Pilgerreise Spuren des Krieges

Spuren des Krieges

Ort: Tobrien

Zeit: ING 1044 BF

Personen: Oberst Dwarosch, Mirlaxa- Tochter der Borongeweihten MarboLieb, sowie Assara- Tochter des Korgeweihten Radomir von Tandosch

Inhalt: Im Peraine 1044 begeben sich der Sohn des Dwalin, die junge Kor- Jüngerin Assara und die Zietochter des Oberst auf eine Pilgerfahrt nach Tobrien.

Eine Briefspielgeschichte von RekkiThorkarson.

Spuren des Krieges

Die Stadt an der Tobimoramündung bot fast fünf Jahre nach der Erstürmung, durch die Kaiserlichen und die Regimenter der Provinzen des Reiches, noch immer ein zu größten Teilen trauriges Bild. Viel von dem, was die Katapulte der alliierten Streitkräfte des Mittelreichs damals zerstört hatten, war noch immer nicht wieder aufgebaut, oder wenn nur provisorisch und nicht in alter Pracht, danach konnte wohl selbst der durch den Tiefseehafen zurückgekehrte Handel allzu bald nichts ändern. Darüber hinaus war Mendena immer noch nicht wieder der Sitz des Herzogs des befreiten Tobriens, dies blieb trotz aller mehr oder minder ernst gemeinten Ankündigungen Perainefurten.

Die nordmärkischen Reisenden quartierten sich im Marktviertel ein, in einem Gasthaus mit dem Namen Gänsedaune, das zwar ein rustikales Äußeres besaß, aber drinnen gemütlich eingerichtet war und über angemessene Preise verfügte.

Besonders am Herzen lag Dwarosch der Besuch im wieder geweihten Rondratempel der Stadt. Bei der Erstürmung Mendenas hatte der Oberst mit einem kleinen Stoßtrupp Armbrustschützen geholfen, den von Schwarzamazonen entweihten Sakralbau zurückzuerobern und war entsetzt gewesen über die Schändung. Nun war es ihm eine Genugtuung zu sehen, dass der Tempel wieder der Mutter Kors diente.

Auch der Arena Aquatica vor den Mauern der Stadt stattete Dwarosch einen Besuch ab. Von dort oben auf den Rängen, wo er mit Jost Verian, einem Menschen, den er seit jenen Tagen zu seinen Freunden zählte, damals lebhaft über die Pläne zur Erstürmung der Stadt diskutiert hatte, betrachtete er die Gesamtszenerie Mendenas und ließ es zu, dass die Erinnerungen an den Feldzug ihn einholten. Doch waren die lebhaften Bilder, Geräusche und der Geruch nach Eisen, Innereien und verbrannter Erde, sonst markerschütternd für ihn, waren sie nun blass im Angesicht der befreiten Stadt und der allgegenwärtigen Hoffnung der dort lebenden Menschen.

Die lebende Werft lag nicht mehr vor dem Hafer und verpestete das Wasser, das Goldene Haus- das Tasfarel Unheiligtum existierte nicht mehr, war geschliffen und getilgt. Tempel der wahren, der guten Götter waren neu geweiht worden und spendeten den Menschen Trost und Hoffnung. All dies nahm seinen Erinnerungen ein Stück weit den Schrecken.

Drei volle Tage blieben die drei Nordmärker in Mendena. Dwarosch nahm sich die Zeit alle Gotteshäuser der Stadt zu besuchen und zu spenden. Er sprach aber nicht nur mit den dort dienenden Klerikern, sondern auch mit Veteranen und Kriegsversehrten, die es in großer Zahl in Mendena gab.