Nordmärker Greifenspiegel21

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Das PDF des Greifenspiegels findet sich hier.

Mark Elenvina

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Kommt die Kaiserin - oder kommt sie nicht?

Elenvina, 10 Ingerimm 1045 BF. Beunruhigende Gerüchte drangen an die Ohren der Nordmärker Adelsleute: die Kaiserin, so lauteten sie, würde mitnichten in Persona zum Hoftag im kommenden Rondra auf der Angroschsgau aufscheinen, sondern ihren Gemahl, den Markgrafen von Perricum, an Ihrer statt schicken. Andere wollten gehört haben, dass es nur die Gräfin von Albenhus sei, welche dem Hoftag auf der Angroschsgau beiwohne, während wieder andere einen Zwist zwischen Herzog und Kaiserin oder gar ein Intrige am Kaiserhof selbst als Grunde angaben. Nur dass eine frauliche Unpässlichkeit oder gar freudige Erwartung der Grund für das antizipierte Fernbleiben sei, dass wollte keiner glauben, hat ihre Majestät doch in all den langen Jahren ihrer Ehe noch keinem einzigen Kinde das Leben geschenkt.
Bislang war weder vom Herzogen- noch vom Kaiserhof eine Auskunft zu diesen Gerüchten zu erhalten. Hesindiago Wagenknecht

Der Tag der Hingabe

Stadt Elenvina, Firun 1045 BF. Im neuen Rahjatempel wurde Mitte des Firunmondes zum ersten Mal der Tag des Heiligen Ascandear ganz im Sinne von Hingabe, Bildhauerei und Minne begangen. Die Feierlichkeiten waren bereits im Vorfeld der Tempelweihe von der albernischen Baronin von Grenzmarken gestiftet worden, der Greifenspiegel berichtete. Natürlich war deshalb auch die Anwesenheit von Hochgeboren Farnwart erwartet worden - doch es kam anders.
Eine schwere Niederkunft verhinderte ihre Anreise und stattdessen wurde die Baronin nun durch ihren Gemahl, Hochgeboren Kilian von Rickenbach, vertreten. Der Edle von Caerbroch, mit Wurzeln in der Baronie Eisenstein, übernahm es dann auch gemeinsam mit Hochgeboren Aedre Glenngarriff eine weitere Stiftung an den Tempel zu übergeben: eine Statue zu Ehren und in Gedenken an die Rahjageweihte Wisenja Tiefhuser, die kurz vor der Tempelweihe im zurückliegenden Phex mutig und selbstlos in den Opfertod gegangen war. Nach der feierlichen Enthüllung der Statue aus Rahjaglanz und Gold, die von Arissa ter Broocken aus Harben geschaffen worden war, übernahm es Hochwürden Tassilo, den Gästen des Tempels einen vielfältigen Einblick in das Wirken der schönen Künste und der Minne zu gewähren.
Weitere Bildhauer präsentierten ihre Werke, von denen das schönste von Meister Rhadonis dem Schöpfer der Tempelstatue, und Hochwürden selbst ausgesucht werden sollte. Daneben ermöglichten es die Meisterschüler der Kyndocher Kalkstein Kunstmanufaktur, interessierten Gästen die Bildhauerei anschaulich oder auch direkt kennenzulernen. Für musikalische Begleitung am Feiertag war natürlich gesorgt und als zweite Hofbardin der Kaiserin bot Hochgeboren Glenngarriff, begleitet vom Gesang des Edlen von Caerbroch, ein neues Stück dar. Kurzum, die Gastfreundschaft des Tempels ließ es zum Tag der Hingabe an nichts fehlen.
(Yann Treuherz)

Landgrafschaft Gratenfels

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Orgilsbund merzt Ungezieferplage aus

Baronie Orgils Heim, Rahja 1045 BF. Riesige Asseln, dies waren für lange Zeit die Bewohner der Gewölbe unter dem verwaisten und lange Jahrzehnte dem Verfall anheim gefallenen Grabmal des Heiligen Orgil. Und dem nicht genug, die zur Gattung der Gliederfüßler gehörenden Tiere bevölkern gar das gesamte Gelände des alten Tempels, ebenso wie die nahe gelegenen Ruinen des alten Ortes. Selbst der noch junge Schwurbund nach Vorbild des Heiligen Orgil (kurz: Orgilsbund), welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Sakralbau in der Baronie Orgils Heim instandzusetzen, schaffte es nicht, das ‘Asselproblem’ nachhaltig zu beseitigen. Auf dem Handwaffenturnier in Senalosch aber soll es dann zu einem Hilfeersuchen der einstigen Knappen des Haffax-Feldzuges bei Oberst Dwarosch, Sohn des Dwalin gekommen sein. Der Angroscho, dem auf dem Weg nach Mendena das Garderegiment Ingerimms Hammer unterstellt worden war, erinnerte sich an einige der mittlerweile zu Rittern geschlagenen jungen Herrschaften und sicherte ihnen Entsatz zu und dieser kam rasch. Schon Mitte Rahja marschierte ein Halbbanner schwer gerüsteter Malmardorum, das sind frei übersetzt Hammerträger - was dem schweren Fußvolk der menschlichen Einheiten entspricht - in Begleitung eines Herolds des ansässigen Barons vor dem Grabmal auf. Mit Hammer und Axt, Spitzhacken und Feuer rückten die Zwerge den Vielbeinigen auf die Pelle und rotteten sie mit Stumpf und Stiel aus, so wie sie es in ihrer Heimat, dem Reiche unter den Eisenbergen seit Jahrtausenden tun. Das Grabgelände, ebenso wie der in Ruinen stehende alte Ort wurden von der Plage der Asseln befreit. Einzig in die tiefen Katakomben unter dem Grabmal des Heiligen konnten nicht vorgedrungen und diese somit nicht befreit werden, da hierfür die Sporen des Heiligen von Nöten waren, sie aber seit einiger Zeit zu den Insignien der Baronswürde von Orgils Heim gehören und daher - zumindest dieses Mal - nicht zur Verfügung gestellt werden konnten. Mitglieder und Freunde des Orgilsbundes, welche die Angroschim begleiteten und ihnen bei ihrem Kampf gegen das Ungeziefer überaus tatkräftig beistanden, zeigten sich dennoch erfreut, da die Ausbesserungsarbeiten am Grabmal ungeachtet dieser Tatsache nun endlich beginnen können.
(Burkhard Ludolfinger)

Mehr als Spielzeug

Gratenfels und Angbar, Phex 1045 BF. Fast gleichzeitig haben in Gratenfels nahe dem Ingerimm Tempel und im Angbarer Stadtviertel Inglut, welches Hauptsächlich von Angroschim bewohnt wird, Spielzeugläden eröffnet, die die Erzeugnisse der in der Baronie Firnholz liegenden Bergwacht Stagniazim verkaufen. Ein weiterer Laden ist in Albenhus geplant. Die bekanntesten der feilgebotenen Waren sind wohl die weithin bekannten Zinnfiguren, die sich nicht nur in den Nordmarken einer wachsenden Nachfrage erfreuen. Zu den Liebhabern der Figuren und des damit in Verbindung stehenden Strategiespiels, von dem sogar schon der Aventurische Bote berichtete, sollen der Bergvogt von Ârxozim Tharnax, Sohn des Thorgrimm und der Oberst des Eisenwalder Garderegimentes ‘Ingerimms Hammer’ Dwarosch, Sohn des Dwalin gehören. Unser geliebter Herzog höchstselbst soll gar eine große Sammlung der kunstvoll gestalteten Figuren, Pferde, Geschütze und Festungsanlagen der Enklave Dumron Okoschs auf seinem Kartentisch auf der Eilenwïd-über-den-Wassern stehen haben. Der Bote berichtet in diesem Zusammenhang von einer Partie jenes Strategiespiels, indem sich Hagrobald vom Großen Fluss und Albrax, Sohn des Albrax, bei der Audienz des Herzogs beim Hochkönig aller Zwerge in Senalosch, gemessen hätten.
(Burkhard Ludolfinger)

