Die Öde


Die Öde 72dpi.jpg

Die `Öde´ ist eine Landschaft in der Baronie Eisenstein.


Verantwortlich: Innozenz m.c., CatGrune und YanTur

Beschreibung

Zwischen dem Breewald und dem Trollwald, zwischen der `Scheuburg´ im Rittergut Breewald und dem Dorf Midderneit im Gut Hinterwald liegt ein karger, lebensfeindlicher Landstrich, den die Menschen in der Baronie Eisenstein die `Öde´ nennen. Dieser Landstrich gehört zum Gut Hinterwald.

Die abergläubigen Bewohner Eisensteins behaupten, in der `Öde´ würde ein Magier namens `Tunch-Guhd´ in einem Schloß wohnen. Außerdem behaupten die Einwohner des Dorfes Midderneit sowie die Menschen auf der `Scheuburg´ sie hätten beständig Albträume und die Ursache sei die `Öde´.

Zusammenfassung

und als Antagonisten:

Geschichte

Aus: „Satinavs Spuren – Die Geschichte der Baronie Eisenstein“ (1026 BF):

In den Magierkriegen soll im Jahr 593 BF an dieser Stelle wenige Tage nach der Schlacht am Hornswald bei Elenvina ein Meteorit eingeschlagen sein. Angeblich soll hier ein zwergisches Heer, dass zur Hilfe eilen wollte, durch den Meteoriteneinschlag vernichtet worden sein. Jedenfalls entstand durch den Einschlag dieser unwirtliche Ort.

(Autor: Witan Hesindian von Hax)


Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 15 (1042 BF):

Zwischenfälle in der Öde

Eisenhuett / Eisenstein, Travia 1042 BF. Eine Eisenhuetter Händlerin berichtete jüngst von einem Zwischenfall auf ihrem Weg von Turehall nach Eisenstein in der gleichnamigen Baronie. Sie war mit ihrem Wagen und ihren Waren unterwegs auf dem Karrenweg, der durch den Landstrich führt, der von den Menschen im Isenhag “die Öde” geanannt wird. Diese unwirtliche Gegend liegt zwischen Breewald und Midderneit. In den abergläubigen Geschichten der einfachen Bevölkerung gibt es zahlreiche Berichte über diesen Ort. Während das meiste wohl in das Reich der fantasievollen Ausmalungen der Bauern gehört, scheint aber dem Bericht der Händlerin etwas beunruhigendes inne zu liegen. Die Händlerin kehrte mit ihrem Wagen um, als sie in der “Öde” eine Schar Zwerge beobachtete. Nach den Beschreibungen der Händlerin erschienen ihr die Zwerge wenig lebendig, gar mehr tot. Dennoch bewegten sie sich und schwangen ihre Äxte und Hämmer. Waffenlärm war zu hören und das dumpfe Donnern schwerer Schläge auf Schilden. Es war jedoch kein Gegner zu erkennen gegen den die Zwerge fochten, schilderte die Händlerin. Um nicht weiter in Gefahr zu geraten machte die Händlerin umgehend kehrt und fuhr bis nach Breewald zurück. Dort kehrte sie in das örtliche Wirtshaus ein und berichtete aufgeregt über das Erlebte. Anscheinend war dies nicht der erste Zwischenfall in der zurückliegenden Zeit in der Öde.

Perihel Praiotreu 72 dpi JPG.jpg

Nachdem in den Namenlosen Tagen zwischen den Jahren 1020 und 1021 BF die Inquisitorin Perihel Praiotreu ermordet wurde (die Nordmärker Nachrichten, Ausgabe 2, berichteten), entsandte das Ucuriaten-Kloster in der Baronie Riedenburg Dankwart von Firnholz, um zusammen mit dem Inquisitionsrat Ungolf von Föhrenstieg den Mord aufzuklären. Im Zuge der Ermittlungen zogen sie mit einer Schar Streiter des Herrn Praios in die “Öde”, in der sie die Ursache für manch Unbill vermuteten. Tatsächlich wirkten sie dort erfolgreich und beendeten den Spuk. Seither herrschte Ruhe für fast zwei dutzend Götterläufe. Nach den jüngsten Begebenheiten und den Berichten der Eisenhuetter Händlerin befürchten die Leute nun, dass diese Ruhe vorbei sein könnte.

