Baronie Rabenstein

Nor-II-11 Baronie Rabenstein

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Wappen
Karte des Lehens

Baronie Rabenstein, Künstler: M. Lorber

Lage des Lehens

Status: bespielt
Kontakt: Iseweine

Die Baronie liegt im Hochgebirge des Eisenwalds, an der Grenze nach Almada zur Vogtei Agum und zur Mark Elenvina. Durchschnitten wird sie von der nur im Sommer passierbaren Via Ferra, die zugleich die hauptsächliche Anreisemöglichkeit darstellt. Die Haupterzeugnisse des kargen Lehens sind Holzprodukte, Bausteine und vor allem die Elenviner Vollblüter aus der Zucht des Baronshauses.


Aus der Literatur

'Viel hatte sich in den vergangenen zwei- bis dreihundert Jahren in Rabenstein nicht verändert. Wohlbestellt war das Land in den fruchtbaren Tälern, und von wilden Goldgräbern hatten wir nichts zu Gesicht bekommen, als wir, sieben Tage von Elenvina aus, auf der Via Ferra die Isenhagsche Grenze erreichten. Allerdings - mancherlei war auch gleichgeblieben in vielen Götterläufen, gleich, welcher Kaiser nun regierte in Gareth, der Strahlenden. Die schnellste Verbindung zwischen der prächtigen Herzogsstadt am Großen Fluß und den Almadanischen Landen ist sie seit jeher, die Eisenstraße, die sich mühsam über den schroffen Rücken des Eisenwaldes windet - aber ihr Zustand ist beileibe nicht zu vergleichen mit jenem der Reichsstraßen, und gefahrvoll ist es, auf ihr von einem heftigen Gewitterguß überrascht zu werden, wenn reißende Sturzbäche drohen, den schmalen Saumpfad des Weges zu unterspülen und arglose Reisende in die Schluchten zu waschen. Allein - nicht nur den Erzkutschern mit ihrer schweren, kostbaren Last dient sie zur Reise, auch Handelsleut' und Reisende wie ich nutzen sie gern, obgleich die dichten Wälder, die die Straße auf fast ihrer gesamten Länge getreulich begleiten, recht übel beleumdet sind. So zog ich es denn auch vor, mich auf meiner Fahrt gen Punin einer eigenbrötlerischen Kutschfrau anzuschließen. Mancherlei kleine Baronien und winzige Edlengüter schmiegen sich in die Täler dieses stolzen Gebirges, und viele von ihnen sind von Fuhrwerken nur auf der Via Ferra zu erreichen - und erfreuen sich denn auch waidlich der Zölle, die ihnen die Reisenden zähneknirschend zahlen. Erleichtert war ich, als wir nach langer Fahrt über die holperige und staubige Straße am Abend in einem schmucken und sauberen Dorf anlangte, Calmir, der größten Ansiedlung im Rabensteinschen, dessen Grenzen wir zusammen mit jener der Elenviner Lande überschritten hatten. Frisch getüncht leuchteten die Häuser mit den blühenden Apfel- und Birnbäumen am Wegesrand um die Wette und bildeten ein reizvolles Bild vor dem dunklen Hintergrund des Waldes, der sich hinter Dorf und äckern in langen Zungen an den Berghängen emporzog. Gerade einmal zwei Gasthäuser besaß der vielleicht sechs- oder siebenhundert Seelen zählende Ort, der 'Kelch und Rabe' sowie die 'Graue Gans', in der vor allem Erzkutscher verkehrten, während sich die Einheimischen im 'Kelch' zu treffen pflegten. Auch eine Taverne mit recht mäßigen Weinen, aber dafür hervorragendem Bier fand ich - sicherlich recht unter dem Segen der Travia, deren kleines Haus gerade einmal einer Geweihten Heimstatt bietet. Neben diesem Tempel allerdings steht in Calmir nur noch das Haus eines der Zwölfe - eine Kapelle nahe dem Boronanger firunwärts der Stadt, in der zwei Geweihte des Raben ihre schweigsame Wacht halten. Seltsam wollte mir der Kult des Schweigsamen anmuten, der um so weiter verbreitet schien, je tiefer uns unser Weg in die Schluchten und Schroffen der Berge führte. Oft erhaschten wir den Blick auf einen großen Boronsraben, der, ein Flecken Nacht im Dunkel des Waldes, uns aus schwarzen Augen musterte oder weit oben im Azurblau des Himmels dahinzog. Auch vielerlei Dohlen und Krähen sahen wir, die oft nur auf einem toten Baum am Wegesrand Wacht hielten und den arglosen Reisenden mit hungrigen Augen wie Unheilsboten musterten. Allein, nach meiner Begleiterin Worte sollte der Rabenkult lange Tradition haben unter den Menschen im Eisenwalde und ordentlich zu schrecken wußte sie mich mit Erzählungen über Reisende, die, vom Wege abgekommen, auf nimmerwiedersehen im schwarzen Tannicht verschwunden wären, um niemals wieder Praios' lichten Schein zu schauen. Nicht so ganz glauben wollt' ich natürlich diesen bäurischen Schauergeschichten und ungleich wahrscheinlicher deuchte es mich, daß die hiesige Verbreitung des Kultes des Stillen vom Geschlecht der Rabensteiner Barone ausgehe, welche schon seit Generationen als treue und feste Anhänger des Puniner Ritus bekannt sind.

