Schwarz steht der Tann - Epilog II

Grau greint der Morgen

Epilog II der Briefspielgeschichte Schwarz steht der Tann

Pen and Paper-Fortsetzung am 20.03.2021

Zusammenfassung (Protokoll der Sitzung) von BioraTagan (Vielen Dank nochmals dafür!)

Teilnehmer

- Llyilliala von Lar‘ilayant (59), Waldelfe BioraTagan

- Befinna von Fadersberg (19), jüngere Schwester der Baronin von Ambelmund StLinnart

- Ulfaran (40), Haindruide SimPs

- Khorena von Foldenau (19), Tochter der Erde, Tsatuara-Priesterin Wolfstrutz

- Tsamitrius von Schweinsfold (27), Eulen-Hexer, Auge und Ohr der Baronin von Schweinsfold, mit Waldkauz Strinx DanSch

- Mutter Waldlieb (Lioba Fäldle) (33), wandernde Peraine-Geweihte aus der Gegend Yantur

- Rondrard von Tannenfels (26), Ritter, ältester Sohn der Edlen von Tannenfels, Spielleiter Ambelmund

Ort: Wälder der Baronie Ambelmund, südwestlich von Tannenfels
Zeit: 17. Efferd 1043 BF

Was geschah

So war es also nun beschlossene Sache. Die Gruppe, die sich hier unter so merkwürdigen Umständen zusammengefunden hatte, würde der Sache mit dem Geist auf den Grund gehen. Llyilliala lag dabei weniger an dem Land und den Leuten hier als vielmehr daran, das Geheimnis der angeblich vorhandenen Elfenruinen und deren Geschichte aufzuklären. Und falls dieser Geist wirklich einen elfischen Ursprung haben sollte, so fühlte sie sich gewissermaßen dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass er seine Ruhe fand. So oder so.

Immerhin fühlte sich Llyilliala einigermaßen ausgeruht. Ihr mandra war zwar durch die Austreibung des Geistes arg in Mitleidenschaft gezogen worden, andererseits sorgte die natürliche, lebensspendende Ausstrahlung dieses Ortes dafür, dass es sich auch schnell wieder regenerierte. So war sie zwar nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, aber doch besser erholt als befürchtet.

Bevor sie sich auf den Weg machen konnte, musste Llyilliala allerdings zunächst ihre Kleidung und Ausrüstung zurückholen, welche immer noch irgendwo in den Höhlen dieses Hügels lagen. Während die anderen sich aufbruchsfertig machten, stand sie also auf und ging nackt, wie sie war, hinaus in den Regen, der am heutigen Morgen so üppig fiel und den Tag grau und trübe erscheinen ließ und auch noch des öfteren von Windböen in ihr Gesicht gepeitscht wurde. Llyilliala hatte nur die Möglichkeit, den gleichen Weg in die Höhle hineinzuklettern wir beim ersten Mal, um ihre Sachen wiederzufinden, da sie ja beim Tauchen das Bewusstsein verloren hatte und gar nicht wusste, wie sie eigentlich hierher gekommen war. Also verschwendete sie keinen Gedanken an andere Möglichkeiten, schon gar nicht daran, die Goblins um Hilfe zu bitten, und setzte ihr Vorhaben in die Tat um.

Die anderen machten sich derweil schon auf den Weg, der sie zuerst einmal den nun vom Regen glitschigen Hang hinunterführte. Tsamitrius orientierte sich an Khorena und Lioba, hielt sich sonst aber zurück, doch fiel ihm auf, dass Lioba den Blick in die Tiefe vermied und sich recht zögerlich anstellte. Der Druide Ulfaran übernahm kurzerhand die Führung, während Rondrard von Tannenfels Khorena dabei half, den Hang heil hinunterzukommen. Nach einem kurzen Blick in die Runde übernahm Tsamitrius die gleiche Aufgabe für Befinna, die auch nicht gerade so aussah, als fühle sie sich wohl in ihrer Haut. Der hinkende Goblin Pörldsch blieb am Höhlenausgang zurück und sah ihnen nach, irgendwie wirkte er verloren.

Lioba konnte sich noch nicht überwinden, den anderen zu folgen, tatsächlich schnürte die Höhenangst ihr die Kehle zu. „Pörldsch gehen mit?“ fragte sie den nahebei stehenden Goblin zur Ablenkung, doch dieser zögerte noch. Da erbarmte sich Tsamitrius ihrer und stieg den Hang nochmals hoch, um auch Lioba abzuholen, die sich wie eine Ertrinkende an seinen Arm klammerte. Das war allerdings auch das Problem, denn so fiel es Tsamitrius schwer, das Gleichgewicht zu halten, und es dauerte nicht lange, bis beide auf dem glitschigen Untergrund ausrutschten und ein Stück in die Tiefe schlitterten. Aber sie hatten Glück im Unglück, außer ein paar kleineren Abschürfungen und blauen Flecken zogen sie sich keine Verletzungen zu, und außerdem waren sie nun unten.

Llyilliala hatte keine Schwierigkeiten, ihre Ausrüstung wiederzufinden, und folgte dann den anderen. Soweit sie verstanden hatte, war der Weg bis zum Ziel nicht weit. Außerdem kamen ihre Begleiter nicht sehr schnell voran, so dass sie bald zu ihnen aufschließen konnte.

Bald schon erreichte die Gruppe einen düsteren Waldabschnitt. Tierschädel von wehrhaften Waldtieren waren dort auf Stangen befestigt oder hingen von Bäumen, ein paar hatte man auch in Felsnischen platziert. Die leeren Augenhöhlen der Schädel waren allesamt auf den Wald hin ausgerichtet. Vermutlich eine „Schutzmaßnahme“ der abergläubischen Goblins, um die „bösen Geister des Waldes“ fernzuhalten. Wie viel das gegen den Geist, der Befinnas Mutter gefangen hielt, half, hatte man ja vor ein paar Stunden gesehen.

