Baronie Herzöglich Bollharschen

Nor-I-03P Baronie Bollharschen

Wappen
Karte des Lehens

Lage des Lehens

Status: bespielt
Kontakt: Iseweine

Herzögliche Vogtei an der Grenze zwischen der Stadtmark Elenvina und der Grafschaft Isenhag, im elenviner Land gelegen. Kaum 50 Meilen von der Hauptstadt der Nordmarken entfernt, ist diese für die ärmliche Bevölkerung Bollharschens dennoch kaum greifbar und gleicht den Stätten hoffnungsfroher Märchen. Nur wenige Schöpfen vom Reichtum den die Via Ferra verspricht und durch die Lande trägt. In kümmerlichen Strohhütten hausen die Bauern und bestellen ihre Äcker, während die Bewohner der herzoglichen Stadt Alborath und der herzogliche Vogt in Wohlstand leben.

Malerisch ist die Landschaft des Eisenwalds nahe Alborath, mit bunten Wiesen, satten Weiden und reichen Äckern, sonst aber herrschen karge Böden, raue Berge und urige Wälder vor. Doch bietet das dicht bewaldete Hinterland zugleich eine willkommene Ausgangssituation für Räuberbanden die die Handelszüge der Via Ferra überfallen wollen. Nach vollbrachter Tat zeihen sie sich bei Bedarf über den Grenze zurück, sodass sich weder der Vogt noch der Baron der almadanischen Baronie Mesch für deren Verfolgung verantwortlich zustündig fühlen.

Durch ein langes, sich auftuendes Tal führt der Weg unter sieben Steinbögen hindurch. Moss bewachsen und verwittert heißen Zwergenrunen Besucher willkommen und verfluchen zugleich anrückende Feinde. Allerdings ist es nur Freunden und Verbündeten der Bergwacht Dagozim gestattet das zweiflüglige, perfekt eingepasste Tor zu passieren. Wer jedoch das Tor passiert, dem bietet sich ein unvergessliches Bild einer riesigen Tropfsteinhöhle mit tausenden Stalagmiten und Stalaktiten. Zu den erlesenen Besuchern gehört auch die Eisenhändlergilde von Alborath, die eifersüchtig über ein silbernes Horn wacht, den sein Klang vermag es die Tore der Bergwacht zu öffnen. Mit diesem Monopol bezogen die Zwerge jedoch auch Stellung gegenüber dem restlichen Adel der Baronie, weshalb sich der Vogt häufig genötigt sieht Strafzölle auf die Lieferungen an die Stadt zu erheben. Dunkelwacht, wie es die Menschen nennen, hat seinen Zenit jedoch schon lange überschritten und befindet sich im, für Menschen unmerklichen, Verfall. Schon lange sind nicht mehr alle Verteidigungsanlagen besetzt, Tunnel verwaist, verfallen und wurden vergessen – wer weiß welche Wesenheiten sich heute dort eingenistet haben. Wie groß die Bergwacht einst war, ist heute unklar, doch reichen seine Gänge bis unter Burg Harschberg und damit den Sitz der Vögte, ein Umstand der nur den wenigsten Bekannt ist. Bekanntheit besitzt hingegen die berühmte Waffensammlung der Burg, obwohl die einfache Bevölkerung dieser nie ansichtig werden wird.

Viele Gegensätze verbinden sich in den Bergen. Der Süden leidet in den Sommermonaten sehr unter der Hitze und den häufig verheerenden Waldbränden. Ganz anders ist es da um das bitter arme Junkergut Finstermoor bestellt. Inmitten einer Moorlandschaft verdienen seine Bewohner sich als Torfstecher die ihre Produkte nach Alborath verkaufen. Gar so ärmlich sind seine Erträge, dass der Edle sich kaum mehr als einen kleinen Gutshof im Dorf Mückenpfütz am Grützensee leisten kann, wobei das Gerücht geht das eigentlich eine Räuberbande das Kommando an sich gerissen hätte. Wieso ausgerechnet die einzige Siedlung am einzigen mückenbewohnten Gewässer erbaut wurde, ist den, selbst für hiesige Verhältnisse als Rückständig betrachteten, Bewohnern unbekannt.

Wieder ein gänzlich anderes Bild bietet das sagenumwobene und zugleich voll Aberglaube gefürchtete Gut Morgentau. Beschwerlich zu erreichen steht der jahrhundertealte Herrensitz Morgentau inmitten eines Buchenhains über dessen Blätterdach sich beharrlich ein seichter Nebel hält. Nominell ist das Gut existent, doch mag der Umstand das es seit Jahrhunderten der gleiche Edlen führt, einem gewissen Quarinon von Quakenbrück, und seine Abgaben auf mysteriöse Art und Weise direkt in der Schatzkammer der Barone erscheinen Fragen aufwerfen. Je nachdem wen man Fragt handelt es sich um den Herrensitz um ein halb verfallenes und zugewachsenes Gebäude oder aber um ein prächtig geschmücktes Anwesen, erfüllt von Musik und festlicher Stimmung mit allerlei Feenwesen. Auch mag erwähnenswert sein, dass besagter Quarinon teil vieler Märchen der bollharscher Bevölkerung ist. Gleich mehrere Ortschaften sind verlassen, darunter auch das Rittergut Dernheim. Räuber überfielen den Ort und töteten sämtliche Bewohner, einzig der Erbe des kleinen Geschlechts überlebte mit Glück. Als Knappe des kinderlosen Edlen Edorian von Drachentrutz trat er später dessen Erbe an. Seine Bemühungen das verlassene Rittergut wieder zu besiedeln scheitert bisher jedoch an mangelnden Unterstützern.

