Während der Vorstellung

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Im Pavillon des Hochadels

Während die Werber sich einzeln vorstellten, war es die Junkerin von Herzogenfurt die von ihrem Platz aufstand und einige Schritte die Stufen hinab ging. Sie hielt Ausschau nach einer ganze bestimmten jungen Frau. Als ihre Blicke sich trafen, winkte sie Sina Artigas zu sich.

Sina war einerseits geschmeichelt, andererseits irritiert. Kannte sie die Adlige ? Wohl aus dem Hof des Herzogs, doch war ihr der Name entfalle. Lasst mich durch, man verlangt nach mir.“ Entschlossen und ohne eine weitere Reaktion des Ordnungspersonals abzuwarten, schritt sie elegant zu der Junkerin. Sie senkte artig den Blick. „Wohlgeboren, ihr habt mich gerufen?“

Die grimme Junkerin und Vögtin versuchte sich in einem Lächeln. “So ist es. Ich möchte euch sagen: ihr habt eine gute Vorstellung geleistet. Ich bin die Junkerin Alrike von Henjasburg, Vögtin von Schweinsfold. Habt ihr Lust an unseren Tisch zu sitzen? Ich möchte euch gerne kennen lernen.” Der Blick ihrer blauen Augen verbargen sich unter Schlupflidern und im Zusammenspiel mit ihrer leicht gebogenen Nase musste Sina an einen Raubvogel denken.

Artig, wie sie es vom Hof gewohnt war, nahm Sina bei der Vögtin Platz. “Es ist mir eine Ehre Euch kennenzulernen und an dieser Tafel Platz nehmen zu dürfen, Euer Wohlgeboren.” Kokett betrachtete sie, was sich alles auf dem Tisch befand. “Es ist und wird sicher ein schönes Fest. Ich war nur etwas irritiert, dass die Einteilung der Klassen so streng sein wird.”

Alrike setzte ein zynisches Lächeln auf. “Das ist eine reine praktische Veranlassung. So sieht man gleich, wer aus welchen Stand interessant sind. Ihr dürft nicht vergessen, das es hier meistens nicht um Liebeshochzeiten geht.” Sie winkte den jungen und gutaussehenden Diener Servusian heran, der auch gleich die Kelche mit Wein füllte. “Ich muss gestehen, ich bin auch nicht an einer Vermählung unserer Familien interessiert. Aber ihr habt Interesse aufgeworfen. Ihr stammt aus Almada. Was genau macht ihr zur Zeit in Elenvina?”

Sina überlegte kurz, das Thema an sich war ihr etwas peinlich. “Nun ja. Ich bin Hofdame in Elenvina am herzoglichen Hof. So des Herzogs Gemahlin anwesend ist, freut sie sich, jemanden aus Almada um sich zu haben. Ansonsten verrichte ich dort die üblichen Dinge. Ich diene unter Haushofmeister Praiolf von Quakenbrück.” Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: “Wie gesagt, hat meine Schwester einen guten Posten im Gestüt und ist dabei, aus dem Rossmarkt eine große Schau mit Leistungsprüfungen zu machen, um die Qualität der Pferdezucht zu sichern.”

Alrike nickte verständig. “Die Schwester also. Sagt was habt ihr vor eurer Zeit in Elenvina getan? Seit ihr auch in der Pferdekunde bewandt oder auf was seit ihr bewandert? Ich hoffe es stört euch nicht, dass ich euch mit Fragen löchere. Ich möchte euch nur am besten einordnen können.”,sagte sie direkt heraus.

Sina trank genüsslich vom Wein. “Pferde hatten wir auch, aber die haben mich nie besonders interessiert. Ich war in Punin und habe bei dem berühmten Parcello Rabannero Mode und Stil gelernt. Immer häufiger berate ich die Angehörigen am Hof in Stilfragen, ihre Kleidung betreffend. Wohlgeboren, Ihr seid nicht hier, um für Eure Familie eine gute Partie zu suchen. Trotzdem würde es mich interessieren, wen von den bereits vorgestellten Männern Ihr für eine gute Wahl haltet. Die Familien der Nordmarken sind mir noch etwas fremd.”

“Interessant!” Die Vögtin wirkte jetzt wesentlich gelassener. “ Nun, das kommt darauf an, aus welchen Stand ihr kommt. Am interessantesten wären wohl die Kandidaten aus diesem Pavillion, wobei ihr euch hier den Blick sparen könnt.” Sie lachte kurz. “Soweit ich weiß, sucht hier keiner. Für euch wäre der Blick zum Pavillion der Niederadligen gut. Zum Beispiel der Junker von Liannon. Reiche Junkerei.” Nun wurde sie wieder ernster. “Könntet ihr euch vorstellen Elenvina zu verlassen und eine Stelle anzunehmen, der eurer Person und Fähigkeiten besser wertschätzt?”

„Da Habt Ihr Recht, Vögtin… dieser Pavillon scheint passend und interessant zu sein.“ Sina nippte erneut an dem Wein. „Ja, Wohlgeboren, wenn es passt, würde ich auch anderswo eine Stelle annehmen. Das wird aber schwer werden, da mein derzeitiger Platz sehr angesehen ist und finanziell keine Not herrscht. Hm… wahrscheinlich könnte mir der richtige Mann die Entscheidung erleichtern.“ Sie spielte noch etwas mit ihrem Becher, drehte ihn und roch an dem guten Wein. „Vorhin, als die Praiotin stürzte, kamen ihr zwei Männer zu Hilfe. Den einen, Linnart vom Traurigen Stein kenne ich bereits, wir werden bald durch eine Verbindung meiner Schwester mit seinem Onkel entfernt verschwägert sein. Den anderen kenne ich nur von seiner Vorstellung. Wisst ihr mehr über ihn? Ihr scheint jemand zu sein, der über Vieles Bescheid weiß …“

“Wie ich schon vermutet habe, Sina, ihr seid eine interessante Frau. Ich frage so neugierig, da wir hier in Schweinsfold einen neuen Hof aufbauen. Es ist der Wunsch der neuen Baronin die Baronie wieder zu ihrer alten Stärke und politischen Wichtigkeit zurückzuführen. Meine Mutter die vorherige Baronin, Boron möge ihrer Seele gnädig sein, legte Wert auf starre Fronten. Ihr wäret eine Bereicherung für uns. Glaubt mir, wenn ich sage, dass der Tag bald kommen wird, an dem man wieder von unserem Hof berichten wird. “ Sie hob den Kelch und prostete der rotblonden, jungen Frau zu, die Baronin dieses Landes. Diese prostete auch interessiert zurück. “Und gute Partien haben wir in Schweinsfold auch, zum Beispiel der Ritter Dorcas von Paggenfeld.” Sie deutete auf den großen, blonden Mann mit den Rössern als Wappen. “Er ist nun Haus-Ritter der Baronin. Eine große Zukunft liegt vor ihm.” Sie nahm nochmals einen Schluck. “Vielleicht kann frau euch heute noch überzeugen. Und ihr habt recht, ich kenne den ein oder anderen Adligen in den Nordmarken. Ihr redet von Rahjaman vom Traurigen Stein, den Winzer?”