Rondrard war stehengeblieben und schaute düster und unbehaglich in den Wald, doch Ulfaran ließ sich nicht beirren und ging einfach weiter, wenn sich auch sein Gesichtsausdruck ebenfalls verfinsterte. Doch die anderen blieben zunächst auch bei Rondrard stehen.

Ulfaran stellte fest, dass ein großer Baumstumpf auf der dem Wald abgewandten Seite nur morsch war, doch auf der anderen Seite überwucherte dichtes Pilzgeflecht das morsche Holz. Seinem Eindruck nach war das mindestens ungewöhnlich, wenn nicht sogar krankhaft. Er schnupperte an dem Geflecht und nahm einen deutlichen Geruch nach Schimmel wahr.

Alle konnten sie sehen, dass auch die „gesunden“ Bäume sind nicht wirklich gesund waren, mache waren von seltsam verdrehtem Wuchs, mache von kränklicher Färbung oder hatten nur eine schüttere Krone. Llyilliala als Waldelfe ging das sehr nahe. Etwas war hier und raubte dem Wald die Lebenskraft, machte ihn schwach und unheimlich, so dass es sie schauderte.

Ulfaran beschloss, einen Odem zu wirken, weil er dem Pilz-Geflecht nicht traute. Doch musste er feststellen, dass es wohl einen natürlicher Ursprung hatte, nichts Magisches haftete ihm an. Lediglich die Umgebung wirkte diffus heller auf ihn als andere, völlig nichtmagische Orte, aber das war nicht greifbar.

Khorena fragte Rondrard leise, was die Gruppe wohl erwarten würde. Der konnte dazu gar nicht viel sagen, war er doch selbst bisher nur einmal hier, auf der Suche nach seinem Onkel. Alte Ruinen, wohl von Elfen, seien dort drinnen, aber es sei ein lebensfeindlicher Ort, er verschlucke alles Leben. Früher sei er vielleicht mal wunderschön gewesen aber heute … ? Außerdem sei da noch eine merkwürdige Statue.

Befinna tauchte plötzlich neben Llyilliala auf und fragte sie, woher sie komme, denn bisher hatte das noch niemand der anderen getan. Aus den Salamandersteinen, antwortete die Elfe, weit im Norden. Sie habe von den Elfenruinen gehört, als sie hier in der Gegend unterwegs war und das habe sie neugierig gemacht, führte sie weiter aus.

Rondrard erzählte derweil weiter von der Unheimlichkeit des Waldes. Ulfaran warf ein, dass dies hier ein verbotener Ort wäre, und zwar aus gutem Grund. Rondrard nickte und fügte hinzu, nachts wäre es hier noch gefährlicher, aber auch tags sei es nicht ungefährlich, selbst die Pflanzen könnten einem schaden.

Verunsichert fragte Befinna nach einem anderen Weg, der nicht durch den finsteren, gefährlichen Wald führe. Doch Rondrard schüttelte bedauernd den Kopf, einen solchen gab es nicht. Tsamitrius nahm das zum Anlass, die Baroness zu fragen, ob sie wirklich dorthin möchte, wo der Geist sich aufhielt. Nach kurzem Zögern nickte Befinna tapfer mit dem Kopf, und auch Khorena, Ulfaran und Lioba, welche ihrer Überzeugung Ausdruck verlieh, das Land müsse geheilt werden, bekräftigten ihre Entschlossenheit. Nur die Elfe fragte niemand.

Dafür ergriff nun Llyilliala ihrerseits das Wort und wollte von Rondrard wissen, ob bei seinem ersten Besuch hier etwas Ungewöhnliches passiert wäre. Mit Schaudern berichtete dieser, er habe sich im Gebüsch verheddert, was nicht normal gewesen sei, die Äste hätten ihn regelrecht festgehalten, so dass er sich nur mit Mühe habe befreien können. Zudem hätten ihn Schatten umkreist, welche nach seinem Leben gierten, doch sonst könne er sich nur an wenig entsinnen. Eine weiße Gestalt, an deren genaues Aussehen er sich nicht erinnerte, habe die Schatten schließlich verjagt, danach war er erst in der Goblinhöhle wieder zu sich gekommen.

Jetzt bekam Befinna erst richtig Angst, und Tsamitrius fragte nochmals, ob alle wirklich da rein wollten. Doch Rondrard wies darauf hin, der „Jäger“ habe gesagt, sie müssten sich dem stellen, wenn auch mit höchster Vorsicht.

Man ist der Meinung, die Elfe und der Druide sollten vorangehen, obwohl es Rondrard ist, der den Weg kennt. Llyilliala zuckt die Schultern, Ulfaran brummt nur. Doch zunächst fragt Lioba, ob Befinna das Glaubensbekenntnis der Peraine kenne. Diese nickt schüchtern, also entscheidet die Geweihte, dass nun zuerst einmal gebetet wird. Das tun die meisten der Gruppe dann auch mit Lioba zusammen, aber nicht Llyilliala und auch nicht Ulfaran.

Danach bittet Befinna erneut Llyilliala, vorzugehen, aber Rondrard macht das dann doch selbst, wenn auch mit einem sehr mulmigen Gefühl.

Es gibt hier sehr hohe Bäume, aber auch sehr verdrehte, verwachsen aussehende, manche sind von Pflanzen überwuchert. Ein Rabe beobachtet die Gruppe und verfolgt sie. Der Boden ist sehr aufgeweicht und schmatzt bei jedem Schritt, fast scheint es, als halte er die Füße der Schicksalsgefährten absichtlich fest. Dafür nimmt der Regen ab, da die Bäume ihn abschirmen.

