und die ganzen Ingra-Kuppen vom vermeintlichen Joch des Neuen Reiches befreien zu wollen, sind aber nach ihren eigenen Niederschriften erst kürzlich auf das vergessene Gangsystem und die Aufzugsanlage gestoßen, die sie - im Irrglauben, die sei zugleich Geschenk und Aufforderung Angroschs zu ihren Taten - zur infamen Entführung der Kinder und Jugendlichen genutzt hatten.

Die Rädelsführer wurden sofort festgenommen und der Gerichtsbarkeit überstellt. Es bleiben der Schrecken und das Entsetzen über solch Niedertracht und Verblendung, doch überwiegen die Freude über die sichere Rückkehr der entführten Kinder und Erwachsenen und der berechtigte Stolz darüber, welch vortreffliche junge Generation den Nordmarken heranwächst. Die Kaiserin höchstselbst empfing die jungen Helden und ließ diesen, nachdem sie sich von den Geschehnissen hatte berichten lassen, Lob, Dank und inspirierenden Zuspruch zuteil werden. Wahrlich: Mit solch mutigen, gewitzten und zugleich aufrechten jungen Adelssprösslingen braucht dem Herzogtum und dem Reich nicht bange zu sein. (Eilada Daubschlager)

Amtsniederlegung Oberrodasch

Vogtei Oberrodasch, Rondra 1046 BF. Vögtin Utsinde von Plötzbogen hat ihr Amt als Vögtin von Oberrodasch einstweilen niedergelegt. Vorausgegangen war der vereitelte Anschlag auf die Kaiserin während ihres Besuches auf Pfalz Angroschgau Ende des Praiosmonds. Wie der Greifenspiegel im Artikel „Prinz und weiterer Nordmärker Nachwuchs von Zwergen entführt“ bereits berichtet, hatten sich einige Angroschim als umstürzlerische Widerstandsgruppe namens „Widerstand Xorlosch“ organisiert und wollten den Isenhag vom vermeintlichen Joch des menschlichen Kaiserreiches befreien.

Ihre Wohlgeboren Utsinde von Plötzbogen, die als Freundin des kleinen Volkes unter den Zwergen Xorloschs bekannt und geschätzt ist, hat nun völlig überraschend für alle Graf Ghambir um einstweilige Entlassung aus ihren Diensten für die Grafschaft Isenhag gebeten. Das solches Gedankengut unter den Angroschim erblühen konnte und zu solch verdammungswürdigen Taten führte, hat die 74-jährige tief erschüttert. Mit ihrem Knappen Brinjan von Hartsteen und einigen Getreuen befindet sie sich aktuell auf einer Reise durch Garetien, der Heimat ihres Knappen.

Ob es in Oberrodasch zu einer schnellen Belehnung eines Nachfolgers kommen werden wir berichten. (Ylva Mockenstock)

Baldiges Ende der Plötzbogner?

Elenvina, Efferd 1046 BF. Hauptmann und Gründer des Geleitschutzunternehmen „Geleitschutz Plötzbogen“ Emmeran von Plötzbogen musste für eine persönliche Queste aus Elenvina fort. Diverse Todesfälle und Abgänge haben kürzlich darüber hinaus die Reihen der im Volksmund ‚Plötzbogner“ genannten Kriegern gelichtet. Man munkelt in eingeweihten Kreisen, dass es nach dem Weggang des Hauptmanns zu Konflikten innerhalb der Truppe und zu Auftragseinbrüchen gekommen ist. Die Tage des bislang so erfolgreichen Unternehmens sind wohl angezählt. So scheint es. Der Greifenspiegel wird weiter berichten. (Ylva Mockenstock)

Ein überraschender Wechsel

Kaiserliche Pfalz Angroschsgau, Rondra 1046 BF. Den jungen Baronet zu Schwertleihe, Hochgeboren Lechdan von Schwertleihe, sah man bisher nur selten in den nordmärkischen Landen, was nicht überraschte, verbrachte er seine Knappenzeit bisher doch fernab der Heimat – zunächst im fernen Perricum, dann im noch ferneren Yar’dasham im tiefen Süden an der Straße von Sylla gelegen. ‚Grund‘ hierfür war des Barons Knappenvater, seine wohlgeborene Exzellenz Ugdalf von Pandlarilsforst und vom Berg, Junker zu Tarlenheim. Dieser wirkte zunächst im Perricumschen als Oberst eines Regimentes, bevor er dann vor einigen Götterläufen zum Gouverneur von Yar’dasham ernannt wurde und den jungen Baronet als seinen Knappen mit sich nahm.

Für Verwunderung und allerlei Gerüchte sorgte das Erscheinen der beiden auf dem diesjährigen Hoftag zu Angroschsgau – über die denkwürdigen Ereignisse dort wird an anderer Stelle berichtet werden – hatte sich doch zwischenzeitlich die Kunde verbreitet, dass Herr Ugdalf nicht länger als Knappenvater des jungen Baronserben fungieren wolle und nun nach einem Ersatz für diese ehren- und verantwortungsvolle Aufgabe suche. Hierzu wurden, wie die Redaktion des Greifenspiegels erst jetzt erfuhr, zwischen den beiden Adligen und anderen Beteiligten, darunter auch die Mutter Herrn Lechdans, die Landhauptfrau und Baronswitwe Iseweine von Weiseprein, mehrere vertrauliche Gespräche geführt.

