Ins Vertrauen gezogen


Ort: Grafschaft Isenhag, Pfalzgrafschaft Angroschsgau, nach dem Hoftag der Kaiserin

Zeit: RON 1046 B.F.

Inhalt: Magus Gudekar von Weissenquell, die Ritterin Meta Croy und der Baron von Tälerort Wunnemar Thankmar von Galebfurten sprechen in heikler Sache miteinander.

Eine Briefspielgeschichte von RekkiThorkarson, AnFe und Verema Artigas.

Ins Vertrauen gezogen

Lange Schatten

Es war spät Abend geworden. Die Mitglieder des kaiserlichen Hofes und die Gäste der Pfalz feierten das Ende der Beratungen und die Belehnungen, die es gegeben hatte. Hier und da war die Stimmung etwas gedämpfter im großen Rittersaal der Feste Angroschsgau. Es war eine Intrige aufgedeckt worden. Kinder waren entführt und beinahe wären Menschen vergiftet worden. Doch dies war bei weitem nicht alles.
Angroschim sah man bis auf den Pfalzgrafen selbst nicht mehr. Die Geschehnisse rund um das Drachenei und die Verweigerung, dass dieses in Xorlosch zeremoniell vernichtet werden konnte, hatte den Großteil von ihnen unmittelbar nach dem Ende des Hoftages abreisen lassen. Sie waren verstimmt gewesen, um es gelinde auszudrücken.
Wunnemar von Galebfurten hingegen hatte durchaus gute Laune. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Sporen-Queste, der Privataudienz bei der Kaiserin, dem Wettkampf der ritterlichen Tugenden und nicht zuletzt der Belehnung von Raul Heldemar von Streitzig ä.H. zum Baron von Orgilsheim, konnten die Ritter des Orgilsbundes zufrieden auf die vergangenen Monde zurückblicken. Mit dem Adoptivsohn Wolfholds, dem sie mit auf den Thron verholfen hatten, lebte die Hoffnung, dass der Orden eigenes Land erhielt in Orgilsheim, doch dies würde die Zeit zeigen.
Der Baron von Tälerort hob gerade seinen Zinnbecher und sprach einen Trinkspruch auf das Haus Rabenmund gegenüber dem jungen Lares von Mersingen aus, als sich zwei Personen dem Rittersmann näherten. In einen durch sein Kettenhemd dunkel gefärbten Gambeson und einen zerschlissenen Wappenrock in den Farben seinen Hauses- gelb und blau gekleidet, passte seine Aufmachung nicht ganz zu den vielen prunkvollen Gewändern um ihn herum. Einzig der Flusskönigsorden, der über dem Herzen Wunnemars befestigt war, hatte viele der Gäste über diese heruntergekommene Aufmachung hinwegsehen lassen. Die Nase gerümpft hatten dennoch viele. Der Baron von Tälerort indes ignorierte all jene mit Bravour und der Gewissheit, dass es aus genannten Gründen ein guter Tag gewesen war.
Mit weingeschwängerter Stimme begrüßte Wunnemar die Neuankömmlinge, als er sich ihnen zuwandte. “Gudekar, es freut mich, euch zu sehen. Ah, und die hohe Dame ist auch dabei. Kommt, setzen wir uns. Trinkt mit mir.”
Gudekar von Weissenquell, seines Zeichens Heilmagier, der seine Ausbildung in Donnerbach absolviert hatte und bis vor einem Götterlauf noch dem Anconiter-Orden in Albenhus diente, war nur bedingt so guter Stimmung wie sein neuer Dienstherr Wunnemar, dem er erst seit wenigen Monden zusammen mit der Ritterin Meta Croy half, die Baronie Tälerort von den Wunden zu heilen, die die dunklen Zeiten hinterlassen hatten. Doch vor zwei Monden hatte Gudekar Tälerort bereits wieder verlassen, um seine Aufgabe bei der Recreation des Herzens der Nordmarken und der Eliminierung des Paktierers Pruch zu erfüllen. Die Geschehnisse rund um diese Mission hatten zur Folge, dass er sich direkt nach dem erfolgreichen Ende der Bemühungen in die Obhut des Rahjageweihten Rahjan Bader begeben hatte, anstatt direkt zu seinem neuen Herren zurückzukehren. Meta Croy hingegen war zunächst in Tälerort geblieben und erst als Bedeckung des Barons in die Nordmarken gereist. Da dieser aber zunächst seine Bundbrüder getroffen hatte, war die Ritterin, in den Nordmarken angekommen, zunächst zu ihrem Schwertvater Thymon vom Traurigenstein nach Linnartstein gereist und von dort aus zum Hoftag gekommen.
Auf dem Hoftag hatte Gudekar, der Rahjan Bader hierher begleitete, seine Geliebte zum ersten Mal seit einigen Wochen gesehen. Jede Gelegeneit, die sich ihnen bot, wenn sich Gudekar aus der Beobachtung durch Rahjan oder des Tsageweihten Rionn lösen könnte, hatten die beiden genutzt, um in den Gemächern ihr Wiedersehen zu genießen.
Doch der Hoftag selbst war für Gudekar nicht ganz so erfreulich geendet. Zunächst waren Meta und er zwar gemeinsam in einen Ausschuss berufen worden, der in den Archiven der Fest nach Hinweisen recherchieren sollte, ob das Drachenei als legitimes Zahlungsmittel anerkannt werden konnte. Doch geleitet wurde dieser Ausschuss ausgerechnet von einem Praiospfaffen, was Gudekar die Recherchen mit ständiger Sorge durchführen ließ. Schließlich war es auch noch der Geist eines weiteren, bereits seit Jahrhunderten umherspukenden Praoiten, der ausgerechnet Gudekar um Hilfe bat. Mal wieder ein spukender Praiot! Scheinbar ist selbst der Gerechte nicht daran interessiert, seine Diener zu sich zu holen, dachte Gudekar, dass sie so oft umherspuken. Schließlich konnten sie anhand eines Präzedenzfalls die offene Frage klären, jedoch völlig sinnlos, denn letztlich wurde das Ei von der Kaiserin an dessen Mutter zurückgegeben. Eine weise Entscheidung des Hoftags, urteilte Gudekar. Doch genau diese Tat war es, die Gudekar schließlich reichlich Verdruss brachte, denn seine Gnaden Rahjan nutzte den Akt der drakonischen Familienzusammenführung als Anlass, Gudekar in einen weiteren unerfreulichen Disput über travianische Werte zu verstricken, der ihm immer mehr Unbehagen bereitete, je tiefer Rahjan nachfragte. Schließlich war Gudekar froh, dem Spinnennetz aus Fragen entronnen zu sein und zurück zu Meta kehren zu können. Wunnemar von Galebfurten hier zu treffen, stimmte Gudekar jedoch wieder milde, denn er hatte den Baron in den letzten Monden als sehr angenehmen und anregenden Gesprächspartner kennengelernt. Er freute sich zutiefst auf ein angenehmes Gespräch.