Ulfaran hat etwas gegen das Wehklagen der Stadtbewohner und vereinfacht den Weg für sie mit einem Zauber. Allerdings klappt das nicht so gut wie erhofft, die Natur widerstrebt ihm, aber sie ruft und lockt ihn gleichzeitig.

Plötzlich fährt Llyilliala herum, denn sie hat ein Knacken gehört, das nicht von der Gruppe stammt. Zwischen den Bäumen kann sie undeutlich einen Schatten ausmachen. „Da ist etwas!“ raunt sie, dann rennt sie auch schon los. Der Schatten stellt sich allerdings als Pörldsch heraus, der den anderen heimlich gefolgt ist. Llyilliala schleppt ihn mit zur Gruppe (ohne ihn anzufassen). „Ich habe da was gefunden, weiß aber nicht, ob es eine große Hilfe sein wird“, erklärt sie, als sie wieder bei den anderen ist und deutet auf den Goblin.

Nach diesem kurzen Zwischenfall geht die Gruppe weiter, nun um ein Mitglied verstärkt. Nach einiger Zeit erreicht sie eine Lichtung, auf dieser erhebt sich eine Statue der Mailam Rekdai, die ihnen entgegen blickt.

Rondrard deutet nach oben, die anderen erkennen gewachsene Strukturen, wohl elfische Überreste, die weit oben in den Bäumen hängen. Aus den Augenwinkeln sehen sie, dass die Statue jetzt plötzlich eine schön geformte Menschenfrau, die offensichtlich schwanger ist, zeigt. Dann wandelt sie sich plötzlich in eine Elfe mit spitzen Ohren, viel schlanker als die Menschenfrau, aber auch eindeutig schwanger.

Llyilliala und Khorena treten auf die Statue zu, um sie näher zu untersuchen. Der Sockel ist aus Stein, so wie die Figur auch, doch der Sockel und nur dieser ist zusätzlich von etwas Pilzigem überwachsen. Sie legen beide je eine Hand auf die Statue. Diese macht einen sehr alten Eindruck, ihre Oberfläche ist glatt und überraschend warm. Die beiden merken, wie die Statue sich verändert, aber das Gefühl ist ein angenehmes.

Llyilliala bückt sich hinunter zum Sockel und versucht, darauf Schriftzeichen oder sonstige Symbole zu erkennen, schreckt aber davon zurück, das schleimige Zeug anzufassen und kann daher nichts erkennen. Also beschließt sie, den Baum zu erklettern, auf dem die elfischen Überreste zu sehen sind. Doch dieser steht auf der anderen Seite der Lichtung, und als sie sich dorthin auf den Weg macht, merkt sie, wie sie mit jedem Schritt tiefer in den Boden einsinkt, was nicht normal ist.

Der Druide stellt fest, dass sein Zauber, der für die relative Festigkeit des Bodens sorgte, hier deutlich abgeschwächt ist. „Das Land ist hier noch kränker, es nimmt die Kraft nicht an!“ erklärt er laut und beginnt ebenfalls einzusinken.

Llyilliala versucht weiter, den Baum zu erreichen, doch der Boden verliert immer mehr an Tragkraft. Befinna versucht, sich von der Lichtung zurückzuziehen, aber auch das gestaltet sich zunehmend schwierig. Er scheint, als gebärde sich der Boden wie ein lebendes Wesen, dass keinen der Gruppe mehr aus seinen Fängen lassen möchte.

Auf dem festen Sockel der Statue ist kaum Platz, wie Khorena feststellt. „Versucht, euch auf die Wurzeln zu stellen“, ruft sie stattdessen. Doch die Wurzeln scheinen sich zurückzuziehen von jedem, der versucht, sie zu erreichen.

Etwas windet sich um Llyillialas Fuß. Erschreckt versucht diese, ihr Bein herauszuziehen und sinkt dabei erst recht hüfttief ein. Langsam wird die Lage bedrohlich.

Tsamitrius nimmt Khorena auf den Rücken und will per Krötensprung auf einen Baum springen. Er zaubert und setzt an, Schlamm spritzt, schleimiges Zeug will die beiden aber festhalten, so dass sie bei weitem nicht das anvisierte Ziel erreichen und ein Stück weiter der Länge nach im Matsch landen. Dennoch haucht Khorena Tsamitrius einen Kuss auf Wange, was nichts daran ändert, dass sie nun viel rascher einsinken, während Pilzhyphen aus dem Boden kriechen und versuchen, sich um sie zu wickeln.

Nun bereits leicht panisch sieht Llyilliala nur noch einen Ausweg: den Adler, Wolf zu sprechen und sich in ihr Seelentier, den Sturmfalken, zu verwandeln, auch wenn jeder ihr zusehen kann. Sie konzentriert sich auf ihr mandra und das Lied des Zaubers und beginnt.

Lioba besinnt sich auf die Kraft ihrer Göttin, wenn diese hier auch fern zu sein scheint, und beginnt, einen Schutzsegen zu sprechen. Da sie das Gebiet dafür nicht ablaufen kann, nimmt sie Samen und Kirschkerne aus einem Beutel und wirft sie um sich herum, soweit sie kann, in der Hoffnung, damit ihrer Göttin zeigen zu können, welches Gebiet sie meint.

Auch Ulfaran droht mittlerweile, komplett zu versinken, und sinnt darüber nach, eine zweckentfremdete Wand aus Dornen zu erschaffen. Lieber Stacheln in den Fingern als zu ertrinken.

Dafür schafft es Lioba mit Hilfe der Göttin, so glaubt sie zumindest, aus dem Schlamm heraus. Doch hilft ihr plötzlich auch eine hell leuchtende, nahezu durchscheinende Figur mit langem, kastanienbraunen Haar, das zu zwei Schläfenzöpfen geknüpft ist. Sie trägt ein kaum durchnässtes Hemd, ein figurbetontes Wams und einen Wickelrock, alles nicht recht passend für die aktuelle Witterung.