“Ja genau, der Winzer..” Sina beäugte die Personen, auf die Alrike gewiesen hatte. “Dorcas habe ich schon gesehen, allerdings anderswo, im Bereich der Niederen. Er war mit einem Geweihten dort und schien von den dortigen Mägden recht angetan...” Sie lächelte zögerlich, aber nicht abgeneigt. “Ich konnte noch kein Wort mit ihm wechseln, aber das lässt sich vielleicht ändern.”

“Ich ermutige euch sogar, dass zu ändern. Ihr werdet sehen, eine gute Partie.” Sie strich sich nachdenklich über ihre Braue. “Der baldige Junker, dank eurer Schwester, ist intelligent und voller Charme, so viel kann ich sagen. Wir sind dabei Geschäfte mit ihm zu machen. Schweinsfold ist eine wohlhabende Baronie, aber Weinhänge besitzen wir nicht. Die Traube der Traurigsteins sind hervorragend. Aber ich nehme an, ihr habt den Wein schon gekostet. Habt ihr interesse die Baronin Selinde kennenzulernen?

Sinas Blick war noch skeptisch auf Dorcas gerichtet, aber sie nickte. “Gerne würde ich mit der Baronin reden. Und den Wein kann ich wirklich empfehlen. Und ich bin schon gespannt, was heute noch auf dem Programm steht.”

“Soweit ich weiß, kommen als nächstes die ´Götterspiele´. So sollen sich die Gäste unter dem Segen der Götter besser kennenlernen.” Ihr Blickt schwenkte kurz rüber zu der greisen Traviageweihten am Ende der Tafel. “Sobald ich die Aufmerksamkeit der Baronin bekomme, werde ich euch gerne vorstellen. Sie ist erst seit einigen Monden im Amt und ebenfalls ledig. Meint ihr dass es hier jemanden geben könnte für ihre Hochgeboren?” Listig schaute sie Sina an.

Selinde zwinkerte ihrer Vögtin zu. “Versucht ihr schon wieder, mich zu verkuppeln? Wer ist es denn diesesmal?” In der Öffentlichkeit wahrte sie die Form - mehr oder minder. Manchmal, wenn ihr danach war.

“”Wer ist denn Eure reizende Begleitung?” Neugierig lachte sie die Fremde und Alrike an. “Oder wollt ihr das Geheimnis für euch behalten?”

Alrike lachte kurz. Die Vertrautheit dieser zwei Frauen war für Sina offensichtlich. “ Darf ich vorstellen euer Hochgeboren: Sina Artigas vom Elenvina Hof. Ihre Schwester ist die Gestütsmeisterin dort und Junkerin. Ich habe gerade versucht, sie zu überzeugen, an euren Hof zu kommen. Und euren neuer Ritter Dorcas von Paggenfeld ihr schmackhaft zu machen.” Nun grinste sie.

Sina senkte brav das Haupt und ergriff das Wort. „Verzeiht meine Direktheit, Euer Angebot schmeichelt mir sehr, gerade, da es günstig für unsere Familien wäre. Rahjaman keltert die besten Weine, die ich kenne. Und das will etwas heißen, da ich Almadanerin bin.“ Dass Sina aus einem anderen Land kam, war alleine an ihrer Hautfarbe und den dunklen Augen schon leicht zu erkennen. Für eine Tulamidin aber war sie nicht sonderbar genug. „Dorcas sah ich bereits in unserem Pavillon ... er war leider zu … abgelenkt vom Personal … sonst hätte ich ihn angesprochen. Erzählt mir etwas über ihn. Neugier ist eines meiner Laster, wenn es um Männer geht. Wer will denn schon die Katze im Sack?“ Sina lachte ansteckend. „Das passt zwar gerade nicht, aber meine Schwester hat früher in unserer Heimat Cres einmal versucht, hübsche Katzen für Liebhaber zu züchten. Weiß mit rotem Schwanz. Leider musste sie aufgrund charakterlicher Probleme ihre Zucht einstellen. Mal sehen, was sie in Linnartstein so treiben wird.“

“Nun - sagt nichts gegen Katzen. Auch wenn ich euch zustimme, dass sie nicht in einen Sack gehören. Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen.” lachte die Baronin, offensichtlich angetan von der Lebendigkeit ihres Gastes.

“Alrike kann euch viel über unseren neuen Ritter erzählen - und so, wie ich ihn kenne, wird das meiste durchaus angenehm sein.”

Sie blickte Alrike an, wandte sich dann aber wieder der exotischen Südländerin zu. “Bei Katzen ist es wie bei Menschen - jede hat ihren eigenen Charakter. Eure Schwester hat einen durchaus eigenen Geschmack, was die Farbgebung anbelangt. Ich wünsche ihr, dass ihre Erfolge im Gestüt berechenbarer sind. Und Ihr, Sina? Was sind eure Steckenpferde?”

Sina lachte kurz. “Meine Katzen würde ich mit glattem, schwarzen Fell und grünen Augen züchten..doch liegt die tierliebe mehr bei meiner Schwester. Ich begeistere mit für Kleider, Schuhe und Schmuck. Frauen sollten das beste aus sich machen, so bequem wie möglich, ihre Vorteile betonen und Freude an ihrer Kleidung haben. Es gibt viele Möglichkeiten, je nach Geschmack, das Richtige zu finden. “ Sie legte den Kopf kokett schief. “Wer sagt, dass ein Hund oder eine Katze nicht ebenfalls passend zur Dame sein könnten ? Ich bin innovativ und nehme die Frauen ernst, anstatt sie in Kostüme zu zwängen, in denen sie wie Wuchtbrummen aussehen. Erzählt mir doch noch etwas von Dorcas.”

“Dorcas?” Selinde schmunzelte. “Ein Bild von einem Ritter, mit einem wahrlich prachtvollen Kaiser-Alrik-Bart. Jung und blond, hochgewachsen und breitschultrig - und er verehrt die Herrin Rahja als seine liebste Göttin. Ihr solltet ihn unbedingt einmal kennenlernen!”

Er würde ihr vermutlich gefallen - und sehr sicher auch umgekehrt. “Sagt, was ihr eure liebste Mode? Habt ihr einen eigenen Schneider?” Aufmerksam betrachtete sie ihren Gast. Schweinsfold war - leider - sehr abgelegen - sowohl von der Elenviner Hofmode als auch von den Einflüssen aus Almada oder gar dem Lieblichen Feld. Die biedere Kleidung der nahen Albernier jedenfalls entzückte Selinde wenig - und deren Vorliebe für grobe Stoffe teilte sie gleichfalls nicht.

Entzückt plapperte Sina. “Aber ja, ich liebe die Kollektionen von Rondrigo Cerutti, aber ich versuche mich auch selbst an eigenen Entwürfen.” Vorsichtig biss sie sich auf die Lippe … sie wusste ja nicht einmal genau, wo das Anwesen lag, von dem geredet wurde. “Sicher kann man auch einfachere und praktische Gewänder herstellen, aber mir sagt die Entwicklung der Kleidung doch aus ästhetischen Gründen zu. Äh... Wo genau liegt Euer Anwesen ? Und Dorcas, ich dachte, er würde zu uns an den Tisch kommen, wo ist er denn?”

