Religion/Die Peraine-Kirche

Der Peraine-Kult in den Nordmarken

Peraine ist die Göttin des Ackerbaus, der Bauern, aber auch der Heilkunde und der belebten Natur. Sie ist eine gütige Göttin und wird vor allem von der Landbevölkerung verehrt. In verschiedenen kleineren Orten findet man die Göttinnenhäuser, Schreine der Göttin allüberall auf dem Land und in den Weilern verstreut. Größere Tempel finden sich in Gratenfels, in Galebbogen und in Grasbühl (beide in der BaronieGalebquell) sowie bei Elenvina. Das Haus von Weiher Und Sichel - der Perainetempel von Grasbühl - war auch ein kleines Klosterspital der Therbûniten, die bis vor einigen Jahren noch mit den Anconiten in Albenhus zusammenarbeiteten - jetzt aber aufgrund der Distanzierung dieser sich an die örtliche Schwesternschaft der Mada orientieren. Das Kloster übersiedelte im Jahr 1035 BF in das Haus der Segensreichen Mutter bei Elenvina.

Im gesamten Herzogtum ist der Kult sehr präsent, ohne jedoch über ähnlichen Einfluss zu verfügen wie die Kirche des Praios oder - in abgeschwächterer Form - der Rondra oder Ingerimms.

Der Peraine-Kult in Galebquell

Uralt sind die Wurzeln des Kultes. Seitdem die güldenländischen Siedler die Ufer der Galebra erreichten, finden sich hier Spuren der Verehrung Peraines. In Chraaz-Bulum (das heutige Grasbühl) stießen die Neuankömmlinge auf ein goblinisches Heiligtum, in dem die Rotpelze die Große Mutter Mailam Rekdai verehrten. Die Bosparaner errichteten hier den einen Tempel zu Ehren Paranjas, der Göttin des Ackerbaus. Tiefer im Landesinneren, unweit der Quelle der Galebra, weihten sie bei Curvus Galebrae einen weiteren Tempel der friedvollen Göttin. Ein dritter Tempel wurde wenige Jahre später nördlich von Chraaz-Bulum an heilenden Quellen erbaut und geweiht.
Der Segen der Göttin lag auf dem Land, die Gebete und Rituale sorgten für die Fruchtbarkeit von Land und Vieh, die Tempel und Schreine hatten regen Zulauf. Die drei Hohepriesterinnen der Tempelstätten waren gern gerufene Ratgeberinnen des örtlichen Trodinaren, insbesondere jene des Tempels von Curvus Galebra, die von der ersten Hohepriesterin Laia vom Hof abstammten. Unterstützt und beschützt wurden die Tempelpriesterinnen auf ihren Reisen von Kämpfern und Klerikern des Leuthanios, welche in der Waldwildnis des Landes Galebra lebten und wirkten.
Generationen später, während der Regierungszeit von Thuan-Horas, gelangten einige Priesterinnen der Satu an die Galebra. Die zaubermächtigen Satu-Töchter und die karmal gesegneten Erdruferinnen umsorgten Höfe und Weiler im heutigen Nord-Galebquell und Süd-Schwertleihe. Man mag es bei den friedliebenden Göttinnen kaum vermuten, doch es entbrannte ein arger Zwist zwischen den Priestern der Paranja und der Satu. Insbesondere bemühte man sich um die Gunst der örtlichen Machthaber. Zuerst wähnte sich der Kult der Paranja auf der sicheren Seite – doch dann entschlossen sich die Diener des widdergehörnten Leuthanios die Satu-Geweihtenschaft zu unterstützen. Die Paranja-Priester unter ihrer Anführerin Varena aus dem Haus Laias vom Hofe mussten sich in ihre Heiligtümer zurückziehen, verloren aber auch die heilenden Quellen an die Satu-Diener. Heimlich jedoch gewannen die Paranja-Priester an Einfluss in der einfachen Landbevölkerung und riefen sich Kämpfer des Shinxir als Unterstützung herbei.
In den Dunklen Zeiten jedoch, Jahrhunderte später, eskalierte der Streit zwischen Paranja-Kirche und Satu-Geweihtenschaft. Intrigen und Verschwörungen banden die Priester, es kam zu offenen Kämpfen zwischen Anhängern des Leuthanios und des Shinxir. Erst als der Kult der Satu unter inneren Machtkämpfen zerbrach, gewannen die Paranja-Priesterinnen die Oberhand. Die Dienerinnen der Satu zogen sich in die Wildnis zurück und wirkten als geheimnisvolle Zauberinnen fort. Da jedoch auch der Shinxir-Kult in verschiedenen Kämpfen der Kriegsgottheiten bzw. deren Kulte vernichtet wurde, blieben nur noch die Gemeinschaften der Paranja und des Leuthanios in Galebra.
Nach dem Silem-Horas-Edikt wurde der Glaube an Satu und Leuthanios verboten, ihre Anhänger und insbesondere die Priester verfolgt. Während sich die Zauberpriesterinnen der Satu verbargen, stellten sich die Diener Leuthanios zum Kampf und wurden vernichtet oder vertrieben.
Die Priesterschaft der Paraina unter dem Hohepriester Aedilan aus dem Haus Laias vom Hof entschloss sich, die verbliebenen Satu-Dienerinnen vor den Zugriffen der Obrigkeit zu schützen. Gerade unter der Knute der Priesterkaiser des Praianos rückten die Gemeinschaften der Satu und der Paraina zusammen.
Zu einer besonderen Erstarkung des Paraina-Kultes kam es, als der Sohn des Nobilen Rotharan aus dem Hause Laias vom Hofe, selbst Sohn der Paraina-Hohepriesterin Carolina aus dem Hause Laias vom Hofe, die Erbin des Barons von Galebra ehelichte. Nach dem Tod des Zoldar von Galebra, dessen Familie seit zahlreichen Generationen schon die Trodinare und später die Barone von Galebra stellte, wurde Oswalda von Galebra die Baronin von Galebra und an ihrer Seite stand Refardeon aus dem Hause Laias vom Hofe. Unter seiner Herrschaft und der seiner Nachkommen gewann die Kirche der Paraina stark an Einfluss und sollte diesen bis in die heutigen Tage nicht mehr einbüßen.
In den heutigen Tagen wird von den Bewohnern anderer Regionen gerne übersehen, welche archaischen Riten in der hiesigen Perainekirche zu finden sind. So treffen sich die Priesterinnen der Peraine gerne auf offenen Lichtungen oder Feldern zu rituellen Sommerwendtänzen, um ihre Göttin mit diesen Tänzen und Opfergaben zu ehren. Auch pflegen sie zwischen den einzelnen Orten an Waldwegen oder auf abseits der größeren Wege gelegenen Lichtungen zu findende Schreine und Kultplätze der Göttin.
Die Priesterinnen der Peraine sind es auch, die manch Part des Krönungsritus der Barone durchführen, sie tragen die Krone zum neuen, noch ungesalbten Herrscher, nehmen ihm den heiligen Eid auf die Erhaltung des Landes ab und krönen ihn dann mit der Krone der Galebra. Bemerkenswert ist auch, dass neben dem Storch, welcher häufig in Wandbildern oder auf Wandteppichen dargestellt ist, der Widder eine immense Bedeutung für den galebqueller Perainekult genießt.
Die steinernen Standbilder zeigen so häufig die Göttin als barbusige Frau mit Ähren und Früchten in Arm und Haar, sowie neben ihr ein stolzer gehörnter Widder als Symbol für die Fruchtbarkeit der Göttin. Der Widder ziert gar das Banner der Barone.