Verwundert will Lioba wissen, wer die Frau ist, überlegt es sich dann aber anders und bittet sie, schnell den anderen zu helfen.

Tsamitrius aktiviert seinen Flugspeer, denn das ist sein hexisches Fortbewegungsmittel. Er spürt den Unwillen des Speers vor den Hyphen fast körperlich. Mit einer Hand greift er nach Khorena und kann sie aus dem Schlamm ziehen, sie sieht nun selbst wie ein Schlammmonster aus.

Tsamitrius will zum Rand der Lichtung fliegen, was dem Speer mit seiner doppelten Last gerade so gelingt. Dort setzt er Khorena ab.

Während die weiße Gestalt Befinna hilft, will Lioba Pörldsch retten, doch dieser ist nirgends zu sehen, vermutlich ist er schon komplett versunken. Aber sie findet dafür Rondrard und müht sich, diesen aus dem Schlamm zu bekommen.

Khorena wird sehr unruhig, da ihr Wolfshund Lupina verschwunden ist. Sie ruft nach ihr, aber sie antwortet nicht. Ziellos irrt sie umher, um wenigstens die Witterung aufzunehmen, doch der Geruch ist zwar vorhanden, aber gleichbleibend, egal, in welche Richtung sie sich bewegt.

Inzwischen wird auch Ulfaran wieder aus dem Schlamm befreit, und auch Llyilliala lässt ihren Zauber fallen, als sie merkt, dass der Boden fester wird und sie nicht weiter einsinkt.

Befinna erkennt in der weißen Gestalt, die sie gerettet hat, ihre Mutter Alheit. „Lebst du hier?“ entfährt es der jungen Adligen unwillkürlich. „Was man so leben nennt“, antwortet diese bekümmert. Das hier sei der Pferch für sie und für die Geister. Sie sei hier in der Zwischenwelt angekettet, doch habe sie Befinnas Ruf vernommen und sei gekommen, um zu helfen.
„Wir werden dir helfen, Mutter!“ zeigt sich Befinna entschlossen. Doch die Hand der geisterhaften Gestalt an ihrer Wange ist nun wieder viel kälter als bei der ersten Berührung.

„Hörst du sie? Ich muss gehen!“ erklärt Alheit plötzlich und deutet auf den Baum, zu dem Llyilliala wollte. Sie huscht nun selbst dorthin und verschwindet.

Khorena will nicht ohne Lupina gehen. Tsamitrius will ihr helfen zu suchen, aber auch seinen Strinx findet er nicht, obwohl er dessen Nähe spürt. Llyilliala spürt ihre Verzweiflung und lässt ihr mandra in einen Exposami fließen, um ihnen zu helfen. Doch soweit sie blicken kann, gibt es hier keine Tiere. Llyilliala berichtet den anderen, was sie sieht oder vielmehr nicht sieht. Lioba vermutet, dass es vielleicht eine unsichtbare Käfigwand gibt, welche den Zauber in seiner Reichweite beschränkt.

Lupina und Strinx bleiben verschwunden, und auch Pörldsch taucht nicht wieder auf. Nun spricht auch Ulfaran einen Odem und sieht sich um. Die Statue leuchtet sehr stark, und auch über der Gruppe, in der Baumkronenregion, die sich erstaunlich hoch über dem Boden erstreckt, wirkt viel Kraft, die den Eindruck macht, als sei sie in Form gegossen.

Es hat ja keinen Sinn. „Lasst uns doch dann endlich zu dem Baum gehen, damit ich hochklettern kann“, fordert Llyilliala die anderen auf, Ulfaran bestärkt sie. Zögernd und notgedrungen lassen Khorena und Tsamitrius von der Suche nach ihren Vertrautentieren ab. Diese scheinen sich immer noch gleich nah und doch unerreichbar weit entfernt zu befinden, sie befinden sich in einem Zustand der Angst und Verwirrtheit. Tsamitrius diskutiert mit Khorena über wechselnde Welten und die Welt der Geister, um (auch sich selbst) zu erklären, was da los ist, aber ändern können sie nichts.

Im Stamm des riesigen Baumes gähnt eine dunkle Öffnung. Dahinter beginnen Stufen nach oben. Llyilliala ist sofort klar, dass das alles mit einem Haselbusch geformt worden ist. Sie geht voran, die Treppe hoch, die anderen folgen. Tsamitrius und Khorena machen den Abschluss.

Allen ist aufgefallen, dass die Außenwandung des Baumes auch von dem Pilz-Gespinst überzogen ist.

Es sind sehr viele Stufen nach oben. Llyilliala hat ihr Wolfsmesser in der Hand, als sie der Wendeltreppe folgt, die sich um den Kern des Stammes herumwindet. Da es im Baum dunkel ist, muss sie den Weg mit einem Flim Flam erhellen, braucht aber zwei Versuche dafür. Sie fühlt sich eben nicht wohl.

Der Aufstieg ist sehr anstrengend, viel anstrengender, als es von der Höhe zu erwarten wäre, zumindest kommt das Llyilliala so vor. Doch dann werden die Stufen ebener und breiter und sie kommt zu einer Pforte nach außen, die eine geschwungene, spitz zulaufende Form aufweist und von einem rahmender Wulst eingefasst ist, auf dem sich ein florales Muster zeigt. Von der Pforte weg erstreckt sich ein unglaublich breiter, sehr ebener Ast ins Freie, zu einer weiteren Pforte ein Stück entfernt. Diese ist von einem Vorhang aus Bartflechten zugehangen, so dass man nicht ins Innere dieses zweiten Stammes sehen kann.