Eine neue Dere-Bewohnerin in Witzichenberg

Burg Tannwirk, Baronie Witzichenberg, 8. Phex 1045 BF. Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg und ihr teurer Gemahl, Seine Hochgeboren Ingrawin Eberwulf von Tannwirk, freuen sich über die Geburt ihres zweiten Kindes, das am 6. Phex 1045 BF das Licht Deres erblickte. Das Kind, ein Mädchen, wird den Namen Svanhild tragen, was „Schwanenkriegerin“ bedeutet. Die Namenswahl begründet sich in einer Vision, welche Ihrer Hochgeboren bei der Feier zum Tag der Ifirn zuteil geworden war. Mutter und Kind sind wohlauf!
(Lara von Siebenstein) (Wer Interesse an den Hintergründen hat, lese gerne die Geschichte „Feier zum Tag der Ifirn in Witzichenberg“)

Schrein der Ifirn auf Burg Tannwirk

Burg Tannwirk, Baronie Witzichenberg, 8. Peraine 1045 BF. Am heutigen Tage wurde auf Burg Tannwirk ein Schrein zu Ehren der Herrin Ifirn durch das Baronspaar Melinde und Ingrawin Eberwulf von Tannwirk aufgestellt.
Anlass für die Errichtung des Schreines war die Vision Ihrer Hochgeboren Melinde während der Feier zum Tage der Ifirn, am 30. Firun dieses Jahres, in der sich die Mittlerin der Baronin als Schutzherrin ihres noch ungeborenen Kindes zeigte.
Nach der glücklichen Niederkunft eines Mädchens, welches den Namen „Svanhild“, Schwanenkriegerin, erhielt, begann Seine Hochgeboren Ingrawin höchstselbst mit der Fertigung eines hölzernen Schreins in Form eines Schwanes, der von einem schützenden, mit floralen Elementen verzierten Rahmen umgeben ist.
Der Schrein wurde im Burggarten unter einer ausladenden Birke aufgestellt, unweit des Zwölfgötterschreines, wo die Bewohner der Burg ihre Gebete verrichten.
Zur Feier erschienen außer der Familie Eberwulf von Tannwirk und allen Bewohnern der Burg, noch Seine Hochwürden Ardan von Siebenstein aus dem Praiostempel zu Kefberg und Ihre Hochwürden Elfriede Gumbeltritt aus dem Perainetempel zu Kreuzweiher sowie Trondwig Schüttelbirn, Dorfschulze von Witzichenberg nebst Gemahlin als Honoratioren aus dem unterhalb der Burg gelegenen Örtchen.
(Lara von Siebenstein)

Erneuter Traviasegen nötig?

Baronie Schweinsfold, Travia 1045 BF Schon seit einigen Götterläufen hört man Kunde von schrecklichen Ereignissen in den Nordmarken, die die heilige Traviageweihtenschaft in den Schatten stellen. Hochzeiten mit Todesfolgen, Morde an Familien, heilige Eide die versucht werden, Lug und Betrug zwischen Ehepaaren und Freunden. Das alles weist auf den unheiligen Widersacher der göttlichen Mutter Travia hin und viele Bürger fragen sich - wird das ein gutes Ende nehmen? Noch immer fehlt jegliche Spur über den Verbleib des Tempelvaters Winrich von Altenberg-Sturmfels des Gänsetempels zu Elenvina und wieder einmal scheint es, dass die Baronie Schweinsfold in ihrem traviatischen Frieden gestört wurde. Seit Beginn des Götterlaufes sieht man die Geweihten der Travia in den Dörfern der Baronie ihre Segen spenden. An sich ein erfreulicher Anblick, doch bedenklich, da diese kaum ihre Tempel verlassen. Auch wurden viele Paare und Familien in die Gänsetempel nach Herzogenfurt oder Perainefelden gebeten. Auf Nachfrage der Gründe gab es immer dieselbe Antwort: Geburts- und Traviabundsegen wurden erneut gespendet. Beim ersteren mit Unterstützung der Tsageweihten aus der Capitale. Als Folge dessen richtete sich eine beharrliche Nachfrage an die Geweihten direkt. Das Tempelpaar Mutter Regintrud und Vater Eberbald aus Herzogenfurt gaben folgende Aussage: “Die gütige Mutter Travia hat uns ein Zeichen gesandt und es ist ihr Wille, dass die guten Bürger Schweinsfold in diesen schwierigen Zeiten ihren Segen zweifach verdient haben!” Dennoch bleiben Verwunderungen, denn die Geweihten wurden auch in dem einen oder anderen Junker-, Edlen- oder Ritterhaus gesichtet. Hier allerdings in Begleitung von Firuna Ochsengrund, einer Traviageweihten und Gesandte aus Rommilys. Ihr zur Seite stand der Junker Amiel von Altenberg, der vor seiner Belehnung zum Herren von Tsaweiler, als Rechtsgelehrter tätig war und seine Expertise im Bereich der Tempelrechtskunde liegt. Insbesondere in den Häusern Ulenau und Hadingen hielten sich die beiden lange auf und Gerüchte besagen, dass es sich hier wohl um einen Streit handelt, ob der eine oder andere geschlossene Traviabund illegitim sei. Auch hier wagten wir eine Nachfrage, doch deckten sich die Häuser in Schweigen.
(Faunus vom Lilienhain)

Tsagefälliges Stadtfest für die Baroness von Schweinsfold

Herzogenfurt, Baronie Schweinsfold, Phex 1045 BF. Die Kunde kommt spät, aber sie kommt! Kurz nachdem der Schnee geschmolzen war, und das Wetter weniger kühler, präsentierte sich die Baronin Selinde II von Schweinsfold mit ihrem Gemahl Elvan zusammen mit ihren Kindern auf der Festwiese im berühmten Lilienpark der Stadt Herzogenfurt. Es war das erste Mal, dass die Untertanen den neusten Zuwachs in der Baronsfamilie zu Gesicht bekammen: Baroness Elvana Selinde von Schweinsfold! Das Mädchen wurde am 2. Hesinde auf Burg Herzogenfurt geboren und erfreut sich offensichtlicher Gesundheit. Auch ihr älterer Bruder Baronet Tsadoro Sigred von Herzogenfurt (3) war dabei, den das Paar zu ihrer Hochzeit 1043 BF adoptiert hatte. Ein kleines Volksfest wurde für die Bürger veranstaltet und weitere Feste folgten in den Dörfern der Junker- , Edlen- und Rittergüter der Baronie. Wir wünschen dem Nachwuchs eine ruhmreiche Zukunft!
(Faunus vom Lilienhain)

Eine Vögtin dankt ab!