So stand Gudekar nun in seinem feinen Festgewand vor dem Baron. Über seinem weißen Rock und weißem Hemd trug der Heilmagier seine feinste grün-weiße Tunika, darüber der kalten Nachtluft hier oben in den Gipfeln der Berge geschuldet seinen grünen Kaputzenmantel. Obwohl er den Orden der Anconiter verlassen hatte, behielt Gudekar die Angewohnheit bei, sich in grün-weiße Roben zu hüllen, um sich als Heilmagier aus der Weißen Gilde zu erkennen zu geben.
“Euer Hochgeboren, Wunnemar!”, begrüßte der Anconiter seinen neuen Herren. “Die Freude ist ganz auf meiner Seite!”
Der Baron erhob eine Hand, nachdem sie sich gesetzt hatten und winkte einen Bediensteten mit einem Tablett voller Kelche heran, welche sich stetig durch die Menschenmenge im Rittersaal bewegten.
Nachdem er zuerst Meta und dann Gudekar einen gereicht hatte, erhob er seinen Zinnbecher. “Auf die Stärke der Nordmarken und den Bund der Häuser vom Großen Fluss und Rabenmund.”
Der Rabenmärker tat einen tiefen Schluck, dann hielt er inne und senkte den Becher, als er bemerkte, dass die Ritterin zögerte, von dem Wein zu trinken.
Die Ritterin war dem Anlass der Einladung entsprechend mit einem grün-schwarzen, etwas feineren Kleid und Kapuzenmantel, aber wie seit der Zeit in Tälerort gewohnt, bewaffnet erschienen. Bis auf den Kampf mit einer Spinne hatte sie ihre Mission durch die Steuerarchive der Angroschim recht gelangweilt. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit ihren Mann wieder sah, freute sie sich aufgeregt wie ein junges Mädchen. Niemand merkte es. Ihr und Gudekars Verhalten war seit der Flucht aus Lützeltal so eingespielt, dass beide routiniert in Gesellschaft beisammen sein konnten, ohne, dass frevlerische Vermutungen aufkamen. Für rahjagefällige Zärtlichkeit fanden sie Zeit, wenn sie einander brauchten. Eigentlich noch wichtiger war ihnen die Zeit, in der sie ungestört miteinander reden und sich berühren konnten. Meta prostete Wunnemar zu und nippte kurz an dem Wein, runzelte die Stirn und nahm den Becher skeptisch von den Lippen.
“Auf die Nordmarken!”, stimmte Gudekar ein und wollte gerade einen kräftigen Schluck Wein nehmen, doch er hatte in den letzten Wochen heimlich dem Genuss des Weines im Tempel der Lieblichen mehr zugesprochen, als es gut für ihn war. Als er Metas skeptischen Blick sah, hielt auch er inne. Immerhin hatte seine Geliebte dies recht schnell realisiert und ihn ermahnt, sich bei diesem Laster zu zügeln. “Stimmt etwas nicht?”, fragte der Baron, während sein Blick von Meta zu Gudekar wanderte. “Es scheint mir, als hätte euch beiden etwas die Stimmung verhagelt. Was ist los?”
Mittlerweile kannte Meta Wunnemar gut genug und wusste, dass er primär an einem Gespräch mit Gudekar interessiert war. Er hatte zwar sie angesehen, aber das Wort an ihren Partner gerichtet. Eindeutig das Zeichen für sie, dass sie, wie würde man es so nett sagen, ihre Goschn halten sollte.
Der Magier winkte ab. “Ach, vielleicht sollte ich mich etwas zurückhalten mit dem Genuss des Weines.” Sein Blick wanderte entschuldigend zu Meta. “Ich war wohl etwas zu leicht dieser Verlockung erlegen in letzter Zeit. Es war eine schwere Zeit, und wohl habe ich die falsche Art von Ablenkung gesucht.”
“Meint ihr mit schwer eure persönliche Situation”, fragte Wonnemar mit einen kurzen Blick auf die Ritterin an der Seite des Magus, “oder meint ihr die Aufgabe, weswegen ihr wieder in die Nordmarken gereist seid? Wir hatten noch keine Zeit, darüber zu sprechen.”
Gudekar stützte den rechten Ellenbogen auf den Tisch und kniff mit Daumen und Zeigefinger die Augen an der Nasenwurzel zusammen. Mit der Linken tastete er unter dem Tisch nach Metas Hand und drückte diese ganz fest, um Halt zu suchen. Sie gab ihm den Halt, den er so oft von ihr brauchte. Unauffällig, so nahm sie den Wein, der ihr nicht besonders gut mundete und trank einen kleinen Schluck. Im Prinzip waren beide Situationen schwer, doch nicht im Augenblick. Denn seiner Liebe und Zugehörigkeit zu Meta war er sich sicher, egal, was der Rahjani ihm einzureden versuchte.
“Die Aufgabe”, antwortete der Magier, “die Aufgabe war schwer. Und die Folgen, die daraus resultieren. Es ist nicht alles so gelaufen, wie es geplant war, und man versucht mir die Schuld dafür zu geben. Man hat sich gegen mich verschworen. Und obwohl wir am Ende erfolgreich waren, gibt es Stimmen, die Konsequenzen für mich fordern.”
Der Baron runzelte sichtlich irritiert die Stirn und sann kurz über das gehörte nach. “Langsam”, forderte er dann rhetorisch, bevor er nachhakte, um den Sachverhalt verstehen zu können. “Wer hat sich gegen euch verschworen? Wer fordert Konsequenzen für euch? Und was beim Götterfürsten sollen das für ‘Konsequenzen’ sein?”, fragte Wunnemar in sachlichem Ton.