Bedeutende Heilige Stätten

Tempel

Haus der Segensreichen Mutter: Junkergut Storchengarten, Schwerpunkt auf Heilkunde, Heilkräuteranbau, spagyrische Alchimie, Kirchengeschichte, Vorsteherin: Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten

Haus von Weiher Und Sichel: Grasbühl, Schwerpunkt auf Heil- und Kräuterkunde, Vorsteher: Halwart Ruebensieb

Haus der Schützenden Störchin: uralter Tempel in Baronsstadt Galebbogen, Schwerpunkt auf Ackerbau, Obstanbau, Vorsteherin: Valeria Isolde von Galebfurten

Bedeutende Geweihte

Aus einem alten, Peraine seit Urzeiten verehrenden Adelshaus entstammt die Hüterin der Saat des Tempels zu Grasbühl und Hüterin der Sichel der Heiligen Hamvide, Ivetta von Leihenhof zum Storchengarten. Ausgebildet von einer Privatlehrerin zu einer Heilmagierin, verspürte sie früh den Ruf der Göttin und trat das Noviziat in Galebbogen unter Durfrida Beringer an. Als Novizin gelangte sie in das damals noch kriegsgebeutelte Albernia und lernte dort die Härte des Krieges kennen. Sie entdeckte die Sichel der Heiligen Hamvide, welche seit den Zeiten der Priesterkaiser verschollen war und wurde daraufhin Vorsteherin des neu errichteten Tempels zu Grasbühl. Sie gründete dort auch ein kleines Klosterspital der Therbûniten und wurde dessen Äbtissin. Heute leitet sie als Hüterin der Saat und Äbtissin Tempel und Kloster der Göttin bei Elenvina.

Ebenfalls von adliger Abstammung ist die Hüterin der Saat des Tempels zu Galebbogen, Valeria Isolde von Galebfurten. Nach einem Studium der Medizin ausgerechnet in Methumis schloss sie sich den Therbûniten an und wurde Laienschwester im Orden. Ihr inniger Glaube ließ sie das Noviziat antreten. Gemeinsam mit Hochwürden Ivetta fand sie die Sichel der Heiligen Hamwide. Nachdem Mutter Durfrida Beringer von ihren Ämtern zurücktrat, wurde Valeria die Hochgeweihte des galebbogener Tempels und die Prätorin und Hofgeweihte des Barons von Galebquell.

Ivettas Nachfolger als Hüter der Saat des Hauses von Weiher und Sichel und als Hüter der Sichel der Heiligen Hamwide wurde Halwart Ruebensieb, ein ehemaliger Söldner und Feldscher, der von Ivetta und Valeria nach einer Bußqueste zum Priester ausgebildet und geweiht wurde.

Kürzlich von sich reden machte die Vertreibung des ehemaligen wolfssteiner Hofgeweihten Hilbert Grünblatt, der 1035 BF nach dem Tod des alten Barons von dessen praiosgläubiger Witwe aus dem Lehen vertrieben wurde.