Herzogenfurt, Baronie Schweinsfold, Phex 1045 BF. Alrike Peridara von Henjasburg, Baroness zu Schweinsfold und Junkerin von Herzogenfurt, tritt aus ihrem Amt als Landesvögtin von Schweinsfold zurück. Fast ein ganzes Jahrzehnt prägte sie das Gesicht und die Politik der Baronie im Gratenfelser Becken und unterstützte ihre Mutter, Baronin Selinde I. von Herzogenfurt-Schweinsfold. Doch schon vor ihrer Zeit als Landesvögtin war sie im diplomatischen Dienste für die Nordmarken. Von Herzog der Nordmarken und Landgraf Gratenfels ausgewählt, reiste Alrike im Jahre 1024 BF. als Vermittlerin zusammen mit Hakon d. J. von Riedenburg, nach Trallop, Weiden und Rommilys. Unter der Aufsicht der Landeshauptfrau Iseweine von Weiseprein, Baron Traviadan von Schwertleihe, sowie Eberwulf von Weißenstein, Fenn Weitenberg von Drôlenhorst und Fürstin Irmegunde von Rabenmund, kamen die ´Weidener Verträge ́ zustande, der den Nordmarken großzügige Handelsprivilegien zusprachen. Nach dem Tod ihrer Mutter stand sie nun der neuen Baronin, ihrer Nichte Selinde II. von Schweinsfold, treu zur Seite und half ihr Amt und Würde der Baronie Schweinsfold zu übernehmen. “Nun ist es an der Zeit, mich um die Geschäfte in meiner Junkerei Herzogenfurt zu kümmern.”, sagte sie mit knappen und begründeten Worten zu ihrem Rücktritt. Die Junkerin wird weiterhin der Baronin als Beraterin zur Seite stehen. Nachfolger ihres Amtes wird der vormalige Kämmerer der Baronie Schweinsfold: Markward von Dachswies.
(Faunus vom Lilienhain)

Ankündigung Frühlingsturnier in Schweinsfold 1046 BF

Herzogenfurt, Baronie Schweinsfold, Peraine 1045 BF. Höret! Höret! Höret! Die Landesmutter Schweinsfold ruft zum Frühlingsturnier! Einen Tag nach dem Saatfest am 2. Peraine 1046 BF wird die Baronin Selinde II von Schweinsfold, zusammen mit ihrem Stadtvogt Joram von Sturmfels, in Herzogenfurt ein Ritterturnier eröffnen. Gerichtet ist dieses Turnier an alle landlosen Ritter und Ritterinnen der Nordmarken und angrenzenden Provinzen. Traditionell steht den Herrscherinnen Schweinsfold der ´Ritter von Herzogenfurt´ zur Seite, der Stadtritter, der für Sicherheit und Schutz in ihrer Capitale sorgt. Nun seit über 20 Götterläufen steht der dazugehörige Stadtturm und Hof verwaist und wartet auf einen würdigen Nachfolger. Hierfür wird innerhalb der Stadtmauern Herzogenfurts ein Turnierplatz errichtet, auf dem sich die Ritterinnen und Ritter messen können, damit der oder die Beste für diesen Dienst gefunden wird. Die Bardin Nordrun vom Lilienhain wird den folgenden Götterlauf nutzen, um die Kunde in den Nordmarken zu verbreiten, auf dass sich das tapfere und göttergefällige Rittervolk zum Frühling in Herzogenfurt einfinden werde.
(Faunus vom Lilienhain)

Neue Hofkaplanin am Tommelsbeuger Hof eingeführt

Burg Fischwachttal, 15. Rahja 1045 BF. Die aus Almada stammende Geweihte der Herrin Hesinde, Alassia Marnion, wurde am 15. Rahja diesen Jahres feierlich als neue Hofkaplanin am Tommelsbeuger Hof eingeführt. Die vielgereiste Dame aus dem Schlangentempel im schönen Puniner Theaterviertel übernimmt ab sofort die entsprechenden Dienste. Die Feierlichkeiten bestanden aus einer Antrittsandacht im Hof der Burg, an der neben etlichen Bediensteten und Bürgern aus Tommelsbrück auch Seine Hochgeboren Geribold von Fischwachttal sowie seine Gemahlin, Ihre Hochgeboren Tsaja Eberwulf von Tannwirk zu Fischwachttal teilnahmen sowie einem anschließenden, gemeinsamen Gebet an die Allweise. Ihre Gnaden wird auf Burg Fischwacht ihr Gemach beziehen und all jenen ihre Weisheit zuteil werden lassen, die um sie bitten.
Da die Hohen Herrschaften derer von Fischwachttal seit Generationen traditionell stark rondragläubig sind, steht als einziges ein Schrein der Alveransleuin auf Burg Fischwacht. Diesem soll nun aber schon im kommenden Jahr ein Schrein, der Herrin Hesinde gewidmet, folgen. Ein Platz ist bereits gefunden: der Pavillon, der noch im vergangenen Peraine Schauplatz der Trauung der Hohen Herrschaften zu Fischwacht war, soll renoviert und in eben jenen Schrein umgebaut werden.
(Disibold Schwarzlist)

Vermählung in Tommelsbeuge

Baronie Tommelsbeuge, Burg Fischwacht, 12. Peraine 1045 BF. Seine Hochgeboren Geribold von Fischwachttal, Baron zu Tommelsbeuge, und Ihre Wohlgeboren, Tsaja Eberwulf von Tannwirk, Tante der Baronin zu Witzichenberg, haben am 12. Peraine 1045 BF ihren Traviabund im Beisein vieler hoher Gäste auf Burg Fischwacht besiegelt.
Die Verlobung war im Tsa diesen Götterlaufes verkündet worden. Beide Familien einigten sich rasch über die Klauseln des Ehevertrages und so konnte man mit den Hochzeitsvorbereitungen schnell beginnen.
Am frühen Morgen des 10. Peraine brach von Burg Tannwirk, Sitz der Barone von Witzichenberg, ein beeindruckender Tross auf: Neben zwei Kutschen mit der Braut, den Hofgeweihten, dem Leibmedicus, den beiden Kindern des Baronspaares, dem Brautvater und der Ziehmutter der Braut, bestand der Tross aus dem Wagen mit der Aussteuer und zwei Gepäckwagen. Zu Pferd geleiteten den Tross zwölf bewaffnete Gardisten. Alle Wagen, die Schabracken der Rösser und die Uniformen der Gardisten trugen das Wappen der Baronie Witzichenberg: eine schwarze Tanne auf weiß-grünem Grund. Zu Anfang, in der Mitte und am Ende des Zuges trugen die Gardisten Banner mit dem Witzichenberger Wappen. Im Gefolge der Braut reisten ihre Geschwister, die beiden Knappinnen des Baronspaares, ein Page sowie das Junkerpaar zu Drachenstieg und die Junkerfamilie zu Bussardstein. Angeführt wurde der Tross von Ihrer Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg, und Ihrem Gemahl Ingrawin. Am 11. Peraine zog der Brautzug durch den unterhalb Burg Fischwachts gelegenen Markt Tommelsbrück, wo die begeisterten Bewohner die Braut und ihre Begleiter mit Blumensträußchen begrüßten. Wenig später trafen die strahlende Braut in ihrer mit Buchsbaumgirlanden geschmückten Kutsche und ihr Tross auf Burg Fischwacht ein, wo sie von ihrem nicht weniger strahlenden Bräutigam herzlich in Empfang genommen wurde.
Die weiteren Gäste, darunter zahlreiche hochrangige Adelige aus der Landgrafschaft Gratenfels, angeführt von Ihrer allerprinzlichsten Hochgeboren Lechmin Alara Greifax nebst Gemahl als Vertreterin ihres hohen Vaters, trafen am nächsten Tag auf der feierlich geschmückten Burg ein, wo der Traviabund am Nachmittag begangen und von Seiner Hochwürden Gundoin Baduar von Kranick gesegnet wurde.
Am Abend folgte ein großes Fest, gekrönt von einem superben Mahl, welches die beiden Küchenmeisterinnen der Burgen Fischwacht und Tannwirk, Frau Ariana Simis und Frau Waliburia Eichenblatt, kreiert hatten. Dem Bankett folgten Auftritte von Musikern und Gauklern und später wurde bis in die frühen Morgenstunden eifrig das Tanzbein geschwungen.
(Lara von Siebenstein)

