Treuklinger Wald

Der Treuklinger Wald darf mit Fug und Recht als größter Forst Tommelsbeuges bezeichnet werden. Der Großteil des Waldes liegt im Edlengut Treuklingen, was bei der Betrachtung der Namensgleichhheit nicht sonderlich überraschend erscheint, wobei nicht abschließend geklärt ist, wer hier einst von wem den Namen erhielt.

Die südlichen Ausläufer des Waldes liegen in Freiherrlich Tommelsbeuge und erstrecken sich in West-Ost-Richtung vom Gutshof Waldeck, vorbei an der ehemaligen Abtei Gänsehof, bis fast nach Brinnen.
Ein Karrenweg führt von Waldeck bis weit hinter der Abtei direkt am Waldesrand entlang, bis er vor Brinnen einige Meilen durch den Forst führt. An dieser Stelle sei der dringliche Rat gegeben, diesen Weg nicht zu verlassen.
Gründe hierfür liegen nicht nur in der Gefahr sich im dichten Gehölz zu verlaufen. Der Treuklinger Wald ist vielmehr Heim für viele wilde Tiere. Vom einfachen Waldwolf über kapitale Eber ist der Wald auch Heimstatt für Bären, stolze Auerochsen und die prächtigen Kronenhirsche - wobei letztere wohl keine Gefahr für Leib und Leben des unbedarften Waldwanderes darstellen dürften.

Wie im Tommeltann finden sich auch im Treuklinger Wald hauptsächlich Erlen, Eschen, Buchen und Lärchen. Doch auch mächtige Eichen finden sich hier genauso wie Ahorn und Tannen. Passiert man im Frühjahr bis Sommer den Forst - es sei erneut angeraten, dies nur entlang des Weges zu tun -, so duftet es herrlich nach Kräutern und Bäumen und der Wald scheint vor Leben zu pulsieren.

Weit im Norden von Waldeck entspringt die Honne im Westen des Waldes. Sie fließt zunächst weiter gen Westen, knickt dann aber stark nach Süden ab. So entsteht das sogenannte 'Honne-Knie' an dessen Scheitel sich mehrere Kohlemeiler befinden. Die Köhler haben hier einen vortrefflichen Ort gefunden, der nicht nur direkt an einem Bachlauf - wichtig zum Löschen der Meiler - sondern auch in unmittelbarer Nähe zum Treuklinger Wald und einem Karrenweg liegt. Steter Rauch schwängert die Luft, stellt aber für den Reisenden in der Regel keine besondere Belastung dar, da der aus den Meilern austretende Rauch in der Regel weiß und geruchslos ist.
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Auszug aus:
Freiherrlich Tommelsbeuge für den Reisenden von Disibold Schwarzlist, Scriptor am Tommelsbeuger Hof Seiner Hochgeboren Geribold von Fischwachttal, Baron von Tommelsbeuge