Wehrhalle zu Elenvina

Der größte Praiostempel der Nordmarken (und einer der prächtigsten des Mittelreichs) befindet sich am östlichen Ende der Stadt am Greifenplatz und beherrscht ein Ende der Herzogenpromenade am Fluß, deren anderes Ende die Veste Eilenwid-über-den-Wassern bildet. Von außen macht die Wehrhalle ihrem Namen alle Ehre: eine wuchtige und trutzige Befestigung ist sie, und auch die dem Eingang vorangestellte Säulenreihe, zu der drei Stufen hinaufführen, ändert wenig an diesem Bild. Die Wände sind von einer Dicke, die der Flussfestung der Donnerer Ehre macht, und das zweiflügelige, vergoldete Tempeltor mit seinem Schmuck aus praiosgefälligen Motiven ist so schwer, dass es ein einzelner Novize nicht öffnen kann - es heißt, es sei in Xorlosch gefertigt und von zwergischen Handwerkern eingebaut worden.

Die hohen weißen Wände des Tempelraumes sind mit goldenen Darstellungen von Greifen, Sonnen und Götterdienern geziert, die Fenster der Wehrhalle schmal wie Schießscharten. Dafür sind in die prächtige Tempelkuppel zwei Fensterringe eingelassen, die das Licht des Praiossterns in den Tempelraum laden. Dominiert wird der Tempelraum von der ara luminis, dem Lichtaltar der heiligen Lechmin von Weiseprein. Der Altarstein ist ein gewaltiger, fugenloser Block aus weißem Stein mit goldenen Einsprengseln, der aus dem nahen Xorlosch stammt und den die Heilige selbst geweiht haben soll. Auf hohen, goldenen Leuchtern brennen unzählige Bienenwachskerzen und verbreiten neben goldenem Licht auch eine gewaltige Wärme.

34 Hal wurde die Wehrhalle umfassend verschönert und erneuert, und der Altar wurde neu geweiht - als einer der letzten, bevor Praios das ewige Licht entrückte, das erst viele Praiosläufe später durch die Quanionsqueste wiedergefunden werden konnte.

Daneben verfügt der Tempel über viele weitere Reliquien, wie zum Beispiel
* das Pilgergewand der Hl. Lechmin von Weiseprein
* der Siegelring des Hl. Praiorad vom Berg
* Das Gesangsbuch Gurvan Praioburs I.
* Der süße und der bittere Kelch Noralec Praiowars I.
* Das Güldne Sonnenszepter Aldec Praiofolds II.
* Der mahnende Zeigefinger des Hl. Gilborn von Punin
* Die Greifenfeder der Hl. Lechmin von Weiseprein.
* Die Garafan-Tiara als Teil des Ornates des Illuminaten der Lichtei Elenvina

Vorsteherin war bis 1036 BF Ihre Exzellenz Praluciata von Luring-Zwillenforst, ihr Amtsnachfolger ist Godefroy Sigismuth von Ibenburg-Luring, Revisor ist Griffdan von Schleiffenröchte, eine Übersicht über weitere dort Dienst tuende Geweihte findet sich hier.

>>Vernehmt nun aus der Vita der Heiligen Lechmin von Weiseprein das Kapitel 11, die Verse 6-14: Und es sprach Darador mit den Hundertfarbigen Flügeln zur Heiligen Lechmin: Gehe hin in die Stadt Elenvina, welche liegt an der Biegung des Großen Flusses und ist dem Herrn Praios ein Wohlgefallen. Inmitten aber stehet die Halle des Herrn, welche ist ein Hort des Lichtes, da die Zeiten dunkel sind. Dort sollst du erbauen einen Altar und darauf entzünden ein Licht für jeden Ort im Lande, welcher ist dem Herrn Praios heilig und wohlgefällig. Von diesem wird ausgehen das Heil und die Kraft und die Wahrheit des Herrn Praios, und er wird seine Schwingen halten und wachen über dem Lande. Und je mehr solcher Lichter versammelt sind, desto stärker sei der Bund. Denn siehe: Ein Mensch allein ist schwach und wird brechen wie ein Zweig im Sturme. Doch wo die Gläubigen vereint sich sammeln in Seinem Namen und zu Seiner Anbetung, da sind sie stark und unzerbrechlich wie der Stamm der Bosparanie.<<

Dies geschah nach Lechmins Rückkehr aus dem Orkland 267 v. BF. Die Heilige tat, wie der Bote des Herrn sie geheißen hatte. Sie errichtete diesen Altar und pflanzte darauf fünfzehn Kerzen – denn so viele (oder so wenige) Heiligtümer des Herrn Praios gab es damals auf dem Gebiet der Lichtei Elenvina. Im Laufe der Praiosläufe wuchs die Verehrung unseres Herrn, und immer größer wurde die Zahl der Kerzen auf dem Altar. Nur zweimal in all diesen Jahrhunderten erlosch die ara luminis: Einmal zur Zeit Gurvans I., als die Wehrhalle umgebaut und vergrößert wurde, das zweite Mal vor einigen Monden, anlässlich der Bauarbeiten an der Tempelhalle. --- Ihr mögt Euch fragen: Worin besteht die Kraft dieses Altars? Nun, bedenkt: Hat jemals unheilige Magie die Lande Lechmins verwüstet? Hat es der Schwarze Feind gewagt, das Tal des Großen Flusses zu verheeren? Nein, denn ein starker Bannkreis geht von diesen Lichtern aus, die wir heute wieder entzünden wollen.

- Aus dem Praiosdienst anlässlich der Erneuerung der Wehrhalle 1034 BF