Dreister Überfall in Ambelmund

Baronie Ambelmund, Peraine 1045 BF. Anlässlich der Vermählung seiner Hochgeboren Geribold von Fischwachttal, Baron zu Tommelsbeuge, und Ihrer Wohlgeboren Tsaja Eberwulf von Tannwirk ließ es sich auch Ihre Hochgeboren Wunnemine von Fadersberg, Baronin von Ambelmund, nicht nehmen, samt Gemahl, Schwester und ihrem Kinde sowie ihrer Bedeckung Mitte Peraine 1046 auf Burg Fischwacht im südlich benachbarten Tommelsbeuge zu weilen und die Traviabundfeierlichkeiten mitzubegehen (der Greifenspiegel berichtet ausführlich in dieser Ausgabe). Diese Abwesenheit von Baronin und Truchsess sowie eines erklecklichen Anteils der Büttel ihrer Hochgeboren wurde seitens zwielichten Gesindels ausgespäht und zu einem dreisten Räuberstück genutzt. Kurz vor der regulären Abholung des am Spreiselfall eingenommenen Klausenzolls preschten schwer bewaffnete Reiter herbei, überwältigten die Klausenbesatzung und raubten alles, was auch nur halbwegs von Wert war, darunter die gesammelten Einnahmen etlicher zurückliegender Tage. Danach beschädigten sie die Klause so schwer, dass alle Mannen und Frauen dorten so schwer damit beschäftigt waren, das Bauwerk zu retten, dass sich keiner an die Verfolgung der Verbrecher machen konnte. Derart den Rücken frei, fiel das Räuberpack noch am selben Tag über den nahegelegenen Gutshof Ambelfeld her, wo sie auch nichts leichter Transportables von Wert zurückließen.
Die sofort nach Eintreffen des alarmierten Burgoffiziers der Baronin, Nivard von Tannenfels, angestrengte Verfolgung musste nach kurzer Zeit aufgegeben werden, verlor sich doch die Spur der Angreifer in den Wäldern.
Nach den Untersuchungen, die von Tannenfels unmittelbar danach vorgenommen hat, deutet vieles darauf hin, dass hinter dem imfamen Schurkenstück die Raubritterbande der Rauestahls stecken könnte. Dafür sprächen Zahlenstärke, die schwere Bewaffnung und Auftreten und Zeichen der Reiter selbst. Ehedem vor allem für Überfälle entlang der Reichsstraße III berühmt und berüchtigt, scheinen diese ihr Betätigungsfeld nunmehr verlagert zu haben - ist es doch deren erster Überfall in Ambelmund, der bekannt wird. Truchsess Leodegar von Fadersberg, den die Kunde durch einen Eilboten noch am frühen Morgen nach dem Tommelsbeuger Vermählungsfest erreicht hatte und der daraufhin unmittelbar zurück gen Ambelmund geeilt war, mutmaßte dem Greifenspiegel gegenüber, dass dies mit den in jüngster Vergangenheit deutlich verschärften gräflichen Sicherheitsmaßnahmen entlang der Reichsstraße zu tun haben könne, ja müsse. Diese an und für sich richtigen Maßnahmen kämen seiner Meinung nach etliche Jahre zu spät. So ist mit den Raubrittern eine Gefahr herangefüttert worden, die man nunmehr ins Hinterland gescheucht hätte, statt sie wirklich zu beseitigen.
Ihre Hochgeboren Wunnemine von Fadersberg wiederum, so wird berichtet, hat auf Burg Fischwacht umgehend die anwesenden Nordgratenfelser Barone und Baroninnen von den Geschehnissen in Kenntnis gesetzt. Was daraufhin weiter hinter verschlossenen Türen beraten wurde, ist zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe nicht öffentlich geworden. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, wird der Greifenspiegel wie stets getreulich davon berichten.
(Eilada Daubschlager)

Rondrageweihte, Hofkaplanin und Burgoffizier auf Konvent in der Abtei Wallbronn - Was war der Anlass?

Baronie Ambelmund / Baronie Ludgenfels, Abtei Wallbronn, Ende 1045 BF. Verwundert musste das Volk feststellen, dass Ende 1045 BF sowohl die Vorsteherin des Ambelmunder Rondra-Tempels, Schwertschwester Theodara Sebelgarn, als auch die der Travia geweihte Hofkaplanin der Baronin, Ihre Gnaden Elvrun von Tannenfels, gleichzeitig für etliche Wochen nach Unbekannt verreist waren. Mit den beiden fehlte auch der Burgoffizier ihrer Hochgeboren, Nivard von Tannenfels, zugleich Gemahl der Kaplanin. Die einsilbigen Antworten des Baronshauses zu deren Verbleib nährten erst recht aufkeimende Gerüchte.
Aus gesicherter Quelle erreichte uns nunmehr die Kunde, dass alle drei währenddessen in der Abtei Wallbronn in der Baronie Ludgenfels gesehen worden sein sollen, nebst etlichen weiteren, von nah und fern angereisten Geweihten der Zwölfe, die dort unter hohen Sicherheitsvorkehrungen, aber - auch auf Nachfrage - ohne öffentliche Bekanntgabe des konkreten Anlasses zusammengekommen waren.
Dem Anspruch seiner Leserschaft Rechnung tragend, beteiligt sich der Greifenspiegel nicht an halt- und substanzlosen Spekulationen. Nur soviel scheint gewiss: Die Wichtigkeit (oder gar Brisanz) dieses Konvents kann gar nicht überschätzt werden, wenn selbst aus Nordgratenfels die Geweihtenschaft dorthin gerufen wurde und die Kirche des Praios darob zugleich so ungewohnt schweigsam ist.
Wie stets wird der Greifenspiegel alles tun, Licht ins Dunkel der Spekulation zu bringen.
(Eilada Daubschlager)

Grafschaft Isenhag

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Ausbesserungsarbeiten in Angroschsgau

Elenvina, 30. Phex 1045 BF. Noch nicht ganz getaut ist der Schnee (und liegt in den Bergen selbst noch über halbschritttief), und doch hat sich eine Gruppe aus Menschen und Angroschim aufgemacht, den Pfad zur Pfalz Angroschsgau von den Spuren der Winter der letzten Jahrzwölfte auszubessern. Wie es heißt, soll der Weg zur Pfalz weitgehend geebnet, wo möglich verbreitert und die gefährlichsten Steilkehren mit Mauern gesichert werden.
“Ha mei, aber an Wage wird trotzdem net drüber passe.” so war Isegunde Munkler, die Palierin des Handwerkertrupps, auf Nachfrage des Greifenspiegels zu vernehmen. Aber schick für den Herzog - wie auch die Kaiserin - verspricht der Weg wohl zu werden.
Hesindiago Wagenknecht

