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Der Ausflug an den Strand hatte sich die junge Mittelreicherin anders vorgestellt. Kaum hatte sie sich mit einem Obstkorb, einer Flasche Wein und einer Decke bequem gemacht, zog der Sturm auf. Verwundert über dieses Schauspiel, blieb sie eine Weile sitzen, bis der Wind dies nicht mehr zuließ. Die drohenden dunklen Wolken boten ein beeindruckendes Schauspiel, doch nun machte sich ein unbehagliches Gefühl in ihrer Magengegend breit. Das, was da sich zusammenbraute, war nichts Gutes. Ifirnia schaute sich um und suchte das Haus des Gouverneurs. Es war Zeit zurückzukehren. Sie griff den Korb und die Decke und machte sich auf den Weg. In nicht allzu weiter Ferne war der Waldrand des Dschungels. Plötzlich hatte sie das Gefühl dass jemand sie beobachtete. War das dort drüben, zwischen den Blättern eine Gestalt?
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Sie wollte los laufen, rennen, womöglich dann siegten ihre Neugier und ihr Trotz. Unwillkürlich fasste sie den Korb fester, blieb stehen, schaute genauer hin.
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Ifirnia war sich nun sicher. Dort stand jemand im Dickicht. Nein, nicht allein. Nun zählte sie 3 Gestalten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
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‘Ganz ruhig!’, befahl sie sich. Sie drehte sich kurz in die andere Richtung, als schaue sie nach dem Sturm aus, dann setzte sie sich wieder in Bewegung, schneller diesmal, weg vom Waldrand, in Richtung des Gouverneurshauses. ‘Noch nicht rennen’, befahl sie sich, beschleunigte aber weiter ihre Schritte.
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Da kam ihr jemand entgegen gerannt. Kurz darauf musste sie blinzeln und erkannte dann Lechdan, den jungen Halbbruder ihrer Mutter.
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“Ifirnia, komm schnell, wir müssen uns in Sicherheit bringen.” Lechdan japste und hielt sich die Seite. Der Lauf war anstrengender gewesen, als gedacht und er hatte den Atem-Rhythmus verloren. Nun plagten ihn Seitenstiche. “Ugdalf… sagt… wir haben einen Keller.”<br>
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'Jetzt', dachte Ifirnia, raffte ihr Kleid und rannte los.
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Ein wenig war sie aus der Übung, aber Läufe hatten sie mehr als genug absolvieren müssen auf der Elenviner Kriegerakademie. Sie rannte an Lechdan vorbei, er war sicher schneller als sie. In ihrer Vorstellung war er ein Mitkadett älteren Jahrgangs, ganz sicher nicht ihr 'Halbonkel'.
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Nun sah auch der Knappe die menschlichen Schatten, die sich nun aus dem Schutz des Dickichts bewegten. Drei Menschen bekleidet mit einfachen Ledenschutz. In den Händen hielten sie rostige Säbel. Doch ihre Gesichter …. waren verzerrte Fratzen und wirkten kaum menschlich.<br>
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"Scheiße, was ist das?", wimmerte der Baronet und nahm die Beine in die Hand. "LAUF, IFIRNIA, LAUF!", schrie er dann aus vollem Halse. Er wollte einfach nur weg von diesen Gestalten.
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Ifirnia ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie versuchte noch schneller zu rennen, aber Sand und Gestrüpp behinderten sie. Keuchend wandte sie kurz den Kopf. Kam Lechdan mit? Kameraden ließ man nicht zurück …
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Es war nicht leicht, doch die Angst beflügelte ihn. Lechdan schaffte es, sich über das ungewohnte Terrain vorzukämpfen und auf Ifirnia aufzuschließen.
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Der Himmel war nun dunkel und der Wind zerrte an der Kleidung der jungen Leute.  Beide rannten und das Haus des Gouverneurs kam immer näher. Ein Blick nach hinten verriet beiden, dass die Kreaturen ihnen folgten. Ifirnia und Lechdan schätzten, dass es noch gute 100 Schritt waren, um das Haus zu erreichen. Die Eingangstür wurde aufgerissen und beide sahen Gouverneur Ugdalf und Ulinai von Schwertleihe mit gezückten Waffen heraus treten.