Gudekar nahm nun doch seinen Weinkelch noch einmal hoch und trank ihn in einem Zug leer. “Ich weiß nicht, wer von uns der Verräter ist. Doch irgendjemand hat uns sabotiert und versucht den Verdacht auf mich zu lenken. Die Bannzeichen, die ich bei Euch von Meister Gwenlian gelernt und zu unserem Schutz angebracht habe, wurden vor dem Ritual verändert und damit wirkungslos gemacht. Und irgendjemand hat auch die Heiltränke, die ich beschafft habe, vergiftet. Fast wären seine Gnaden Rionn und der Herr von Grundelsee daran gestorben. Und da ich mich für die Tränke verantwortlich zeichnete, fiel der Verdacht zunächst auf mich.” Gudekar winkte eine der Mägde zu sich, um sich noch einmal Wein eingießen zu lassen, was Meta mit einem strengen Blick kommentierte. “Nun, obwohl ich allen versichert habe, dass ich ebenso überrascht von der Wirkung der Tränke wie alle anderen war, sind die Rufe nach einer Seelenprüfung durch meine Gefährten, von denen ich dachte, sie würden mir vertrauen, erneut aufgeflammt. Allen voran die Vögtin Witta von Dürenwald. Sie hat mich erst vor zwei Tagen erneut danach gefragt, ob ich die Prozedur und einen Bußgang bereits über mich habe ergehen lassen.”
Wunnemar ließ die Worte des Magus sacken und ordnete zunächst seine Gedanken zu dem Thema, bevor er wieder zu sprechen ansetzte.
“Gibt es für die damit einhergehenden Unterstellungen irgendwelche, greifbaren Beweise?”, fragte der Baron.
„Beweise? Nein, Beweise gibt es nicht wirklich, nur Mutmaßungen, Behauptungen, Anschuldigungen, weil einigen Leuten mein Verhalten nicht gefällt.“ Tatsächlich musste der Magier der Baroness von Kaldenberg fast dankbar sein, dass sie den Zettel, den Merle wohl in seinem Mantel gefunden hatte, sogleich verbrannt hatte. „Es wird behauptet, es hätte eine persönliche Nachricht des Paktierers an mich gegeben, doch vorlegen kann diese niemand. So kann ich weder beurteilen, ob es diese jemals wirklich gab, noch nachweisen, dass mir jene angebliche Nachricht absichtlich untergeschoben wurde, um mich zu diskreditieren.“ Gudekar wirkte verzweifelt und schaute hilfesuchend zu Meta. „Ein Hauptvorwurf ist allerdings meine von Rahja gesegnete Liebe zu dieser wundervollen Frau. Und der Fakt, dass ich mich noch nicht einer Seelenprüfung stellen konnte.“
Hastig stürzte diese ihren Becher Wein hinunter und ließ ihn sich nun auch erneut füllen. „Zu den Ereignissen dort mit dem Paktierer kann ich leider nichts sagen. Entgegen dem Vorschlag, mich an der Beseitigung dieses Unholds zu beteiligen - es ist ja nicht so, als wäre ich völlig unerfahren, zweimal bin ich schon in seine unheiligen Taten verwickelt gewesen und habe bei Euch viel lernen können - schickte man mich fort.“
“Ja, ich hatte vorgeschlagen, dass Meta uns in unserem Kampf gegen den Paktierer unterstützen könnte”, erklärte Gudekar. “Doch dies wurde von meinen Gefährten mit einem Hinweis auf die Traviagefälligkeit unserer Mission abgelehtnt. Dabei hätten wir jede Hilfe brauchen können.”
Wunnemars Blick wanderte einmal zwischen Gudekar und Meta hin und her, bevor er wieder zu sprechen ansetzte.
“Ihr wisst, dass ich das, was zwischen euch ist, nicht gut heißen kann, nachdem ihr einer anderen den Bund vor Travia geschworen habt.
Aber”, setzte der Baron schnell nach, bevor der Magus, der schuldbewusst seinen Kopf gesenkt hatte, etwas entgegnen konnte. “Da ist hier nicht die Frage. Es geht um etwas ganz anderes.
Also, nach meinem Verständnis kann diese Seelenprüfung jeder Adlige oder Geweihter fordern, doch durchsetzen nur derjenige, der das Gewaltmonopol besitzt und gewillt ist, es auch umzusetzen. Dafür benötigt man meinem Verständnis nach ein wenig ‘Gewicht’ in den Rängen des Klerus oder des Adels. Witta von Dürenwald besitzt Einfluß und Macht, ohne Frage, doch dies lokal begrenzt.
Ich bin bei weitem kein Rechtsgelehrter, da müsstet ihr zu Lucilla von Galebfurten gehen, doch wäre es nicht der richtige Weg für die Anklagenden, eure Gilde anzurufen und die Vorwürfe gegen euch dort vorzutragen? Ihr unterliegt doch dem Gildenrecht.“ Ein Weg, der für Gudekar zunächst kaum angenehmer wäre, als die Seelenprüfung durch seine Gnaden Rahjan Bader oder Rionn selbst.
„Selbstverständlich, die Praioskirche und ihr starker Arm werden diesen Weg sicher nicht gehen, wenn Gefahr in Verzug ist, aber in diesem Falle… ohne handfeste Fakten.”
Der Baron schüttelte den Kopf. “Wer ist der Rädelsführer jener, die die Anschuldigungen gegen euch vorbringen? Ist dies die gräfliche Vögtin?”
„Gewiss“, bestätigte der Albenhuser. „Die Vögtin ist diejenige, die am vehementesten nach einer Seelenprüfung schreit und meine Gefährten gegen mich aufhetzt. Doch will ich nicht ausschließen, dass mein Eheweib hinter all diesen Anschuldigungen steckt, vermutlich aus blanker Eifersucht und daraus entstandenem Hass auf mich. So hat sie immer wieder damit gedroht, mich vor das hohe Tempelpaar der gütigen Mutter in Albenhus zu zerren. Auch hat sie auf der Hochzeitsfeier meiner Schwester behauptet, ich hätte sie heimtückisch mit perfider Magie willig gemacht, um mein Unwesen ungestört treiben zu können, sogar mehrere Geweihte der Zwölfe hat sie von ihren Anschuldigungen zu überzeugen versucht, erfolgreich, wie ich leider feststellen musste. Auch hat sie angeblich jenen Zettel in meinem Mantel gefunden, der mich belasten sollte, mit dem Paktierer gemeinsame Sache zu machen. Sie behauptet sogar, die Handschrift des Pruch zu erkennen. Doch frage ich, wie sollte sie das vermögen, wenn sie nicht selbst mit ihm in Kontakt steht? Nur weil sie einmal kurz auf einer Kiste einen mit Blut dahin geschmierten Namen gesehen hat, den angeblich Pruch selbst darauf geschrieben haben sollte?“ Der Magier war in Rage geraten, als ihm der Verrat, den Merle begangen hatte, immer deutlicher wurde. Er trank seinen Kelch leer, wonach er sich wieder etwas beruhigte. „Wisst Ihr, Hochgeboren, das Schlimmste ist, ich hatte Merle vertraut. Ich habe ihr alles beigebracht, was sie weiß, all ihre Kenntnisse über Heilkräuter aber auch über Gifte, sogar, wie man Magie erkennt, hat sie von mir. Ich habe sie zur Heilerin ausgebildet. Und nun wendet sie dieses Wissen gegen mich. Ich halte es nicht einmal für unmöglich, dass sie es war, die heimlich meine Vorbereitungen für das Ritual sabotiert hat und mir die Gifte in meine Heiltränke gemischt hat. Über das Kloster könnte sie an die notwendigen Ingredenzien gelangt sein.“ Eine tiefe Traurigkeit erfasste den Anconiter. Er winkte die Magd mit dem Weinkrug erneut zu sich.