Trophäe bleibt im Isenhag

Vogtei Nilsitz, Stadt Senalosch, ING 1045 BF. Senalosch, Ingerimm 1045 BF. Bei dem diesjährigen Isenhager Donnergrollen am 10. des Mondes des Gottes des Handwerks, war eine Mannschaft des Eisenwalder Garderegimentes Ingerimms Hammer siegreich. Der Bergvogt von Ârxozim Tharnax groscho Thorgrimm konnte, wenn auch nur knapp, geschlagen und auf Platz zwei verwiesen werden. Der Oberst der Eisenwalder zeigte sich hocherfreut über einen in seinen Worten hochkarätigen Wettbewerb.
Das Katapultwettschießen, welches traditionell vor den Toren von Senalosch- ‘der letzten Festung’ ausgetragen wurde, scheint sich dabei einer immer größeren Beliebtheit zu erfreuen. So sei für das kommende Jahr sogar eine Mannschaft der Gräflich Schlunder Bombarden angemeldet.
(Burkhard Ludolfinger)

Das Handwaffenturnier von Nilsitz

Vogtei Nilsitz, Stadt Senalosch, ING 1045 BF. Senalosch, Ingerimm 1045 BF. Mit großer Zeremonie und Ansprachen des Rogmarog von Isnatosch, des Grafen des Isenhag und des Vogtes von Nilsitz, wurde zum Ende der Feierlichkeiten des Mondes des zwergischen Allvaters zum ersten Male das sogenannte Große Handwaffenturnier von Nilsitz eröffnet. Vor dem Tempel der Schätze des Allvaters, auf dem großen Marktplatz Senaloschs, wurden vom 22. bis zum 29. Ingerimm unterschiedliche Disziplinen ausgetragen, nur die ritterliche Tjoste suchte man verständlicherweise vergebens.
Unter den Augen der Turnierrichter Eberwulf Donnerschlag, sowie Gelon Adlerkralle von Adlerstein- beide Dienerin der Sturmherrin, sowie Dwarosch, Sohn des Dwalin- Oberst des Eisenwalder Garderegimentes Ingerimms Hammer und Metenax ‘Einhand’- Geweihter des Kor, wurden folgende Sieger ermittelt: Den Wurfwaffenwettbewerb gewann Roglamox groscho Roxschor, einer der Stadtwachen Senaloschs. Hinter ihm kamen die Drachenjägerin Roglima Tochter der Roxa und Segril, Sohn des Sortosch auf die Plätze zwei und drei.
Den ersten Platz im Schußwaffenwettbewerb erzielte Meingard von Kropfenhold. Nur vier Punkte hinter ihr kam Gera von Finsterbirge auf dem zweiten Platz. Den geteilten dritten Platz errangen Xadresch, Sohn des Xolltresch und Borix, Sohn des Barax. Bemerkenswert ist zudem, dass der beste Einzeltreffer mit Maximalpunktzahl durch den Vogt von Nilsitz- Borindarax, Sohn des Barbaxosch, gelandet wurde.
Sieger im Ringen wurde Brubol Wackerstoch, Sohn des Brumil, Krieger der Hämmer von Ârxozim aus dem Kosch. Auf dem zweiten Platz kam Boronian von Schwertleihe, der von den Zwergen mit dem Namen ‚Schwarzbär‘ gefeiert wurde. Er darf sich als einziger rühmen, den Sieger in der Finalrunde geschlagen zu haben. Auf den dritten Platz kam Andragrimm groscho Arborax, ein Krieger aus den Reihen des Garderegimentes Ingerimms Hammer.
Nach der enorm harten Endrunde des Wettbewerbs mit Einhandwaffe und Schild, in der jeder der sieben beteiligten Streiter gegen jeden antreten musste, errang Wolfmar von Wildklamm mit fünf Siegen den ersten Platz. Den zweiten Rang teilten sich Brun von Kranickteich, Alrik vom Schwarzen Quell und Tharnax, Sohn des Thorgrimm, jeweils mit vier Siegen, wobei der Bergvogt aus dem Kosch der Einzige ist, der Wolfmar von Wildklamm in einem Duell besiegen konnte. Auf dem dritten Platz kam Nivard von Tannenfels.
Der Wettbewerb mit den Zweihandwaffen wurde in einer Endrunde der besten drei entschieden. Es setzte sich abermals Wolfmar von Wildklamm durch. Er erlangte auch in dieser Disziplin den ersten Platz und kann somit als Gesamtsieger gelten. Den zweiten Platz errang der Junker von Eisentann aus dem Tobrischen: Cendrasch groscho Chrysoprax, der dem Wildklammer in einem wahrlich großartigen Duell nur um Haaresbreite unterlag. Auf den dritten Platz kam Borix, Sohn des Borix, der Hauptmann des 2. Banners des Eisenwalder Garderegimentes Ingerimms Hammer.
Den Geländeritt, die sicherlich ungewöhnlichste Disziplin des Turniers, welches die Reiter auf ihnen fremden Eisensteiner Ponys durch die unwirkliche Gebirgsregion um die Hauptstadt Isnatoschs bestreiten mussten, entschied Eremalrik Dreifelder unangefochten für sich. Er durchquerte als erster, unter dem Jubel der Zuschauer das Isenhager Tor, gefolgt von Ira von Plötzbogen. Den dritten Platz, weil am Ende innerhalb von einer Ponylänge, teilen sich Anthelm von Lerchentrutz und Wolfmar von Wildklamm - welch ein Tausendsassa.
Sicher fast ebenso speziell wie der Geländerritt war der letzte Wettkampf - eine ‘zünftige Gruppenkeilerei’, der sich die Turnierteilnehmer stellen konnten. Die ‘Freiwilligen’ traten dabei gegen das Leibbanner des Oberst des Eisenwalder Garderegimentes Ingerimms Hammer an, welcher seine Männer und Frauen höchstselbst ins Feld führte und eindrucksvoll gewann.
Der Greifenspiegel beglückwünscht alle Sieger und hofft, dass das Turnier, welches auch als Gelegenheit des Austauschs und rondrianischen Wettbewerbs der Rassen gedacht ist, in vier Götterläufen wieder ausgetragen werden wird.
(Burkhard Ludolfinger)

Tsas Segen über dem Hause Trollpforz

Junkergut Trollpforz, PHE 1045 BF. Nachdem vor zwei Götterläufen der erste Sohn des Junkers von Trollpforz und dessen Weibe Sabea von Trollpforz aus dem Hause Altenberg geboren wurde, hat Tsa das Paar nun mit Zwillingen beschenkt.
Wie von Burg Trollpforz, vom erst kürzlich zum Oberst der Isenhager Jäger bestellten Junker zu vernehmen ist, sind Mutter und Kinder wohlauf. Die Zwillinge hören auf die Namen Giselwulf Roderik d.j. und Swanahild Doratrava.
Mit dem Zweitnamen Roderik ehrt Thankred von Trollpforz offenkundig seinen vor Mendena gestorbenen Bruder. Wem zu Ehren die Tochter des Junkerpaares hingegen Doratrava geheißen wird, kann an dieser Stelle nicht aufgeklärt werden. Eine Ahnin diesen Namens findet sich jedenfalls nicht in den Stammbäumen beider Häuser.
(Burkhard Ludolfinger)