Llyilliala hat ganz weiche Knie, was wohl vom anstrengenden Aufstieg kommt. Doch sie schreitet über den Ast und schiebt mit dem Wolfsmesser vorsichtig den Flechten-Vorhang zur Seite. Dahinter tut sich ein großer Raum, fast schon ein Saal auf. Um eine große, reich mit allerlei Köstlichkeiten gedeckten Tafel stehen viele Stühle, alles ist dem Boden entwachsen.

„Sanyasala, feyiama“, wird Llyilliala von einem andern Elfen auf Isdira begrüßt, der eine einladende Geste macht.

„Sanyasala“, antwortet Llyilliala reserviert, das „feyiama“ absichtlich weglassend, kommt ihr doch die ganze Situation reichlich unwirklich vor. „Wer bist du, was ist das hier?“ fragt sie den Elfenmann.

„Ich bin von deinem Volk. Tritt ein, sei mein Gast“, antwortet er, zunächst, ohne sich vorzustellen. Llyilliala traut der Sache nicht. Sie dreht sich halb herum und erklärt Ulfaran, was sie vor sich sieht. Dann macht sie einen Schritt in den Raum hinein und sieht noch drei weitere Elfen im Raum verteilt stehen.

Ulfaran bemerkt, dass das Pilz-Geflecht draußen in den Bartflechten verschwindet. Innen sind nur freundliche grüne Bartflechten zu sehen, denn er folgt nun Llyilliala in das Innere des Baumes.

Die anderen stehen noch auf der anderen Seite des Astes, denn Lioba kämpft mit ihrer Höhenangst. Schließlich spricht Khorena einen Ängste lindern auf die Geweihte, so dass sie es schafft, die Höhenangst niederzukämpfen und die Brücke zu überqueren. Die anderen folgen, sie treten nach Llyilliala und Ulfaran nun auch durch den Vorhang in den großen Raum.

Llyilliala steckt das Wolfsmesser weg und tritt näher. Erst jetzt nimmt sie zur Kenntnis, was da alles auf der Tafel steht: Obst, Aprikosen, Trauben, gefüllte Ringelnattern, Fische mit Basiliskum, dazu ein grünlicher Tee. Als hätten die Elfen nur auf sie gewartet. Was sie wahrscheinlich hatten.

Sie sieht sich die Elfen nun einmal genauer an: sie haben sehr schlanke Gesichter, der Sprecher trägt einen Reif auf dem Haupt. Ihre Kleidung mutet hochelfisch an, sie haben helle Haut, dunkles Haar und dunkle Augen. Jetzt stellen sie sich auch endlich vor. Der offensichtliche Anführer nennt sich Juetarion zerza-go-lyr, was „Jäger der bricht die rote Woge“ bedeutet, die anderen heißen Imoleyon Erdenschwarz, Abieiâ Tannenstreu und Lahvakalion Schattenhauch. Dieser ist besonders hager und hat dunkle Ringe unter Augen, wie ein Mensch, der zu lange nicht geschlafen hat.

Juetarion spricht von diesem Ort als Unterschlupf, der Sicherheit vor den feindlichen Rotpelzen bietet, und lädt alle ein, sich zu setzen und an den Speisen zu laben. Es stellt sich heraus, dass jeder ihn so hört, als spreche er in dessen Muttersprache. Befinna fragt nach ihrer Mutter. Das Gesicht des Elfen zeigt keine Regung, er behauptet, sie seien die ersten Besucher seit langer Zeit.

„Lebt ihr hier?“ fragt Ulfaran gewohnt ruppig. Juetarion bejaht das mit einem Lächeln. „Geht ihr auch da raus?“ will der Druide dann wissen. Das sei selten der Fall, erklärt der Elf. Sie seien Hüter des heiligen Platzes, auch wenn dieser den Besuchern erschreckend vorkommen müsse. Um die Rotpelze abzuhalten, die das Land geflutet haben, sei der vermeintliche Anblick des Bösen hilfreich.

„Wem ist der Platz heilig?“ fragt Ulfaran inquisitorisch weiter.

„Habt ihr nicht die Statue der Nurti gesehen?“ stellt Juetarion die Gegenfrage.

„Nuataria muss das sein, nicht Nurti“, wirft Tsamitrius ein.

„Wann wart ihr das letzte Mal draußen?“ drängt Ulfaran weiter. Doch Lioba ist auf Ausgleich bedacht und ermahnt die anderen, doch die Gastfreundschaft der Elfen anzunehmen. Ein Teil setzt sich daraufhin, unter anderem Llyilliala, der Rest aber nicht.

Nochmals besteht Ulfaran darauf zu erfahren, wann die Elfen das letzte Mal draußen waren. Das sei noch nicht lange her, erklärt Juetarion, ohne den Zeitraum genauer zu definieren. Er spricht dann nochmals von „Abwehrmaßnahmen, die die Goblins bisher nicht überwinden konnten“, meint aber dann, nicht weiter darüber sprechen zu wollen, die Besucher sollen sich nun endlich laben.

Nun platzt aber offenbar Tsamitrius der Kragen. In provozierendem Tonfall behauptet er, die Elfen seien gefallen. „Um euch herum ist der Tod, was glaubt ihr denn, wer ihr seid?“ ereifert er sich.
„Das mag eure Betrachtung sein“, erwidert Juetarion darauf nur mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht. „Ihr solltet euren Augen nicht immer trauen.“

Lioba fällt beschwichtigend ein: „Könnte es nicht sein, dass euer Schutz von dhaza durchdrungen ist?“ Doch Juetarion verneint das, er behauptet, das Böse sei mit den Goblins gekommen.

