Pilgerreise Aufbruch Osten

Aufbruch gen Osten

Ort: Nordmarken bis Kosch

Zeit: von PER 1044 BF

Personen: Oberst Dwarosch, Mirlaxa- Tochter der Borongeweihten MarboLieb, sowie Assara- Tochter des Korgeweihten Radomir von Tandosch

Inhalt: Im Peraine 1044 begeben sich der Sohn des Dwalin, die junge Kor- Jüngerin Assara und die Zietochter des Oberst auf eine Pilgerfahrt nach Tobrien.

Eine Briefspielgeschichte von RadoMir und RekkiThorkarson.

Aufbruch gen Osten

Dwaroschs Stimmung war düster und das noch nasskalte Wetter des Frühlings schien dies noch untermalen zu wollen. Von Senalosch aus war die kleine Reisegruppe, bestehend aus dem Oberst auf Urlaub, seiner Zietochter Mirla, sowie Assara, der Tochter des Korgeweihten Radomir von Tandosch, nach Calmir aufgebrochen, um Marbolieb, Mirla leibliche Mutter aus dem dortigen Borontempel abzuholen. Gemeinsam wollte man zu einer Art Pilgerreise nach Tobrien aufbrechen. Bis zu jenem Ort war die Laune Dwaroschs gut gewesen, doch das sollte sich rasch ändern. Die Geweihte des Raben war nämlich dort im Tempel von Calmir nicht mehr anzutreffen gewesen. Anstelle dessen hütete nun ein anderer Boroni den Tempel, der Dwarosch recht wortkarg an den Baron von Rabenstein verwies, als er wissen wollte, wo Marbolieb sei. Drei Tage später auf Burg Rabenstein dann musste der Oberst erkennen, dass er einem großen Irrtum aufgesessen war und schlimmer noch, dass Marbolieb die leidtragende war. Er hatte den Baron von Rabenstein an jenem Vorabend der großen Jagd von Nilsitz falsch verstanden, als es um den Ort ging, an dem Marbolieb zurück nach Rabenstein sollte. Lucrann von Rabenstein hatte nicht gewollt, dass er sie nach Calmir bringt, sondern, dass er ihm mit ihr aufsucht, um das Weitere zu besprechen. Dwarosch wusste nicht weshalb er den alten Rabensteiner falsch verstanden hatte, oder ob er ihn aus einer innerlichen Ablehnung seiner Person einfach hatte falsch verstehen wollen, jedenfalls hatte Marbolieb deswegen unsäglich kalte und vor allen einsame Nächte in Calmir verlebt und blind arbeiten verrichtet, die man ihr nicht hätte zumuten dürfen. Und alles war seine Schuld. Lucrann von Rabenstein war zurecht entzürnt auf Dwarosch und hatte ihm wohl auch mit aus diesem Grund nicht sagen wollen wo Marbolieb sei. Lediglich die Aussage, dass er sie in ein Kloster hatte bringen lassen und dass er sich keine Sorgen machen brauchte gestand er dem Oberst zu. Den weiteren Weg plagten den Oberst Schuldgefühle. Er hatte nur das Beste für Marbolieb gewollt und hatte doch einen Großteil ihres Leid mit verursacht. Assara hatte er irgendwann in knappen Worten die Wahrheit offenbart, als diese ihn auf sein vor sich hin brüten angesprochen hatte. Natürlich hatte Dwarosch seine Laune nicht an der jungen Frau auslassen wollen, aber er konnte auch nicht aus seiner Haut. Mirlaxa, so nannte Dwarosch Marboliebs Tochter in Anlehnung an einen zwergischen Frauennamen, begriff zum Glück noch nicht was vor sich ging. Dwarosch hätte es das Herz zerbrochen. Die lange Abwesenheit von seiner Mutter, hatte das Kind sich auf andere Personen fixieren lassen. Neben dem Oberst selbst waren da vor allem Topaxandrina, die Haushälterin des Vogtes von Nilsitz zu nennen und dann natürlich Borindarax selbst, immerhin wohnten Dwarosch und seine Ziehtochter unter einem Dach mit diesen beiden Angroschim. Auch mit Assara schloss sie langsam Freundschaft, auch wenn die junge Frau im Umgang mit Kindern alles andere als geübt war.

Den ersten Teil der Reise hatte Assara sichtlich genossen. Sie war bisher nur mit ihrem Vater aus Tandosch hinaus gekommen und nun das erste Mal quasi 'von der Leine'. Bis zu den Vorfällen in Calmir. Gern hätte sie dem Angroschim geholfen, und sei es nur durch zuhören. Doch der sture Zwerg hatte beschlossen, den inneren Kampf mit sich selber auszutragen. Aber stur sein konnte sie auch. So reisten sie ihrem Ziel entgegen, auch wenn der vor sich hin brütende Oberst zwischendurch ein sehr wortkarger Geselle war. Einzig Mirla schaffte es, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern wenn sie die Welt um sie herum mit großen Augen bewunderte und erkundete.