(Autor: Innozenz m.c.)

Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 16 (1043 BF):

Irritierende Begebenheiten in der `Öde´

Baronie Eisenstein, Tsa 1043 BF. Schon im vorigen Greifenspiegel mussten wir über Zwischenfälle in der sogenannten `Öde´ berichten, einem kargen und lebensfeindlichen Landstrich zwischen dem Breewald und dem Trollwald auf dem Gebiet des Gutes Hinterwald. Seither gab es weitere seltsame Begebenheiten an diesem götterverlassenen Ort. Nach den Ereignissen im Gut Eisenstein bei denen Wohlgeboren Vitold von Baldurstolz mit einigen Geweihten der Rondra und weiteren aufrichtigen Kämpen für Ordnung gesorgt hatten, hatte der neue Interimsvogt bei der Praioskirche nachgefragt, jemand zu senden, der abschließende Untersuchungen anstellen möge. Daraufhin schickte die Wehrhalle des Praios zu Elenvina Phoebus Feuerherz, einen alternden Praioten. Als er hinter Breewald dem Karrenweg folgend gen Midderneit auf die Ebene der `Öde´ ritt, merkte er zunächst nichts ungeöhnliches. Der Karrenweg machte eine langgezogene Linkskurve. Als diese Kurve aber nun schier nicht enden mochte und bald ein Wassermaß verronnen war, hielt er doch irritiert inne. War er die ganze Zeit im Kreis geritten? Der Praiot schaute sich um, wollte einen Orientierungspunkt finden. Da erschien in der Ferne verschwommen ein Schloß. Dem Geweihten war völlig unbekannt, dass es hier ein Schloß geben sollte. Doch erinnerte er sich an alte Berichte des Ucurianers Dankwart von Firnholz, dem früheren Abt des Klosters Hakons Stift in der Baronie Riedenburg. Der Ucurianer schreibt, dass vor über 20 Götterläufen hier in der `Öde´ der Inquisitionsrat Ungolf von Föhrenstieg ein Wunder des Götterfürsten bewirkt habe. Jedoch noch bevor Phoebus Feuerherz den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war das Schloss verschwunden. Der Praiot besann sich auf seine Aufgabe, ins Gut Eisenstein zu gelangen. Daher schickte er ein Stoßgebet zu seinem Herrn, dass er ihn aus der `Öde´ führen möge. Und siehe da: nun konnte er ohne Weiteres den Weg hinaus und fort von diesem Ort finden. Allerdings nahm er sich fest vor, all dem hier nachzugehen, sobald er sich um die Ereignisse im Gut Eisenstein gekümmert hatte.

(Autor: Innozenz m.c.)

Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 17 (1044 BF):

Zeitfrevel in der Öde?

Baronie Eisenstein, Hesinde 1044 BF. Erneut dringt beunruhigende Kunde aus der Baronie Eisenstein über jenen unwirtlichen Landstrich, den die Menschen dort “die Öde” nennen. Der Greifenspiegel hatte bereits mehrfach von Vorkommnissen berichtet, doch dieses Mal scheint es zur Besorgnis Anlass zu geben.

Die Akademie der Herrschaft zu Elenvina hatte einen ihrer Scolari ins nahe Eisenstein geschickt. Der junge Hilarious Sternenfeld zählte 16 Götterläufe. Er sollte eine Nachricht überbringen, wohl höchstpersönlich und vertraulich, mehr konnte der Greifenspiegel nicht in Erfahrung bringen. Sein Ziel war das Dorf Midderneit, ein verschlafenes Dorf irgendwo im Rittergut Hinterwald im firunwärtigen Teil der Baronie Eisenstein. Seitens des Greifenspiegels vermuten wir, dass die Nachricht für den Gelehrten Herrn Kilian von Midderneit, einem Gildenmagier des Bundes des Weißen Pentagrammes, bestimmt war. Ob der Weißmagier sich aber derzeit in der Baronie Eisenstein aufhält, entzieht sich der Kenntnis des Greifenspiegels.