“Hast Du ihn gesehen?” Wandte Selinde sich an ihre Vögtin. “Vorhin war er doch noch hier - ich glaubte zumindest, ihn gesehen zu haben.” Sie schüttelte ihre Locken und musterte Sina mit schiefgelegtem Kopf und aufmerksamen Augen. “Cerutti? Das sagt mir etwas - ein Liebfelder oder ein Almadaner Schneider?” Sie stutzte.

“Mein Anwesen? Meine Burg meint ihr? Hier in Herzogenfurt - das ist die Hauptstadt meines Lehens.”

Sina errötete. Die Namen und Lehen in den Nordmarken hätten ihr längst ein Begriff sein sollen. Normalerweise plapperte sie nicht so unbedacht wie Verema daher. „Entschuldigt, das war mir entfallen … Cerutti ... ja, er klingt nach dem Horasreich, doch er ist Almadaner. Oft wirken die Kleider eher schlicht, der Reiz entsteht durch einen langen Schlitz auf einer Seite, der das Bein zur Geltung bringt, freie Schultern oder einen tiefen Rückenausschnitt.“

“Nicht so schlimm.” Selinde schmunzelte. “Ach, seine Kreationen würde ich zu gerne einmal tragen. Was meint ihr - würde er wohl einer Einladung nach Schweinsfold folgen? Ansonsten müsste ich wohl oder übel einmal eine Reise nach Almada ins Auge fassen.” Sie zwinkerte Alrike zu, wohl wissen, dass diese eher wenig von einer solchen Reise hielte - vor allem mit Ausblick auf Sicherheit und Finanzen.

Dorcas, der im Pavillion sein Blick über dessen Besucher schweifen ließ, entdeckte eine kleine Gruppe mit Belfionns Angebeteten, Sina. Er schritt, bewaffnet mit seinem Trinkpokal, auf diese zu. Auf ihrer Höhe ertönt seine tiefe Stimme:” Rahja zum Gruße! Rahja meint es wohl gut mit mir. So viele Schönheiten an einem Fleck.” Dorcas nahm ein Schluck aus seinem Pokal.

Sina erkannte den selbstbewussten Adligen von vorhin sofort. Der Alkohol schien ihn in wunderbare Stimmung zu versetzen … in ihrem Gedächtnis schwirrten Bilder von Mägden … „Hochgeboren, was für eine Ehre…“ sie deutete auf Selinde und Alrike. „Seht Euch diesen Recken an, er hat eure Schönheit nicht nur sofort erkannt, nein, er ist Manns genug, es auszusprechen.“ Sachte beugte sie sich etwas zur Seite und versuchte, einen Blick auf Belfionn zu erhaschen. Aus irgendeinem Grund sollte er doch auf Dorcas aufpassen..

“ Werte Damen, wenn ich mich vorstellen darf….Dorcas von Paggenfeld. Und der Recke hinter mir ist Belfionn vom Schlund, seines Zeichens Ingerimmgeweihter und mein Vetter. Ich hoffe die Damen amüsieren sich und haben vielleicht auch schon ein Favoriten ausgesucht.! Dorcas läßt ein verschmitztes Lächeln aufblitzen.

“Danke der Nachfrage, Wohlgeboren. Ich bin dabei, mir die Herren anzusehen, alles braucht Zeit.” Kurz nickte sie Belfionn zu. “Wie sieht es bei Euch aus, Dorcas ? Noch kann viel passieren.”

“ Da habt ihr recht, Werteste. Ich werde mich Rahjas Willen beugen und dann abwarten welche von Euch hübschen Wesen Rahja für mich ausgesucht hat.” Dorcas grinst verschmitzt den Damen zu. Belfionn hingegen hält sich im Hintergrund. Den Blick von Sina hat er bemerkt, aber versucht desinteressiert zu wirken, da er doch sehr gekränkt von Sinas Entscheidung war und anscheinend schon verlobt sei. Doch versucht er immer wieder sie anzuschauen, denn das gebrochene Herz hat noch Hoffnung.


***

“Verzeiht, hohe Dame della Yaborim” Die angenehme Stimme des Jüngling Servusian zog Melisandes Aufmerksamkeit auf sich. Der Diener trug sein rotbraunes Haar kinnlang, seine strahlenden grünen Augen hoben sich von seiner leicht gebräunten Haut ab und seine Lippen waren voll und sinnlich. Er trug knielange grüne Hosen und ein Leinenhemd mit weiten Ausschnitt, das einen Einblick auf seine athletische Brust gab. Ein wilder und angenehmer Duft kam von ihm aus. “Ich hätte etwas für die Baronin von Rickenhausen zu überbringen” Er hielt ein Tablet mit einem Kästchen mit blauen Samtüberzug in seinen Händen.

“Hab dank, ich werde es ihr geben”, antwortete Melisande leicht verwundert und nahm das Tablett entgegen. Ihr Blick umfasste kurz und durchaus interessiert die Gestalt des Jünglings, aber sie ließ sich nichts weiter anmerken. “Damit die Baronin dieses - Geschenk? - richtig zu würdigen weiß, wäre natürlich von Vorteil, wenn sie den Namen des Schenkenden kennte?”

Thalissa war in die Betrachtung der Heiratskandidaten vertieft und nippte gelegentlich an ihrem Weinkelch. Sie hatte noch nichts mitbekommen von diesem kleinen Austausch.

Mit einem Lächeln zeigte er seine rein weißen Zähne. “Ein Geschenk des hohen Herrn Milian von Altenberg, hohe Dame” Er verneigte sich und zog sich zurück.

Melisande nahm das Tablett entgegen, nickte dem Diener zu und trug es dann zu ihrer Herrin. “Verzeiht, aber eben wurde ein Geschenk des hohen Herrn Milian von Altenberg für Euch abgegeben”, wiederholte die Zofe wortgetreu und präsentierte das Tablett.

Thalissa schreckte aus ihren Gedanken und sah Melisande an, dann das Kästchen, das nicht ganz billig gewesen sein durfte. Sie zog eine Augenbraue nach oben und nahm es vom Tablett herunter, um es nachdenklich in der Hand zu wiegen. “Ein Geschenk, soso …” murmelte sie. Sie fragte nicht weiter nach, hätte es noch etwas zu sagen gegeben, hätte es Melisande von sich aus erwähnt. “Na, da bin ich aber gespannt.” Mit spitzen Fingern öffnete sie den Verschluss.

Das erste was sie erreichte war der Duft von Rose. Auf einem blauen und seidenen Kissen lag eine Brosche. Eine filigrane Rose aus reinsten Silber.

Diesmal hob Thalissa beide Brauen. Da machte sich offenbar jemand Hoffnungen … abseits der offiziellen Kandidatinnen, wie es aussah. Aber ein Geschenk war ein Geschenk, und dieses zeigte zumindest Hingabe. Sie winkte Melisande zu sich, dann flüsterte sie ihr ins Ohr: “Such’ diesen Herrn Milian von Altenberg und sage ihm meinen Dank. Zudem habe er sich einen Tanz und ein Gespräch verdient, wobei es an ihm sei, dies zu passender Gelegenheit am heutigen Tage einzufordern. Ach, und finde heraus, wer er genau ist.” Thalissa hatte sich zwar vor ihrer Abreise grundsätzlich über die Altenberger informiert, es aber mangels eigener Ambitionen nicht für nötig befunden, sich mit ihren vielen Mitglieder im einzelnen zu befassen. Nun, zumindest bei einem musste sie nun wohl eine Ausnahme machen. Sie gab Melisande einen Wink, um ihrer Zofe zu bedeuten, dass dies alles wäre. Diese knickste leicht und machte sich auf den Weg.