An deren Ende hatte man sich gemeinsam darauf verständigt, dass die Rolle des Knappenvaters zum 1. Rondra 1046 BF, zugleich der siebzehnte Geburtstag des angehenden Barons, auf den Herold der Nordmarken, Exzellenz Rondrian Acca vom Berg, übergehen soll. Wahrlich eine gute Wahl, denn wer den Herrn vom Berg kennt, weiß um dessen mehr als profunden Kenntnisse sowohl das Kriegshandwerk selbst als auch die Felder der Etikette und Heraldik betreffend. Wie es heißt, soll es Herrn Ugdalf und dem jungen Baronet nicht leicht gefallen sein, voneinander Abschied zu nehmen, doch gaben sie sich gegenseitig das Versprechen, einander spätestens zur Schwertleite des hochgeborenen Knappen wiederzutreffen.

Zu den Gründen für den Wechsel nahm dann der Gouverneur selbst kurz vor seiner Rückkehr in den Süden Stellung, um so den grassierenden Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zum einen war in den Tagen ohne Namen Yar’dasham sowohl von einem schweren Sturm als auch von einem Angriff einer größeren Zahl Wilder heimgesucht worden, was zu vielerlei Tod und Zerstörung in der Siedlung geführt hatte. Herr Ugdalf sei nun auf absehbare Zeit damit beschäftigt, den Wiederaufbau zu koordinieren und den Ort vor möglichen weiteren Angriffen zu sichern, sodass er sich nicht mehr in ausreichendem Maße seiner Aufgabe als Knappenvater widmen könne. Zum anderen ist der Tag des Ritterschlags – und damit auch der Krönung zum Baron – nicht mehr fern und es mache daher Sinn, wenn Herr Lechdan die Zeit bis dahin in den Nordmarken verbringe, um Land und Leute besser kennenlernen und sich auf seine zukünftige Rolle als Herrscher bestmöglich vorbereiten zu können. (Marcert Freudenich)

Leustein tot aufgefunden

Kaiserliche Pfalz Angroschsgau, Rondra 1046 BF. Ein donnernder Choral aus den Stimmen der versammelten Vertreter des Hoch- und Niederadels habe den Rondradienst abgeschlossen, als das Schwurfest zu Ehren der Sturmherrin gefeiert worden sei. Wenig später sei das Eintreffen des Geweihten Nakrom Leustein von Arivor schriftlich vermerkt worden, welcher in minder statthafter Etikette Aufsehen verursacht habe. Offenkundig von den Ereignissen des Sternenfalls, dem Verlust des Schwerts der Schwerter, der Erscheinung Rondras und ihrer Verkündung in den Grundfesten seines Glaubens erschüttert, habe das besagte Schwert Rondras für Unmut gesorgt, angeeckt und nahezu Unfrieden des Glaubens provoziert. Ein öffentlicher Diskurs vor Ritterschaft und einem anwesenden Geweihten der Rondra vermochte die Selbstzweifel - die tiefen Glaubenszweifel - des Leustein minder zu besänftigen. Auch wurde der Schreibfeder des Autors als Notiz diktiert, dass Besagtem eine sonderbare negative Entrückung umgeben habe. Manche Zeugenaussage erwog, von einer Daumenschraube des Herzens befallen worden zu sein, wenn der Fokus auf ein marderartiges Tier geraten sei, das Ihro Gnaden Leustein womöglich unter seinem Gambeson barg.

Der Aufruhr des Glaubens schien zunächst Befriedung infolge eines Rondra-Gebets finden zu können. Gemeinsamkeit des Schwurfestes sei infolge des Abends von den beiden im Glaubensdiskurs streitenden Rondrianern mit einem Blutopfer der Einigung am Rondra-Schrein beigelegt worden.

Wenige Tage später wurde der Leichnam des Geweihten in einer tiefen Klamm der Ingrakuppen entdeckt. Gemäß der Aussage eines einfachen Mädchens, der Name Isa aus dem Walde konnte gegenüber dem Greifenspiegel bestätigt werden, habe der Geweihte der Löwin böse Worte wider die Götter auf den Lippen getragen und sich dem höchsten Frevel des Selbstmordes hingegeben. Infolge sei das blonde Mädchen von zehn Sommern entsetzt davon gelaufen und habe erst Tage später Besinnung gefunden, die Flusswacht zu informieren.

