Postludium

<- Kapitel 4

Kurz danach am Burghof

Linnart vom Traurigen Stein lehnte gelangweilt an einem Holzverschlag. Sein Blick schweifte gefühlt dutzende Male über den Hof. ´Ja Baron müsste man sein´, dachte er verträumt. All die Bediensteten, der Pomp und Luxus. Nicht, dass die Linnartsteiner ein schäbiges Leben hätten führen müssen, doch die Eindrücke hier auf Efferdwacht waren dann doch noch einmal etwas gänzlich anderes. Erst als der Abt wieder in sein Sichtfeld trat – nach mehr als einem halben Stundenglas der Unterredung – nahm er, genauso wie seine Brüder und Schwestern, Haltung an.

„Aufsatteln…“, kam das kurze Kommando der befehlsgewohnten Stimme des Abten. Es beeindruckte Linnart immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit sein Großonkel Autorität auszustrahlen vermochte. Es lag dem alternden Halberger im Blut Verantwortung zu übernehmen, zu leiten und zu führen. Er war ein Hochgeborener, ein ehemaliger Baronet dieser Lande, und genau das führte wohl auch dazu, dass es beinahe natürlich schien ihm zu gehorchen.

Es waren Gedanken, die den jungen Linnartsteiner Ritter noch den halben Weg nach St. Aldec beschäftigen sollten.

-Fin-