Haus der Segensreichen Mutter und der Storchengarten der Peraine

Dieses Göttinnenhaus ist der Tempel der Peraine auf dem Grund der Burg Storchengarten, doch eigentlich ist die gesamte Burg Storchengarten der Tempel der gütigen Göttin, seitdem Ihre Wohlgeboren und Hochwürden Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten zur Junkerin von Junkergut Storchengarten ernannt worden ist. Sie belebte die alte Tradition wieder und brachte auch den Glauben an Peraine in das Herz dieses uralten Tempels.

Geschichte

Lange Zeit war das Gut vakant und auch der Tempel der Peraine wurde nur von wenigen reisenden Geweihten der Peraine gepflegt. Die Geschichte des Tempels begann im Jahr 316 vor dem Falle Bosparans, als Jel-Horas in seinem Nordmarken-Feldzug die Garnison Jelenvinia gründete. Am Südufer des Fluvium Magnum ließen sich einige Anhänger der Göttin Paranja nieder und errichteten und weihten hier ein Heiligtum ihrer Göttin, um den Soldaten ein Lazarett zu bieten.

Der damalige Hohepriester Decuvianus wusste nicht, dass hier einstmals auch die Hochelfen ihre Göttin des Lebens verehrt hatten, denn hier wuchsen und gediehen zahlreiche heilende und helfende Kräuter. Dies war der profane Grund, weshalb die Priester Paranjas diesen Ort auswählten. Jel-Horas begrüßte dieses Vorhaben und stellte entbehrliche Mittel zur Verfügung um einen Tempel zu errichten.

Während als die Siedlung nördlich des Flusses wuchs und gedieh, wuchsen auch der Tempel und die Klosteranlage südlich des Flusses. Die Diener Paranjas halfen und heilten die Bewohner und Herren der Stadt und hegten und pflegten die heilsamen Kräuter. Paranja blickte mit Wohlwollen auf ihre Diener und so ging die Leitung über von Vater auf Tochter und von Mutter auf Sohn in einer Blutlinie.

Als die Comes von Jelinhan als Statthalter nach der Lex Imperia eingesetzt wurden, da mussten die Tempelherren die weltliche Macht abgeben. Doch fügte es sich, dass die Blutlinien vereint wurden und die Familien Decuvians und Jelinhans vereint wurden. Still schützte die Göttin ihr Heiligtum und ließ die heilenden Kräuter in ihrem Garten wachsen. Während im Osten des Herzogtums die Gemeinschaften der Paranja und der Satu sich bekämpften, war im Westen des Herzogtums nur die Gemeinde der Paranja stark vertreten.

Cassiomera Jelinhan war die Tempelherrin und Ehefrau des Comes zu Zeiten, da die schöne Kaiserin Hela-Horas herrschte, sie war die erste, die dunkle Visionen empfing.

Doch sie konnte sie nicht deuten. Erst als die Kaiserin sich zur Göttin ausrief, wurde ihr mulmig. Doch allen Warnungen zum Trotze, stellte sich ihr Gatte auf Seiten der schönen Kaiserin. Und verlor die anstehende Schlacht. Die Burg wurde von den Heerscharen Rauls des Großen überrannt, der Comes von Jelinhan als Verräter gerichtet und die Familie verbannt. Cassiomera Jelinhan als Priesterin wurde nicht verurteilt, begleitete ihre Familie aber freiwillig, die Blutlinie der Jelinhan uns der Decuvians endete als weltliche und geistliche Herrscher der Burg und des Tempels.

Als der von Kaiser Raul geehrte Ritter Gryfftreu Halwag als Baron von Paranjadâl die Ländereien in Besitz nahm, musste auch der Tempel wieder belebt werden. Der einzige noch anwesende Priester Storkfried wurde von dem Baron zum Kaplan bestimmt. Die Gärten wurden verkleinert, doch Storkfried hielt an der Tradition seines Kultes fest und zog zahlreiche hilfreiche Heilkräuter. Hier wurde Peraine immer noch als Göttin der Heilung verehrt. Das Wirken der Priester Peraines war nur noch auf den Tempel innerhalb der Burg begrenzt, das einst große Heiligtum verlor an Bedeutung und geriet über die Jahrhunderte in Vergessenheit.