Erst nachträglich erreichte den Verfasser eine Nachricht der Senne des Alten Reiches, dass sich die Reise des Geweihte Ardamil Leustein von Arivor ohne weitere Nachricht mit dem Jahreswechsel im Tempel unserer Herrin Rondra am Grabe des Heiligen Orgil verlor. Mit diesem Unfall verbleibt Gewissheit, dass nicht allein das Schwert der Rondra am Firmament sich gebrochen zeigt. Die Diskrepanz des Namens gibt zu Denken. (Gryphenklamm)

Eindrücke vom Hoftage auf der kaiserlichen Pfalz Angroschsgau

Pfalz Angroschsgau im Rondra 1046 BF. Es war der 24. Hesinde 1045 BF, als mich Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg, zu sich rufen ließ und mich fragte, ob ich in ihrem Gefolge zum Hoftage auf der kaiserlichen Pfalz Angroschsgau in die Ingrakuppen reisen wolle. Voller Begeisterung willigte ich ein, denn ein solches Ereignis wollte ich mir nicht entgehen lassen, zumal Ihre Kaiserliche Majestät Rohaja von Gareth höchstselbst geladen hatte. Wer wird sich denn die Gelegenheit entgehen lassen, die Kaiserin zu sehen? Ich auf jeden Fall nicht! Aber warum wird ausgerechnet die Pfalz Angroschsgau in den nur schwer zugänglichen Ingrakuppen für ein solches Treffen gewählt? Wenn man als Kaiserin schon zwischen verschiedensten Pfalzen, Schlössern und Residenzen wählen kann, warum entscheidet man sich dann für das abgelegenste Gemäuer überhaupt? Vielleicht eine Vorliebe für das Bergsteigen?

Der Grund erwies sich als zwingend, denn die Pfalz war tatsächlich von der Raulskrone nur gepachtet, und die Bedingungen des Pachtvertrages mit den Angroschim besagen, dass der Vertrag alle 12 x 12 Götterläufe erneuert werden muss, in persönlichem Beisein des Potentaten. Der Verlust der Pfalz würde aber mit dem Verlust der edlen Metalle aus den Minen der Angroschsgau einher gehen, was ein herber Verlust wäre.

Das hochgeborene Baronspaar zu Witzichenberg reiste ob des beschwerlichen Weges mit einem überschaubaren Gefolge, allerdings in Begleitung des Leibmedicus Herrn Doctor Medicinae Edorian Bellentor sowie zahlreicher junger Mitglieder des Baronshofes: Die junge Dame Gala von Tannwirk, die junge Dame Rinalda von Sturmfels, der junge Herr Falk von Tannwirk und die junge Dame Junivera Lillybeth Tannwirk vom Lilienhain. Die letzteren drei versehen ihren Pagendienst auf Burg Tannwirk. Die jungen Damen und Herren sollten die Möglichkeit bekommen, Erfahrung in höchsten Kreisen zu sammeln und natürlich die Kaiserin zu sehen.

Unser Weg führte uns durch das Dorf Trossrast zur Pfalz. Das Gesinde nahm im Dorf Quartier, wo auch die meisten Reittiere untergebracht wurden. Stolz erhebt sich die Pfalz auf einem steilen, unzugänglichen Felsen und nur ein Pfad führt dorthinauf. Die Aussicht von der Burg jedoch ist grandios: Man blickt über das Tal, welches von den hohen Bergen umschlossen ist. Die Stimmung auf der Burg war feierlich. Alle warteten gespannt, ob die Kaiserin wirklich käme, hatte es doch Gerüchte gegeben, sie käme nicht.

Und wirklich! Die Kaiserin erschien in persona und eröffnete den Hoftag! Was für eine Frau! Keines der Portraits, die mir bekannt sind, ist in der Lage ihren Liebreiz, ihre Haltung, ihre Würde auch nur annähernd wiederzugeben! In prächtigem Gewand und den Insignien ihres Amtes trat sie vor uns und hieß uns willkommen. Viele Themen galt es zu besprechen oder zu verhandeln. Wie nicht anders zu erwarten, verlief auch diese Adelszusammenkunft turbulent.

Um den Pachtvertrag zwischen der Raulskrone und den Angroschim zu verlängern, weilte auch Seine Majestät Tschubax, Sohn des Tuagel, vom Bergkönigreich Xorlosch auf der Pfalz. Doch genau an dieser Stelle begannen die Schwierigkeiten: Der Vertrag wurde mit einem Kaiser geschlossen und hier war nun plötzlich eine Kaiserin - also eine Frau! Das Volk der Angroschim erwies sich in diesem Punkt als wenig flexibel und es sollte zu zähen Verhandlungen kommen, bevor sich Seine Majestät bereit erklärte, Ihre Kaiserliche Majestät als Pächterin zu akzeptieren.