Entgegen den allgemeinen Empfehlungen nahm der Magierschüler den kürzesten Weg nach Midderneit. Dieser Weg führte von Breewald aus direkt durch die besagte “Öde”. Viele Reisende nahmen inzwischen große Umwege in Kauf, um nicht durch diesen verstörenden Ort zu reisen. Doch der Scolar der Elenviner Akademie ließ sich nicht eines besseren beraten. Er reiste mitten hindurch. Vielleicht tat er das aus Neugier. Vielleicht wollte er den jüngsten Berichten selbst eigene Eindrücke hinzufügen. Immerhin war es für einen Akademieschüler eine einmalige Gelegenheit außerhalb des Hauses Erfahrungen zu sammeln.

Einige Tage darauf jedoch muss ihm schreckliches widerfahren sein. Er war wahrscheinlich auf seiner Rückreise aus Midderneit. Am Tor der Scheuburg, dem Sitz der Herrin von Breewald, klopfte mit letzter Kraft ein ausgemergelter, alter Greis. Schlottrig am Leib trug er die Kleidung eines Elenviner Akademieschülers. Er stellte sich der Ritterin Noitburg von Rechklamm als eben jener Hilarious Sternenfeld vor, der wenige Tage zuvor gen Midderneit gereist war. Er war in dieser kurzen Zeit um etliche Dekaden gealtert.

Da die Herrin von Breewald die Gütige Mutter hochverehrt, gewährte sie dem alten Manne selbstverständlich ihre Gastfreundschaft und beherbergt ihn seither. Der auf der Scheuburg lebende Graumagier nahm sich seiner an und kümmerte sich um ihn. Auch stellte er wohl erste Untersuchungen an, was Hilarious geschehen sein mochte. Denn dieser konnte sich nicht daran erinnern, was mit ihm in der “Öde” passiert war. Dem Greifenspiegel teilte der Breewalder Magier mit, dass er vermute, dass es zu einer verbotenen Anwendung einer der sieben magische Formeln der Zeit gekommen sein mochte. Darüber habe Rohal der Weise gelehrt.

Inzwischen wurde bereits nach Elenvina geschickt. Von der Leitung der Akademie ist zu hören, dass man überlegt, den Vorfall zu untersuchen. Noch sei man skeptisch, ob es sich bei dem alten Greis wirklich um Hilarious Sternenfeld handeln mochte. Den Scolar habe man inzwischen als vermisst gemeldet.

Der Greifenspiegel wird die weitere Entwicklungen verfolgen. Wir sind gespannt was die weiteren Untersuchungen ergeben werden. Darüber werden wir selbstverständlich berichten. (Autor: Innozenz m.c.)


Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 18 (1044 BF):

Dunkle Vorboten

Scheuburg, Rittergut Breewald, Baronie Eisenstein, Peraine 1044 BF. Ein Jahr ist nun vergangen seitdem der Baron von Eisenstein sich zusammen mit seinen Nachbarn, dem Vogt von Wedengraben, dem Pfalzgrafen von Angroschgau und dem Baron von Kyndoch, organisiert hat und zur Jagd auf die berüchtigte Wægel-Bande aufgerufen hatte. Die gemeinsame Expedition war daraufhin in die Ingrakuppen aufgebrochen, wo das Versteck der Räuberbande vermutet wurde. Sie wollten die Banditen endlich ergreifen, damit die Umtriebe in den umliegenden Landen endlich ein Ende haben sollten. Erfolgreich - wie man bereits in der vorigen Ausgabe des Greifenspiegels Nr. 17 lesen durfte: Der Erzschurke Theoderich Wægel wurde nach sovielen Jahren endlich gefasst und am 1. Praios diesen Jahres vom Baron Rajodan von Keyserring verurteilt und noch am selbigen Tage hingerichtet.

Theoderich Waegel JPG.jpg

Nun dringen aber mehr und mehr Gerüchte von der besagten Jagd an die Öffentlichkeit. Die Jagdgesellschaft war schließlich so groß, dass man die Umstände dieser Räuberhatz wohl nicht auf Dauer hätte geheim halten können. Wie der Greifenspiegel berichtete, ist bei der Jagd der edle Rechtsgelehrte Gudo von Bösenbursch um sein Leben gekommen. Es gab darüber hinaus eine ganze Reihe von Toten und Verletzten, vor allem auf Seiten der Räuber, allerdings auch unschuldige Opfer in der Bevölkerung. Die Umstände des Todes von Gudo von Bösenbursch seien besonders tragisch, wie man unabhängig aus verschiedenen Quellen erfahren kann. Er hatte sich mutig einer Kreatur aus der Anderswelt in den Weg gestellt, um unschuldige Kinder zu retten, heißt es. Dies mögen die Götter ihm hoch anrechnen, ob seines Mutes und des Einsatzes seines Lebens.

