Hofhaltung des Gutes Zollstein

Hofhaltung von Junkergut Zollstein

Herrscher des Lehens

Junker Eichward Leachim von Feuerberg zu Zollstein

Der Junker ist ein mittelgroßer Mann von kräftiger Statur, dem man am leichten Bauchansatz ansieht, dass seine Tage beim Militär gezählt sind. Trotzdem trägt er am liebsten nach wie vor Kettenhemd und Wappenrock. Die kurzgeschnittenen dunkelbraunen Haare zeigen erste grauen Ansätze. Um das linke Auge ziert eine auffällige Narbe sein Gesicht.

Der Junker ist eher ruhig und zurückhaltend, aber von bestimmendem Ton wenn er das Wort ergreift, wobei seine Sprechweise knapp und präzise ist, wohingegen er sich mit dem höfischen Ton zuweilen eher mühen muss, auch wenn es ihm mittlerweile deutlich besser gelingt als zum Beginn seiner Amtszeit. Diese angetreten hat er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1029, der während der Albernia-Revolte gefallen ist. seine Mutter, damals gramgebeugt, hat auf die Würde zugunsten ihres Sohnes verzichtet und steht dem Haus Feuerberg eher als graue Eminenz im Hintergrund vor, als sich allzu aktiv in die Tagesgeschäfte einzumischen.

Der Junker versteht sich als das klassische Familienoberhaupt in einer überwachenden und beschützenden Rolle, das Geschäftliche und die Verwaltung überlässt er meist seiner Frau, die in diesen Dingen deutlich mehr Talent hat als er.

Notwendig

Truchsess

Ulin von Feuerberg

Der ältestes Sohn des Junkers hat die Aufgabe des Haushofmeisters übernommen, nachdem er die Aufnahme an der Kriegerakademie zu Elenvina verpatzt hatte und anschließend eine Karriere in der Verwaltung einschlug. Nach dem Abschluss der Ausbildung kam er an den elterlichen Hof zurück, da der Posten des Truchsess durch altersbedingtes Ableben seines Vorgängers frei geworden ist und seine Mutter die Verwaltung des Gutes allein nicht vollständig erfüllen konnte. Er hat ein unbestreitbares Händchen für alle Themen die sich mit Organisation, Lagerhaltung und Handel befassen. In diesen Dingen kommt er deutlich eher nach seiner Mutter wie dem Vater.

Der Truchsess (Haushofmeister) organisiert die Haushaltung des adligen Hofes - er kümmert sich um das Zusammenspiel aller Hofämter und ist der Hauswirtschafter für die Güter und den Sitz des Adligen. Wohl der wichtigste Posten für den geregelten Ablauf des gesamten Hofes. In Abwesenheit des Herrschers führt er die Geschicke des Hofes. Darüber hinaus bringt er den Pagen und Knappen die Grundlagen der Hauswirtschaft bei, um diesen zu ermöglichen, später einmal ihren eigenen Hof und Haushalt zu führen.

Kämmererin

Gardis von Feuerberg

Die Frau des Junkers ist gleichzeitig Kämmererin, höchste Instanz im Haus und familiären Angelegenheiten und Schatzmeisterin des Lehens. Vom Volk, das genau weiß, an wen es sich in geschäftlichen Dingen zu wenden hat, wird die Frau des Junkers geschätzt und geliebt, da sie im Gegensatz zu ihrem als gerecht aber oft schroff empfundenen Mann als "Mutter des Volkes" auch oft ein Herz für die Gemeinen hat und mit einem offenen Ohr sich die Sorgen und Nöte der Bürger anhört. Auf das Familiensäckel hat sie ein wachendes Auge, sitzt aber nicht wie ein Basilisk auf der Schatztruhe, sondern teilt das verdiente Gold vorsichtig ein. Um einem notleidenden aus dem Volk zu helfen, vergibt sich sogar unter der Hand gelegentlich Kredite gegen Schuldwechsel, weswegen mancher Mann und Frau des Junkerguts in der Schuld des Junkers steht, ohne dass dieser davon weiß. Ihre Geschäftstüchtige Art hat sie an ihren erstgeborenen Sohn vererbt, der ihr als Truchsess zur Seite steht, aber noch nicht in alle ihre Geschäfte eingeweiht ist. So mag es nicht verwundern, dass manche Bürger einer Bitte der Junkerin schneller und bereitwilliger nachkommen, als einem direkten Befehl ihres Lehnsherren.

