Alles Fuer Den Herzog

Kapitel 1-8: Alles für den Herzog

Elvan

Autor: DanSch

Rahja 1042 B.F., Elenvina ---

Elvan schlug das Herz bis zum Hals. Der Herzog persönlich hatte nach ihm rufen lassen! Es erklärte sich von selbst, dass er alles stehen und liegen ließ, um diese Gelegenheit nicht zu vermasseln. So schnell er konnte, lief er zur Herzogenveste Eilenwid-über-den-Wassern. Kaum angekommen, wurde er auch eiligst durchgelassen und in die Gewölbe geführt. Man ließ ihn wissen, dass er in den Herzogentermen erwartet würde. ´Ich wusste gar nicht, dass Herzog Hagrobald eine eigene Therme hat. Und vor allem, warum möchte er mich dort treffen?´, schoss es dem Schreiber durch den Kopf. Schwülwarme Luft schlug ihm entgegen, als er den Thermenbereich betrat und das laute Gelächter und Gegröle ließ ihn wissen, das der Herzog nicht alleine war. Elvan blieb kurz stehen, richtete sein Gewand und prüfte nochmals, ob er genügend Pergament in der Tasche hatte. Schreibfeder und Tinte. Alles war komplett. Langsam schritt er weiter, bis das Geplätscher von Wasser zu hören war. Die Fackeln an den Wänden des Tonnengewölbes zeichneten einen ruhigen Lichtertanz ab und gaben den Thermen eine warme aber recht schummrige Atmosphäre. Als er den ersten Schritt in den großen Raum machte, stockte ihm der Atem. In einem großen Becken, das mit Wasser gefüllt war, befanden sich ein Dutzend Männer, die miteinander schwatzten, lachten und sich neckten. Das mussten die Knappen, Ritter und Freunde des Herzogs sein, die hier ihre Zeit miteinander verbrachten. Am Kopfende jedoch saß Herzog Hagrobald. Nur sein Oberkörper schaute aus dem Wasser heraus und hielt einen Kelch in seiner Rechten. Sein langes, schwarzes Haar war nass und schlängelte sich in Strähnen über seine breiten Schultern, seine kräftige, haarige Brust war bespickt mit zarten Linien von Narben, die von vergangenen Schlachten zeugten. Ein Schwall lauwarmes Wasser holte den Schreiberling aus seiner Schreckensstarre wieder heraus. Gelächter der Badenden folgte. „Was ist los, Jüngling? Noch nie richtige Männer gesehen?“, sagte ein wohlgeformter, blonder Mann. „Ich..ähh..ja..“, stammelte Elvan vor sich hin. Dann ertönte die tiefe und laute Stimme des Herzogs. „Ah, Elvan von Altenberg. Da seid ihr ja endlich.“ Der Altenberge schrak nochmals zusammen, fasste sich dann aber recht schnell. „Euer Hoheit. Ihr hattet nach mir rufen lassen. Ich bin so schnell wie möglich gekommen. Wie kann ich Euch zu Diensten sein?“, fragte er und verbeugte sich. Der Herzog nahm einen Schluck von seinem Kelch und stellte diesen dann am Rand des Beckens ab. „Wir haben von euren kalligraphischen Fähigkeiten vernommen. Wir sind neugierig geworden und möchten uns nun persönlich überzeugen. Aber ihr solltet es Euch erst mal ein wenig bequemer machen. Glaubt Uns, wenn Wir sagen, das es sich ohne Kleidung besser arbeiten lässt.“ Der Herzog lachte auf, während seine Gefolgsmänner darin einstimmten. ´Hat der Herzog mir gerade befohlen, mich auszuziehen?´ Elvan spürte die Scham aufsteigen. Er war es nicht gewohnt, sich unter so vielen Menschen, nackt zu bewegen. ´Nun, der Herzog hat befohlen. Alles für den Herzog` sagte er zu sich, um sich zu beruhigen. Der Schreiberling ging zu einer der Bänke am Rand und stellte seine Tasche ab. Er drehte sich mit dem Rücken zum Becken und löste seine Gürtelschnalle. Langsam, Stück für Stück zog er seine Kleidung aus. Als letztes griff er nach einen der Leinentücher, die gefalten auf einer der Bänke lagen und schlug es sich um die Hüfte. Dann drehte er sich um. „Na schau mal einer an. Zart wie ein Elf, aber haarig wie ein Wolf!