Zunächst hielt Melisande Ausschau nach dem gutaussehenden DIener, der das Geschenk überbracht hatte. Der wusste wohl am ehesten, wo der Herr Milian von Altenberg zu finden war, und konnte ihr vielleicht gleich etwas über ihn erzählen. Aufmerksam sah sie sich um.

Den suchenden Blick erfassend, kam Servusian sofort herbei. “Was kann ich für euch tun, hohe Dame?”, fragte er und es schien eine Einladung in seiner Stimme mitzuschwingen.

“Ah, gut”, zeigte sich Melisande erfreut über das schnelle Auftauchen des Dieners. “Sag, wo finde ich den Herrn Milian von Altenberg? Wie sieht er aus? Und wer ist er überhaupt genau?” kam sie sofort zum Punkt, ohne sich anmerken zu lassen, ob es neben ihrer Aufgabe irgend etwas gab, das sie interessieren könnte.

“Der hohe Herr Milian ist der Sohn der Rektorin der Rechtsschule in Gratenfels, der gutaussehende Edelmann dort drüben. Wenn ihr möchtet könnte ich euch rüber bringen und vorstellen.” Ein laszives Schmunzeln zog sich über seine sinnlichen Lippen.

Melisande neigte den Kopf ein wenig. “Gut, dann tu das bitte”, antwortete sie knapp. Ganz kurz zeigte sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen, die aber sofort wieder verschwand. Dieser Diener war sich seines Aussehens wohl bewusst, aber er setzte es ein wenig zu … offensiv ein, wie eine Frau, die zuviel Parfüm auftrug.

“Wenn ihr mir bitte folgen würdet, hohe Dame della Yaborim.” Der junge Diener verbeugte sich und ging dann voran zum Pavillion der Altenberger.

Im Park außerhalb der Festwiese (Parallel zur Vorstellungsrunde)

Gespannt beobachtete Rahjel den dramatischen Auftritt des Junkers von Trollpforz und die kühle Abfuhr Sabeas von Altenberg. Amüsiert über die unerwartete Eröffnung der Brautschau, erkannt er sofort das die Gefühle des Junkers echt waren. Etwas, was er hier nicht erwartet hatte. Im war sofort klar, das der junge Mann Hilfe brauchte. So ungehobelt er auch wirken sollte, schätzten die meisten Leute ihn falsch ein. Besser gesagt: er machte ihnen Angst. Er mag erfahren sein im Kampf, aber auf dem Schlachtfeld der Liebe war er unerfahren. Rahjel kannte Sabea und wusste, das hier nichts verloren war. Mit schnellen Blick ließ er der Novizin der Rahja, Rahjalind, verstehen, hier weiter ein Auge auf das Fest zu haben, griff sich zwei Krüge mit Bier und folgte dem Junker, der säuerlich die Festwiese verließ.

Die Novizin nickte ihm wissend zu. Wenn nicht Rahjel dem Junker nachgegangen wäre, hätte sie es gemacht. Ja, auch Rahja prüfte die Menschen von Zeit zu Zeit in genau diesen Situationen. Alles was Rahjalind bisher über diese Sabea mitbekam, war das nun einmal ihre Art; fordernd ... aufbrausend ... anmaßend. Ihre Reaktion war wohl eine Art des Tests gewesen und es wäre schade, wenn der Werber seinen Mut verlieren würde.

Der Geweihte wartete bis sie außer Sichtweise der Festwiese waren, verschnellerte seinen Schritt und sprach den Junker an.

“Euer Wohlgeboren, Junker Thankred, entschuldigt die Störung.” Rahjel hoffte, dass seine Worte den enttäuschten Mann erreichten.

So angesprochen blieb der Trollpforzer stehen und drehte sich zu demjenigen, der ihm gefolgt war. Er seufzte. “Euer Gnaden, womit kann ich euch behilflich sein”, sprach Thankred, auch wenn er zumindest ahnte, in welche Richtung das Anliegen des Geweihten ging.

“Ach lassen wir das formale. Nennt mich Rahjel. Ich dachte wir könnten die Gunst der Stunde nutzen, um uns ein wenig zu unterhalten. Habt ihr ein wenig Zeit?” Er lächelte ihn versöhnlich an und hielt ihm ein Bier entgegen.

Thankred griff nach nur leichtem Zögern zu. “Ich habe heute keine weiteren Pläne.” Er stieß seinen Humpen gegen den des Geweihten und tat einen kräftigen Schluck. Danach sah er Rahjel mit verkniffener Miene auffordernd an, ergriff dann aber kurzerhand selbst das Wort, wie es seinem impulsiven Wesen, seiner vorlauten Art entsprach.

“Euch hat mein leicht erregter Abgang wohl nicht gefallen wie?” Selbstironie lag in seiner Stimme. “Nun ich habe nie gelernt mich zu verstellen, vielleicht fehlt mir aber auch schlicht das Talent dazu. Nichtsdestotrotz bin ich bisher ganz gut durchs Leben gekommen.”

Der Trollpforzer deutete vage mit der freien Hand in Richtung des Festplatzes. “Ich habe mich dort zu keinem Zeitpunkt wirklich wohl gefühlt. Mir liegt die ‘feine’ Gesellschaft nicht. Ich hätte den Isenhag nicht wegen dieser Narretei verlassen sollen. Aber immerhin habe ich heute eine Lektion erhalten, auch wenn sie mir nicht gefällt- ich nehme sie an.”

Der Geweihte schüttelte leicht verneinend den Kopf. “Ganz im Gegenteil Thankred. Ihr habt gehandelt, wie es euch beliebt. Viele mögen das vielleicht nicht zu verstehen. Aber den Impuls nach zu geben, wie ihr es tatet, ist auch eine Tugend der Lieblichen. Ich bin viel gereist bis ins schöne Aranien. Dort habe ich noch mehr Aspekte über meiner Göttin gelernt. Ihr seid ein Mann voller Leidenschaft, der sich dem Strom dieser hingibt. So wie man es im Tulamidenland tut.” Während die beiden Männer liefen, deutet er auf einen Pavillon mit einer Bank. “ Lasst uns kurz setzen. Es gibt etwas was ich euch über Sabea erzählen möchte.” Mit einem zuversichtlichen Blick schaute er den Junker an.

Thankred aber blieb stehen und blickte den Geweihten offen an. “Eure Worte ehren euch, doch muss ich vorwegnehmen, dass ihr mich nicht umstimmen werdet. Mein Wort gilt, ich werde es nicht brechen, auch nicht, wenn ihr mich darum bittet.

Ich werde noch einige Tage hier auf der Jagd verbringen. Vielleicht könnt ihr Sabea davon überzeugen mit mir einen Ausritt zu unternehmen, oder auch nur einen Spaziergang. An ‘Spielen’ werde ich mich nicht beteiligen.”