Meta konnte dem nur zustimmen und strich beruhigend über Gudekars Hand. Sie war innerlich zornig, immerhin hatte sie Merle angeboten, sie und natürlich auch ihre Tochter, in Sicherheit zu bringen, was diese ihr mit wüsten Beschimpfungen gedankt hatte und die Situation so hatte eskalieren lassen, dass es zu diesem unsäglichen Zauber gekommen war. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen und sie konzentrierte sich darauf, aus den Weintropfen auf den Tisch ein Muster mit einem Finger zu ziehen.
Wunnemar nickte nachdenklich. “Durchaus möglich. Eifersucht ist ein scharfes Schwert, dessen Heimtücke man nicht unterschätzen sollte. Aber dies sind auch nur Vermutungen, diesmal von eurer Seite. Auch ihr habt keine Beweise. So kommt ihr nicht weiter. Nein.“
„Das mag sein“, gab Gudekar zu, „doch einen Verräter gab es, der uns sabotiert hat und den Verdacht auf mich gelenkt hat. Das ist nicht abzustreiten.“
Der Baron nickte, beließ es aber dabei.
„Ich könnte einen oder mehrere Briefe schreiben”, eröffnete der Baron nach einer kurzen Pause.
“Ihr geht zurück nach Tälerort und wir sehen, ob jene, die die Anschuldigungen gegen euch vorbringen, gewillt sind, die Gilde anzurufen bzw. den Weg in die Rabenmark auf sich zu nehmen.”
Wunnemar hob demonstrativ gelassen seinen Becher und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf. “Ich höre mir gerne an, was sie zu sagen haben. Und wenn niemand kommt, dann wird Gras drüber wachsen.”
Auch Gudekar hob seinen Becher und prostete seinem Baron dankend zu. Er war ein guter Lehnsherr, dachte Gudekar, der zu seinen Mannen stand.
Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, ergänzte der Rabenmärker wieder sachlicher: “Ihr solltet euch aber gewiss sein, dass es euer Reputation in jedem Falle schaden würde, der Aufforderung nicht nachzukommen.
Deswegen: Ihr seid in dieser Sache der Getriebene und habt nicht das Heft des Handelns in der Hand. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, in die Offensive zu gehen? Könnt ihr eure Gilde anrufen, eine Aussage niederschreiben, die die Anschuldigungen sachlich von euch weist und diese durch eine magische Befragung bestätigen? Die beglaubigte Abschrift einer solchen Aussage an eine offizielle Stelle zu schicken kann die Wogen glätten und ich bin mir sicher, diese Prozedur würde euch weniger… strapazieren, als eine Prüfung eurer Seele.”
Meta, deren Hand der Magier unter dem Tisch noch immer hielt, spürte, wie sehr Gudekar bei Wunnemars Frage verkrampfte. Seine Hand zerquetsche die ihre, so dass es ihr nicht wenig weh tat. Sie ließ es geschehen, ohne eine Miene zu verziehen. Er stand unter Druck und Anspannung und brauchte ein Ventil. Auch schien sein Atem flacher und schneller zu werden. Die Nervosität war ihm in jeder Faser seines Körpers anzumerken. Dennoch versuchte er, sich in seiner Antwort nichts anmerken zu lassen. “Wenn Ihr denkt, ein solches Schreiben sei zielführend und könnte einen Einfluss auf eine Entscheidung haben, so will ich diese alsbald verfassen.” Den Vorschlag einer magischen Befragung ignorierte Gudekar geflissentlich.
Wunnemar nahm einen weiteren Schluck Wein, verhalten diesmal. Er registrierte die Anspannung seines Gegenübers und nahm dessen Zurückhaltung unkommentiert zur Kenntnis.
“Ich denke, ihr braucht etwas Bedenkzeit, wie ihr mit dieser Situation umgehen wollt”, sprach der Baron verständnisvoll. “Ich würde es nicht anders halten. Wägt die sich euch bietenden Optionen sorgsam ab Gudekar. Wenn ihr mögt, so sprechen wir morgen früh noch einmal miteinander. Mehr kann ich euch nicht anbieten.”
Der Baron beugte sich vor und senkte die Stimme, was aufgrund des feiernden Hofes um sie kaum notwendig war. Doch legte Wunnemar auch eine Hand so über seinen Mund, so dass man seine Lippen nicht würde lesen können, als er sprach: “Wenn es etwas gibt, dass ihr mir im Vertrauen offenbaren wollt, so treffen wir uns zur Phexstunde im Kräutergarten der Pfalz. Sendet mir einfach einen Boten.”
Nach diesen Worten lehnte sich der Baron wieder zurück und leerte seinen Becher.
“Habt Dank, Euer Hochgeboren!” Gudekar, der ebenfalls seinen Kelch ein weiteres Mal geleert hatte, deutete im Sitzen eine Verbeugung an. “Ihr habt bereits viel für mich getan und ich stehe tief in Eurer Schuld. Habt Dank, für das Verständnis, das Ihr mir entgegen bringt!” Gudekar dachte über die heimliche Einladung nach, die Wunnemar ihm ausgesprochen hatte. Er konnte sich gerade nicht vorstellen, was der Baron gemeint haben könnte. Was sollte Gudekar ihm im Vertrauen zu berichten haben, was Wunnemar nicht eh bereits wusste? Es war dem Magier ein Rätsel, was Wunnemar vermutete. Doch die Heimlichkeit der Einladung hatte die Neugier des Anconiters angesprochen, und so nahm er sich vor, der Einladung zu folgen. “Ihr werdet von mir hören, Baron.”
„Hochgeboren, die Götter seien mit Euch.“ Sie fuhr sich durch ihre kinnlangen, lockigen Haare und zog keck die Augenbrauen hoch. „Ich werde auf weitere Anweisungen warten.“ Abermals nickte Wunnemar. "Gut, dann entschuldigt mich nun bitte. Der Orgilsbund trifft sich zur Konklave."
Der Baron erhob sich. "Hochgelehrter Herr, hohe Dame. Die Weisheit der Allweisen mit euch." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Rabenmärker und ging.

