Phexdienst im Elsterschloss

NKK 2022

Phexdienst im Elsterschloss

Von den meisten Gästen, die an den Feierlichkeiten teilnahmen, unbemerkt, fand am Abend ein Phexdienst an einem ruhigen Ort im Elsternschloss statt. Die wenigen Eingeweihten bekamen persönliche Einladungen in Form eines Phex-Amuletts, auf dessen Rückseite Zeit und Ort angegeben waren. Als sie sich dorthin begaben, deutete nichts darauf hin, dass hier etwas Besonderes stattfinden sollte. Außer vielleicht, dass eine vermummte Person mit Fuchsmaske sie erwartete, neben einem zeitweilig aufgebauten Phex-Schrein. Der Geweihte sprach keine Predigt, sondern lud ein zum Handeln. Eine solche Gelegenheit, wo viele Adlige zusammenkommen, sollte man nie ungenutzt verstreichen lassen. Und so tauschten sie Waren und Geld. Stumm, mit Zeichensprache, ohne ein Wort zu verlieren. Phex schaute mit Wohlwollen auf die kleine Gesellschaft, die da zu seinen Ehren handelte. Ungestört vom Rest der Welt gingen die Anwesenden ihren Geschäften nach. Als alle fertig waren, gab ihnen der Geweihte Phexens Segen mit auf den Weg. Nacheinander verließen alle den Saal und nach wenigen Minuten deutete nichts mehr darauf hin, dass hier etwas stattgefunden hatte.

Irdisches

Als Tina mich fragte, ob ich einen Phexdienst abhalten wollte, sagte ich ohne zu zögern zu. Doch ein Blick in das Phex-Vademecum brachte mich ins Grübeln. Phexdienste weichen von dem, was man bei anderen Gottheiten so macht. Stattdessen gefiel mir die Idee des phexgefälligen Handels. Aber die Spielerinnen und Spieler wären mit Sicherheit nicht auf so etwas vorbereitet. Also ein Handelsspiel. Und natürlich mit Atak, der Zeichensprache. Wenn sowieso Zeichensprache, dann kann ich die Waren auch gleich mit Handzeichen symbolisieren. Ein Punktesystem war nötig, um Erfolg zu messen. Es sollte außerdem zum Handeln anreizen. Und die Waren mussten für die Leute unterschiedlichen Wert haben, damit eine gewisse Unsicherheit erzeugt wurde. Also wurde es ein Kartenspiel. Die Spielerinnen und Spieler bekamen jeweils einen Satz Warenkarten, einige Münzen und eine Wunschliste von Waren, die sie gerne hätten. Münzen bekamen einen Wert von 1, gekaufte Waren einen von 2, Waren auf der Wunschliste einen von 4 und unverkaufte Waren einen Wert von 0. Damit war ein Anreiz gegeben, überhaupt zu handeln. Die Wunschliste stellte sicher, dass die Leute nicht wussten, wie viel die Ware für den Käufer wert sein würden. Hat jedenfalls viel Spaß gemacht, dieses Spiel zu entwickeln.

Phexspiel.jpg