“,brüllte der Blonde durch den Raum und wieder folgte ein Schwall an Gelächter. Elvan schaute an seinen schlanken und doch sehr behaarten Körper herab und errötete. „Genug gelacht, Männer! Der Herr von Altenberg und Wir haben zu arbeiten. Also bewegt euch!“ Die Stimme des Herzogs klang hart und befehlsgewohnt. Die Männer wussten, das Widerspruch jetzt nicht mehr angebracht war. Einer nach dem anderen verließen das Becken, genauso, wie Tsa sie geschaffen hatte. Der Schreiber wagte es kaum aufzuschauen und wartete bis alle die Therme verlassen hatten. Dann schaute er auf und sah wie der Herzog mit seinen rehbraunen Augen ihn musterte. Wieder spürte er die Röte in seinem Gesicht aufsteigen. „Euer Hoheit. Was .. was kann ich für Euch schreiben?“ Der Herzog antwortete nicht gleich. Er drehte sich um und stemmte sich aus dem Becken. Elvan beobachtet das Muskelspiel des Rückens des Herzogs, das Wasser, dass in Rinnsale hinabrann über das feste, runde Gesäß. Der Herrscher der Nordmarken blieb einen Moment stehen, erhob seine muskulösen Arme und streckte sich. Dann drehte er sich zu Elvan um und schaute ihn ernst an. Wieder stockte der Atem des Schreibers. Er spürte eine Erregung in sich aufsteigen. Gefühle die nicht sein konnten, aber dennoch da waren. Die jetzt so stark wurden, das sie sich kaum verbergen lassen konnten. Der Herzog lächelte plötzlich und kam langsam auf ihn zu. Der zwei Schritt große Hagrobald blieb auf Armlänge entfernt stehen. „Schaut Euren Herzog an und sagt mir, was Ihr schreiben würdet“, forderte ihn auf. Elvans Körper fing an zu zittern. Dennoch kam er der Aufforderung seines Herrschers nach. Sein Blick wanderte von den sanften braunen Augen, über die prominente Nase, zu den schmalen aber dennoch sinnlichen Lippen. Dann betrachtete er die ausgeprägte Brust, die Wassertropfen im schwarzen Brusthaar, die aufgerichteten, schmalen Brustwarzen. Er folgten den schmalen Narben, die die festen Bauchmuskeln zierten, der feinen Linie aus dichten Haar, die sich von der Brust, über den Bauchnabel bis zum Scham zog. Der feste Griff der Hand Herzog Hagrobalds an seiner Schulter ließ Elvan wieder aufblicken. „Ihr seid ein besonderer Mann, Elvan. Eine Sinnlichkeit, die man bei keinem Ritter oder Krieger finden kann.“ Der Schreiber konnte es kaum fassen. Konnte es sein, das sein Herzog genauso fühlte wie er? Hagrobald griff nach seinem Kinn und zog ihn langsam an sich ran, während die andere Hand Elvans Leinentuch von seiner Hüfte löste. Sie schauten sich tief in die Augen. Der Herzog beugte sich vor und öffnete seine Lippen. „Euer Hoheit .. ich bin ganz dein .. Oh Hagrobald ..“, wisperte Elvan. „Wir kommen zu spät, mein Schatz“, sagte Hagrobald mit hoher Stimme. Der Schreiberling stutzte. „Was?“ Er spürte wie er kräftig durchgeschüttelt wurde und es schien, als ob der Mann seiner Begierde sich entfernen würde. „Nun mach schon. Wir kommen zu spät“, wiederholte sich die hohe Stimme. Elvan kannte diese Stimme. Er riss die Augen auf. Maura von Altenberg, seine Mutter, saß neben ihn an seiner Bettkante. „Mach jetzt ,Schatz. Wir müssen bald los oder die Brautschau geht ohne uns los.“ Erschrocken und beschämt schaute er sich um. Seine Mutter erhob sich vom Bett. „Elvan. Vergesse bloß nicht, deinen schönen Ausgehrock einzupacken. Jetzt werden wir endlich eine richtige Braut für dich finden. Ach, was für eine schöne Zeit.“ Mit einem Lächeln verließ sie seine Schlafkammer. Elvan von Altenberg verfolgte ihren Gang mit verzweifelten Blick.