Diese Kreatur aus der Anderswelt sei so etwas wie eine Schwarzfee gewesen sein. Allein der Gedanke daran lässt den Fachkundigen erschaudern. Wir wollen hier keine Unruhe stiften, indem wir mit ungeklärte Gerüchten Angst und Schrecken verbreiten. Doch diese Berichte kursieren bereits in der Bevölkerung des Isenhags. Darum möchten wir dies hier im Greifenspiegel erörtern. Eine Dunkelfee gehört zu den Kreaturen, die mit dem Rattenkind im Bunde ist. Es ist also anzunehmen, dass Anhänger des Rattenkindes in den Ingrakuppen ihr Unwesen treiben.

Leider war nicht vollends zu klären, ob die Jagdgesellschaft die Urheber dieser Umtriebe fassen konnten. Auch ist unklar, ob der gejagte Erzschurke Theoderich Wægel etwas damit zu schaffen hatte. Ihn kann man leider nun nicht mehr fragen, weil er durch den Strang hingerichtet wurde. Die Vergangenheit des Räuberhauptmannes lässt aber solch einen Schluss zu. So berichteten die Nordmärker Nachrichten in ihrer ersten Ausgabe im Jahre 1020 BF auf Seite 9, dass die Unruhen, die seinerzeit durch den blutigen Überfall Wægels auf das Dorf Erdeschmünd und die Festung Treuenbollstein ausgelöst wurden, absichtsvoll durch die Anhänger des Bethaniers ausgelöst worden seien. Die Schergen Borbarads wollten im Hinterland des Reiches Verwirrung stiften und das Reich zu schwächen, während im Osten der schlimme Krieg um Tobrien tobte. Als Drahtzieher - so die Nordmärker Nachrichten damals - sei ein Schwarzmagier in Frage gekommen, der im Volksmund “Tunich-Guhd” genannt wird. Dieser dunkle Scherge sei ein Borbaradianer, so die Nordmärker Nachrichten. Wir wissen, dass er schon seit vielen Jahren mit jenem unheiligen Landstrich verbunden wird, den man im Isenhag “Die Öde” nennt.

Die damals zur Untersuchung ausgesandte Inquisitorin Perihel Praiotreu wurde in den Tagen zwischen den Jahren 1020 und 1021 BF brutal ermordet, so berichtete dann die zweite Ausgabe der Nordmärker Nachrichten auf Seite 12. Auch hier wurde der Zusammenhang zwischen dem Schwarzmagier “Tunich-Guhd” und dem Erzschurke Theoderich Wægel hergestellt. Der Erzschurke “sei lediglich ein Handlager” des finsteren Magiers und sei ihm hörig, heißt es dort.

Wenn also nun Anhänger des Rattenkindes im Isenhag auftauchen, so kann man wohl nicht ausschließen, dass es dort einen Zusammenhang geben könnte. Wer sich damals mit den Schergen Borbarads einlassen konnte, dem wäre auch in diesen Tagen zuzutrauen, dass er für solch finstere Gesellen gearbeitet hat. Es heißt auch, dass im Zusammenhang mit der Jagd auf die Wægel-Bande Paktierer und Dämonen in einem alten Jagdschloss in den Ingrakuppen entdeckt worden seien. Wenn als dies nicht dunkle Vorboten von noch schlimmeren Ereignissen sein mögen.

(Autor: Innozenz m.c.)


Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 19 (1045 BF):

Seltsame Steinformationen in der Öde

Baronie Eisenstein, Praios 1045 BF. Erneut müssen wir über seltsame und auch beunruhigende Beobachtungen in der Baronie Eisenstein berichten. Der Greifenspiegel hat gerade in den zurückliegenden Götterläufen bereits häufiger über Vorkommnisse, Erlebnisse und Beobachtungen berichtet, die in Zusammenhang mit jener lebensfeindlichen Gegend gemacht wurden, den die Menschen im Isenhag “Die Öde” nennen. Die jüngsten Beobachtungen wurden just Anfang dieses Götterlaufes gemacht, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das im Folgenden beschriebene in den Tagen zwischen Rahja und Praios entstanden sein muss.