Version vom 14. Dezember 2023, 16:33 Uhr

Kapitel 2: Die Flucht

Haus des Gouverneurs, Yar´Dasham 30. Rahja 1045 BF

Der Ausflug an den Strand hatte sich die junge Mittelreicherin anders vorgestellt. Kaum hatte sie sich mit einem Obstkorb, einer Flasche Wein und einer Decke bequem gemacht, zog der Sturm auf. Verwundert über dieses Schauspiel, blieb sie eine Weile sitzen, bis der Wind dies nicht mehr zuließ. Die drohenden dunklen Wolken boten ein beeindruckendes Schauspiel, doch nun machte sich ein unbehagliches Gefühl in ihrer Magengegend breit. Das, was da sich zusammenbraute, war nichts Gutes. Ifirnia schaute sich um und suchte das Haus des Gouverneurs. Es war Zeit zurückzukehren. Sie griff den Korb und die Decke und machte sich auf den Weg. In nicht allzu weiter Ferne war der Waldrand des Dschungels. Plötzlich hatte sie das Gefühl dass jemand sie beobachtete. War das dort drüben, zwischen den Blättern eine Gestalt? Sie wollte los laufen, rennen, womöglich dann siegten ihre Neugier und ihr Trotz. Unwillkürlich fasste sie den Korb fester, blieb stehen, schaute genauer hin. Ifirnia war sich nun sicher. Dort stand jemand im Dickicht. Nein, nicht allein. Nun zählte sie 3 Gestalten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.


‘Ganz ruhig!’, befahl sie sich. Sie drehte sich kurz in die andere Richtung, als schaue sie nach dem Sturm aus, dann setzte sie sich wieder in Bewegung, schneller diesmal, weg vom Waldrand, in Richtung des Gouverneurshauses. ‘Noch nicht rennen’, befahl sie sich, beschleunigte aber weiter ihre Schritte. Da kam ihr jemand entgegen gerannt. Kurz darauf musste sie blinzeln und erkannte dann Lechdan, den jungen Halbbruder ihrer Mutter. “Ifirnia, komm schnell, wir müssen uns in Sicherheit bringen.” Lechdan japste und hielt sich die Seite. Der Lauf war anstrengender gewesen, als gedacht und er hatte den Atem-Rhythmus verloren. Nun plagten ihn Seitenstiche. “Ugdalf… sagt… wir haben einen Keller.”

'Jetzt', dachte Ifirnia, raffte ihr Kleid und rannte los. Ein wenig war sie aus der Übung, aber Läufe hatten sie mehr als genug absolvieren müssen auf der Elenviner Kriegerakademie. Sie rannte an Lechdan vorbei, er war sicher schneller als sie. In ihrer Vorstellung war er ein Mitkadett älteren Jahrgangs, ganz sicher nicht ihr 'Halbonkel'. Nun sah auch der Knappe die menschlichen Schatten, die sich nun aus dem Schutz des Dickichts bewegten. Drei Menschen bekleidet mit einfachen Ledenschutz. In den Händen hielten sie rostige Säbel. Doch ihre Gesichter …. waren verzerrte Fratzen und wirkten kaum menschlich.

"Scheiße, was ist das?", wimmerte der Baronet und nahm die Beine in die Hand. "LAUF, IFIRNIA, LAUF!", schrie er dann aus vollem Halse. Er wollte einfach nur weg von diesen Gestalten. Ifirnia ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie versuchte noch schneller zu rennen, aber Sand und Gestrüpp behinderten sie. Keuchend wandte sie kurz den Kopf. Kam Lechdan mit? Kameraden ließ man nicht zurück … Es war nicht leicht, doch die Angst beflügelte ihn. Lechdan schaffte es, sich über das ungewohnte Terrain vorzukämpfen und auf Ifirnia aufzuschließen. Der Himmel war nun dunkel und der Wind zerrte an der Kleidung der jungen Leute. Beide rannten und das Haus des Gouverneurs kam immer näher. Ein Blick nach hinten verriet beiden, dass die Kreaturen ihnen folgten. Ifirnia und Lechdan schätzten, dass es noch gute 100 Schritt waren, um das Haus zu erreichen. Die Eingangstür wurde aufgerissen und beide sahen Gouverneur Ugdalf und Ulinai von Schwertleihe mit gezückten Waffen heraus treten.