„Draußen konnte ich noch das Göttliche spüren, hier fällt es mir schwer“, erwidert Lioba daraufhin zweifelnd.
„Die Kraft von Nurti erfüllt das Land, sie versickert hier, mündet hier“, erklärt Juetarion unbeeindruckt.

„Ihr vertraut Lug und Trug“, gibt Tsamitrius zurück. „Schaut mich an“, der deutet an seiner schlammverschmierten Gestalt herunter, „draußen ist nur ein schleimiger Sumpf, wo Geister wandeln! Wer sagt, dass ihr noch lebt?“

„Seht uns doch an“, meint Juetarion dazu nur.
„Wir sollen doch unsere Augen nicht trauen“, schießt Tsamitrius daraufhin zurück.

Llyilliala hat genug von dem Geplänkel. Sie schlägt vor, die Elfen sollen mit der Gruppe nach unten kommen, und danach könnte man sich an dem Essen gütlich tun.

„Aber seid ihr nicht hungrig?“ fragt Juetarion.

„Doch, schon“, murmelt Lioba.

Da reißt Ulfaran den Bartflechten-Vorhang am Eingang auf: „Da, Elf, alles verrottet!“ ruft er dazu. Im selben Moment erscheint die weiße Gestalt von Alheit hinter dem Vorhang. Die Elfen sind offenbar völlig überrascht, Juetarion wird blass. Nach kurzer Starre springen die anderen Elfen auf und eilen auf die Gefährten zu, die ebenfalls aufspringen, soweit sie sich gesetzt haben. Doch die Elfen ignorieren das und laufen an ihnen vorbei auf Alheit zu.

Llyilliala greift nach ihrem Bogen, den sie ungespannt neben sich abgelegt hatte und berührt Juetarion leicht mit der Spitze. Nach allem, was sie weiß, wohnt der Waffe die Kraft Nurtis inne, daher erwartet sie eine Reaktion. Und die kommt auch: Juetarion zuckt zurück und zieht unter dem Tisch zwei Wolfsmesser hervor. Damit hat die Scharade endgültig ein Ende.

Ulfaran wirkt eine Große Verwirrung auf Abieiâ, während Llyilliala mit dem Bogen nach Juetarion schlägt, doch der weicht aus. Tsamitrius wendet sich Lahvakalion zu, greift ihn aber noch nicht an.

Juetarion blickt nach oben, und schon zischt ein Ast auf Llyilliala zu, doch sie wehrt ihn mit dem Bogen ab, woraufhin sich dieser wieder in die Decke einfügt.

Ulfaran stellt fest, dass sein Zauber kein echtes Ziel findet. Seine eigenen Augen sind verwirrt, er sieht plötzlich nur noch einen Schatten statt einer Elfe vor sich.

Lioba versucht, zur Tür zu kommen, während Befinna nach ihrer Mutter sieht. Diese hat ihrerseits nur Augen für Befinna. „Mutter, was sollen wir tun?“ ruft die junge Adlige.

„Sie nähren sich längst von dir, du musst eins werden mit dem Land, das ist der Schlüssel, sie zurückzudrängen!“ lautet die kryptische Antwort des Geistes, der ihre Mutter ist.
Lahvakalion eilt weiter auf Alheit zu und entwickelt dabei eine atemberaubende Geschwindigkeit. Und auch die schattenhafte Abieiâ versucht zu Alheit zu gelangen. Dabei steht ihr Khorena im Weg, die sie kurzerhand umhüllt. Khorena wird unmittelbar kalt und sie fühlt sich schwächer [-4 LP, fühlt sich wie Sikaryan-Verlust an]. Verzweifelt zieht sie ihren Dolch.

Rondrard wird von einer Ranke angegriffen und wird umgeworfen, was ihn kurzzeitig außer Gefecht setzt. Llyilliala nutzt die Gelegenheit und schlägt Juetarion erneut mit dem Bogen. Diesmal kann sie ihn treffen, an der entsprechenden Stelle wird seine weiße Haut durchscheinender und dunkler, doch er fasst schnell wieder Kraft.

Tsamitrius schleudert einen Blitz dich find auf Lahvakalion, der offenbar Wirkung entfaltet. Dessen Kopf wird geisterhaft, was ihn irritiert, so dass er innehält.

Juetarion schaut erneut zur Decke, um einen Ast herunterpeitschen zu lassen, doch geht der Angriff ins Leere.

Ulfaran zaubert erneut, diesmal richtet er einen Zorn der Elemente gegen Juetarion.

Lioba weiß, dass sie in einem Kampf zu nichts nütze ist. Stattdessen ruft sie einen Heilungssegen auf den Baum herab, wobei sie sich wohl bewusst ist, dass dieser einige Zeit dauern wird [1 SR]. Sie verspürt einen erdigen Geschmack im Mund, was sie sicher sein lässt, dass ihre Göttin sie erhört hat.

Befinna ist derweil am verzweifeln, da sie nichts mit den Worten ihrer Mutter anzufangen weiß. „Wie soll ich denn eins mit dem Land werden?“ ruft sie schrill.
„Verschmelze, werde eins, vereinige dein Herz, versuche, die Kraft zu finden“, flüstert Alheit ihr zu.

„Wie? Ich kann nicht!“

„Doch, du kannst, du und die Gemeinschaft, ihr könnt!“

Lahvakalion taumelt verwirrt umher, so dass er nicht koordiniert angreifen kann. Dafür versucht Abieiâ, an Khorena vorbeizukommen, doch diese nimmt ihren Mut zusammen und bleibt im Weg stehen, was sie erneut Lebenskraft kostet [-6 LP]. Abieiâ wird daraufhin wieder stofflicher.
Khorena sticht aber im Gegenzug mit ihrem Dolch zu und trifft [5 TP], was die Gestalt gleich wieder durchscheinender werden lässt.