Der Herr über Land und Leute hierzulande, der Baron Lucrann von Rabenstein, ist, so heißt es, ein ruhiger und stiller Herr, hart zwar, doch gerecht mit jenen, die ihm untertan sind. Seine Burg, der trutzige Rabenstein, liegt auf einer Klippe über der Sirralein, dem Quellfluß des Isen. Doch weitab vom Wege ruht sie an den Hängen des Schneegipfels, so daß nur selten einmal ungeladene Reisende dorthin irren. Bekannt ist Rabenstein hauptsächlich für seine edlen Elenviner Pferde, denn wenig, was des Handels hier sonst noch wert ist - Eisenerz, Holz, geringe Vorkommen an Edelmetallen sowie Kohle und Rußtinte - findet sich nicht auch in ähnlicher Qualität in sämtlichen Nachbarlanden. Gutes Ackerland gibt es hier nur in der Gegend um Sillend, einem fruchtbaren, schon von der südlichen Sonne Almadas geprägten Landstrich, den die freundliche Sill, ein kleines Flüßchen, formte. Umrahmt sind diese schönen Weiden im Frühling vom sahnigen Weiß der Pflaumen- und Apfelbäume und des hier zuhauf blühenden Weißdorns, der mit den leuchtend goldenen Ruten des Stechginsters wetteifert. Im Sommer aber säumen die Wege die roten Glocken der Phexien, ganz so, als wandere man durch die Raine des grünen Albernias. Wenig will es wundern, daß hier ein Großteil des herrschaftlichen Gestütes untergebracht ist, so daß neben gedrungenen Kühen und wuchtigen Ackerpferden die schönen Elenviner Vollblüter kein seltener Anblick sind. Noch einige kleinere Flecken, samt und sonders ohne Marktrecht, befinden sich noch höher in den Lagen des Eisenwaldes, zuvorderst Finsterbach, das an einem klaren und tiefen Gebirgssee liegende Gingelbach, Darmata und Rossol, das von Rabensteiner Seite aus nur über den gefahrvollen Bordopaß zugänglich ist, in dessen unmittelbarer Umgebung sich aber die einzigen Eisenminen dieses Lehens befinden, deren Erträge nicht des Bergkönigs Recht unterliegen. Dieses kleine Bergwerksnest, eng an die Flanken des riesigen Welfansdomes geschmiegt, war denn auch das Ziel meiner bisherigen Begleiterin, so daß sich in Calmir unsere Wege trennen würden. Wehmütig machte ich mich am folgenden Tage also zu Fuß auf gen Rahja, ins benachbarte Dohlenfelde.