Für besonders dramatische Momente sorgte der Albenhuser Bund, welcher sich gegen einen Betrag von 12.000 Dukaten per anno von den Stapelzwängen am Großen Fluss befreien lassen wollte und nun der Krone die Summe von 24.000 Dukaten als Siegelgeld schuldete. Die Vertreter des Bundes boten zum Ausgleich ein besonderes Artefakt an, welches - wie sich herausstellte - aus zweifelhafter Quelle stammte. Denn dieses Artefakt erwies sich als Ei einer Kaiserdrachin und die werte Frau Mama, Saba al‘Shabra, Tochter des prächtigen Shafirs, stürmte in annähernd menschlicher Gestalt den Versammlungssaal, um ihr Kind zurück zu fordern. Alle, die sich ihr in den Weg zu stellen versuchten, wurden von ihrer Magie hinweg gefegt. Ihrer Kaiserlichen Majestät gelang es jedoch, die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen und man entschied, Mutter und Kind wieder zu vereinen. Das Ei wurde der horasischen Delegation anvertraut, der es zukam, es zurück zu bringen, denn die Drachin weilte nicht in physischer Präsenz auf der Burg Angroschsgau, was aber nicht wirklich zu merken war, so furchterregend war ihr Auftritt und so mächtig die von ihr gewirkte Magie! Zu entscheiden stand auch die Nachfolge der Baronie Orgils Heim, denn der teure verblichene Baron Wolfhold von Streitzig ä.H. hat keinen eindeutigen Erben hinterlassen, und so gab es zwei Anwärter auf die Baronskrone: Ihre Gnaden Rondralda Donnerfelder von Streitzig ä.H., die Schwester Wolfholds sowie der Halbbruder Wolfholds, Raul Heldemar von Streitzig ä.H.. Letzterer sei von Wolfhold adoptiert worden, jedoch lag keine Urkunde vor, dies zu beweisen. Eigentlich ein Fall, der von Seiner Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax, Landgraf von Gratenfels zu entscheiden wäre, dieser jedoch schien erkrankt und die Sache blieb unentschieden, weshalb sich Wolfholds Adoptivsohn an die Kaiserin wandte, nachdem das Gericht des Herzogs aufgrund der Ochsenbluter Urkunde nicht intervenieren konnte. Beide Anwärter mussten sich einem göttergefälligen Wettbewerb stellen, in dem es galt, die Mehrheit der zwölf Prüfungen für sich zu entscheiden. Letztendlich setzte sich Raul mit knappem Vorsprung durch.

Auch die gesundheitliche Situation Seiner Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax wurde besprochen. Seine Majestät Tschubax schätzt den Landgrafen sehr und forderte, etwas für seine Gesundung zu tun. Allerdings kennt die menschliche Medizin kein Mittel gegen das Leiden des Landgrafen, die Heilkunst der Angroschim aber schon, und so wurde eine Gesandtschaft Gratenfelser Adeliger nach Xorlosch geschickt, um dieses Heilmittel zu erbitten. Eine große Ehre, denn normalerweise erhält kaum ein Mensch Zugang nach Xorlosch. Seine Majestät Tschubax jedoch stattete die Gesandtschaft, der ich anzugehören die große Ehre hatte, mit seinem Ring aus, damit sie in Xorlosch vorgelassen würde. Von den Erlebnissen dieser Mission werde ich an anderer Stelle berichten. Ihre Kaiserliche Majestät entsprach dem Wunsch Seiner Hoheit Hagrobald Guntwin vom Großen Fluss, Herzog der Nordmarken, und erteilte ihm die Erlaubnis, eine eigene Nordmärker Flotte zu gründen. Die zu Beginn nur aus drei Schiffen bestehende Flotte wird ihren Heimathafen in Havena haben. Dass der Sohn unseres Herzogs, Seine Allerprinzlichste Hoheit Godehard Jast vom Großen Fluss, Ihrer Erlaucht Swantje von Rabenmund ä.H., Markgräfin der Rommilyser Mark, als Page anvertraut wurde, erscheint hier mehr als Randnotiz. Und auch viele andere Geschehnisse, von denen ich nur beiläufige Kenntnis erhalten habe, wie zum Beispiel das Verschwinden der anwesenden Pagen, bleiben in meinem Bericht unerwähnt. Sie darzustellen und aufzuklären, überlasse ich meinen Kollega, die genauere Kenntnis darüber haben. Lara von Siebenstein (Lara von Siebenstein)

Reise nach Xorlosch

Pfalz Angroschsgau im Rondra 1046 BF. Als beim Hoftag auf der Pfalz Angroschsgau die gesundheitliche Situation unseres Landgrafen, Seiner Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax, zum Thema wurde, forderte Seine Majestät, Väterchen Tschubax Sohn des Tuagel, Bergkönig von Xorlosch, dass man etwas unternehmen müsse und bot zudem auch gleich Hilfe an.

Für das Leiden des Landgrafen kenne die menschliche Heilkunst keine Medizin, wohl aber die der Angroschim. Eine Gruppe loyaler Gratenfelser Adeliger erklärte sich bereit, gen Xorlosch aufzubrechen, um nach dem Heilmittel zu suchen. Der Gesandtschaft gehörten an: Ihre Hochgeboren Iriane Madalin von Kranick zu Kranickfluchs, Baronin zu Kranick, Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg; aus der Baronie Schweinsfold: Seine Wohlgeboren Geron von Schweinsfold, Bruder der Baronin, der Hohe Herr Joram Hlûthar von Sturmfels, Stadtvogt von Herzogenfurt, die Hohe Dame Coletta von Hadingen, Burgoffizierin; aus der Baronie Tommelsbeuge die Hohe Dame Frederun Lechmin von Weitenfeld, Vögtin von Gut Treuklingen, des weiteren Seine Ehren Alrik Groterian, der Pflanzer, Akoluth der Herrin Peraine und Züchter von Wurzelgemüse sowie meine Wenigkeit, Lara von Siebenstein, Kartographin und Schreiberin in den Diensten der Baronin von Witzichenberg. Wir wurden bei Väterchen Tschubax, der erstaunlich bartlos ist, und dem Pfalzgrafen, Seiner Hochwohlgeboren Ratosch Sohn des Rathorn, zur Audienz geladen. Das Heilmittel gewänne man in Xorlosch aus einem schleimiggrünen Pilz, den man in den unterirdischen Pilzgärten finden könne.