Der Trollpforzer wies in Richtung der Bank. “So ihr noch wollt, könnt ihr mir nun gerne von Sabea erzählen. Die Fronten sind ja nun geklärt.”

“Da muss ich euch enttäuschen, Thankred. Ich bin nicht gekommen, um euch an den ´Spielen´ zu beteiligen. Das steht jedem offen. Und es geht dabei einen ´Wink der Götter´ zu erhaschen.” Rahjel musste bei dieser Ausdrucksweise schmunzeln. “Aber ich muss dennoch sagen, das die Brautschau auch ein Fest unter dem Segen der schönen Göttin ist. Das heißt, ihr könnt auch feiern und euch ein wenig Spaß gönnen. Nun aber zu Sabea.” Er nahm einen Schluck aus seinem Bier. “Ich kenne sie schon von klein auf an. Ich gehöre auch dem Haus Altenberg an, aber ehe zu den ´Entfernteren´. Sie hat bis jetzt immer alle Regeln gebrochen, sehr zum Leidwesen ihrere Eltern. Eigentlich ist sie wir ihr, Thankred: sie hält nicht viel von höfischen Anstandssitten.” Nun wurde er ein wenig ernster. “Aber es gibt eine Sache die ihr wichtig ist. Und das sind die Zwölfgötter. Was glaubt ihr, welchen der Götte sie am meisten verehrt?”

Thankred legte die Stirn kraus und schmunzelte, als er nur sehr kurz über diese Frage nachsann. “Vielleicht Rondra, Efferd, Ingerimm, ihrem Temperament entsprechend?”

Nach diesen Worten wurde auch er ernster und blickte Rahjel leicht irritiert an. “Irgendwas an dem wie ihr eure Frage gestellt habt, lässt mich vermuten ihr habt den Eindruck ich würde die Götter geringschätzen. Täuscht mich dieser Eindruck oder liege ich richtig?”

“Der Eindruck täuscht. Aber ich habe den Blick auf Sabeas Gesicht gesehen, als ihr erwähnt habt das ihr keine Geweihten hier sehen wollt. Ich glaube das hat sie missverstanden. “ Dann blickte Rahjel in die Ferne. “Schon immer war der Herr Ingerimm ihr nah am Herzen. Weniger die Sicht wie die Handwerker auf ihn haben, mehr wie die Angroschim, als Herr des Feuers. Und so zügellos und roh ist sie auch. Ich glaube, so wundervoll und lieblich eure gewählten Worte waren, war es genau dass, was sie eher nicht hören wollte. Um ihre interesse zu erwecken, würde ich euch diese Themen empfehlen. Sie ist außerdem eine leidenschaftliche Armbrustschützin.”

Thankred schüttelte sachte den Kopf. "Es ist doch eine Brautschau und keine Geweihtenschau oder? Man sollte das Wesentliche doch stets im Auge haben. Meine Worte waren nicht dazu bestimmt irgend jemanden zu kränken oder mangelnden Respekt auszudrücken." Er seufzte über sich selbst, darüber sich einmal mehr missverständlich ausgedrückt zu haben.

Ohne eine Erwiderung des Rahjapriesters abzuwarten fuhr der Junker dann sogleich fort, leicht aufgewühlt wie diesem schien. "Das es aber dann und wann nützlich seien kann mit einem Götterdiener zu sprechen ist mir wohl bewusst, speziell in diesem Moment wie ich gestehen muss.” Oh ja, Thankred erkannte nun die gute Absicht Rahjels.

“Ich vergesse manchmal, dass meine direkte, zum Teil sich auch ‘schroffe’ Art missverstanden werden kann.” Er zuckte mit den Schultern. “Bisweilen zumindest. Dabei meine ich es nur in den seltensten Fällen wirklich böse."

Der Junker seufzte abermals und sann kurz über das von Rahjel über Sabea vernommene nach, dann hellten sich seine Züge auf. Mit sanfter Stimme führte er an: "Ingerimm, wie auch Firun werden in meiner Familie seit jeher als Herren des Feuers und des Eises verehrt. In der Abgeschiedenheit, dort wo man den Elementen ausgesetzt ist und man mit ihnen um das Überleben ringen muss, besinnt man sich zwangsläufig auf das Wesentliche. In den Bergregionen des Isenhag sieht der Glaube der Menschen deswegen zum Teil anders, urtümlicher aus als hier unter und das schließt die Art der Anbetung mit ein. " Vielsagend war der Blick des Junkers bei den letzten Worten, da er wusste, dass so mancher Geweihte diese Arten der Anbetung mit Skepsis betrachtete.

"Ich fühle mich dem Weißen Mann vom Berg besonders verbunden. Wenn Sabea eine leidenschaftliche Schützin ist, so wäre diese eine gemeinsame Unternehmung wert, um sich kennenzulernen."

Eine polternde, weibliche Stimme riss beide aus ihrem Gespräch.


***

Mit strammen Schritt lief Sabea neben Rondradin. Die große Frau schien zu grübeln, ihre wilden Locken und der riesige Busen wippte im Takt ihres Laufes, untermalt vom knirschenden Geräusch des Kiesweges. “Soll ich ihn zum Duell fordern?” brach sie das Schweigen.

Rondradin musterte die ältere Schwester Geldas eindringlich. Meinte sie das ernst? “Nein, auf gar keinen Fall!” brach es aus Rondradin hervor. Er räusperte sich und fuhr ruhiger fort. “ Jedenfalls nicht sofort. Sprecht doch erst mal mit ihm.” Der Geweihte tätschelte beruhigend ihren Arm. “Klärt die Dinge die Euch nicht an seiner Rede gefallen haben. Das mit den Geweihten zum Beispiel und klärt Missverständnisse auf. Dann lernt ihn etwas besser kennen. Ich glaube er wird Euch gefallen. Und wenn nicht, dann könnt Ihr ihn immer noch zurechtstutzen oder über den Kosch jagen.” Die letzten Worte wurden von einem Augenzwinkern begleitet.

Sabea nickte verständig. Nach einer Weile des spazierens, entdeckte der Geweihte der Sturmgöttin den Junker Thankred, der mit dem Geweihten der Lieblichen bei einem Bier in einem Pavillon saß. Auch die Altenbergerin entdeckte die Beiden und blieb stehen. Ihr Gesicht nahm eine rötliche Färbung an und es schien, dass sie tief Luft holte. Dann sprach sie laut und polternd: “Ist euch die Hitze der Liebe schon so zu Kopf gestiegen, das ihr Schutz im Schatten sucht?”

Thankred erhob sich überrascht und straffte seinen Gehrock. "Mitnichten Edle Dame. Es war vielmehr so, dass seine Gnaden mich darüber aufgeklärt hat, dass die Wahl meiner Worte euch gegenüber missverständlich war. Dafür möchte ich mich hiermit ausdrücklich entschuldigen. Es lag mir fern respektlos oder geringschätzig gegenüber Götterdienern zu klingen.

Das was ich sagte sollte ausdrücken, dass mein Interesse allein bei euch liegt."