Einer der Urenkel Storkfrieds ehelichte die Urenkelin Baron Gryfftreus. Grisella Halwag und Parinor Krautfreud gingen sehr zur Unbill ihres Vaters den Perainebund ein. Doch sollte gerade das ihr Leben retten, denn die Familie wurde als Verräter vom Herzog der Nordmarken gerichtet. Grisella und ihre Kinder überlebten und das Erbe der Halwags lebte vor. Die Perainegeweihten übernahmen fortan die Verwaltung von Tempel und Burg, doch vergessen war immer noch die Geschichte des einstmals großen Heiligtums.

Bis zu jenem Tag, da eine Hüterin der Saat aus dem nicht allzu fernen Galebquell sich in Geschichtsforschung übte – ungewöhnlich für Priester der Göttin, die eher im Hier und Jetzt verankert sind. Doch Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten war selbst Hohepriesterin eines Heiligtums, dessen Wurzeln tief ragten. Und sie hatte in dessen Geschichte Hinweise auf ein anderes altes, längst vergessenes Heiligtum gefunden. Während sie also den Aufgaben als Hohepriesterin nachging, stellte sie ihre eigenen Forschungen auf und erkannte, bedeutsamer war, als der Anschein es vermuten ließ. Es war im Peraine-Mond des Jahres 1034 BF. Sie teilte ihre Erkenntnisse in einer schriftlichen Kompilation sowohl dem Diener des Lebens als auch der Großmeisterin der Therbûniten mit, welche sich perainegefällig knapp für die Erkenntnisse aus der Geschichte der Kirche bedankten. Ivetta war sich nicht bewusst, welche Wellen diese Erkenntnis noch schlagen würde - zumal ja sie selbst die Junkerin der Burg Storchengarten war. War dies alles ein Plan ihrer Göttin, welcher sich nun langsam entfaltete wie ein Apfelbaum wuchs?

Ende des Jahre 1036 BF jedenfalls erhielt Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten Besuch eines Boten Ihrer Eminenz Shila al’Aghra. Nach Rücksprache mit ihr, die ihrerseits Botschaft von seiner Erhabenheit, dem Diener des Lebens erhalten hatte, sollte Ivetta fürderhin den Storchengarten als Hüterin der Saat leiten. Dies schloss auch die Leitung des Klosterspitals der Therbûniten mit ein, welches mehr ein Heilkräutergarten, denn ein eigenes Kloster war, sodass sie auch die Äbtissin dieses Hortes werden sollte. Ivetta stutzte – besaß doch dieses Heiligtum einen Hüter der Saat, nämlich Seine Hochwürden Ciconian Krautfreud. Doch dieser war in der Zwischenzeit verstorben, wie Ihre Eminenz per Göttlicher Verständigung erfahren hatte.

Die Junkerin des Storchengartens übernahm nun die Leitung des Heiligtums, nachdem sie das von Weiher und Sichel in die Hände von Halwart Rübensieb gelegt hatte. Aus ihrem Heiligtum bat sie einige Akoluthen und Priester zu sich und begann die Burg und den Tempel neu zu beleben. Gemeinsam weihten sie die komplette Burg als Heiligtum und beriefen sich auf die uralten Wurzeln des Heiligtums.


Beschreibung

Das Heiligtum umfasst heutzutage die gesamte Burganlage des Storchengartens, die hier leben und wirken die Diener der Ähre und die Therbûniten gemeinsam mit den weltlichen Bewohnern der Burg. Doch Herz des Heiligtums ist die Kapelle, der Schrein der Göttin.

In einer ruhigen Ecke der Burg zwischen dem Bergfried und den Stallungen steht die kleine steinerne Kapelle mit dem Dach aus kupfernen Schindeln. Es ist eingeschossig, aber mit einer hohen Raumhöhe ausgelegt.

Der Gast betritt einen hellen, offenen Raum, denn erstaunlicher Weise ist die Kapelle so ausgerichtet, dass während des ganzen Tages klares Licht durch die Tür einfällt. Direkt im vorderen Bereich stehen ein paar Holzbänke, auf denen sich die Burgbewohner hinsetzen können, um zu beten.