Das Wort bedeutet 'Kammerherr / Kammerfrau' und war ursprünglich der Schlüsselverwalter. In dieser Funktion ist der Kämmerer auch Schlüsselbewahrer der Schatztruhe und kümmert sich um die Finanzen der Baronie samt Ein- und Ausgabenverwaltung. Insbesondere an sehr kleinen Höfen ist die Kämmerin oft auch die Schreiberin des Adligen. Sie lehrt darüber hinaus die Pagen und Knappen die Künste des Rechnens und der Buchführung.

Mundschenk / Cellarius

Der Posten ist derzeit Vakant und wird durch die Küchenmeisterin mit übernommen, während die die Überwachung der Brenn-, Kelter- und Braurechte direkt durch die Frau des Junkers im Rahmen der Zehnt-Zahlungen wahrgenommen wird.

Der Mundschenk, auch Hofschenk oder Cellarius genannt, kümmert sich um die Versorgung des Hofes mit Getränken, ist für die Wein- und Bierauswahl zuständig und bestellt die Lieferanten derselben, oft ist damit auch die Überwachung des Brennrechtes verknüpft.

Küchenmeisterin

Idaria Mögeltreu

Die Küchenmeisterin ist eine standesgemäß gut gepolsterte Dame von fast 60 Götterläufen, deren sonnigem und fröhlichem Gemüt sich die wenigsten entziehen können. Ihr Ehemann ist als Leibdiener des Junkers beschäftigt und so ergänzen sich beide häufig in ihren Tätigkeiten. Die Fähigkeiten von Idaria sind unbestritten, sie würde nie etwas aus der Küche gehen lassen, das nicht ihre uneingeschränkte Zustimmung findet, was sie mit ausgiebigem probieren von den gekochten Speisen sicher stellt. Am kleinen Ranzen des Junkers ist abzulesen, dass sie den Geschmack der herrschaftlichen Familie stets zu treffen weiß. Die von Idaria mit der Frau des Junkers geführten Diskurse, wenn es um die Bestückung der Speisekammer und das dafür vorgesehene Budget geht sind auf der Feste legendär, ist sie doch die einzige, die zum leiblichen Wohle Aller bereit ist, sich hier mit der Herrin "anzulegen", die stets einen Blick auf die Schatulle hat. Wobei diese Diskurse eher an einen sportlichen Wettstreit erinnern und stets freundschaftlich geführt werden, als an einen Streit zu erinnern. Und da die Küchenmeisterin um die kulinarischen Vorlieben der Herrin weiß und gern mit der Aussicht auf neue Rezepte und Speisen lockt, ist ihr bei diesen Dingen schon der ein oder andere "Sieg" geglückt.

Die Küchenmeisterin ist Herrin über Küche und Keller, was feste Nahrung anbelangt. Ihre Künste sind ein Aushängeschild des Hofes bei Empfängen und Gastungen, aber ihre Fähigkeit, auch deftige Hausmannskost für eine hart arbeitende Burgbesatzung im Winter zu zaubern, ist ebenso gefragt. Sie ist neben der Beaufsichtigung der Küche und des Küchenpersonals auch für den Einkauf und die Vorratshaltung der (festen) Nahrungsmittel zuständig.

Scriptor (Schreiber / Rechenmeister)

Derzeit nicht besetzt. In weltlichen Dingen teilen sich die Aufgabe des Scriptors Frau uns Sohn des Junkers, in kirchlichen Dingen wird die Führung der Chronik im örtlichen Traviatempel vollzogen. Dem Junker als Soldat ist es ein Rätsel, warum man noch jemand extra für die paar kümmerlichen Tintenkleckse bezahlen sollte...

Der Scriptor führt die Chronik und Bücher der Baronie. Oft wird der Posten in Personalunion vom Kaplan / Hofgeweihten oder der Kämmerin übernommen, in den ärmeren Regionen ist dies eher die Regel als die Ausnahme. Ein Geweihter hat üblicherweise eine umfassende Ausbildung genossen, beherrscht mehrere Sprachen und sollte leserlich schreiben können, letzteres auch eine Kunst, die dem Kämmerer wohl zupass kommt. So vorhanden, lehrt er die Pagen und Knappen die Kunst des Schreibens und der Kalligraphie.

Leibdiener / Zofe

Marno Mögeltreu

Der Leibdiener des Junkers und Ehemann der Küchenmeisterin ist mit seinen 63 Götterläufen nicht mehr der Jüngste, aber ein verlässlicher Vertrauter des Junkers, der schon seinem Vater gedient hat. Seine Loyalität zur Familie Feuerberg steht außer Frage. Gleichzeitig führt er, zusammen mit seiner Frau, das Regiment über die übrigen Bediensteten der Familie.