Da Xorlosch normalerweise den Menschen nicht zugänglich ist, vertraute der Bergkönig uns seinen Ring an, der uns Zugang und Unterstützung gewähren sollte. Was für eine einmalige Gelegenheit! Xorlosch! Welch‘ eine Möglichkeit, ein mir bisher gänzlich unbekanntes Stück Dere kennen zu lernen!

Zeitig am nächsten Morgen brachen wir auf. Unser Weg führte uns durch das Dorf Trossrast zu unserem Tagesziel Schroffenstein, wo wir im Gasthaus nächtigten. Der Hohe Herr Joram von Sturmfels und die Hohe Dame Coletta von Hadingen teilten sich ein Gemach. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt!

Am nächsten Tag rasteten wir mittags im Gasthaus Ancarions Ende. Wie der geneigte Leser sicherlich wissen wird, war Ancarion der Rote ein Sohn Pyrdacors, der der Sage nach sein Revier im Windhag gehabt haben soll. Ancarion war der Anführer des Drachenheeres, welches gegen Xorlosch zog. Er wurde in der Schlacht des Himmelsfeuers von Organa Tochter des Ordamon getötet. Noch heute wird die tapfere Angroschna als Heilige der Angrosch-Kirche verehrt.

Xorlosch liegt innerhalb von zwei gigantischen Bergringen und endlich erreichten wir den äußeren Ring, wo für gewöhnliche menschliche Reisende der Weg endet. Auf dem kargen Boden gedeihen Peraines Gaben nur kärglich, weshalb hier eher Viehwirtschaft zu finden ist. Für den menschlichen Reisenden gibt es hier ein Gasthaus, Drachentrutz, welches über passendes Mobiliar für „großgewachsene“ verfügt.

Um in den inneren Kreis zu gelangen, muss man einen abenteuerlichen Weg auf sich nehmen. Der Weg führt durch eine steile Klamm, Angroschs Axthieb genannt. Auf der einen Seite tost der Hardelbach in der Tiefe, auf der anderen wird der Weg durch die steile Felswand begrenzt. Besonders schaurig anzusehen sind die in den Felsen gehauenen Schießscharten, die in Kriegszeiten den Weg sichern. Das letzte Stück Weg führt durch einen Stollen, der auf beiden Seiten von wirklich imposanten Toren gedeckt wird.

Mit dem Ring des Väterchens Tschubax gewährte man uns nach einigem Zögern Einlass, aber man behandelte uns mit Misstrauen und stellte uns einen Führer an die Seite, der gleichzeitig Wächter war.

Bevor man den inneren Ring Xorloschs sehen kann, riecht man ihn: Der Rauch aus den zahlreichen Schmelzöfen nimmt einem schier den Atem! Und dann fällt der Blick auf Xorlosch - dachte ich zumindest. Ein Vulkankegel der früher mit Wasser bedeckt ward, welches die Stadt vor den Angriffen der Drachen und ihrem Feuer schützte. „Am Tag des Zorns“ bebte die Erde und ein riesiger Riss (Angroschs Axthieb) wurde in den schützenden Felsen gerissen, worauf das Wasser des Sees abfloss. „Der Tag des Zorns“ ist ein tragisches Ereignis in der Geschichte der Angroschim, in welchem es erstmalig dazu kam, dass ein Angroscho einen anderen tötete. Das folgende Erdbeben war eine Strafe Angroschs.

Also, dass was ich anfangs für die Stadt Xorlosch hielt, waren zum einen Schmelzöfen mit ihren riesigen Schornsteinen, ein Palast (Greifax Palast), in dem der Bergkönig menschliche Gesandte empfängt, der neue Angroschtempel und einige pittoreske Häuschen. Der Hardelbach schlängelt sich durch das Tal und zwei kleinere Seen bilden den Rest des früheren großen Gewässers.

Man meldete uns im Angroschtempel an, denn der Hohepriester Gramosch Sohn des Gorro hat hier wohl das Sagen. Er stellte uns seinen Neffen Grimborax Sohn des Gandromtasch als Übersetzer und Aufpasser zu Seite. Wir nächtigten übrigens „Bei Toschka“, einer patenten rothaarigen Zwergin. Die Einrichtung hier ist allerdings auf „kleingewachsene“ ausgelegt. Die Speisekarte bietet exotische Köstlichkeiten wie „Geschnetzeltes vom Großen Schröter“ oder „Das Beste der Höhlenspinne im knusprigen Teigmantel“, aber auch gängige Gerichte wie „Ferdoker Forelle“ und „Rehrücken mit Knoblauch“.

