Wjassa Ruugai

Der Stamm der Wjassa Ruugai

Die Wajassa Ruugai sind ein auf dem Gebiet der Baronie Schnakensee ansässiger Goblinstamm. Genau genommen handelt es sich sogar um zwei Stämme, aber diese Unterscheidung wird nur innerhalb des Stammes vorgenommen.

Beschreibung

Herkunft:
Baronie Schnakensee

Verbreitung:
Das Stammesgebiet der Wjassa Ruugai (grob: "Kinder [der] Geistersteine") liegt inmitten der Blogfelser Wälder (wird mit langem "O" gesprochen) und umfasst auch das gleichnamige Moor sowie angrenzende Gebiete, welche überwiegend im Domänengut Schnakensee und Gut Sprötzquell liegen. Der kleinere der beiden Stämme lebt in den südlichen Blogfelser Wäldern, die sich teilweise bereits bis ins Edlengut Weidenthal ziehen.
Die Namen "Blogfelser Wald" und "Blogmoor" sind ihrerseits goblinischen Ursprungs, stammen nämlich vom goblinischen "bloga[i]" ab, was ins Garethi übersetzt so viel wie "lästig" oder auch "böse" bedeuten kann.

Der Stamm selbst sieht die Grenzen seines Stammesgebietes denn auch durch die "Geistersteine", welche dem Stamm seinen Namen gaben, begrenzt und gekennzeichnet: Auf dem Grat der östlichen Berge des Waldes liegen Felsen unterschiedlicher Form und Größe verstreut, als hätte ein Gigant dort Dominosteine aufgereiht und dann umgestoßen. Entsprechend ranken sich auch zahlreiche Legenden um diese vermeintliche Laune der Natur.[1]
Doch auch tief in den Wäldern selbst und insbesondere im nebligen Tiefmoor gibt es zahlreiche Felsformationen, denen die Rotpelze eine Nähe zur Geisterwelt zuschreiben. Immer wieder gibt es dort sonderbare Erscheinungen seltsamer, geisterhafter Kreaturen.
Die Schamaninnen der Goblins haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese vermeintlichen Tore zu den Geisterwelten stets verschlossen zu halten. Der Sume Urjolf vom Nebeltal tauscht sich regelmäßig mit den beiden Schamaninnen aus und gilt den Wjassa Ruugai als "Freund der Suulak".[2]
Daneben soll es in den Blogfälser Wäldern auch einen Ort geben, der dem goblinischen Gott Orvai Kurim als heilig gilt.[3]

Größe:
Insgesamt zählen die Wjassa Ruugai gut 100 Mitglieder, davon knapp die Hälfte Kinder.
Der kleinere der beiden Stämme hat nur rund zwei Dutzend Mitglieder, wovon ebenfalls knapp die Hälfte Kinder sind, jedoch eine eigene Schamanin.

Auftreten:
Es mag erstaunlich wirken, dass die Goblins und die Menschen scheinbar ohne Reibereien, mehr noch, scheinbar ohne überhaupt Notiz voneinander zu nehmen, beinahe Seite an Seite koexistieren. Allerdings fußt diese Nachbarschaft auf teils uralten Vereinbarungen und Überlieferungen.
Vonseiten der Menschen wachen neben dem Druiden Urjolf unter anderem die beiden Geweihten des Firun aus der Halle des eisigen Vaters darüber, dass die Vereinbarungen eingehalten und die Überlieferungen nicht vergessen werden.[4]
So gilt für die Schnakenseeer beispielweise sprichwörtlich, dass man "nicht über die Felsen geht" und zudem, dass "im Blog bleibt, was im Blog haust". In Dorf Linnebrück bringt man den (unbekannten) Nachbarn zu bestimmten Festen sogar Opfergaben dar, damit sie den Ort vor bösen Mächten beschützen oder in Ruhe lassen, je nach Anlass. Letzteren Brauch nennen die Einheimischen verwirrenderweise "Orkenopfer"[5].

Freunde und Verbündete:

Meisterinformationen

[1] Für die einen sind die westlichen Blogwälder der Rücken eines schlafenden Drachen, andere erzählen sich, dass die Zeit jenseits des felsigen Berggrats langsamer verläuft. Manche Legenden erzählen sogar davon, dass die Felsen die Reste einer riesigen Mauer sind, welche vor Äonen hier errichtet wurde. Tatsächlich handelt es sich aber wirklich nur um eine Laune der Natur, wenn man einmal davon absieht, dass die Felsen auf dem Berggrat die Grenze zum Stammesgebiet der Goblins markieren.