Mangelnde Aufklärung

Baronie Eisenstein, Phex 1045 BF. In der vorigen Ausgabe des Greifenspiegels (Nummer 20) haben wir über eine schreckliche Bluttat in der Eisensteiner “Öde” berichtet. Der Albernier Éamon ui Valera war im Boron 1045 BF in jenem unwirtlichen und lebensfeindlichen Landstrich aufgefunden worden. Eine Reisende hatte auf ihrem Weg von Breewald nach Midderneit seinen Leichnam entdeckt. Er war auf eine messerscharfe Felsnadel rücklings aufgespießt, Arme und Beine baumelten nach unten. Die Felsnadel war eine von vielen weiteren, die in den unheimlichen Tagen zwischen den Götterläufen 1044 und 1045 BF aus unerfindlichen Grunde aus dem kargen Boden gewachsen waren. Die Reisende meldete dies dem Breewalder Schultheißen und der Tote wurde sodann geborgen. Er wurde als der Anführer eine albernischen Schar identifiziert, die sich selbst “Krieger des Schicksals” nannten, auf Alberned “Fianna Fáil”. Die Albernier hatten versucht, den Kriegsverbrecher Ariakes von Havena zu finden und gefangen zu nehmen. Er hatte im Alberniakrieg schlimme Gewalttaten wider die albernische Bevölkerung verübt. Das weitere Schicksal der selbsternannten “Krieger des Schicksals” ist unbekannt.
Das alles ist nun vier Monde her und wir fragen uns, warum es keine weiteren Untersuchungen dieser Bluttat sowie zum Verbleib der weiteren Albernier gibt. Die Ritterin Isotta von Rechklamm, die Tochter der Herrin von Breewald, kommentierte diese Frage lapidar mit der Feststellung “Es sind Albernier”. Eine solche fremdenfeindliche Sichtweise verurteilen wir seitens des Greifenspiegels zutiefst als Travia ungefällig. Aber es lässt sich des Eindrucks nicht gänzlich erwehren, dass die Herkunft des Toten und der Verschollenen vielleicht doch eine Rolle für den zögerlichen Aufklärungswillen spielen könnte. Vor zwei Dutzend Götterläufen gab es in Eisenstein eine vergleichbar schreckliche Bluttat. In den unheimlichen Tagen zwischen den Jahren 1020 und 1021 BF wurde die Inquisitorin Perihel Praiotreu ermordet und mit dem Kopf nach unten an der Praioseiche in Obena aufgehangen. Damals hatte die Praioskirche umgehend eine Untersuchungskommission nach Eisenstein gesandt, den Mord aufzuklären. Unter der Leitung des Riedenburger Ucurianers Dankwart von Firnholz und des Inquisitionsrat Ungolf von Föhrenstieg drang die Kommission schließlich auch in die “Öde” vor, um die Mörder zu stellen. Mehr ist nicht davon bekannt und wird von der Praioskirche vertraulich behandelt. Warum aber damals eine so schnelle und rigorose Aufklärung möglich war und heute aber niemand ein Interesse zu haben scheint, irritiert doch sehr.
(Innozenz m.c.)

Rechklamm-Enkel verschollen

Rittergut Breewald, Baronie Eisenstein, Peraine 1045 BF. Bereits vor einem halben Götterlauf, im Travia 1045 BF ist der Enkel der Herrin von Breewald, Eoinbaiste Adlerkralle von Rechklamm, auf mysteriöse Weise verschwunden. Der damals sechzehn Götterläufe alte Novize der Göttin Tsa war zunächst von Ise, dann von “Glöckchen” angeleitet worden und lebte einige Jahre im “Aal Bösch” in der lebendigen Gemeinschaft des Eisensteiner Tsatempels. Seit etwa einem Götterlauf aber begleitete Eoinbaiste den Tsageweihten, den man “Rionn” nennt (was wohl Alberned für “Stern” sein soll). Dieser etwa fünfzig Götterläufe alte Mann, der sich nicht an seine Herkunft erinnern kann, gilt als merkwürdig, weil ihn niemand so recht einordnen kann. Er soll von dem berühmten Isenhager Gelehrten und Sternenkundler Hesindiard von Rickenbach nächtens auf einer Wiese liegend in Albernia gefunden worden sein. Wer er ist und woher er kam, wie er dort hinkam und was er dort machte, war ihm nicht bekannt. Es kursieren in den Nordmarken Gerüchte, dass es sich bei diesem Fremden in Wirklichkeit um einen Anhänger des Rattenkindes handeln solle. Doch können wir für diese Behauptung keinerlei Beweise finden und mahnen zur Vorsicht gegenüber solchen Behauptungen. Allerdings scheint Rionn bei wichtigen Vertretern der herzoglichen Familie Vertrauen gewonnen zu haben und seit einiger Zeit mit einer edlen Schar aus dem Albenhuser Raum unterwegs gewesen zu sein.
Im Travia 1045 BF besuchte Eoinbaiste mit diesem Rionn eine Hochzeit in Lützeltal im Grafenland Albenhus. Rhodan Herrenfels wollte Gwenn von Weissenquell ehelichen, die Tochter des Edlen von Lützeltal, Friedewald von Weissenquell. Allerdings soll es dort schreckliche Übergriffe des niederhöllischen Widersachers der Gütigen Mutter Travia gegeben haben. Es soll dabei sogar einige Tote gegeben haben. Die Braut selbst wurde auf ungeklärte Weise entführt, ebenso der junge Rechklamm. In diesem Zusammenhang ist augenscheinlich der Anconiter Gudekar von Weissenquell mit der Ritterin Meta Croÿ flüchtig. Es heißt, der gesuchte Verbrecher und Paktierer Jast-Brin von Pruch, der Sohn des ermordeten Edlen von Trackental in der Baronie Liepenstein, sei für die schlimmen Ereignisse in Lützeltal verantwortlich.
Nun musste der Tsageweihte die Nachricht vom Verschwinden des Novizen nach Eisenstein überbringen. Zunächst besuchte er dort den Tsatempel, um “Glöckchen” zu informieren, danach machte er sich auf zur “Scheuburg” in Breewald, um die Familie des Jungen zu benachrichtigen. Wie man sich denken kann, haben weder die Tsageweihte “Glöckchen”, noch die Herrin von Breewald, Noitburg von Rechklamm, die Großmutter des verschollenen Novizen, erfreut reagiert. Die ganze Familie, allen voran die Eltern, Miril von Rechklamm und Galahan von Adlerstein, war entsetzt und zuhöchst besorgt ob des schlimmen Berichtes, den Rionn überbrachte. Schwere Vorwürfe musste sich der Tsageweihte gefallen lassen. Leider konnte er zum Verbleib des jungen Rechklamms wenig sagen. Er faselte etwas von einem Tor in den Limbus und “Limbusbreitenverschiebung”, konnte aber nicht weiter erklären, worum es ging. Im Nachgang hat sich nun der Graumagier Innozenz, der auf der Breewalder “Scheuburg” leben soll, aufgemacht, um Nachforschungen anzustellen, wo denn nun der Novize hin entführt wurde. Vielleicht wird er dabei auch Auskunft finden, wo die Tochter des Lützeltaler Edlen, die ja ebenfalls entführt wurde, verblieben ist.
(Innozenz m.c.)


Ein weiterer Mord in Eisenstein?

