Dorf Sillend

Beschreibung

Das alte Herzogtum Nordmarken, an dessen Grenzen wir uns befanden, ist wohl eine der gebirgigsten Gegenden des Mittelreichs. Gewaltige Bergketten, der Eisenwald: Kahle und baumlose Hänge und Kare, von farbigem Marmor, schwarzem Granit und rotem, eisenhaltigen Gestein durchzogen, recken ihre unter dem Praiosschild gleißenden - denn nahe ist die große Khom - und schneefunkelnden Gipfle in ein ewig tiefblaues Alveranszelt; doch schließen diese so grausigen Gebirgszüge grüne und äußerst fruchtbare Täler ein, wo sich Wüsteneien und Prachtgärten die Herrschaft streitig machen, und gleichsam der felsen selbst gezwungen wird, Feigen, Reben, Arangen und Zitronen zu tragen und von Myrthen, Rosen, Jasmin und Oleander zu erblühen, insbesondere dort, wo die langgestreckten Täler abfallen ins sonnige, von Rahja, Peraine und Tsa geküsste Almada.

Alexon Hundertsilber, "Wo die wilden Rosen blühen", ca. 80 vor Hal

Sehr von Almada beeinflusst muss jener bekannte Schreiber gewesen sein, als er obige Zeilen verfasste - oder aber vom Wein jenes Rahja wohlgefälligen Landes. Weder wird in den Hängen des Eisenwaldes über Gebühr Marmor gebrochen, noch sind die tiefergelegenen Hänge kahl und unbewaldet. Am zutreffendsten indes wäre seine Schilderung auf die fruchtbaren Täler unter dem Schatten des Ryadad, an dessen sanft anteigenden, großen Hängen der Finsterbach enspringt, welcher seinen Namen von den großen, rauschende Laubwäldern erhielt, die den ersten Teil seines langen Weges beschatten und sein Wasser tiefbraun färben.

Folgt man dem schmalen, unscheinbaren Karrenpfad, welcher bei Calmir gen Südenvon der Via Ferra abzweigt, so gelangt man nach wenigen Meilen, immer dem Finsterbach entgegen der Strömung folgend, zur Einmündung eines weiteren Bächleins - der Sill - und einer Weggabelung.

Folgt man ihr nach links, immer im Schatten einer fast zwei Schritt hohen Hecke roter, glockenförmiger Phexien, wird man nach sechs weiteren, einfach und angenehm auf nur leicht ansteigendem Weg zu gehenden Meilen auf das Dörfchen Sillend stoßen, das gerade einmal aus drei großen, ummauerten Höfen besteht.
Nichts gib es hier, was einen Wandersmann reizen könnte, nur eine Schenke, den Pfeil, nennt diese winzige Ansiedlung ihr Eigen. Und so sind Fremde hier fast so selten zu nennen wie Schnee im Rahja - stellen doch weder die jeden Götterlauf aufs Neue reichbehangenen Obstbäume noch das fette Vieh auf den Weiden Sehenswürdigkeiten dar, welche geeignet wären, andere Reisende als die jährlich wiederkehrenden Steuereintreiber des Barons anzulocken.

Zusammenfassung

  • Name: Sillend
  • Lage/Baronie/Grafschaft: Sillend liegt in einer der fruchtbarsten Bereiche Rabenstein in der Grafschaft Isenhag (was heißt, dass ein wenig Ackerbau möglich ist und hier Gerste und andere Feldfrüchte angebaut werden) an der Quelle des Flüsschens Sill. Es gewinnt seine Bedeutung vor allem aus seiner Lage an einem nur für Fußgänger und Saumtiere in den Sommermonaten gangbaren, von Grenzkontrollen unbehelligten Gebirgspfad ins südlich gelegene Agum in Almada.
  • Einwohnerzahl: ca. 250 Menschen, ein Dutzend Angroschim
  • Dorfherr: Lucrann von Rabenstein als Herr der Baronie
  • Bürgermeister: Phexine Rauschenbach
  • Büttel: keine
  • Gutshöfe: 3
  • Tempel: Ein Schrein der Peraine
  • Wichtige Gasthöfe: Zum Pfeil
  • Händler/Handwerker/Marktrecht: kein Marktrecht

Geschichte

Ein kleines Bauerndorf, das durch seine abgeschiedene Lage vor den großen Kriegen verschont blieb, dafür aber hin und wieder Probleme mit menschlichen und nichtmenschlichem Raubzeug hat.

Offizielle Quellen

Inoffizielle Quellen