Rondrard rappelt sich wieder auf, worum sich im Moment niemand kümmert. Dafür spürt Llyilliala, wie sie etwas am kleinen Finger zieht. Kurz manifestiert sich ein Bild in ihrem Kopf, dass sie völlig versunken im Schlamm zeigt, während Pörldsch sie am kleinen Finger herauszuziehen versucht, dann reißt sie sich los, und schlägt wieder nach Juetarion, doch abgelenkt, wie sie ist, geht der Schlag fehl.

Tsamitrius versucht, Lioba zur Tür zu ziehen, doch diese ist im Gebet versunken und unwillig. Also bleibt der Hexer dann doch lieber bei ihr, als er erkennt, was sie tut.

Juetarion greift Llyilliala diesmal mit dem Wolfsmesser an, sie schafft es aber, mit dem Bogen zu parieren.

Ulfaran zaubert noch, Lioba betet weiter, während Befinna immer noch mit ihrem Schicksal hadert: „Wie soll ich jetzt hier helfen?“

„Du bist nicht allein“, raunt Alheit. „Es gibt Wesen, die helfen wollen, gemeinsam werdet ihr das schaffen!“

Lahvakalion schüttelt die Verwirrung ab und greift nun Ulfaran an, das gelingt ihm aber nicht.

Abieiâ umhüllt weiter Khorena, was diese zunehmend schwächer werden lässt [-2 LP]. Statt erneut mit dem Dolch zuzustechen, wendet sie sich an Befinna: „Befinna, du musst dein Herz dem Land öffnen!“

„Wie? Reicht es, wenn ich es sage?“ gibt diese leicht hysterisch zurück.

„Du musst es wollen!“

„Ich weiß ja gar nicht, was das bedeutet ...“

Rondrard schlägt nach Juetarion, der fluktuiert daraufhin zwischen Schatten und Elf hin und her. Auch Llyilliala schlägt nach dem Elfen, der kein Elf ist, doch diesen Angriff wehrt er tänzelnd ab.

Lioba betet weiter, während Tsamitrius weiter über sie wacht.

Juetarion greift weiter Llyilliala an und ignoriert Rondrard, doch die Elfe kann den Schlag parieren.

Ulfaran beendet seinen Zorn der Elemente [5 ZfP*]. Juetarion wird von einer Sturmbö zurückgeworfen und verwandelt sich endgültig in einen Schatten ohne erkennbare Bewaffnung [13 TP], ein greller, heller Schrei ertönt in den Köpfen der Gefährten, Llyilliala wird in die Gegenrichtung abgetrieben und gegen die Wand geschleudert [-2 LP].

Lioba betet immer weiter, während Ulfaran gleich den nächsten Zorn der Elemente anstimmt.

Befinna erinnert sich nun daran, wie die Magiebegabten zusammen Suncuaa von dem Geist befreit haben. Sie hat keine Ahnung, ob das was helfen wird, aber sie ruft in den Raum hinein, dass die anderen nicht kämpfen, sondern sich wie gestern bei Suncuaa auf das Austreiben eines Geistes konzentrieren sollen.

Lahvakalion attackiert Ulfaran, doch dieser erkennt die Wahrheit in Befinnas Worten und ignoriert den Angriff, auch wenn ein scharfer Schmerz ihm die Realität desselben glauben machen will.

Abieiâ will sich weiter an Khorena vorbei drängeln, doch auch diese lässt nun ihren Dolch fallen, um die Hand nach Ulfaran und Befinna auszustrecken. Auch sie schafft es mehr schlecht als recht, den neuerlichen Schmerz durch Entzug von Lebenskraft zu ignorieren.

Rondrard begibt sich zu Lioba, um mit Tsamitrius über sie zu wachen, während Llyilliala zu den anderen Magiebegabten eilt. Tsamitrius fällt nun in Liobas Gebet mit ein.

Juetarion schwebt auf die Gruppe um Befinna zu, während Ulfaran abwartet und Lioba weiter betet. Da greift Befinna nun auch nach der Hand ihrer Mutter, während Lahvakalion Ulfaran einhüllt und wie in einem letzten Aufbäumen gewaltig Kraft aus ihm saugt [-12 LP]. Abieiâ wabert dagegen unschlüssig herum [AT fehlgeschlagen].

Khorena initiiert nun einen Unitatio [dauert 30 Aktionen]. Sie hat unmittelbar das Gefühl, dass sie eine Pforte aufstößt, die schon längst aufgestoßen werden wollte. Llyilliala taucht unter dem bisher passiven Imoleyon vorbei, um zu der Gruppe um Khorena und Befinna zu gelangen, damit sie am Unitatio teilnehmen kann.

Juetarion hat die Gruppe der Magiewirker nun fast erreicht, als Ulfaran den Zorn der Elemente fallen lässt und statt dessen den Geisterbann zu sprechen beginnt.

Lioba betet unverdrossen weiter, während Alheit Befinna Mut zuspricht. Diese schließt die Augen und verspürt die Nähe ihrer Mutter.

Die Elfengeister können sich nun ungehindert an der Lebenskraft der Magiewirker laben, da diese nichts tun können, während sie ihre Zauberkraft zusammenschließen [Lahvakalion: -6 LP Ulfaran, Abieiâ: -1 LP Khorena, Imoleyon: -3 LP Llyilliala]. Langsam merken diese, dass sie nicht alleine sind, um sie herum ist noch viel mehr.

Juetarion hat es sich anders überlegt und hüllt nun Tsamitrius ein [-2 LP], dieser konzentriert sich aber weiter auf das Gebet.

Ulfarans Geisterbann beginnt sich langsam zu entfalten, während Khorena [-2 LP] und jetzt auch Llyilliala [insges. -7 LP] heftig von den Geistern bedrängt werden. Der Elfe wird schummrig, es ist viel Konzentration nötig, damit sie den Unitatio weiter aufrecht erhalten kann.