Aus dem 'getreulichen Reisebericht von Elenvina gen Ragath' der Alara Togelstein-Horning, Schriftführerin Isenhag der Nordmärker Nachrichten

Zusammenfassung

  • Name: Baronie Rabenstein
  • Lehensherr/in: Herrscher Baronie Rabenstein
  • Wappen: In Schwarz ein silberner aufsteigender Rabe, geteilt durch einen Schrägrechtsbalken in verwechselten Farben.
  • Residenz: Burg Rabenstein
  • Wichtige Familien: Haus Rabenstein, Haus Winterspitz, Haus Wolfsstein
  • Einwohner: 2300
  • Zwerge: 350
  • Hauptort: Calmir
  • Siedlungen: Calmir, Rossol, Darmata, Gingelbach, Finsterbach, Sillend, Isenbrück (inzwischen im Besitz des Ordens des Heiligen Golgari), Bergwacht Gorgontûr
  • Burgen und Schlösser: Burg Rabenstein, Burg Tannwacht
  • Untergeordnete Lehen: Edlengut Finsterbach, Isenbrück, Gut Wolfstobel, Edlengut Schwarzthann (unbelehnt), Edlengut Finsterkamm, Burg Tannwacht (belehnt mit Odewin von Wolfsstein), Edlengut Erzklamm
  • Tempel: Boron, Travia (in Calmir), Peraine (in Gingelbach), Angrosch/Ingerimm (in Rossol)
  • Landschaften: Tal der Sirralein (Grenze zu Herzöglich Bollharschen, wird vom Rahakath auf Elenviner Seite und den Bergen Sarakath (Schneegipfel) und Reiakath auf Isenhager Seite begrenzt; Gingelbacher Tal Tal um den gleichnamigen Gebirgssee, speist die Niacebra, die in den Isen mündet; Sillend um den Lauf der Sill und den Finsterbach, gutes Weideland, hier ist sogar etwas Ackerbau möglich; Bordo-Pass und Welfansdom Hochgebirgspaß nach Rossol über den Sattel zwischen Welfansdom und Dherai, Bergbausiedlung mit kräftiger Waldnutzung und rauchenden Schlackehügeln.
  • Gewässer: Sirralein, Niacebra, Gingelbacher See, Finsterbach, Sill
  • Besonderheiten: Eine wilde, abgelegene Baronie im Hochgebirge, in deren Wäldern schon mehrere Wanderer des nachts verschwunden sein sollen. Gerüchte, daß sich einige finstere Wesenheiten dort aufhielten, konnten bislang nicht bestätigt werden, Fakt ist aber, dass sich in Rabenstein mehrere Ruinen aus der Priesterkaiserzeit und Reste aus den Schlachten der Kaiserlosen Zeit finden lassen. Die Einwohner sind ein eigenbrötlerischer und mißtrauischer Menschenschlag, und außer auf der Via Ferra sind Reisende äußerst seltene Gäste. Gerüchte über Funde von kostbaren Edelsteinen treiben mitunter Prospektoren in die Gegend, doch sind sämtliche Funde in den Eisenbergen Gut des Bergkönigs von Isnalosch. In einigen Kreisen gerühmt sind die dunklen Farbschläge der Al-Damacht und Al-Raschtul-Elenviner aus dem Gestüt des Freiherrn, die als 'Schwarze Rabensteiner' indes fast nie auf dem freien Markt erhältlich sind. Die Berge bieten gute Jagd auf Gemsen, Steinböcke und - in tieferen Lagen - Rot- und Rehwild sowie Wildschweine. Die Seufzereulen in den Wäldern sind ein kurioses Spiel der Natur, kein Wild, auf das gejagt wird.

Geschichte

Offizielle Quellen

Baronien der Grafschaft Isenhag
Baronie KyndochBaronie TandoschVogtei BrüllenbösenBaronie RodaschquellBergfreiheit XorloschVogtei OberrodaschPfalz AngroschsgauVogtei WedengrabenBaronie EisensteinReichsstadt EisenhuettBaronie EisenhuettBergfreiheit EisenwaldVogtei NilsitzBaronie RabensteinBaronie Dohlenfelde Wappen Isenhag