Am nächsten Tag lernten wir das wirkliche Xorlosch kennen, nämlich das unterirdische Reich, welches die Angroschim in den Felsen gebaut haben. Hier steht die Heilige Halle, hier leben viele Zwergenfamilien, deren Kinder fröhlich in den Gängen spielen, hier befinden sich die Schule des Drachenkampfes, die Hallen der Heilung und - die Pilzgärten! Diorame Tochter der Dabriza, ihres Zeichens Pilzgärtnerin, teilte uns mit, dass der „Schleimiggrüne Pilz“ hier nicht wächst! Was für ein Desaster! Wir begaben uns zu der Halle der Heilung, wo uns der Heilkundige Luxbolosch Sohn des Luxosch verriet, wie man den Pilz verarbeiten muss, um den heilenden Trank zu gewinnen. Es wird nicht erstaunen, wenn ich schreibe, dass Bier in diesem Rezept eine tragende Rolle spielt. Luxbolosch teilte uns mit, dass der Geode Xarksxar gelegentlich „Schleimiggrüne Pilze“ nach Xorlosch brächte und wir uns an ihn wenden sollten - nur der Mann lebt irgendwo im Gebirge. Die gelehrte Tierkundlerin Piroschka Tochter der Pirogga wusste zu berichten, dass der gesuchte Pilz in den Horsten von Hippogriffen wächst. Na bravo!

Unsere weiteren Recherchen führten uns zu einem Gelehrten mit dem Namen Himberasch Sohn des Hoglosch, der ebenso wie ich die hohe Kunst der Kartographie beherrscht. Leider blieb mir nicht die Zeit für einen anregenden Erfahrungsaustausch, denn er zeichnete uns eine kleine Karte, die uns den Weg zu dem Geoden weisen sollte. Wir konnten den Bergsteiger Karombolosch Sohn des Korim als Führer gewinnen, und mit der entsprechenden Ausrüstung machten wir uns auf den Weg ins Gebirge. An dieser Stelle gebe ich gerne zu, dass ich meinem Handwerk lieber in flacheren Regionen nachgehe. Keiner der hohen Herrschaften beklagte sich über die Unbequemlichkeiten und Widrigkeiten des Gebirges und mutig erklommen wir den Bata - Mortar, was soviel wie „Kalte Wacht“ bedeutet, wo wir den Geoden Xarksxar zu finden hofften. Plötzlich Lärm und eine kläffende Bestie stürzte sich auf uns, alle hatten schon die Hand am Schwertknauf, und stand dann freudig mit dem Schwanz wedelnd und sabbernd vor uns. Ein Hund, dessen Name „Baba“ lautete und der dem Gehilfen des Geoden, Bulosch, zu eigen war.

Es ergab sich leider, dass Xarksxar nicht vor Ort weilte. Na bravo! Bulosch, zunächst unsicher was zu tun sei, bat uns dann um Hilfe. Einige Harpyien, die seit kurzem den Gipfel heimsuchten, hätten es auf das Hippogriff-Fohlen abgesehen; und es war wohl eine Prüfung, die wir zu bestehen hatten, uns dem verrückten Federvieh zu stellen. Na bravo! Wir erreichten den Gipfel das Bata - Mortar, wo dichter Nebel uns umhüllte und wir auf geheimnisvolle Ruinen stießen. Doch sehr schnell hörten wir das irre Gelächter und verrückte Geschrei der Harpyien, woraufhin meine Baronin mich in Deckung schubste, während sie ihr Schwert zog.

Es kam zum Kampf, von dessen Einzelheiten ich wegen des Nebels nicht sehr viel mitbekam. Einige der tapferen Streiter wurden ernstlich verletzt und die Zahl der Harpyien war groß, was ich an der Zahl ihrer Stimmen ausmachen konnte. Der Kampf dauerte an und auch die Harpyien mussten ordentlich Federn lassen. Vermutlich hätte die bewaffnete Auseinandersetzung noch wesentlich länger gedauert, wenn nicht ganz unerwartet eine dritte Partei eingeschritten wäre. Ein großer, dunkler Schatten schob sich, aus der Ruine kommend, an mir vorbei. Was war das nur? Er zeigte keinerlei Interesse an meiner Person, obwohl er weniger als einen halben Schritt an mir vorbei ging. Es war gespenstisch! Die Gestalt war groß und dennoch unhörbar. Sie erreichte die Kämpfenden, machte einigen Harpyien den Garaus und verschwand sogleich wieder in Nebel und Dunkelheit. Einige wenige der Harpyien entflohen auf Nimmerwiedersehen, dorthin zurück, woher sie ursprünglich gekommen waren. Wir versorgten die Verletzten und nach einer kurzen Rast kletterten wir in Begleitung Buloschs zum Horst der Hippogriffe. Und tatsächlich konnten wir im Horst etwas schleimig Grünes ausmachen! Die adulten Tiere bewachten jedoch ihr Junges sehr aufmerksam und beäugten uns misstrauisch. Ohne die Hilfe Buloschs, der die Eltern irgendwie beruhigen konnte, wäre es uns vermutlich nicht gelungen, den Pilz zu bekommen und wer weiß, ob nicht manch einer der tapferen Kämpen noch weitere Blessuren davongetragen hätte oder vielleicht sogar zu Fall gekommen wäre! Mit dem Pilz, der seinen Namen übrigens zurecht trägt, gelang uns der Abstieg und die Rückkehr nach Angroschsgau und wir konnten unsere Mission - mit Hilfe der Zwölfe - glücklich beenden! Möge die Medizin die gewünschte Wirkung bei unserem hochgeschätzten Landgrafen entfalten! (Lara von Siebenstein)