Wenige Reisende wagen es, den Karrenweg von Breewald nach Midderneit mitten durch die sogenannte “Öde” zu nehmen. Doch einer mutigen Botenreiterin eilte es eine Botschaft den Herren von Midderneit zu überbringen und der Umweg über Obena erschien ihr zu weit. Auf ihrem Rückweg kehrte sie in Breewald im Gasthaus “Zum stolzierenden Pony” ein und erzählte den Gästen und dem Wirt dort aufgeregt von ihren Beobachtungen. Offensichtlich waren in der “Öde” in den Namenlosen Tagen seltsame Steinformationen entstanden: überall in der kargen Landschaft ragen nun messerscharfe, spitze Steinnadeln in die Höhe. Wie ein unwirklicher und unheimlicher Igel wirkt nun die Oberfläche des Landstrichs. Auf einzelnen dieser Nadeln waren auch bereits Vögel aufgespießt, die es vielleicht gewagt hatten, darauf zu landen. Die Steinnadeln seien bis zu drei Schritt hoch. In sehr unregelmäßigen Abständen seien sie überall in der “Öde” verstreut, mal enger beieinander im Haufen, mal als einzelne Nadeln.

In den kommenden Tagen wagte sich einzelne mutige Breewalder in die “Öde”, um die Angaben der Botenreiterin zu überprüfen. Und tatsächlich: sie konnten ihren Bericht bestätigen. Die Gelehrten rätseln derzeit noch, was diese jüngste Veränderung zu bedeuten hat. Auch ist nicht klar, ob von diesen Steinnadeln eine Bedrohung ausgeht. Es wird davon abgeraten, sich den Steinnadeln zu nähern oder sie gar zu berühren.

(Autor: Innozenz m.c.)


Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 20 (1045 BF):

Bluttat in der Öde

Baronie Eisenstein, Boron 1045 BF. Der Greifenspiegel Ausgabe 19 berichtete von einer Schar Recken aus Albernia, die sich “Fianna Fáil” nannten, alberned für “Krieger des Schicksals”. Die sechs Kämpen unter ihrem Anführer Éamon ui Valera waren auf der Suche nach dem Kriegsverbrecher Ariakes von Havena, der hier im Isenhag wiedererkannt worden war (wie der Greifenspiegel Ausgabe 17 berichtete). Sie wollten den Söldnerführer Ariakes fassen und der Gerichtsbarkeit überführen. Da das Versteck in der an den Breewald angrenzenden “Öde” vermutet wurde, zogen die selbsternannten “Krieger des Schicksals” mutig in diesen unwirtlichen und lebensfeindlichen Landstrich ihrem Schicksal entgegen. Sie galten seither als vermisst.

GS 20 Bluttat.jpg

Nun hat sich eine erschreckende Gewissheit über dieses Schicksal der albernischen Schar eröffnet, zumindest was ihren Anführer Éamon ui Valera anbetrifft. Eine Reisende, die trotz aller Warnungen den direkten Weg von Midderneit nach Breewald mitten durch die “Öde” ritt, entdeckte die Bluttat. Seit den unheimlichen Tagen zwischen den Götterläufen wurde die Landschaft der “Öde” durch seltsame Steinformationen geprägt: spitze, messerscharfe Nadeln, die im ganzen Landstrich aus dem Boden ragen (wie der Greifenspiegel Ausgabe 19 berichtete). Auf einer dieser Steinnadeln, welche besonders hoch war, vielleicht drei Schritt, fand die Reisende nun den Leichnam eines Menschen. Der Mann war auf diese Steinnadel rücklings aufgespießt, Arme und Beine hingen schlaff herunter. Die Kleidung wies auf die Herkunft aus Albernia hin.