Baronie Eisenstein, Breewald, Ingerimm 1045 BF. Aus dem beschaulischen Breewald, einem kleinen Dörfchen am firunwärtigen Rand des gleichnamigen Forstes, dringt die Kunde vom Tode der Schwiegermutter des örtlichen Schultheißen. Nun - so wird der geneigte Leser denken - ist dieser Umstand an sich doch keine Nachricht in diesem Greifenspiegel wert, so war die Verstorbene keineswegs eine bedeutende Persönlichkeit des Herzogtums Nordmarken. Wenn da nicht jener Umstand gewesen wäre, der aufhorchen lässt. Der Greifenspiegel berichtete im vergangenen Jahr in seiner siebzehnten Ausgabe, dass ebendiese Schwiegermutter des Breewalder Schultheißen Ariakes von Havena wiedererkannte. Sie war ihm im Breewalder Gasthaus “Zum Stolzierenden Pony” begegnet und hatte ihn bezichtigt, ein Kriegsverbrecher zu sein. Der Renegat Ariakes sei im Alberniakrieg Offizier des berüchtigten Söldnerhaufens “Leviatan” unter Meinhardt dem Blutigen gewesen und habe im Auftrag von Isora von Elenvina gefochten. Damals hatte er mit seinen Söldnern den Roten Hahn auf ein albernisches Dorf gesetzt. Zuvor sei er mit seiner Schar plündernd und marodierend durch den Ort gezogen, habe auch höchstselbst die Töchter der Bauern vergewaltigt und ermordet. Er habe ihre ganze Familie umgebracht, hatte die Schwiegermutter berichtet, nur sie habe überlebt, weil sie sich unter einem Misthaufen verstecken konnte. Sie sei nach den Ereignissen zu ihrem Schwiegersohn nach Breewald geflüchtet.
Nachdem diese alte albernische Frau dann im Stolzierenden Pony den Söldnerführer erkannte und ihn dieser Verbrechen bezichtigte, war Ariakes untergetaucht, vermutlich in der am Breewald angrenzenden “Öde”. Dass nun anderthalb Götterläufe später ebendiese albernische Schwiegermutter unter ungeklärten Umständen verstarb, wirft die Frage auf, ob das wirklich ein Zufall ist. Immerhin hatte es vor einem halben Jahr bereits eine Bluttat gegeben. Der Albernier Éamon ui Valera wurde brutal ermordet, als er versucht hatte mit einer kleinen Schar tapferer Streiter, die sich “Fianna Fáil” nannten (alberned für “Krieger des Schicksals”), den Kriegsverbrecher Ariakes von Havena zu finden und gefangen zu nehmen (der Greifenspiegel berichtete in den Ausgaben 19 und 20).
(Innozenz m.c.)


Hochzeit im Wernhag

Gut Wernhag, Baronie Rodaschquell, Ingerimm 1045 BF. Im Ingerimmmond dieses Götterlaufes erreichte uns die Kunde, dass es in der Baronie Rodaschquell zu einer fruchtvollen Verbindung gekommen ist. Gar manch einer erhoffte sich, dass nun endlich die Baronin von Rodaschquell, Liana Alyandera Morgenrot, zu einem ordentlichen Traviabund gefunden hätte, doch wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Offenbar handelte es sich um eine Hochzeit zwischen den Häusern Wernhag und Schweinsfold, genauer gesagt, zwischen Raidri von Wernhag, 2. Adjudant des Allwasservogtes Gorfang Reto vom Großen Fluss, und der gratenfelser Hofdame Tiaralinde Lechmin von Schweinsfold. Die junge Base des Junker Lambrinus Godemichels von Schweinsfold galt als schillernde Persönlichkeit am Gratenfelser Grafenhof, die nun ihren Glanz in die Baronie Rodaschquell bringen möchte. Das dem Junker, Ritter, Praiosakoluth und Mitbegründer der Nordmärker Garde, seiner Base nahe stand, war schnell offensichtlich. Nachdem der Traviabund in dem kleinen Städtchen Kelnen vollzogen wurde, machte sich eine Gruppe von Praiosakoluthen, ehemaligen Bannstrahlern und Freundes des Schweinsfolder, zusammen mit dem Junker, dem Brautpaar samt Gäste, auf, um diese in einem ´Lichterzug´ auf das Familiengut Wernhag zu geleiten. In der Dunkelheit der Nacht machte das sicherlich einen beeindruckenden Zug durch die bergige Landschaft. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichten sie den Hof und das Paar erhielt noch einen weiteren Segen, gesprochen von der Luminifer Praiotilda Grimwante von Schweinsfold, einer praiosgeweihten Mumme der Braut. Das Hochzeitsfest begrenzte sich auf ein göttergefälliges Frühstück begleitet von praiosgefälligen Gesang. Ob die junge Hofdame ihren Weg an den Hof der Baronin finden wird oder ganz in der Verwaltung des Gehöft der Familie aufgehen wird, wird sich zukünftig offenbaren. Doch erhielten wir auch Kunde auf unsere Nachfrage beim Hofe der Baronin vom Rodaschquell.
Ihre Hochgeboren zeigte sich überaus erfreut über die Nachricht, dass schon bald die Dame Tiaralinde nach Rodaschquells komme.
"Die Bande zwischen Rodaschquell und dem ehrenwerten Haus Schweinsfold werden damit noch fester", sagte die Baronin und wünschte dem künftigen Paar alles Glück. Nicht, ohne zu versichern, dass die ehrenwerte Dame von Schweinsfold ihr sehr willkommen sei. So, wie auch ihr Gemahl, Ritter Raidri, ebenso wie die gesamte Familie von Avaris, für sie in höchster Achtung stehe.
Zudem erfuhr der Greifenspiegel, dass die Zofe ihrer Hochgeboren, die Dame Eduina Malganahr, damit begonnen hatte, eine kleine und nachträgliche Feierlichkeiten auf der Burg der Baronin zu planen. Gegenüber dem Spiegel sagte sie: "Eine Hochzeit? Hier bei uns? Na, das wurde ja auch endlich mal Zeit! Herr Darian von Sturmfels eifert in dieser Hinsicht seiner Herrin nach und hat sich dieser Pflicht bislang entzogen. Welch' Glück, dass der streitbare Herr von Avaris uns dieses Glück beschert!" Wir wünschen dem Paar eine glückliche Zukunft.
(Caltesa von Immergrün)


Grafschaft Albenhus

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Hochzeit zu Kaldenberg - Politische Allianz oder Liebesheirat?

Baronie Gernebruch, Phex 1045 BF. Selbst in politisch eingeweihten und informierten Kreisen hat wohl niemand mit dieser Entwicklung gerechnet. Am Praiostag, den 4 Phex 1045 BF haben sich in Kaldenberg zwei Albenhuser Baronshäuser auf höchster Ebene verbunden. Ihre Hochgeboren Caralus von Kaldenberg, Baron zu Kaldenberg und Ihre Hochgeboren Odrud von Gernebruch, Baronin zu Gernebruch haben sich in den Bund der Ehe begeben.
Geflüster am Gernebrucher Hof
Selbst in Gernebruch am Hof der Baronin wurde man von den Plänen Odruds und Ihres Gatten völlig überrascht. Aus welchem Grund es zu dieser Verbindung gekommen ist, ist dort derzeit noch Grund von Spekulationen.
Gemunkelt wird am Gernebrucher Hof, dass sich die beiden Hochadligen im Vorfeld der Inthronisierung der neuen Albenhuser Gräfin (wir berichteten) näher kamen. Dort hatte der Kaldenberger Baron stellvertretend für alle Albenhuser Barone eine Protestnote übergeben, die auf gräflicher Seite zur höchsten Verärgerung geführt hatte. Beide sollen sich im Vorfeld mehrfach persönlich getroffen haben und die Gernebrucher Baronin habe sich dort noch freundlicher und aufgeschlossener als sonst gezeigt. Möglicherweise hatte also doch die Liebe Ihre Hand im Spiel.
Aus für gewöhnlich gut informierten Kreisen wurde jedoch geäußert, es könne sich auch vorrangig um eine politische Verbindung handeln. Ob es dabei um einen größeren politischen Einfluss in der Grafschaft oder nur um eine Absicherung gegen anderen Barone geht? In Gernebruch kann man dazu die alten Sorgen vor den Gratenfelser Nachbarn hören. Immerhin hat man Streitigkeiten in jüngerer und auch neuerer Vergangenheit durchaus handfest ausgetragen. Und auch in Kaldenberg gab es in jüngerer Zeit ernsthafte Verstimmungen mit den Nachbarn. Gleichzeitig verweist man auch schlicht darauf, dass die Gernebrucher Baronin immer stärker unter Druck geraten sei nun endlich für einen Thronfolger zu sorgen, indem sie den Traviabund eingehe. Schließlich ist und bleibt es erste Pflicht eines jeden Adligen die eigene Nachfolge zu sichern. So soll die Familie ihr schon des öfteren ganz konkrete Heiratsvorschläge nahegelegt haben. Die eigensinnige Baronin habe sich darüber aber stets mit einem spöttischen Lachen hinweggesetzt. Wegen dieser eigensinnigen und starköpfigen Eigenart - darauf verweisen andere vor Ort – halte man es auch für höchst unwahrscheinlich, dass Odrud von und zum Gernebruch aus dynastischen und politischen Gründen eingewilligt habe. Eine enge Vertraute hielt dies sogar für gänzlich ausgeschlossen, dass etwas anderes als eine Heirat aus Liebe in Frage käme.
Ob es sich nun um eine Liebesheirat oder doch um eine politische Ehe handelt, jedenfalls haben die beiden Baronshäuser einen ausgefeilten Ehevertrag erstellen lassen.
Phadros Crespo