[2] Urjolf ahnt, dass es sich bei den Formationen der Geisterfelsen nicht einfach nur um "Böse Orte" handelt, sondern dass hier eine Magie wirkt, die weder menschlichen noch goblinischen Ursprungs, sondern weitaus älter ist. Einig ist er sich mit den Schamaninnen aber darin, dass diese Orte gut geschützt werden müssen.

[3] Es handelt sich hierbei um den Ritualplatz, auf dem im Rahmen eines archaischen Firun-Gottesdienstes der "Bund von Erde und Blut" (siehe [4]) erneuert wird. In der Tat behaupten die Geweihten des Firun, dass sie sich dort ihrem Gott besonders nahe fühlen.

[4] Es ist ein Jahrhunderte alter Brauch, dass der Herr des Landes, mithin die Baronin oder der Baron von Schnakensee, jährlich den "Bund von Erde und Blut" mit den Wjassa Ruugai unter den Augen Firuns in Form eines archaischen Gottesdienstes erneuert. Der vorletzte Baron, Nerek II von Schnakensee weigerte sich jedoch hartnäckig, sich mit "diesen tumben Schlammwühlern" überhaupt abzugeben. Um den Bund nicht zu gefährden, trat der Hochgeweihte der Halle des eisigen Vaters seither bei der rituellen Handlung der Erneuerung des Bundes an dessen Stelle. Als Respektsperson ist er sowohl unter seinesgleichen, als auch unter den Suulak geachtet, was den Goblins in diesem Falle ausgereicht hat.
Unter Eingeweihten gilt es jedoch als schlechtes Omen, wenn man sich dem Bund verweigert. Angesichts der unglücklichen Regentschaft Nereks II. wohl nicht zu unrecht.
Die derzeitige Baronin Adula von Schnakensee weiß noch nichts von dem Bund. Ihr Bruder Helmbrecht von Schnakensee jedoch, der zusammen mit einigen Kämpfern im Sommer des Jahres 1045 zufällig das Ritual störte (siehe Ritter in der Not), nahm im Namen der Herrscherfamilie teil und erneuerte den Bund.

[5] Die Bezeichnung "Orkenopfer" hat einen realen Hintergrund, allerdings waren es die Wjassa Ruugai, welche dieses Opfer einst brachten. Vor mehreren Generationen zog eine Bande Orks plündernd durch Nordgratenfels und die Wjassa Ruugai überwandten diese Bedrohung (welche sie selbst natürlich ebenfalls betraf) damals unter hohem Blutzoll. Die Bewohner Linnebrücks fanden nämlich die Leichen der acht erschlagenen Orks unweit des Dorfes. Aus Dankbarkeit wurde den Wjassa Ruugai damals ein Teil der Ernte überbracht, ein Brauch, der sich, wenn auch in weit geringerem Umfang, bis heute unter dem Namen "Orkenopfer" hält.
Unter den Goblins ist diese Geschichte heute jedoch völlig unbekannt und jedes Jahr freut man sich erneut über die angenehme Überraschung der am Rande des Blogwaldes gefundenen Feldfrüchte.
Unter den Menschen hingegen wird die Geschichte durch die Diener des Herren Firun an ihresgleichen weitergegeben. Den Bewohnern Linnebrücks ist der wahre Hintergrund des "Orkenopfers" weitestgehend unbekannt.

Freunde und Verbündete:
Die zwei Geweihten des Firun, beide selbst Anhänger des Alten Glaubens, einer archaischen Ausprägung der Verehrung der Zwölfgötter, sehen sich selbst (übrigens zurecht) als Bewahrer der alten Traditionen und Vermittler zwischen den Bewohnern des Landes, mithin den Menschen und den Goblins. Beide wissen (oder ahnen zumindest) von der urtürmlichen Kraft, die sich in den Blogfelser Wäldern regt.
Der Druide Urjolf hingegen hat kein persönliches Interesse an den Goblins oder schert sich um deren friedlicher Koexistenz mit den Menschen. Wohl sorgt er sich aber um die "Bösen Orte" im Blogwald und sieht die Schamaninnen der Wjassa Ruugai als nützliche Gehilfen, das Land vor der vermeintlich finsteren Magie (dessen ist er sich sicher) zu schützen.

Briefspielkontakt/Quellen

Quellen:

Kontakt: Kaltenklamm