Als die Reisende Breewald erreichte, berichtete sie umgehend dem Schultheiß von ihrer schrecklichen Entdeckung. Da dieser bereits etwas ahnte, informierte er umgehend die Herrin von Breewald, Noitburg von Rechklamm. Es wurde ein kleiner, wehrhafter Trupp zusammengestellt, begleitet vom Gildenmagier Innozenz, die in die “Öde” aufbrachen, um den Leichnam zu bergen. Da sich die Albernier Anfang des Jahres 1045 nach dem Falle Bosparans auf der Scheuburg bei Noitburg vorgestellt hatten, konnte der Breewalder Trupp den Toten schnell identifizieren: Es war der Anführer der albernischen “Krieger des Schicksals”, Éamon ui Valera.

Die Kunde von dieser schrecklichen Bluttat machte schnell die Runde in der ganzen Baronie Eisenstein und darüber hinaus. Einen solchen schrecklichen Mord hatte man hier zuletzt erlebt, als in den Namenlosen Tagen zwischen den Jahren 1020 auf 1021 nach dem Falle Bosparans die Inquisitorin Perihel Praiotreu ermordet und mit dem Kopf nach unten an der Praioseiche in Obena aufgehangen wurde. Die jüngste Bluttat erinnerte viele Eisensteiner an den damaligen Schrecken.

(Autor: Innozenz m.c.)


Artikel aus dem Nordmärker Greifenspiegel Nr. 21 (1045 BF):

Mangelnde Aufklärung

Baronie Eisenstein, Phex 1045 BF. In der vorigen Ausgabe des Greifenspiegels (Nummer 20) haben wir über eine schreckliche Bluttat in der Eisensteiner “Öde” berichtet. Der Albernier Éamon ui Valera war im Boron 1045 BF in jenem unwirtlichen und lebensfeindlichen Landstrich aufgefunden worden. Eine Reisende hatte auf ihrem Weg von Breewald nach Midderneit seinen Leichnam entdeckt. Er war auf eine messerscharfe Felsnadel rücklings aufgespießt, Arme und Beine baumelten nach unten. Die Felsnadel war eine von vielen weiteren, die in den unheimlichen Tagen zwischen den Götterläufen 1044 und 1045 BF aus unerfindlichen Grunde aus dem kargen Boden gewachsen waren. Die Reisende meldete dies dem Breewalder Schultheißen und der Tote wurde sodann geborgen. Er wurde als der Anführer eine albernischen Schar identifiziert, die sich selbst “Krieger des Schicksals” nannten, auf Alberned “Fianna Fáil”. Die Albernier hatten versucht, den Kriegsverbrecher Ariakes von Havena zu finden und gefangen zu nehmen. Er hatte im Alberniakrieg schlimme Gewalttaten wider die albernische Bevölkerung verübt. Das weitere Schicksal der selbsternannten “Krieger des Schicksals” ist unbekannt.

Das alles ist nun vier Monde her und wir fragen uns, warum es keine weiteren Untersuchungen dieser Bluttat sowie zum Verbleib der weiteren Albernier gibt. Die Ritterin Isotta von Rechklamm, die Tochter der Herrin von Breewald, kommentierte diese Frage lapidar mit der Feststellung “Es sind Albernier”. Eine solche fremdenfeindliche Sichtweise verurteilen wir seitens des Greifenspiegels zutiefst als Travia ungefällig. Aber es lässt sich des Eindrucks nicht gänzlich erwehren, dass die Herkunft des Toten und der Verschollenen vielleicht doch eine Rolle für den zögerlichen Aufklärungswillen spielen könnte. Vor zwei Dutzend Götterläufen gab es in Eisenstein eine vergleichbar schreckliche Bluttat. In den unheimlichen Tagen zwischen den Jahren 1020 und 1021 BF wurde die Inquisitorin Perihel Praiotreu ermordet und mit dem Kopf nach unten an der Praioseiche in Obena aufgehangen. Damals hatte die Praioskirche umgehend eine Untersuchungskommission nach Eisenstein gesandt, den Mord aufzuklären. Unter der Leitung des Riedenburger Ucurianers Dankwart von Firnholz und des Inquisitionsrat Ungolf von Föhrenstieg drang die Kommission schließlich auch in die “Öde” vor, um die Mörder zu stellen. Mehr ist nicht davon bekannt und wird von der Praioskirche vertraulich behandelt. Warum aber damals eine so schnelle und rigorose Aufklärung möglich war und heute aber niemand ein Interesse zu haben scheint, irritiert doch sehr.

(Autor: Innozenz m.c.)


Quellen