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Im Lichte des Götterfürsten

Es war der nächste Morgen und der Baron von Tälerort wartete wie von ihm offeriert zur Phexstunde im Kräutergarten der Kaiserpfalz. Es roch nach allerlei Gewürzen, darunter auch Knoblauch.
Wunnemar hatte noch vor dem ersten Strahl des aufgehenden Praiosrundes Nachricht von Gudekar von Weißenquell erhalten, dass dieser sein Angebot zu einem zweiten Gespräch wahrnehmen wollte und so war der Rabenmärker gekommen.
Gekleidet nur in einen von Öl dunkel gefärbten Gambeson, dem gevierten Wappenrock in blau und gelb, an dem Flusskönigsorden und das Erkennungsmerkmal des Orgilsbundes hingen- drei Perlen in rot, weiß und orange für die Göttinnen Rondra und Travia, darunter eine Spore. Eine dunkle, weite Hose und Schnallenstiefel rundeten das Bild des Rittersmannes ab.
Eine Gestalt, gekleidet in eine einfache grüne Robe, schlenderte wie zufällig durch den Garten und studierte aufmerksam die Kräuter und Pflanzen, die hier zu prächtigem Wuchs gepflegt wurden. Hier und da riss er ein kleines Blatt ab und zerriss es mit den Fingern, um den Duft, den die eingelagerten Öle verströmten, besser wahrnehmen zu können. Ab und an führte er auch das eine oder andere Blatt zum Mund, um darauf herumzukauen. Der Anconiter wirkte entspannt und in seinem Element. Er hatte die Nacht nach einem ersten, unangenehmen Gespräch mit Rahjan Bader noch sehr genossen und war schließlich erschöpft in den Armen seiner Geliebten eingeschlafen. Zumindest für wenige Minuten. Danach lag er weiter still neben ihr und dachte lange nach, während er regungslos ihren Anblick genoss. Noch im Morgengrauen war jedoch auch sie aufgewacht und die beiden hatten sich geliebt, nicht das erste Mal nach ihrer langer Trennung, aber vielleicht am innigste, seit sie sich auf dieser Burg wiedersahen. Anschließend, Meta war noch einmal eingeschlafen, war Gudekar aufgestanden, um sich auf dieses Treffen vorzubereiten. So, in Gedanken versunken und auf die Pflanzen konzentriert, bemerkte er den Baron, auf den er eigentlich wartete zunächst nicht, was dem Eindruck eines zufälligen Treffens hier jedoch durchaus dienlich war.
“Praios zum Gruße Gudekar”, grüßte Wunnemar den Magus. “Es freut mich, dass ihr mein Angebot angenommen habt. Kommt”, der Baron wies auf eine kleine Bank am Rande des Gartens. “Setzen wir uns. Und dann sprecht ganz offen zu mir. Zu welchem Entschluss konntet ihr euch durchringen, was werdet ihr tun?”
“Die Zwölfe zum Gruße, mein lieber Baron!” Gudekar wirkte gelöst, entspannt, zutiefst zufrieden. “Ist es nicht ein wundervoller Morgen, Euer Hochgeboren? Wie Praios sein Antlitz über uns strahlen lässt? Seht die späten Blüten der Kräuter! Und die Blumen! Es ist, als seien Peraine und Rahja gemeinsam durch diesen Garten geschlendert. An diesem Morgen scheinen alle Sorgen fern zu sein. Aber wie hätte ein Tag auch je schöner beginnen können als dieser?”
Der Baron legte den Kopf schief und lächelte ein wenig amüsiert, als er und der Magus sich setzten. Eine solche Antwort hatte er nicht erwartet. Gudekar schien ihm wie ausgewechselt und so, als sei er mit sich im reinen, als kenne er den Weg, der vor ihm läge.
“Wie könnte ich euch widersprechen? In der Tat, es ist ein wundervoller Morgen.
Darf ich eurem Enthusiasmus entnehmen, dass ihr neuen Mut gefasst habt und in die Offensive gehen wollt?”, hakte Wunnemar nach.
Gudekar schaute den Baron einen Moment schweigend, aber lächelnd an. Dann antwortete er. “Ach so, das, ja, ja, das werde ich. Ich habe den Entschluss gefasst, Eurem Rat zu folgen. Ich werde eine Erklärung verfassen, dass die mir unterstellten Anschuldigungen jedweder Grundlage entbehren. Ich werde bereit sein, dies durch die Gilde, de facto durch die Akademie in Elenvina bestätigen zu lassen. Dort wirkt ein fähiger junger Adeptus, Adelchis von Pfaffengrund, der schon mehrfach seine Künste genutzt hat, um Paktierer von Nichtpaktierern zu unterscheiden und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Seinem Handeln vertraue ich, er soll bestätigen und besiegeln, dass ich die Wahrheit spreche, dass ich von all den Vorkommnissen nichts weiß. Er darf dazu gerne zu UNS nach Tälerort reisen, um die Befragungen durchzuführen.”
Wunnemar nickte. “Es freut mich zu hören, dass ihr diesen Entschluss gefasst habt. Ich werde das meinige dazu beitragen, die Wogen zu glätten. Hierzu werde ich wie offeriert an seine Gnaden Rionn und Rahjan Bader schreiben und sie über euer Vorhaben in Kenntnis setzen. Ich werde sie jedoch ebenfalls dazu einladen nach Tälerort zu kommen, um mir die Vorwürfe gegen eure Person zu erläutern und sich anzusehen, welch gutes Werk ihr in meiner Heimat vollbringt.
Hochgelehrter Herr”, der Baron schmunzelte abermals, “auf ein gutes Gelingen!” Dann reichte er Gudekar freundschaftlich die Hand.
Gudekar schlug die angebotene Hand aus und sein Blick zu Wunnemar wurde ernst. „Euer Hochgeboren, Ihr spracht gestern davon, sollte es etwas geben, dass ich Euch im Vertrauen… nun, da mag es etwas geben.“ Der Baron hob eine Augenbraue, senkte seine Hand und sah Gudekar auffordernd an. “Bitte. So, fahrt doch fort.”
Der Magier räusperte sich verlegen. „Also, ich hatte von diesem Zettel berichtet, der Nachricht des Paktierers, den Merle angeblich in meinem Mantel gefunden hat. Es ist war, es war eine Botschaft von Pruch an mich. Doch wie diese damals in den Mantel gekommen sein soll, bleibt ein Rätsel für mich. Ich hätte ihn nicht so achtlos aufbewahrt.“
“Was stand auf diesem Zettel?”, fragte Wunnemar gerade heraus.
„Nicht viel“, erklärte der Magier, „lediglich ein einzelner Satz, keine Anrede, kein Gruß, lediglich die Worte ‚Was glaubst du verbindet uns?‘.“
Die Miene des Rabenmärkers verfinsterte sich bei dieser Aussage zusehends.
"Er hat versucht euch für sich zu gewinnen." Eine Mutmaßung, eine Einschätzung. Wunnemars Tonlage ließ darüber keinen Schluss zu.
‘Und nicht nur das eine Mal!’, dachte Gudekar still, verzog jedoch keine Miene.
‘Und was wäre so schlimm daran gewesen, wenn er Erfolg gehabt hätte, mein Freund?’, fragte Hedian. ‘Was ihr zusammen hättet erreichen können!’
Gudekar kniff kurz die Augen zusammen, um Hedian zum Schweigen zu bringen.
Nach einem kurzen Moment, in dem der Baron nachsann, erklärte er weiter:
"Uneinigkeit, Unfrieden, Zweifel an der Loyalität des anderen zu sähen ist eine Taktik, um eine Gemeinschaft aufzubrechen. Dies könnte sein Ziel gewesen sein.
War dies die einzige irgendwie geartete Kontaktaufnahme beziehungsweise der Versuch dazu? Wisst ihr, ob er es vielleicht bei einem eurer Gefährten ebenfalls versucht hat?"
Gudekar schüttelte bei der letzten Frage den Kopf. “Nein, das ist mir nicht bekannt. Aber der Herr Lares hatte sich sehr verdächtig verhalten, war besessen und über Monde zur Seelenreinigung im Bannstrahlerkloster. Vermutlich hat es ihn erwischt.” Gudekar rutschte nervös auf der Bank hin und her. „Tatsächlich war diese Notiz nicht der einzige Kontakt, den er zu mir suchte. In der Nacht, nachdem meine Schwester verschwand, da gab es einen weiteren Überfall auf dem Gut meines Vaters. In Rahmen dieses Übergriffs versuchte ein Scherge des Bösen, mich zu verführen, indem er mir verlockende Freiheiten versprach. Doch ich widerstand der Versuchung und schleuderte den Paktierer in den Limbus, um dann meine Gefährten zu retten.“