Der Junker wies kurz zu dem Geweihten neben sich. "Rahjel erzählte mir gerade, dass ihr eine vortreffliche Armbrustschützin seid und ich meinte daraufhin zu ihm, dass ich gern mit euch auf die Jagd gehen würde. Ich bin ganz passabel mit dem Bogen.

Ein solcher Ausflug wäre sicher eine passende Gelegenheit sich kennenzulernen.”

Sichtlich nahm der Juker ihr den Wind aus den Segeln. Hatte sie sich also doch getäuscht. Rondradin hatte also recht! Thankred erschien ihr jetzt in einem ganz anderen Licht. Sie ergriff die Hand des Geweihten und ging nun direkt zum Pavillon. Dann blieb sie vor den sitzenden Männern stehen, wobei ihr gewaltiger und wippender Busen verriet, das ihr Herz schnell am schlagen war. “Es sei euch verziehen, Thankred. Auch ich hatte einige Fehlschlüsse euch gegenüber, aber seiner Gnaden Rondradin war so freundlich, diese mir aufzuzeigen.“ Sabea ließ seine Hand los und stemmte nun beide in ihre Hüften. “Eine Jagd hört sich fantastisch an. Allerdings glaube ich nicht, dass wir das hier im Garten machen dürfen. Auch wenn meine Familie viel toleriert, aber wenn ich das Fest verlasse, wäre das ein wenig zu viel. Wir könnten uns aber im Armdrücken messen.” Sie grinste herausfordernd, bis ihr die Warnung vom Geweihten der Rondra wieder einfiel. Mit einem unsicheren Seitenblick schaute sie zu Rondradin.

Der war gerade bemüht ein breites Grinsen zu unterdrücken. Nach Sabeas Begrüßung hatte er schon das Schlimmste befürchtet, aber Thankred hatte glücklicherweise die rechten Worte gewählt um Sabea zu besänftigen und dabei Rondradins eigene Worte unwissentlich bestätigt. Das mit der Armbrust hatte er geflissentlich überhört. Solange es nur zur Jagd war, konnte er es tolerieren. Armdrücken war eine passende Idee für einen ‘Schlagabtausch’ zwischen den beiden, wie er fand. Deshalb nickte der Geweihte Sabea zustimmend zu.

Erst wusste Thankred offenbar nicht, was er auf diese unerwartete Frage erwidern sollte. Er war abseits des Turniers, ja der Tjostbahn noch von keiner Frau gefordert worden, die Situation fühlte sich schlicht befremdlich an... Doch vielleicht, so dachte der Trollpforzer bei sich, war eben genau das der beste Beweis dafür, dass SIE die Richtige war für ihn und er begann zu lachen- nicht über die Forderung, sondern über die gewonnene Erkenntnis. Und so war es ganz und gar kein spöttisches Lachen, sondern eines, das ansteckend war.

Lieber noch wäre Thankred gewesen, Sabea hätte ihn zu einem Ringkampf herausgefordert. Auch dieser Gedanke war nicht dazu geeignet sein Lachen abebben zu lassen. Zumal es keine ganz abwegige Idee war bei ihrer imposanten Statur. Auf jeden Fall hätte er in dieser Disziplin gerne unterlegen. Doch anstelle diese wenig schicklichen, mehr komischen Gedanken zu teilen, sagte der Junker: "Die Herausforderung nehme ich gerne an", und nickte Rondradin respektvoll zu, er wusste, dass er in seiner Schuld stand. Der Geweihte nickte ebenfalls.

Sabeas Gesicht erhellte sich und in ihren Augen war etwas … laszives? “Dann ist das jetzt fest!” sagte sie. Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte mischte sich der Geweihte der Rahja ein. “Rahja … und Rondra sei dank!” Er stand auf und legte seinen Arm um Rondradin. “Wir werden alles dafür vorbereiten, nicht war, Bruder Rondradin?” Rahjel schaute ihn erwartungsvoll an. “In der Zwischenzeit, nutzt doch die Gelegenheit hier etwas zu sprechen,”er drückte Sabea sein Bier in die Hand,” bei einem Bier. Wir kommen euch dann holen, was sagt ihr?”

Rondradin atmete erleichtert auf. Sein Blick wanderte von Sabea zu Thankred und zurück, bevor er Rahjel antwortete. “Gerne Bruder, lassen wir die beiden ein wenig allein.”, stimmte der Geweihte lächelnd seinem Bruder im Glauben zu. “Ist das für Euch in Ordnung, Sabea?” Der Wasserthaler war sich ihrer Antwort sehr sicher, aber sie hatte ihn um seine Begleitung gebeten, als sie sich hierher auf den Weg gemacht hatten.

Sabea nickte ihm zu und die beiden Geweihten zogen sich zurück. Mit einem Herzklopfen nahm sie neben dem Junker auf der Bank platz.

Auch Thankred war nervös und innerlich aufgewühlt. Es war eine Sache sich einen Moment herbeizuwünschen, ihn dann nicht einfach verstreichen zu lassen, sondern die Gelegenheit beim Schopfe zu greiten eine gänzlich andere. Was sollte er nur tun?

Einige Zeit lang sah der Trollpforzen den beiden Männern nach, die sich entfernten und überlegte hektisch, was er passendes, wohlklingendes sagen konnte, um Sabea von sich zu überzeugen. Ihm fiel nichts gescheites ein und so fasste er sich ein Herz und war schlicht er selbst, versuchte es mit ehrlichkeit.

“Ich habe mir lange gewünscht euch kennenzulernen. Es ist Monde her, dass ihr mit in Elenvina über den Weg gelaufen seid. Ich war von eurer Erscheinung verzückt und die Geschichten, die man sich über euch erzählt weckten mein Interesse nur noch mehr.”

Erst jetzt wandte Tankred den Kopf und sah Sabea in die Augen. “Doch nun, da ich neben euch sitze fehlen mir die rechten Worte. Ich verstehe mich nicht auf die geschliffene Konversation, hohe Minnekunst, oder gar Posie.”

Er lächelte. “Und meine Hoffnung war und ist, dass ihr eine Frau seid, die eben darauf weniger Wert legt, denn auf ein offenes, ehrliches Wort. Damit werde ich es versuchen.”

Thankred straffte sich noch einmal, dann begann er mit leicht rauer Stimme zu erzählen.

“Ich bin ein Bastard, der von der geprellten Ehefrau seines Vaters erst auf dem Sterbebett anerkannt wurde. Sie verpflichtete ihn sogar mich als ihren Nachfolger bestätigen zu lassen, warum wissen die Götter. Mein Halbbruder, ihr leiblicher Sohn starb in Mendena als Held beim Kampf gegen einen Vielgehörnten. Mein Vater verlor einen Arm im Orkensturm.”

Thankred seufzte und zuckte mit den Schultern. “Ich kenne meine wahre Mutter nicht, nur die Amme, die mich aufzog. Früh schon wurde ich Page, später Knappe bei Dragwin von Schleiffenröchte. Wer die Ausbildung bezahlte weiß ich ebenfalls nicht.

Den Ritterschlag jedenfalls erhielt ich vor zwei Jahren. Seit dieser Zeit bin ich Herr von Trollpforz.