Hochzeitsfeierlichkeiten in Kaldenberg

Kaldenberg-Stadt, Phex 1045 BF. Große und prächtige Hochzeiten hat das Herzogtum in den vergangenen Jahren gesehen - jene Verbindung, die am 4. Phex in Kaldenberg geschlossen wurde, gehörte gewisslich nicht dazu. Und doch besiegelte sie eine wichtige politische Verbindung, welche die Machtgefüge in der Grafschaft Albenhus, aber auch darüber hinaus zu verschieben vermag.
Über die Gründe der so bescheidenen Feier wird viel spekuliert. Als offensichtlichste Erklärung gilt, dass die entstandene Verbindung bis zuletzt geheim gehalten wurde. Als Gäste waren nur ausgewählte Edle beider Baronien sowie die Familie der Braut zugegen. (Baroness Ardare, die streitbare Schwester des Barons von Kaldenberg und seine einzige lebende Verwandte, war gerüchteweise nicht zugegen.)
Aus dem Kreis der Gäste war zu hören, dass die Hochzeit so kurzfristig anberaumt worden war, man habe sich nicht einmal neu ausstaffieren können und hätte alte Festkleidung auftragen müssen! Auch von den restlichen Umständen der Hochzeitsfeierlichkeiten ist nur aus Gerüchten und vom Hörensagen zu berichten, wobei manche Beschreibungen fantastisch anmuten und andere in Bierlaune erdichtet scheinen. So fand die Trauung selbst nicht im Praiostempel statt, wie es bei den Kaldenberger Baronen der Brauch ist, sondern im Rondratempel, wo sich die Brautleute nach den Traditionen der Kirche der Leuin gegenseitig blutende Wunden schlugen, bevor sie sich in die Arme schlossen. Die Brautleute hätten sich dabei so sehr in die Haare gekriegt, dass den Zuschauern angst und bange wurde!
Die Trauung selbst führte der greise Hohepriester des Kaldenberger Tempels durch, Hochwürden Nibelwulf, der gerüchteweise unmittelbar nach der Hochzeit an Rondras Tafel gerufen wurde. Und angeblich wurde während des rituellen Zweikampfes ein löwenhäuptiger Knabe und ein Orkmädchen unter den Zuschauern gesichtet.
Der Hochzeitszug vom Rondratempel zum Hafen der Stadt wurde vom Klang des Praiosgongs begleitet, der vom Praiostempel aus durchgehend geschlagen wurde. Der Baron habe während des Zuges ein rechtes Firungsgesicht gemacht, genau wie die Spielleute, die den Zug mit Musik hätten begleiten sollen.
Am Hafen sei dann die Gesellschaft zum Schloss übergesetzt, das auf einer Galebrainsel auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegt. Was dort aufgetischt wurde und ob sich die Firunslaune des Barons gebessert habe, wurde nicht bekannt.
Freuen durften sich jedoch die Bewohner Kaldenbergs für ihren Baron. Beide Schänken der Stadt luden auf Kosten des Hauses Kaldenberg an die Theken, und aus dem Brunnen am Marktplatz floss Bier. Bedauerlicherweise wurde an jenem Tag nicht nur das eine blutiges Duell in Kaldenberg geschlagen. Die südländischen Söldner des Barons scheinen entweder mit Soldaten aus Gernebruch, wahlweise mit Stadtbewohnern oder auch untereinander in Streit geraten zu sein. Ein Streithahn bezahlte mit seinem Leben, die Büttel des Barons hätten aber Schlimmeres noch verhindern können.
Nandoria Sebelfechter

Zur Hochzeit in Kaldenberg

Schloss Hlutharsruh, Peraine 1045. Wie wir erfahren durften, haben sich unsere beiden geschätzten Nachbarn Herr Caralus und Frau Odrud vermählt. Wir wünschen dieser Verbindung den Segen der Zwölf, Travia und Rahja voran, und blicken gespannt und hoffnungsvoll auf die zukünftigen Entwicklungen unserer Albenhus‘schen Region.

Gezeichnet Jost-Verian von Sturmfels-Maurenbrecher, Baron von Hlutharswacht

Allerlei

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Koscher Unterstützung für den Orgilsbund

Fürstentum Kosch, PHE 1045 BF. Wie der Kosch-Kurier vermeldet, haben sich mehrere große Häuser aus dem benachbarten Fürstentum dazu überzeugen zu lassen, dem noch jungen Ritterbund - dem Schwurbund nach Vorbild des Heiligen Orgil - beim Wiederaufbau des Tempels vom Grabmal des Heiligen Orgil und dem Neubau eines Ordenshaus in der Baronie Orgils Heim zu unterstützen. Thankmar von Nadoret, landloser Edler und Spross des großen und obendrein wohlhabenden Koscher Hauses, habe im Namen seines Sohnes Wunnemar von Galebfurten - Baron von Tälerort in der Rabenmark und Gründungsmitglied im sogenannten Orgilsbunds - um Unterstützung gebeten, so heißt es. Die Häuser Hohentann, Streitzig und allen voran sein eigenes Haus, das Haus Nadoret, hätten finanzielle Mittel für das hehre Ziel zugesagt. Der Tempelbau, von dem hier die Rede ist, entstand in der Zeit der Eslamidenkaiser und war damals ein bedeutender Pilgerort der Grafschaft Gratenfels, wahrscheinlich sogar der gesamten Nordmarken. Direkt daneben wurde später ein neuer Rondratempel gebaut, welcher den eigentlichen Grabtempel endgültig als Anbetungsort verdrängte. Dies vermochte auch der aktuelle Schwertbruder nicht zu ändern, war doch bei seinem Amtsantritt auch das neue Haus der Herrin in desolatem Zustand. Es scheint geradezu passend, dass sich der Orgilsbund nun des maroden Grabgeländes annimmt, um es wieder zu einer würdigen Anbetungsstätte zurück zu verwandeln. Bleibt zu hoffen, dass auch die Adelshäuser aus dem Herzogtum ihre Unterstützung zusichern und das noble Unterfangen von Erfolg gekrönt wird.
(Burkhard Ludolfinger)