Graumagier Innozenz unter Hausarrest

Breewald, Baronie Eisenstein, Efferd 1046 BF. Aus dem fernen Albernia, von der Feste Dun Glaoran in der Baronie Gemharsbusch, beobachte ich mit Sorge, was sich in meiner Heimat, dem beschaulichen Breewald im Isenhag derzeit ereignet. Der Gemahl meiner Tante Miril wurde auf der Burg meiner werten Großmutter, Noitburg von Rechklamm, der Herrin von Breewald festgesetzt und in seinen Turm gesperrt. Nur wenig dringt derzeit nach außen, sodass ich mir vorgenommen habe, des Götterfürsten Licht in das Dunkel des Schweigens zu bringen. Angefangen hatte alles mit der Berichterstattung in den vorigen Ausgaben des Nordmärker Greifenspiegels, für den mein Onkel in den zurückliegenden Götterläufen so manchen Artikel verfasst hat. Es ging in dieser Berichterstattung um das Verschwinden jener albernischen Freischar, die sich selbst “Fianna Fáil” nannten, was Alberned für “Krieger des Schicksals” ist, sowie um den grausamen Mord an ihrem Anführer Éamon ui Valera. Diesen hatte man auf eine Felsnadel aufgespießt in der “Öde” gefunden, jener lebensfeindlichen Landschaft, welche an mein heimatliches Breewald angrenzt. In der letzten Ausgabe des Greifenspiegels (Nummer 21) beklagte mein Onkel einen mangelnden Willen zur Aufklärung dieser Taten. Er mutmaßte, dass der Grund dafür möglicherweise sei, dass es sich bei dem Ermordeten und den Verschollenen um Albernier handelt. Doch dies halte ich inzwischen für unwahrscheinlich.

Nach dem Erscheinen dieses Berichtes müssen wohl Streiter einer Kirche der Zwölfe auf der Scheuburg im Rittergut Breewald erschienen sein, um meinen Onkel unter Arrest zu stellen. Leider ließ sich nicht herausfinden, wer genau es war und in wessen Auftrag sie gehandelt hatten. Möglicherweise sind es Bannstrahler gewesen. Doch das entzieht sich leider unserer Kenntnis. Mein Onkel ist seines Zeichens ein Magier der Großen Grauen Gilde des Geistes und seit mehr als zwei Dutzend Götterläufen in den Nordmarken beheimatet. Er ist weitestgehend bekannt unter seinem Magiernamen “Innozenz”. Möglicherweise hatte er weitere Nachforschungen in der Sache angestrengt und war damit auf die Missbilligung der Kirchen getroffen. Es sieht so aus, als ob er mundtot gemacht wurde. Ihm wurde jegliche Korrespondenz untersagt, was selbstverständlich in besonderem Maße weitere Artikel im Nordmärker Greifenspiegel anbetrifft. Darum greife ich nunmehr zur Feder und versuche, der Angelegenheit eine gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht wird es mir gelingen, diese merkwürdigen Vorkommnisse aufzuklären und meinen Onkel wieder aus dem Hausarrest in Freiheit zu bringen. Es scheint mir nicht nach den Maßstäben des geltenden Rechtes gehandelt zu werden, soweit ich das als Rechtsgelehrte einschätzen kann. Ich werde in den kommenden Ausgaben des Greifenspiegels darüber berichten, sobald ich mehr weiß. (Himiltrud von Bösenbursch)

Suche nach verschollenem Rechklamm-Enkel

Breewald, Baronie Eisenstein, Rondra 1046 BF. Zum wiederholten Male hat der Graumagier Innozenz den seltsamen Tsageweihten, der “Rionn” genannt wird, zur Rede gestellt. Im Travia des Jahres war einer der Enkel der Herrin von Breewald, der junge Eoinbaiste von Rechklamm unter mysteriösen Umständen verschollen (der Greifenspiegel Ausgabe 21 berichtete). Verantwortlich dafür sollte der Übeltäter und Paktierer Jast-Brin von Pruch sein. Innozenz stellte nun seit Monden Nachforschungen an, wo der Rechklamm-Enkel verblieben war.

Obwohl dieser “Rionn” verdächtig zurückhaltend mit Informationen war, konnte der Graumagier dann doch Verschiedenes herausfinden, was auch für die geneigte Leserschaft des Nordmärker Greifenspiegels interessant sein könnte. Es muss gegen Ende des Götterlaufes 1045 nach dem Falle Bosparans gewesen sein, da soll es in den Nordmarken an verschiedenen Orten Rituale gegeben, deren Zweck sich dem Autor noch verschließt. Ein Ritual soll sogar in der Abtei Wallborn in der Baronie Ludgenfels stattgefunden haben. Wenn gar die Praioskirche dies alles unterstützt, dann mochte es von größerer Bedeutung sein. Was genau hinter den Klostermauern geschah, darüber wurde geschwiegen. Ein weiteres Ritual soll in Xorlosch stattgefunden haben. Aber auch die Angroschim halten sich störrisch im Schweigen. Und das obwohl es nachweislich sehr viele Zeugen dort gehabt haben musste. Die übrigen Orte, an denen es zu ähnlichen Ritualen kam, sind deutlich versteckter, sodass wir nur spekulieren können. Ein solcher Ort soll am Ufer der Ambrocebra gewesen sein. Andere wiederum unterirdisch oder gar Unterwasser. Was es genau damit auf sich hatte, konnten wir noch nicht herausfinden. Es ist aber wahrscheinlich, dass es etwas mit der Prophezeiung des Flussvaters zu tun haben könnte, die beim Flussfest im Efferd 1043 BF an verschiedenen Orten von Vertretern des Flussvolkes verkündet wurde (der Greifenspiegel Ausgabe 16 berichtete). Dafür spricht, dass neben den Angroschim auch das Flussvolk und angeblich auch Elfen beteiligt waren. Womöglich steht das mysteriöse Verschwinden der Isenhager Baronin Liana von Rodaschquell in diesem Zusammenhang. Es sind derzeit noch viele Fragen offen. Aber wir versprechen dem geneigten Leser, dass wir weitere Nachforschungen anstellen und ausgiebig berichten werden. (Himiltrud von Bösenbursch)