Es ist kein reiches Gut, aber die Burg ist kolossal und gewaltig. Sie liegt wunderschön gelegen zwischen Ingrakuppen und dem Eisenwald, das gleichnamige Dorf liegt zu Füßen des Felsens in den sie hinein gebaut wurde von den Schraten.

Die Wälder sind reich an Wild und die Felder des Hochplateaus entlang der Opferschlucht erbringen ausreichende Ernten für die Menschen dort. Außerdem kommen viele Quanionspilger zur Burg. Der Praios- Heilige hat doch einen Schrein errichtet und geweiht.

Ich habe nicht mehr als fünf Dutzend Untertanen, aber sie sind ehrlich, treu und leben ebenso gerne wie ich im Isenhag.

Freier kann man nirgends sein Sabea und wenn ich eure Natur einschätzen sollte, dann würde ich vermuten, dass euch das mit das wichtigste ist im Leben- Freiheit. Wir würden jagen gehen, Holz schlagen für den Winter, Pilze und Kräuter suchen in den Bergen, Ernte einholen helfen bei unseren Untertanen und all das als Gleichgestellte. Ich will und ich brauche eine starke Frau an meiner Seite, denn ich werde auch einmal einige Monde zur Turniersaison in der Fremde weilen. Dann wärt ihr die Herrin von Trollpforz.”

Thankred atmete einmal tief ein und aus um sich zu fassen.

“Ich kann euch wenig mehr bieten als das und meine Liebe, die wachsen wird, davon bin ich überzeugt.”

Noch nie war Sabea so gerührt von jemanden, wie in diesem Moment. Ihre Hand wanderte zu ihren mächtigen Busen und blieb an der Stelle liegen, wo sie ihr Herz vermutete. Ja dieser Mann war aufrichtig und er meinte das ernst. All die Dinge die er sagte, trafen all ihren Vorstellungen. Aber dennoch. Sie kannte ihn gerade mal wenige Wasserläufe. Auch sie tendierte zu impulsiven Entscheidungen, doch hier wollte sie sich Zeit nehmen. Zumindest das Armdrücken wollte sie noch abwarten. “Ich kann euch nur bewundern, Thankred. Eine traurige Geschichte, aber wahrlich ein großes Erbe das ihr da angetreten seid. Eine Frau kann sich glücklich schätzen, an eurer Seite zu regieren. Und keine Angst. Ich glaube euch jedes Wort. Nun ihr habt mich bei der Arbeit beobachtet. Ich bringe wichtige Kunde von einem zum anderen Adligen. Aber ich muss ehrlich sein, erfüllen tut mich das nicht. Wie gerne wäre ich Ritterin oder Kriegerin geworden. Aber meine Familie war strikt dagegen. Immerhin haben sie mir die Armbrust erlaubt. Wißt ihr, meine Mutter ist eine Ritterin, doch hat sie aus Liebe zu meinem Vater das Schwert über den Kamin gehängt.” Ungläubig schüttelte sie den Kopf. “Elenvina ist wie ein Korsett. Und diese Dinger sind an mir eh viel zu eng und passen nicht. Ich glaube wir sind uns da sehr ähnlich.” Nun grinste sie. “Aber ich meines ehrlich, so schnell ist mein Herz nicht zu erobern, aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit, das ihr mich überzeugen könnt. Und ich erwarte kein höfisches Aufgepluddere.” Dann erhob sie ihren Oberarm und spannte ihn an. “Bis jetzt hat mich noch kein Mann besiegt!” Sie lachte laut und polternd.

“Gern würde ich euch von diesem Korsett befreien.” Thankred lächelte, eine wohlgesetzte Doppeldeutigkeit. “In Trollpforz gibt es solche Zwänge nicht. Dort könnt ihr sein wer ihr seid. Als Herrin der Burg, der Ländereien wird von euch quasi verlangt, dass ihr eine Waffe an eurer Seite tragt, wenn ihr euch ins Dorf oder die Wälder begebt, da interessiert es nicht, ob ihr zur Ritterin geschlagen wurdet, oder einen Kriegerbrief euer eigen nennt. Was zählt ist der Wille wehrhaft zu sein und genau diesen Willen besitzt ihr.”

Der Junker zuckte gleichmütig mit den Schultern. “Ich selbst trage das Schwert nur als Standeswaffe. Meine Vorliebe liegt bei Streitkolben und Schild, zur Jagd bei Bogen und Stoßspeer. Mit der Lanze bin ich bestenfalls gerade über das Anfängerstadium hinaus.” Er lachte und erhob sich, nur um Sabea dann den Arm hinzuhalten, auf dass sie sich einhaken konnte. Das Bild, welches die beiden dabei abgeben würden amüsierte Thankred.

“Wenn ihr mir diese Freude bereiten wollt? Immerhin ist es gut möglich, dass mich unser Weg zu einer Niederlage führt. Eine, die für mich ganz und gar keine Demütigung wäre, wie ich betonen möchte. Und offen gesprochen würde es mich nur weiter darin bestätigen, in euch die Frau zu sehen, an deren Seite ich leben möchte.”

“Streitkolben. Wunderbar!” Ihr Gesicht strahlte weiter hin, während sie sich bei ihm einhakte.

“Als die schmierigen Thorwaler in Elenvina eingefallen waren, hatte ich kurz überlegt, ob ich das Schwert meiner Mutter vom Kamin hole. Aber der Stützbalken vom Dach der benachbarten Schmiede war mir dann doch lieber. So einen schweres Stück Holz zu schwingen fühlte sich einfach richtig an. Und die dämlichen Thorwaler haben auch ordentlich was auf den Schädel bekommen. In unser Viertel haben die sich dann nicht mehr gewagt. Meister Kerbholt war nicht ganz glücklich darüber, dass das halbe Dach der Schmiede eingestürzt war, aber bedankt hat er sich trotzdem.” Sie lachte laut auf. Dann kam ihr eine Idee. Sie ging zum nächsten Baum und brach ein schönes Stück Ast ab und drückte es dann Thankred in die Hand. “Ich weiß, es ist nicht ganz das gleiche, aber würdet ihr mir zeigen, wie ihr so mit dem Streitkolben umgehen würdet?” Neugierig schaute sie ihn an.

Der Junkter fiel in das Lachen mit ein. “Ich hätte nur zu gerne gesehen, wie ihr den gefürchteten Schildwall der Nordmänner zurückgedrängt habt. Das muss ein wahrhaft beeindruckendes Bild gewesen sein."

Thankred nahm den Ast und wog ihn in der rechten Hand. "Der Streitkolben ist eine stark unterschätzte Waffengattung, zumindest kommt sie in der Ritterschaft etwas außer Mode, zu Unrecht wie ich finde, denn sie mag schlicht sein, doch bietet sie viele Möglichkeiten und eignet sich auch im Kampf hoch zu Ross.

Bei einem Streitkolben ist die richtigen Balance von Kopf bezogen auf die Länge seines Stiels von enormer Bedeutung. Ich bevorzuge einen langes mit von Zwergenhand durch Eisendraht verstärktes Kernholzstück und einen eher leichten Kopf, denn nicht das Gewicht ist von vorrangiger Bedeutung, sondern die Geschwindigkeit beim Aufprall.