Neben dem Leibdiener hat die Junkerin eine eigene Zofe, die gleichzeitig als Kindermädchen fungiert. Dazu gibt es eine Küchenmagd die der Küchenmeisterin zur Hand geht sowie einen Hausknecht, der für alle Dienste die das Anwesen betreffen zuständig ist.

Stallmeister

Felian Phexfall

Der Stallmeister ist eigentlich eher Stallbursche, denn um manche Dinge was seine Tiere angeht kümmert sich der Junker gern selbst. Felian Phexfall ist ein Bursche von noch nicht 30 Götterläufen, dem das Amt eher zufällig in den Schoß gefallen ist, nachdem sein Vorgänger mit einer hübschen Gauklerin das weite gesucht hat. Ursprünglich aus dem Dorf Rahjaquell ist er seinem Herrn bei Waffenübungen aufgefallen, die er deutlich motivierter als Andere absolviert hat und sich gleichzeitig wie nebenbei um das Ross des Junkers kümmerte. Ihn einen ausgewiesenen Experten auf seinem Gebiet zu nennen wäre übertrieben, eher lernt er noch und sammelt Erfahrung, aber sein Händchen für den Umgang mit Tieren würde niemand bestreiten. Bei der Tochter des Junkers hat der stets fröhliche Felian einen besonderen Stein im Brett, da er sich mit besonderer Sorgfalt um ihr Pony kümmert und stets zu wissen scheint, wann die junge Herrin kommt und ausreiten möchte. Seine Reitkünste hingegen sind noch verbesserungsfähig, weswegen der Junker ihn auch immer wieder einmal mit zu den Ritten über sein Land nimmt.

Die Stallmeisterin ist für die Pflege der herrschaftlichen Reittiere zuständig - und darüber hinaus wacht sie über die Schar der Stallknechte und Mägde, die ihr hierbei zur Hand gehen. Ebenfalls in ihren Aufgabenbereich fällt die Fürsorge für sämtliche Reit- und Lasttiere der Baronie. So ihr nicht noch ein Reitlehrer für den Nachwuchs des Adels untersteht oder gleichgeschaltet ist, unterstützt sie die Herrschaft dabei, den Sprösslingen, Pagen und Knappen die hohe Reitkunst beizubringen und die Reittiere auszubilden.

Optional:

Hofmedica

Das Amt ist nicht besetzt und wird bei Bedarf durch die Perainegeweihte des Markt Theuergeld mit erfüllt. Was Volk und Vieh in der Göttin Namen gut tut, kann für die Familie des Junkers auch nicht schlecht sein.

Kaplan

Einen eigenen Hofkaplan leistet sich das Junkergut Zollstein nicht, weswegen der praiosgeweihte Hofkaplan der Baronie Kyndoch, (985 BF), dieses Amt wie in den meisten anderen subalternen Lehen ausfüllt. Entsprechend selten sieht man den Geweihten zu förmlichen Anlässen auf der Feste Rodaschwacht. Nichtsdestotrotz zögert der Junker nicht, nach dem Kaplan zu rufen. Insbesondere wenn es gilt, einmal einen Richtspruch zu fällen, der über den gewöhnlichen Streit oder kleinen Diebstahl hinaus geht, ist Praiofan Ratsburger eine geschätzte Stütze des Junkers, der sich bisher nie über den Rat und Richtspruch des Geweihten hinweggesetzt hat.

Jagdmeisterin

Silvana Waidler

Eine rüstige Mitfünfzigerin und ehemalige Waffengefährtin des Junkers aus Soldatentagen, die früher als Späherin gedient hat und auf dem Gut eine Anstellung als Jagdmeisterin gefunden hat, nachdem sie vor etlichen Jahren aus der Armee ausgeschieden ist. Als ehemalige Soldatin ist sie weniger einzelgängerisch als viele ihrer Berufskollegen und sitzt häufig Abends bei der Familie des Junkers, um über die guten alten Zeiten zu plaudern. Auch die Kinder der Junkersfamilie, soweit es als erforderlich betrachtet wird, unterrichet sie in der Kunst des Bogenschießens und Lebens in der Wildnis, wobei letzteres eher kürzer kommt, da das Gut Zollstein einen recht zivilisierten Flecken Deres darstellt. Ihr Handwerk übt sie daher eher aus, damit auf der Tafel des Junkers, der selbst recht wenig mit der Jagd am Hut hat, allzeit ein ordentliches Stück Wildbrett zu finden ist.

