Celissa

Celissa

27. Peraine 994 BF, Burg Fadersberg, Baronie Ambelmund

Eine Erzählung, gehört aus dem Munde von Mutter Elva am Rande der Altenberger Brautschau

Spielleitung: DanSch

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Protagonisten

Die Besucher

Weitere Besucher

  • Eludwina von Weidenthal, Zofe der Baronin von Ambelmund (gespielt von DanSch)
  • Perainelind, Hebamme aus Ambelmund (gespielt von Verema Artigas)

Die Prophezeiung

“Wenn der neue Herrscher erwählt und das heilige Licht verloschen, so ist die Stunde der Mutter gekommen. Der Leib einer Jungfer aus altem Geblüt wird gesegnet sein und deren zwei Kindlein erfruchten. In der Stunde der Geburt möge die Tochter der Mutter Blut fließen lassen und dem Ersterblickten der Hüterin des Landes opfern. Erst dann sammelt sich die Kraft. Erst dann können die Töchter aus dem Schatten treten. Und erst dann kann der Vater vom Throne vertrieben werden.”

Ein Blick in die Vergangenheit

Gestützt auf ihren Gehstock, schritt die neunzigjährige Geweihte der Travia, Elva von Altenberg, neben Celissa, der Edlen von Tannenfels. Die Alte ließ ihren Blick über die wunderschönen Lilien im Park von Herzogenfurt schweifen, bis sie endlich mit leicht bedrückter Stimme anfing, die ominösen Geschehnisse um die Geburt der Edlen zu erzählen. “Mir scheint euer Vater hat euch nie die Wahrheit gesagt, Celissa. Nun laßt mich erzählen vom Tag eurer Geburt….”

Kapitel 1: Ein Blick in die Vergangenheit

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Kapitel 2: Drei Wasserläufe später

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Kapitel 3: Ein Wasserlauf später

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Epilog: Am übernächsten Tag

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Celissa

“Ja, so war es, wie ich mich daran erinnere”, schloss die greise Elva die Geschichte ab. Einer von vielen Geheimnissen hatte sie endlich loslassen können. Die Geweihte spürte regelrecht eine Last von ihrem Herzen fallen. Vorsichtig musterte die Edle Celissa. Das Gehörte war keine leichte Geschichte. “Selinde hat mir nie erzählt, was aus dem Jungen geworden ist. Aber ich habe so meine Vermutungen.” Sie griff nach der Tannenfelserin Hand. “Oft zog es sie nach Foldenau, das ist ein Gut hier in Schweinsfold. Zufällig war der Ritter Heridan von Quakenbrück dort auch oft, bis zu seinem Verschwinden. Ja, Senola konnte die beiden nicht leiden.” Dann seufzte sie. “Nur vier Götterläufe später verschwand Senola und ihre Mutter, die Baronin Tsasalda, in einer stürmischen Winternacht spurlos. Seitdem und bis zu ihrem Tode, hat Baronin Selinde nie wieder etwas von Tsatuara erwähnt.”

Celissa wirkte sichtlich mitgenommen, geradezu erschüttert - bis heute hatte sie gedacht, ihren Vater gut gekannt zu haben. In viele Geheimnisse hatte er sie eingeweiht, aber dieses so wichtige hatte er ihr verschwiegen. Ob es das einzige war? "Ich muss das Gehörte erst einmal sacken lassen." ließ sie nach einer Weile verlauten. "Ich frage mich, was an meinem Leben wahr ist und welche vermeintliche Gewissheit doch nur das Bruchstück einer lückenhaften Erzählung." Sie schnaubte hörbar. "Aber ich danke Euch von Herzen für dieses wichtige Stückchen Wahrheit, Mutter Elva! ... Und für die Fährte nach Gut Foldenau." Die Neugeborene von damals führte die alte Geweihte ein Stückchen schweigend weiter. "Mein Vater mag auf Euch damals wie ein Heide gewirkt haben." fing sie dann an. "Aber ich habe ihn zeit unseres gemeinsamen Lebens als einen götterfürchtigen Mann kennengelernt. Travia hat er neben Rondra immer besonders hoch gehalten... Er hat der gütigen Mutter kurz nach meiner Geburt sogar einen Schrein bei uns in Tannenfels gewidmet." Der alte Bund ihres Hauses mit Kurim und die Treue ihrer Familie der großen Mutter gegenüber stellte das für sie nicht in Frage. "Und ich möchte, dass Ihr auch wisst, dass er Euch persönlich zutiefst dankbar gewesen sein muss - wie mir hier und heute erst deutlich geworden ist..." Nun lächelte Celissa. "Er hat mir den Zweitnamen Elva gegeben. Auch wenn er mir nie verraten hat, dass er Euch dabei im Sinn gehabt haben muss. Meint ihr, dass er... das mit meinem Bruder vielleicht gewusst oder geahnt hat?"