Je schneller der Kopf auf das Ziel trifft, desto mehr Wucht überträgt sie. Und da man eine schwere Waffe langsamer schwingt als eine leichte ist der Vorteil offenkundig.

Die gesteigerte Länge der Waffe jedoch hat die Bewandtnis, dass man damit nicht nur seine Reichweite vergrößert, sondern, dass die Geschwindigkeit des Kopfes steigt, je länger der Stiel ist. Und damit wären wir wieder bei mehr Geschwindigkeit, mehr Wucht."

Thankred führte ein paar demonstrative Schwinger aus und schlug sich dabei mit der freien, linken Hand auf das entsprechende Standbein und federte ein, zweimal in den Oberschenkeln, um zu demonstrieren, wo der entsprechend sichere Stand lag, bei dem auszuführendem Schlag und zeigte Sabea mit welchen Schwüngen die meiste Wucht auszuüben war.

"Die gewählte Technik im Kampf variiert stets mit der Bewaffnung des Gegners. Mein Streitkolben besitzt Dornen, wie bei den Varianten, die man im Süden des Kontinents findet. Diese können nicht nur als Panzerstecher für Plattenteile verwendet werden, sondern auch, um das gegnerische Schild gezielt herabzureißen."

Der Junker schüttelte amüsiert über sich selbst den Kopf. "Zu diesem Thema kann ich euch stundenlang etwas erzählen und demonstrieren. Gemeinsame Waffenübungen hätten auf mich jedenfalls mehr Reiz als Spaziergängen durch die vornehmen Viertel Elenvinas, wie ihr inzwischen sicher festgestellt habt." Thankred lachte abermals.

Mit großer Spannung hörte Sabea aufmerksam zu. So eine Streitkolben wollte sie auch ausprobieren. “Ich würde gerne mal euren Streitkolben in meinen Händen haben und damit hart zuschlagen!”, kam es begeistert aus sie heraus. Nun riss sie einen zweiten Ast ab und ahmte die Schläge des Junkers nach. “Mach ich das richtig so?” Ihre Zungenspitze berührte ihre Oberlippe, während sie sich breitbeinig aufstellte und ihn konzentriert anschaute.

Der umrundete Sabea, um in ihren Rücken zu kommen. Dann packte er sie, sich wenig um den Anstand kümmernd bei den Hüften und prüfte somit ihren Stand. “Gut”, kommentierte er ihn und stellte sich wieder an ihre Seite, um ihre Schwünge leicht zu korrigieren, indem er ihr zeigte, wie sie möglichst effektiv zuhieb.

"Wir können auch jederzeit zu meinem Zeltplatz gehen”, offerierte er währenddessen. “Dort könnte ich euch eine richtige Waffe in die Hand drücken, so dass ihr ihre Eignung für euch bewerten könntet. Von den reinen körperlichen Voraussetzungen dürfte mein Streitkolben für euch passend sein.”

“Das würde ich gerne machen … später” sagte sie. War da etwa ein zweideutiger Ton zu hören? Sabea schmiss den Ast auf die Wiese. “Ich denke es ist Zeit uns mal wieder zu zeigen. Und wer weiß… vielleicht bekommen wir beide ja noch Konkurrenten?” Sie lachte und hakte sich wieder bei Thankred ein.

***

Rahjel wartete bis sie ausser Sichtweite des Liebespaars war und drehte sich dann zu Rondradin. “Uff, das war … interessant. Wie habt ihr das geschafft Sabea umzustimmen? “ Neugierig betrachtete er den Rondrageweihten.

Der lächelte seinen Glaubensbruder an. “Mit der Wahrheit, etwas Einfühlungsvermögen und einem Hauch väterlicher Strenge.” Er lachte erleichtert. “Sabeas Ablehnung gründete auf Missverständnissen. Sie hielt den Junker - wie waren noch ihre Worte? - für einen eitlen Gockel und einen Lüstling, der zudem die Götter schmähte. Glücklicherweise hatte ich schon zuvor ein aufschlussreiches Gespräch mit seiner Wohlgeboren. Nach dem ich guten Gewissens alle Vorbehalte Sabeas zerstreuen konnte. Zudem habe ich dem Junker von Sabea erzählen können, wonach er noch mehr darauf brannte sie endlich kennenzulernen.” Der Geweihte schien außerordentlich zufrieden mit der gerade vorherrschenden Situation und sich selbst zu sein.

“Wir hatten noch keine Gelegenheit richtig zu sprechen, Bruder Rondradin. Ich bin froh dass ihr hier seid. Die Doctora hat mir von euch erzählt. Nun wegen den beiden. Es folgt nach dem Werben die sogenannten Götterspiele auf der Festwiese. Wir sollten einen Tisch aufstellen lassen für die beiden. Würdet ihr das übernehmen, die beiden dabei zu unterstützen? Ich denke das passt doch gut, es unter dem Segen Rondras zu nehmen. Was meint ihr?” Freundlich lächelte er Rondradin an.

Rondradin schmunzelte. “Ein arbeitsreicher Tag, für uns alle, will ich meinen. Ich helfe Euch gerne mit dem ‘Duell’ unserer beiden Schützlinge.” Augenzwinkernd fuhr er fort. “Was erzählt den die Doctora so über mich?”

Rahjel legte seinen Arm auf Rondradins Schulter. “Nur gutes. Es war ihr wichtig dass ihr die Familie nach Herzogenfurt begleitet. Und das ihr euch gut mit Gelda verstanden habt. Nicht nur einmal hatte sie erwähnt, dass sie euch gerne als Werber hier gesehen hätte. Doch von einer Verlobung in Nilsitz hat sie auch erzählt. Hierzu meinen Glückwunsch!”

Das Lächeln in Rondradins Gesicht starb einen grausamen, langsamen Tod. Zu oft hatte er diese Worte in ähnlicher Form am heutigen Tage vernommen und jedes Mal war es ein neuer blutender Stich in sein Herz. Die Versicherung, dass Gelda sich ihn als Werber gewünscht hätte, war so als ob man das Messer in der Wunde nochmal gedreht hätte. Ihm fehlte die Kraft noch länger die Maskerade aufrecht zu erhalten. “Verzeiht, ich brauche einen Moment für mich.” Ohne auf eine Antwort zu warten wandte er sich um und ging fort. Er war sich nun sicher, Rahja hasste ihn.

Wäre Rahjel noch ein junger Geweihter gewesen, hätte er Rondadins abruptes gehen dem Wesen der Geweihten der Rondra zugesprochen. Doch dem war nicht so. Den Stich in dem Herzen des Geweihten konnte er regelrecht spüren. Wer denken mag das Geweihte der Zwölfe sich untereinander nicht bräuchten, hätte fehl gedacht. “Nehmt euch eure Zeit, ich komme etwas später zu euch, um die Spiele vorzubereiten.” Er ließ ihn ziehen. Aber nur für den Moment. Wie es schien war die Verlobung nicht zu beglückwünschen. Die Erwähnung seiner entfernten Verwandten löste den Wandel aus. Wie es schien waren die Kinder von Hamar und Rondela in der Gunst der Liebesgöttin. Rahjel glaubte nicht an Zufälle. Seine Herrin hat ihn nicht umsonst auf den Geweihten der Rondra stoßen lassen. Er nahm die Aufgabe an.