"Ihr schleudertet ihn in den Limbus?", wiederholte der Baron irritiert und bat sogleich: "Führt dies bitte näher aus. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dies Dinge sind, die man in Donnerbach lernt.“ Gudekars Augen wichen dem Blick des Barons aus. „Nun ja, ich habe es nicht direkt selbst getan. Als der Paktierer von mir forderte, den Names seines Dämonischen Herren zu rufen, schleuderte ich ihm stattdessen einen Kampfzauber entgegen. Von meinem Angriff überrascht und schwer getroffen, öffnete der Magus selbst einen Spalt in den Limbus, in den er sich warf, als ihn auch noch der Hund einer… einer Freundin anspringen wollte.“
Der Baron nickte grimmig. Diese Antwort war offensichtlich von der Art, die er sie sich erhofft hatte.
„Ihr müsst diese Versuche, euch zu verführen vor der Gilde benennen und gleichzeitig bestreiten, ihnen erlegen zu sein. Ferner, dass ihr irgendetwas getan habt, was dem Pruch in die Hände gespielt hat. Dies müsst ihr unter Wahrheitszwang bezeugen Gudekar", sprach Wunnemar ernst aber mitnichten anklagend. Es war eine sachliche Feststellung, die den Weg aus der Misere des Magus aufzeigen sollte.
Gudekar nickte verstehend. „Ich werde es der Gilde berichten. Für mein Widerstehen der Versuchung in Lützeltal gibt es durchaus Zeugen, nur sind dies eben jene Leute, die mich der Seelenprüfung unterziehen wollen. Und Meta. Meta war auch dabei. Doch wird man ihren Worten kaum Gehör schenken, wenn man denkt, ich könnte sie in meinen Bann gezogen haben. Mika! Ja, Mika wird man glauben und sie steht zu mir.“ “Gut”, beschied der Baron. “Dann benennt sie ruhig als Zeugin in dieser Sache.”
Der Anconiter schaute wieder ernst zu Wunnemar. „Ihr meint, ich solle auch wahrheitsgemäß über jene Briefe aussagen, die ich an Pruch geschickt habe, um ihm auf die Spur zu kommen?“
Wunnemar zögerte einen Moment, bevor er darauf eine Antwort fand.
“Bisher war mir davon nichts bekannt Gudekar”, erklärte er nachsichtig, auch wenn der Magus einen Anflug von Irritation in der Stimme des Barons registrierte. “Erzähle mir von diesen Briefen. Was hast du unternommen, was geschrieben? Du musst dies alles lückenlos darlegen, willst du erreichen, dass die Vorwürfe gegen deine Person entkräftet werden.”
„Nun gut.“ Gudekar räusperte sich. Sein Mund war trocken und er hätte gern einen Schluck Wein genommen, doch hier im Kräutergarten hatte er nichts zu trinken dabei. „Es war so, dass nach den Ereignissen beim Flussfest vor zwei Jahren in Albenhus, …“ Gudekar registrierte Wunnemars fragenden Blick. „Hatte ich euch davon berichtet?“
“Nein”, sprach der Baron und schüttelte dabei den Kopf. “Hattet ihr nicht Gudekar.”
“Nicht? Na schön, das war ja lange, bevor wir uns kennenlernten und ich Euch meine Dienste anbot.” Der Anconiter atmete tief ein. “Also, Anfang Efferd 1044 haben sich meine Gefährten und ich in Albenhus getroffen, weil wir Kunde hatten, dass im dortigen Efferdtempel ein Fries aufgetaucht sei, das mit unserer Mission in Zusammenhang stand. Des nachts erhielten wir Visionen, dass dieses Fries zu schützen sei. Wir sind dann sofort zum Tempel aufgebrochen und tatsächlich, es fand ein Angriff von Pruch und seinen Schergen statt. Nur mit Mühen konnten wir den Angriff abwehren und den Diebstahl vereiteln.” Gudekar schaute, als sei ihm etwas eingefallen. “Ach, damals fand vielleicht der erste Versuch der Unheiligen statt, mich zu verführen.”
“Und wie und mit welchen Mitteln geschah dies?”, fragte Wunnemar, der den Eindruck machte, als würde seine Geduld endlich sein.
Selbstsicher erzählte Gudekar weiter. „Wir haben damals einen der Schergen gefangen nehmen und verhören können. Meister Adelchis von der Elenviner Akademie hat die Befragung unter Einsatz seiner Kräfte durchgeführt. Ein wahrhaft vertrauenswürdiger Colleegae und Gefährte! Jedenfalls hat der Delinquent des öfteren wiederholt, dass wir nicht frei seien, dass er jedoch durch seinen Herren die Freiheit erlangt hätte und dass, wenn wir ihm folgen, wir unsere Fesseln ablegen könnten. Er hat dabei besonders mich angesehen und ich glaube, seine Worte waren speziell an mich gerichtet. Doch ich habe ihm gesagt, dass nicht er sondern wir frei seien. Er hätte seine Seele an Lolgramoth verschenkt und damit seine Freiheit verloren. Fast hätte ich ihn zur Reue überzeugt, doch bevor er nachgeben konnte wurde er in die Niederhöllen gerissen – und ein Gefährte von uns beinahe ebenso.“
“War es im Falle des Paktierer die Strafe für seinen Wankelmut?”, fragte der Baron mit erregter Stimme.
„Ganz genau‘, Gudekar nickte. „Als er endlich bereit war, seinen Herren zu verraten, öffnete sich in der Wand hinter ihm, an die er während der Befragung angekettet war, ein Spalt in die Niedehöllen und sog ihn hinein. Der Sog war so stark, dass es beinahe auch den Herrn von Tannenfels mit hineinzog. Nur mit vereinten Kräften konnten wir unseren Gefährten aus dem Spalt zurückziehen, bevor sich dieser wieder schloss.“
Eine Zornesfalte erschien bei der Erwähnung von solch niederhöllischen Wirken in dem sonst so beherrschten Gesicht des Adligen. Wunnemar schwieg jedoch dazu, nickte nur grimmig und quittierte damit Gudekars Worte.
“Jedenfalls”, holte Gudekar nun aus, um seine Erzählung fortzuführen, “Wir hatten nach dem Überfall auf den Efferdtempel die Spur von Pruch aufgenommen, doch konnten wir ihn nicht aufspüren. Es deutete jedoch alles darauf hin, dass sich der Hund in Albenhus oder ganz in der Nähe aufhielt. Dennoch wurde uns untersagt, ihm nachzustellen. Stattdessen sollten wir uns ausschließlich der Wiederherstellung des Herzens der Nordmarken widmen. Könnt ihr Euch vorstellen, wie zermürbend es war, all die Monate in der Stadt zu wohnen, in der auch der Paktierer sein Unwesen im Geheimen trieb, und nichts unternehemen zu dürfen, um ihn ausfindig zu machen? So habe ich irgendwann den Entschluss gefasst, das Heft selbst in die Hand zu nehmen, und versucht, Kontakt zu dem Übeltäter aufzunehmen. Wir wussten aus seinen eigenen Briefen an seinen Vater, dass er über einen in Albenhus ansässigen Alchemisten erreichbar war. Und so hinterlegte ich bei Meister Dreistein einen Brief an den Gesuchten. Und ich hatte Erfolg. Zumindest einen minimalen Erfolg, denn ich erhielt bald darauf eben jene Nachricht, die meine Frau letztes Jahr in meinem Mantel fand.”
“Wer untersagte euch Pruch nachzustellen?”, wollte Wunnemar wissen, als der Magus geendet hatte. Er schien die Zusammenhänge im Hintergrund noch nicht ganz nachvollziehen zu können.
„Die Anordnung kam von ganz oben, von unserer Auftraggeberin“, blieb Gudekar vage.
Der Baron machte ein verdutztes Gesicht. "Meint ihr aus dem Herzogenhaus, oder seinem direkten Umfeld, oder einer kirchlichen Stelle?", wollte er zumindest erfahren, bevor er sich zufrieden gab mit einer solchen Antwort.
“Unsere Auftraggeberin sitzt in der Eilenwid”, hielt sich Gudekar nur bedingt bedeckt.
Der Baron nickte abermals grimmig und beließ es dabei. Anstelle in dieser Sache weiter in Gudekar zu dringen, folgte eine weitere Frage: “Wie war der Wortlaut eurer Nachricht an Pruch und wie die Antwort? Lasst euch Zeit euch daran zu erinnern, dies ist wichtig”, Worte haben häufig mehr als eine einfache, fordergründige Bedeutung.