In der Mitte der Kapelle steht eine wunderschöne Statue der Göttin Peraine, gemeißelt aus feinem weißem Marmor. Sie stellt die Göttin in bosparanischer Darstellung und Tracht dar, eine Brust entblößt, in einer Armbeuge einen Korb mit unzähligen Heilkräutern haltend. Sie beugt sich herab zu einigen Menschen unterschiedlichen Alters, die an verschiedenen Krankheiten und Verletzungen leiden und streckt ihnen mit der freien Hand unterschiedliche Kräuter entgegen. Die Göttin lächelt die Menschen zuversichtlich an und die Statue wirkt dabei so lebensecht, dass man sich am liebsten an sie schmiegen möchte. Sie ist die heilende Mutter der Burg und des Tempels und wurde einst so liebevoll aus dem Stein gehauen, dass ein wahrer Meister sich daran versucht haben muss.

Hinter der Statue trennt eine Steinmauer einen weiteren Raum ab, der durch eine breite Holztür betreten werden kann. Hier findet sich das Lazarett der Burg. Mehrere Pritschen stehen hier, aber auch ein Arbeitstisch, an dem die Kräutertinkturen zubereitet werden können. Die anwesenden Priester und Laiendiener versorgen hier ernsthafte Krankheiten und Verletzungen, weniger ernsthafte Maladien können jedoch auch bei den Patienten zuhause behandelt werden.

Bewohner des Heiligtums

Ihre Hochwürden Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten, Hüterin der Saat und Vorsteherin des Tempels, Äbtissin des angeschlossenen Therbûniten-Klosters

Seine Gnaden Gundeland von Hornisberg, Meister der Ernte und Herzguter Bruder der Therbûniten, Prior des Klosters und damit Stellvertreter der Äbtissin

Ihre Gnaden Daria Wetzstein, Meisterin der Ernte und Herzgute Schwester der Therbûniten, Kellerarin des Klosters

Seine Gnaden Baerbrecht Ungelter, Meister der Ernte und Herzguter Bruder der Therbûniten, Ehemann von Dhana Ungelter, Bibliothekar und Novizenmeister des Klosters

Ihre Gnaden Riochild Sebelgarn, Meisterin der Ernte und Herzgute Schwester der Therbûniten, Infirmaria (Meisterin der Krankenstube) des Klosters, eine studierte Medica

Ihre Gnaden Kunida von Storchenflug, Meisterin der Ernte und ihr Gatte Tsamar von Runstein (Wildhüter), sowie deren drei Kinder

Seine Ehren Hilberian_vom_Berg, Vogt des Junkergutes Storchengarten und Diener der Ähre

Ihre Ehren Elfgyva Selbling, Medica, Dienerin der Ähre und Herzgute Schwester der Therbûniten

Ihre Ehren Dhana Ungelter, Wundärztin und Kräuterkundige, Dienerin der Ähre und Herzgute Schwester der Therbûniten, Ehefrau von Bärbrecht Ungelter

Ihre Ehren Tesse Uhl, Alchimistin der Halle des Lebens zu Norburg, Dienerin der Ähre und Herzgute Schwester der Therbûniten

Seine Ehren Helswind Hopfenfeld, ehemaliger Feldscher und Söldner, profunder Pferdekenner, Diener der Ähre und Herzguter Bruder der Therbûniten

Seine Ehren Noting Appelhof, Bauer, Viehzüchter und Heilkundiger, Diener der Ähre und Herzguter Bruder der Therbûniten

Ihre Ehren und Gelehrte Dame Madalin von Leihenhof, Nichte Ivettas, Adepta des Anatomischen Instituts zu Vinsalt, Dienerin der Ähre

Wendelin Perainerich von Graupen, Novize der Peraine-Kirche in Ausbildung im Kloster, jüngerer Sohn des Hauses Graupen

Brin Mühlacker, Novize der Peraine-Kirche in Ausbildung direkt bei Hochwürden Ivetta, steht kurz vor seiner Weihe zum Priester

Ehemalige Bewohner des Tempels:

Seine Gnaden Aedan von Finsterklamm, Meister der Ernte und Herzguter Bruder der Therbûniten (verstorben 1039 BF in der Schlacht in der Tesralschlaufe)