Allerlei

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Spendenaufruf

Orgils Heim, 15. Praios 1046 BF

Unter Rondras Schutz Peraine und Travia zur Ehre!

Saatgut, helfende Hände, Stärkung im Glauben.

Es gilt, die Lande der Rabenmark unterm Schutz der Zwölfe wieder fruchtbar zu machen! Erbeten werden Saatgut oder Geld zum Kauf desselben, Leute, um die Felder zu bestellen oder ein Handwerk auszuüben, nicht zuletzt Dienerinnen und Diener der Zwölfe, um Segen zu spenden und das Volk wieder in den Zwölfgöttlichen Glauben zurückzuführen. Zunächst Einsatz in Tälerort, dann auch in angrenzenden Baronien, nach Möglichkeiten und Bedarf.

Gütige Spender, Dienerinnen und Diener der Zwölfe sowie Freie, die sich dieser Aufgaben annehmen wollen, mögen sich melden bei: Lucilla von Galebfurten, Gut Galebfurten, Baronie Galebquell.

Ein Konvoi nach Tälerort ist geplant für Rahja 1046 BF. Geleiten werden ihn Mitglieder des Orgilsbundes. Näheres wird bekannt gegeben werden.

gegeben am 15. Praios 1046 BF Grimo Steinklaue, Schwertbruder vom Tempel zu Orgils Grab


OT: Der Konvoi soll nicht ausgespielt werden; es wird lediglich einen oder mehrere GS-Artikel dazu geben, auch mit Namen der Spender. SCs können allerdings zum Tälerorter Baroniespiel hinzustoßen. ―

Irdische Meldungen an: nilsitz(at)nordmarken.de

Hintergrund: Ende 1045 BF kam Grimo mit Baron Wunnemar von Galebfurten zu Tälerort ins Gespräch und darauf auf die Idee zu einem solchen Aufruf. Er stammt selbst aus Süd-Darpatien und wurde in der Nachbarschaft Tälerorts, Rotenzenn, geweiht.

Höret! Höret! Höret!

Altenwein, Travia 1046 BF Wir, Aureus Praioslaus von Altenwein, Junker von Altenwein, geben kund und zu wissen:

Zu Ehren des Herren PHEx, der uns einen großen Dienst erwiesen, und zu Ehren von Sankta Illizia, wollen wir einen jährlich stattfindenden Markt, Illizientage geheißen, eröffnen.

Händler von nah und fern mögen sich vom ersten bis zum vierten TRAvia 1047 BF und folgende Jahre in Altenwein einfinden und ihre Waren zur Schau stellen. Des Weiteren wünschen wir zu diesem Ereignis phexgefällige Unterhaltung und laden daher Gaukler, Tänzer, Musikanten, Barden und Geschichtenerzähler ein, Volk und Händler zu unterhalten, zu bespaßen und zu begeistern, denn wer sich auf den Weg nach Altenwein macht, der soll auch was geboten bekommen.

Kost und Logis sei den Künstlern in diesen vier traviagefälligen Tagen gewährt. Zudem sollen Volk und Händler sie bewerten: wer die größte Freude bereitet hat, dem winkt ein güldner Becher.

Gegeben von eigener Hand zu Altenwein im Travia 1046 BF Aureus von Altenwein


Bekanntmachung

Kranichstein, Travia 1046 BF Wir, Iriane Madalin von Kranick zum Kranickfluchs geben folgendes Bekannt:

Das Haus Viererlen hat nicht mehr die Lehenschaft über das gleichnamige Gut in der Baronie Kranick inne. Neuer Edler des Gutes ist Radulf von Trek. Er leistete den Lehnseid am 1. Travia 1046 gegenüber ihrer Hochgeboren Iriane Madalin von Kranick zum Kranickfluchs.

Gegeben von eigener Hand zu Burg Kranichstein im Travia 1046 BF Iriane von Kranick


Bekanntmachung II

Eisenstein, Travia 1046 BF

Das Haus Schellenberg verkündet die Verlobung

Der herzöglichen Schreiberin Imma von Schellenberg

mit ihrer Hochgeboren, dem Kronenritter, Cei Herlogan

Die Hochzeit wird im Jahr 1047 ausgerichtet. (Familie Schellenberg)