“Glaubt Ihr, ich kann mich noch an den genauen Wortlaut meines Briefes erinnern? Oder dass ich gar eine Abschrift der Briefe verwahre?” Der Magier überlegt intensiv, versuchte sich zu erinnern. “Ich habe versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er auf dem falschen Weg ist und dass es noch Zeit wäre, seine Seele zu retten. Ich habe ihm wohl angedeutet, dass es in seinem Lebensweg wohl einige Parallelen zu dem Meinen gegeben hat, doch dass dieser Weg nicht ins Dunkel führen muss. Er solle Buße tun und bereuen, auf dass seine Seele nicht in den Niederhöllen verloren geht. Dies war meine erste Nachricht an ihn. Seine Antwort, war, wie ich Euch vorhin bereits berichtet habe, äußerst knapp: “Was glaubst du verbindet uns?‘.“
“Und weiter?”, forderte Wunnemar zu wissen. “Wie sahen die weiteren ‘Kontakte’ aus?
„Ich habe dann noch zweimal versucht, ihm zu schreiben, jedoch keine weitere Antwort erhalten.“ Gudekar seufzte. „Ich dachte, er hätte kein weiteres Interesse an mir. Bis zur Hochzeit meiner Schwester, als er seine Rache an mir vollzogen hat und mich, wie gesagt, gleichzeitig noch einmal zu verführen suchte.“
Wunnemar schnaubte. “Rache, weil er euch nicht mit in den Untergang ziehen und verführen konnte, weil ihr eben nicht so seid wie er. Oder weswegen meint ihr, wollte er ausgerechnet an euch Rachen nehmen?” „Darüber kann ich nur spekulieren.“ Gudekar zuckte mit den Schultern. „Aber grundsätzlich hat er ja versucht, an allen Ermittlern Rache zu nehmen. Dem Herrn von Grundelsee wurde die Verlobte am Tag vor dem Traviabund genommen, dem Herrn von Tannenfels sein Bruder, … Weitere Versuche gegen andere Gefährten gab es ebenfalls. Doch meine Schwester wurde noch immer nicht gefunden, lediglich – Eure Cousine Lucilla war ja damals dabei – Ihre Hand wurde wohl bei meinem Vater abgeliefert – mit einer Warnung, ich solle mich nicht weiter einmischen, wenn wir Gwenn wiedersehen wollen. Ich hoffe noch immer, dass sie lebend gefunden wird, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, jetzt, da der Feind vernichtet wurde.“ Eine tiefe Traurigkeit übermannte den Anconiter.
Wunnemar seufzte. Die Stimmung Gudekars bekümmerte ihn. Die rechte Hand des Barons legte sich auf die Schulter des Magus und drückte sie.
“Ich werde für ihre sichere Heimkehr beten Gudekar”, sprach er mit ungewohnt sanfter Stimme.
“Habt Dank! Ich habe IHN wirklich unterschätzt. Ich hätte wissen müssen, nein, ich wusste, er würde an uns Rache nehmen, die wir ihm nachstellen. Ich wusste auch, dass er die Rache an den Mitgliedern unserer Familien ausüben würde. Aber dennoch habe ich es verdrängt und zu lange an das Gute in ihm geglaubt, habe versucht, ihn von seinem dunklen Weg in die Niederhöllen abzubringen und ins Licht zurückzuführen. Vielleicht hat er dies erkannt. Vielleicht wurde Gwenn deshalb nur entführt und nicht gleich getötet, so wie es den anderen widerfahren ist. Vielleicht besteht noch Hoffnung, Gwenn wiederzufinden! Hätten wir doch nur einen Hinweis, wo sie sein könnte! Ach, ich sollte mich nicht falscher Hoffnung hingeben. Gwenn ist verloren. Pruch ist seit über einem Mond erledigt. Selbst wenn sie zu jener Zeit noch gefangen in seinem Versteck und am Leben war, so wird sie spätestens jetzt elendig verreckt sein.”
“Hoffnung vermag uns in manchen Situationen aufrecht zu halten, ein Quell neuer Kraft zu sein, wo wir uns schon am Ende eben jener wähnten. Doch…”, Wunnemar brach ab und senkte den Blick. Der junge Rittersmann stieß hörbar die Luft aus und setzte dann neu zu sprechen an. Seine Stimme wirkte nun beherrscht, wo sie vorher einfühlsam und zunehmend traurig gewesen war. “Doch Hoffnung kann uns, unseren Geist auch gefangen setzen und uns die Kehle zuschnüren, sich ins Gegenteil verkehren und zu wahrlich dunklen Gedanken erwachsen.”
Wunnemar sah wieder auf und blickte Gudekar mit unsteten Augen an. “Man muss lernen den rechten Moment zu finden, die Hoffnung fahren zu lassen und sich der dunklen Gewissheit stellen, die irgendwann in uns geboren wird.”
Abermals seufzte der Baron. “Ich bin mir sicher, dass niemand, keine Person zu der jemand wie ihr oder ich wahre, gegenseitige Gefühle, ob nun aufrechte Freundschaft oder wahre Liebe empfunden hat, es gutheißen würde, wenn man sein Leben ihretwegen wegwirft.”
Die rechte Hand Wunnemars, die noch immer auf Gudekars Schulter weilte, drückte erneut zu. “Ich bin kein Kleriker, aber denkt dennoch über diese Worte nach und sucht die Bedeutung in ihnen.” Gudekar nickte. “Ich mögt kein Kleriker sein, und dennoch sprecht ihr Weise. Doch ich habe meinen Entschluss bereits gefasst. Solange es keinen Hinweis auf ihren Verbleib gibt, oder dass sie noch am Leben ist, gehe ich davon aus, dass Gwenn nicht mehr zu retten ist. Und deshalb werde ich meine Zeit und Kraft dafür aufopfern, denen zu helfen, denen noch zu helfen ist. Und dies scheint mir in Eurer Baronie ein geeigneter Ort dafür sein. Seid meiner Hilfe gewiss.”
“Dafür habt ihr meinen und den Dank meiner Untertanen”, entgegnete Wunnemar, der nun seine Hand von Gudekars Schulter nahm, da er erkannte, dass dieser seine Entschlossenheit zurückerlangt hatte.” Es entstand eine kleine Pause, in dem der Baron seinen Blick im Kräutergarten schweifen ließ, bevor er erneut sprach. “Dass ihr euch mir so geöffnet habt, rechne ich euch hoch an. Auch dies spricht in meinen Augen für euch. Ich freu mich darauf euch in Tälerort wiederzusehen. Seid gewiss, dass ich eure Arbeit in meiner Heimat nicht geringschätze. Ich weiß, dass ihr dort gutes getan habt und ich hoffe auch in Zukunft tun werdet.”
“Ich danke Euch, Hochgeboren, für Euer Vertrauen und Eure Unterstützung. Selbstverständlich werde ich Euch weiter unterstützen, Tälerort weiter aufzubauen”, bestätigte der Anconiter. “Lieber noch heute als morgen würde ich abreisen, nach Hause zurückkehren.” ‘Zumindest bis es uns dort langweilig wird, mein Freund’, ergänzte Hedian, ‘und bis dahin habe Ich schon einige Ideen für jenen Ort!’ Gudekar schüttelte den Kopf, um seinen Freund zu verdrängen.
“Dann mögen die Götter fügen, dass wir uns dort alsbald wiedersehen werden”, schloss der Baron, erhob sich und wandte sich nochmals dem Magus zu.
“Mein Weg wird mich zunächst nach Tandosch führen. Dort werden zwei Briefe verfassen wie besprochen.”
„So sei es!“ stimmte Gudekar zu. „Auch ich werde, wie besprochen, einen Brief an die Gilde, also an die Akademie in Elenvina schicken, sobald ich mich auf den Weg gemacht habe, diesen Ort zu verlassen. Wir werden uns spätestens in Tälerort wiedersehen.“ Gudekar machte eine kurze Pause, in der er nachdachte. „Oder wünscht Ihr, dass die Dame Croy und ich Euch nach Tandosch begleiten? Benötigt Ihr unsere Unterstützung?“
Wunnemar lächelte. “Nein. Dies ist ein Weg, den ich mit meinen Brüdern und Schwestern des Orgilsbundes antrete, um die Schwertleite eines der Unsrigen zu feiern. Wir sehen uns in Tälerort. Möge Aves über euren Weg wachen.”
„Wie Ihr wünscht, Hochgeboren. Mögen die Zwölfe über Euch wachen und Euch sicher nach Hause geleiten!“ Der Magier lächelte zu seinem Dienstherren. „Ich danke Euch für Euer Vertrauen und Eure Unterstützung! Ihr seid mir ein wahrer Freund geworden.“