Da beginnt Befinna das Land zu spüren, als der Unitatio vollendet wird. Eine Vielzahl verschiedener Eindrücke strömt auf sie ein, das ganze Land, die Pflanzen, die Tiere, die Goblins, doch nicht nur Befinna spürt das, sondern alle, die an dem Zauber teilnehmen. Sie wissen nicht mehr, wo vorne und hinten ist, verlieren völlig die Orientierung. Sogar das Gebet von Lioba und Tsamitrius wirkt irgendwie in den Zauber und das vereinigte Bewusstsein der Gefährten hinein.

Da entfaltet der Geisterbann schließlich seine volle Wirkung. Die Geister werden hinweggerissen, der Geist der Gefährten vereinigt sich, gemeinsam spüren sie das ganze Pilzgeflecht, das nicht böse ist, sondern eine geschundene Kreatur. Tsamitrius will die Quelle des eigentlichen Bösen erspüren und stellt fest, dass diese genau hier ist.

Befinna fühlt die Kräfte fließen. Vielleicht, weil sie so unbedarft ist, wird sie emotional hinweggespült. Die anderen spüren das Land und ordnen den Pferch.

Es zupft plötzlich wieder etwas an Llyillialas Hand, dann wird sie empor gezerrt aus dem Schlamm und sieht Pörldsch vor sich. Völlig verwirrt sieht sie sich um und hat Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden, nachdem sie so abrupt aus der Vereinigung mit den anderen und mit dem Land gerissen wurde. Sie sieht sich um: die Statue ist noch da und zeigt nun wieder Mailam Rekdai, daneben steht Lupina und winselt herzzerreißend, während Strinx aufgeregt umher flattert. Nach und nach wühlen sich die anderen aus dem Schlamm, teilweise mit Pilzhyphen im Mund. Angeekelt spuckt Llyilliala aus, doch ein erdig-pelziger Geschmack verbleibt in ihrem Mund.

Den Baum gibt es immer noch, doch sehen die elfischen Baumhaus-Ruinen in der Krone nun alt und zerfallen aus.

Befinna sieht sich erneut dem Geist ihrer Mutter gegenüber, die sie stolz anlächelt. „Ich liebe dich“, sind ihre letzten Worte. „Lass mich nun gehen, dorthin, wo ich schon längst hätte gehen sollen.“ Dann verweht sie ins Nichts. Befinna bleibt still und in sich gekehrt im Schlamm sitzen.

Der Pferch scheint nun wieder gefestigt, doch wie lange werden die Geister gebannt sein? Ein Frage, auf die es im Moment keine Antwort gibt.

Lioba spricht ihren Heilungssegen zu Ende, und wenn er nur dazu dient, Apfelkerne und Knoblauchzehen wachsen zu lassen.

Gerade wechselt die Statue wieder ihre Gestalt. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Hyphen am Sockel noch da sind.

Pörldsch, dem sichtlich unwohl zumute ist, drängt zum Abzug. Doch Llyilliala erklimmt nochmal den Baum, um zu sehen, wie es da oben in der realen Welt aussieht, soweit diese Welt real ist. Die Treppen sind mit Hyphen überwachsen, die Halle ist noch vorhanden, aber weitestgehend zerstört, es haben sich nahezu widerliche Verästelungen gebildet. Das Essen ist noch zu erkennen, aber komplett vermodert. In anderen Bäumen sind noch weitere Überreste vom elfischen Baumhäusern zu entdecken, doch diese sind in einem noch schlechteren Zustand. Ob auch dort noch gebundene Geisterwesen existieren? Llyilliala würde es gerne herausfinden. Doch allein ist das zu gefährlich, zudem ist sie nun erschöpft, geschwächt und verschlammt, wie die anderen auch. Und das eklige Pilzgeflecht überall schreckt sie ab.

Ulfaran wartet auf Llyilliala, während sich Khorena so gut wie möglich sauber macht, indem sie versucht, ihr Kleid durch Reiben an einem Baum von Schlamm zu befreien. Aber viel wichtiger ist ihr, sich um Lupina zu kümmern.

Tsamitrius schaut nach Lioba, die sich auch saubermacht. Die Geweihte ist beschwingt und hat einen seltsamen Glanz in den Augen [Entrückung].

Es herrscht matte, nachdenkliche Freude in der Gruppe, als sie sich auf den Rückweg zum Heiligtum der Goblins macht. Wer zurückblickt, vermeint, im Schatten eine menschenähnliche Gestalt mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf zu erblicken.

Suncuaa hat auf die Gruppe gewartet und lädt sie ein, die Kraft der Quellen zu nutzen, um sich zu erholen, was alle mehr oder weniger dankbar annehmen. Rondrard ist dafür, die Nacht hier zu verbringen, dann will er in Richtung Tannenfels aufbrechen, um Befinna nach Hause zu geleiten. Tsamitrius will ihn begleiten, auch Khorena, denn sie ist nicht allein hierher gekommen, ihre Begleitung wartet in Tannenfels auf sie.

Ulfaran will noch ein wenig länger hierbleiben, um den unheimlichen Waldabschnitt zu beobachten. Lioba dagegen will die Gruppe, die nach Tannenfels geht, ein Stück begleiten, doch dann muss sie abzweigen, denn ihr Zelt und ihre Sachen liegen noch an einer anderen Stelle im Wald.

Llyilliala wird das Heiligtum weiter erkunden, wenn sie wieder erholt ist. Pörldsch ist darüber nicht glücklich, aber es sieht nicht so aus, als würde Llyilliala darauf Rücksicht nehmen. Doch das ist eine andere Geschichte.


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