Minnesänger / Musiker

Keiner

Was die geschätzten Lustbarkeiten und Unterhaltung angeht, verlässt man sich in Zollstein auf reisende Künstler und Barden, die von Zeit zu Zeit ihren Weg an den Hof des Junkers finden und stets freundlich empfangen werden.

Hofleute

Für solch Narretei ist das Junkergut Zollstein zum einen zu klein, zum anderen hätte der Junker als gestandener Soldat auch keinerlei Verwendung für irgendwelche Speichellecker.

Fechtlehrerin / Waffenmeisterin

Diese Aufgabe nimmt der Junker, auf Grund seiner eigenen militärischen Ausbildung als Krieger, sowohl gegenüber seinen eigenen Kindern als auch dem waffenfähigen Volk gern selbst war. Gerade wenn es darum geht und er die Wahl hat, ein Schriftstück auf der Feste zu verfassen oder den anstehenden Drill seiner Bauern in einem der Dörfer abzunehmen, wird man ihn schneller im Sattel seines Rosses finden, als man "Orkendreck" sagen kann. Mit der Feder weiß seine Frau ohnehin besser umzugehen, und oft wartet das erforderliche Schreiben dann schon fertig gesiegelt nur noch auf die Unterschrift des Junkers, wenn er Abends zurückkehrt.

Sehr selten

Sehr, sehr selten sind die folgenden Positionen besetzt.

Hofalchemistin

Aber nicht doch...

Die Hofalchemistin stellt Tränke, Tinkturen, Mazerate, Salben und Seifen her, die der Gesundheit, dem Wohlbefinden oder einfach nur der Schönheit der Herrschaft und deren Umkreis dienen. Sie arbeitet üblicherweise eng mit der Medica zusammen. Alchemystische Zutaten jedoch sind teuer und oft schwer zu beschaffen, so dass eine durchaus prestigeträchtige Hofalchemisten so manches Mal tiefe Schneisen in die Aufstellung des Kämmerers fräst.

Hofnarr

Wo kämen wir denn da hin...

Der Hofnarr sorgt für Unterhaltung bie Hofe und darf üblicherweise eine deutlich losere Zunge gegenüber den Herrschaften riskieren (und diesen den Spiegel vorhalten), als dies dem Rest des Hofes vergönnt ist. Gelegentlich ist er für die Ausrichtung der Festlichkeiten in Zusammenhang mit dem Cellarius, der Künchenmeisterin und dem Herrn des Säckels, dem Kämmerer, zuständig. Manchmal aber ist der Posten des Hofnarren auch mit Personen besetzt, die so einfach im Gemüt sind, dass sie dieser Aufgabe nicht nachkommen können - dann ist die Besetzung des Postens eine Mischung aus traviagefälliger Versorgung eines Bedürftigen, tsgefälliger Belustigung an der Unterhaltung, die der Hofnarr bietet und borongefälliger Selbsterkenntnis. Dass es sich bei dieser Art Narren auch oft um Verwandte handelt, die in der Familie und nicht in einem Kloster der Noiona leben sollen, fügt dem Posten des Hofnarren eine weitere Facette hinzu.

Reitlehrerin

Die Aufgabe, dem Nachwuchs das Reiten beizubringen teilen sich der Junker selbst uns seine Stallmeister.


Kriegsgefolge des Lehens

Im Kriegsfall ist der Vasall verpflichtet, seinem Lehensherren eine bestimmte Anzahl an Bewaffneten als Gefolge zuzuführen. Dies ist pro Afterlehen (Edlen-, Ritter-, Junkergut) ein Ritter mit seiner Lanze (d.h, seinem Gefolge, nicht einer festgelegeten Kopfzahl). Der Baron zieht mit seinen Rittern und eigenem G Gefolge unter dem Banner seines Grafen, der wiederum versammelt seine Truppen unter dem Banner des Herzogs. Grob geschätzt sind 1% der Bewohner eines Lehens waffenfähig und leisten Heeresfolge.

Dies sind konkret:

- Lehensnehmer - wenn dieser selbst kein Ritter / Krieger ist, dazu noch ein von ihm bestellter Ritter -
XXX Schützen (X Bogen / X Armbrust)
XXX Piekenträger
XXX Schwertträger
XXX Tross (dabei: genauer aufdröseln, z.B. Pferdeknechte, Knappen, Koch, Medicus ...)