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Komplikationen

Wunnemar war innerlich aufgebracht, doch er rang den aufsteigenden Zorn nieder und zwang sich zur Ruhe. Nur damit würde er weiterkommen. Einem Geweihten im Range eines Prätors überrumpelte man nicht mit laut gesprochenen Anschuldigungen. Nein, nur wenn er einen kühlen Kopf bewahren konnte, würde er Gudekar helfen können- vielleicht.
Als Meta Croy den Rabenmärker aufgesucht hatte, war dessen Knappe Quendan von Hornisberg dabei gewesen, ihn zu rüsten. Der Baron von Tälerort schien in Aufbruchstimmung. Er gedachte an diesem Tag mit seinen Bundbrüdern- und schwestern den Baron von Tandosch in dessen Heimat zu begleiten, um die Schwertleite eines der ihrigen zu feiern.
Die Nachricht der jung Ritterin, die Wunnemar berichtet hatte, dass Gudekar von dem Geweihten aufgehalten worden war und dass seine Hochwürden Rahjan Bader nicht gedachte Gudekar gehen zu lassen, hatte Wunnemar die bisherigen Plan kurzerhand vergessen lassen. Es galt einem Gefolgsmann, nein mehr noch, einem Freund beizustehen.
Die Wangenknochen des trotz seines jungen Alters weißhaarigen Ritters malten, als er in einem der vielen Innenhöfe der Pfalz vor den Geweihten der Lieblichen trat, der dem unglücklich drein blickenden Magus gegenüberstand. Wunnemars Stimme jedoch war beherrscht, als er das Wort an den Prätor des Rahjatempels von Eisensteins richtete.
“Hochwürden, ich muss mit euch sprechen. Gudekar von Weißenquell ist einer meiner Gefolgsleute und ich würde gerne erfahren, warum und mit welchem Recht ihr ihn festhaltet?”

Ergebnis der Discord-Runde

Wunnemar tritt vehement für seinen Freund Gudekar ein, auch gegen die drei hochrangigen Geweihten. Mehr und mehr jedoch schafft es vor allem Rahjan Bader Zweifel in dem Galebfurtener zu säen. Schließlich wählt Wunnemar die einfache, praktische Prüfung und bittet um etwas von Travia gesegnetes. Als Gudekar dann einen so gezeichneten Stein kaum in Händen halten kann und scheinbar fast körperliche Schmerzen dabei empfindet ist er überzeugt.
Gudekars Einsehen jedoch erreicht Meta, indem sie ihm gesteht, von Tsa gesegnet zu sein und ihn befreit von alledem zu brauchen.
Es kommt schließlich zu der Seelenprüfung, die Rion durchführt. Diese jedoch scheint schief zu gehen, denn der Zeremonie passiv beiwohnenden Gäste vernehmen plötzlich den durch hunderte Stimmen- und doch Gudekars Stimme gesprochenen Cantus eines Kampfzaubers und verspüren körperlichen Schmerz. Damit ist klar, dass die Seelenprüfung gescheitert ist.
Es kommt zu einem Tumult und Disput unter den Gästen, Gudekar selbst ist nicht aufzuwecken, er ist gefangen in seinen Träumen.
Rahjan Bader versetzt Ivetta von Leihenhof, Rion, Meta und Wunnemar mittels einer Tinktur ebenfalls in Schlaf und gemeinsam macht man sich in dessen Traumwelt auf die Suche nach dem Magus.
Die Träumer finden Gudekar schließlich am Ort einer Studiumsprüfung an der Magieakademie zu Donnerbach und erkennen den Erzdämon Lolgramoth an seiner Seite.
Die folgenden Traumsequenzen sind für alle Beteiligten schmerzhaft und verstörend, doch gemeinsam schaffen sie es Gudekar zu überzeugen, dem Siebtsphärischen abzuschwören und den Dämon zu vertreiben. Der Ausweg aus der Traumlandschaft ist holprig und verläuft nicht für alle Teilnehmer gleich.
In der realen Welt zurück erkennen die Versammelten Gudekars Anhänger, in dem eine Haarlocke von Meta steckt als Fetisch- Angelpunkt des Dämons in der Sphäre der Lebenden, da von ihm ein Geruch nach kalter Asche ausgeht.
Gudekar wirft den Beutel ins Herdfeuer eines Traviaschreins und das Unheil endet.

Die wiederholte Seelenprüfung offenbart, dass Gudekar nicht nur das Mal des Frevlers trägt sondern auch unwissentlich einen Minderpakt eingegangen ist.

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