Ein alter und wohlbehüteter Streitpunkt mit dem östlichen Nachbarn besteht um die Ansprüche auf die kleine Ortschaft Eisenbrück mit seiner eisernen Brücke über den Isen.

Der Hof und seine Ämter

Hofhaltung und Ämter der Vogtei Bollharschen

Zusammenfassung

Geschichte

Chronik Baronie Bollharschen

Mit dem Erlöschen des Baronshauses derer von Bollharschen um 990 BF konnten, trotz intensiver Suche nach einem Erben, keine erbberechtigen Nachkommen gefunden werden. Die Ansprüche von Baldur Greifax, immerhin Sohn von Baroness Grimheld von Bollharschen, wurden dabei als nicht berechtigt angesehen. Durch Lehensheimfall wurde Herzog Jast Gorsam zusätzlich auch Herr von Bollharschen, zu seiner Vertretung bestellte er die bereits unter den ehemaligen Baronen erprobten Vögte derer von Bösenau.

Elenvina. – Helmbrecht von Bösenau, Landvogt von Bollharschen, hat Vorwürfe bestritten, denen zufolge er einen herzöglichen Marschbefehl mißbräuchlich verwendet habe, um ein Fähnlein Flußgarde eigenmächtig im umstrittenen Grenzdorf Eisenbrück zu stationieren. Unser Korrespondent Lucco Compallyeone führte Protokoll.

'Die Gardisten wurden im Jahr 29 Hal auf Unserer Burg vom angeblichen Leuenant Dargen von Starkenrast zusammengezogen und zogen unter seinem Kommando gen Eisenbrück', sagte Herr Helmbrecht unserem Vertreter. 'Der Leuenant hätte gar nicht zugelassen, daß Wir Uns in seine Belange einmischen. Freilich hätten Wir dies zweifellos getan, wenn Unsere Mannen nur früher herausgefunden hätten, daß er für das Rabensteiner Lager arbeitete. So aber ließen Wir ihm freie Hand, wenngleich Uns sein Verhalten in Eisenbrück schon befremdend deuchte. Ist Euch schon einmal aufgefallen, daß fast ein halbes Jahr zwischen seinem winterlichen Aufbruch von Unserer Burg und seiner Ankunft in Eisenbrück lag? So aber hatten die Verbündeten Rabensteins alle Zeit der Welt, die Ostseite des Dorfes einzunehmen und zu befestigen. Ein Dorf, das der Herzog selbst Uns zugesprochen hatte – und ich möchte nochmals betonen, schon 28 Hal erging der Richtspruch Seiner Hoheit dahingehend, daß das GANZE Dorf zu Bollharschen gerechnet wird – , ein ganzes Dorf wurde unter den Augen der Herzöglichen geteilt. Fürwahr ein meisterhafter Plan des Rabensteiners: daß er die Truppen dort selbst für über anderthalb Jahre band, nutzlos geworden unter der Knute eines doppelzüngigen Befehligers. Nur daß er nicht mit Uns gerechnet hat. Ihr fragt, worin denn der Nutzen eines solchen Vorhabens liege? Nun, ich bin nicht der Rabensteiner, doch seine Art zu denken ist mir – fürchte ich – inzwischen zur Genüge bekannt. Ich vermute zweierlei. Zum einen wollte er seinen Mauscheleien auf diese Weise den Anschein von Legitimität geben, indem er sie unter den scheinbar wohlwollenden Augen eines angeblichen herzöglichen Leuenants stattfinden ließ. Zum anderen aber, und das ist wichtiger, vermied er durch die Anwesenheit eines falschen Leuenants die Ankunft eines echten – denn dieser hätte ja sogleich seinem üblen Tun ein Ende bereitet. So aber war sein Kalkül, dem Allwasservogt vorzugaukeln, daß alles in bester Ordnung sei in Eisenbrück. Womöglich hat er sogar die falsche Schlange Dargen damit beauftragt, Meldungen von Ruhe und Ordnung nach Elenvina durchzugeben. Gut gedacht, Rabe – aber nicht gut genug!'

Offizielle Quellen

  • Am Großen Fluss, S. 115f.
Baronien der Mark Elenvina
Stadt ElenvinaRatsland KlippagHerzöglich FuchsgauHerzöglich Bollharschen Wappen Mark Elenvina