Haus Bösenbursch: Unterschied zwischen den Versionen

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|Wahlspruch= Wir dienen  
 
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|Hauptgottheit= Praios  
 
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|Herkunft= [[Stadt Elenvina|Elenvina]]
|Besonderheiten= Rechtskundiges Ministralgeschlecht in Elenvina, streng herzogentreu  
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|Besonderheiten= Ministerialengeschlecht aus Elenvina, überwiegend streng herzogentreu  
 
|Bedeutende_Ahnen= Keine
 
|Bedeutende_Ahnen= Keine
 
|Stammsitz= [[Edlengut Moosgau]], [[Baronie Eisenstein]]
 
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|Einfluss= Gering
 
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|Bedeutende_Angehoerige=</br>
 
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*Praiowin von Bösenbursch (826 - 891)
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*[[Rahjalin von Bösenbursch]] (980), Edle von Moosgau, Familienoberhaupt
*Perainhild von Bösenbursch (848 - 885)
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*[[Gudo von Bösenbursch]] (1016), Enkel und voraussichtlicher Erbe der Edlen von Moosgau
*Praiowin II. von Bösenbursch (869 - 918)
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*[[Liudger von Bösenbursch]] (1016), Mitglied im [[Ave:Bund_des_Wahren_Glaubens|Bund des Wahren Glaubens]]
*Jolenta von Bösenbursch (889 - 952)
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*Phelinde von Bösenbursch (1001), Tochter der Edlen von Moosgau und Vögtin des Elenviner Marktes
*Rondradan von Bösenbursch (913 - 952)
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*[[Kos:Korbrandt_von_Bösenbursch|Korbrandt Leuerich von Bösenbursch]] (1005), Ritter, lebt im Kosch
*Odewig von Bösenbursch (932 - 977)
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*[[Alb:Travialin_von_Hohenfels|Travialin von Hohenfels]] (1012), Tochter der Edlen von Moosgau und Ehefrau des Burggrafen von Hohenfels in Albernia
**Pheline von Bösenbursch (956 - 1013) + XXX (956 - 986) und + XXX (962 - 1019), ehemaliges Familienoberhaupt
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*[[Alb:Praihild_von_Bösenbursch|Praihild von Bösenbursch]] (995), Baronin von Gemharsbusch in Albernia
***[[Rahjalin von Bösenbursch]] (980) + Leomar von Bösenbursch (978), Edle von Moosgau, Familienoberhaupt
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*[[Roana_Von_Richtwald|Roana Bilhild Wulfrun von Richtwald]] (996), Halbschwester der Edlen von Moosgau und Ehefrau von [[Firunhard von Richtwald]]
****Jolenta von Bösenbursch (1000) + XXX (999)
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*[[Alb:Gerfrid_von_Bösenbursch|Gerfrid von Bösenbursch]] (998), Cousin der Edlen von Moosgau und regierender Ritter von Erlinau (Baronie Hohenfels) in Albernia
*****[[Gudo von Bösenbursch]] (1016) + Harda von Bösenbursch (1016)
+
*[[Alb:Walburga_von_Bösenbursch|Walburga von Bösenbursch]] (1001), Cousine der Edlen von Moosgau und praiosgeweihte Inquisitionsrätin in Havena
*****Liudger von Bösenbursch (1016)
 
*****Luzia Ingrimma von Bösenbursch (1020)
 
****Phelinde von Bösenbursch (1001), Vögtin des Elenviner Marktes
 
****Hadelin Dernheim (1003 - 1028), war Mitglied der Flussgarde + Borowine Dernheim (1005)
 
*****Dunstan Dernheim (1023)
 
*****Fastrada Dernheim (1025)
 
****Korbrandt Leuerich von Bösenbursch (1005), Ritter, lebt im Kosch
 
****Mafalda Praddel (1008) + Adelmar Praddel (1014)
 
*****Noitburg Praddel (1036)
 
****Travialin von Hohenfels (1012), Hofdame in der Baronie Seshwick/Albernia + Anselm von Hohenfels (1006), Leutnant der Flussgarde, lebt in Hanufer/Albernia
 
***Praiowin von Zweibruckenburg (989) + Fridegard von Zweibruckenburg (998)
 
****Gosbert von Zweibruckenburg (1018)
 
***Praihild von Bösenbursch (995), Baronin von Gemharsbusch in Albernia
 
***Roana Bilhild Wulfrun von Richtwald (996) + Firunhard von Richtwald (976)
 
****Basin von Richtwald (1017), Ritter, Baron von Vairningen durch Heirat + Vea Timerlain (1017), Baronin von Vairningen
 
****Aurea von Richtwald (1018), Ritterin
 
****Wulfrun von Richtwald (1018), Flussgarde + Brun von Gernebruch (1014), Ritter
 
**Gunelde von Bösenbursch (950 - 1001), Botin, + XXX (948 - 1000)
 
***Rahjalieb von Bösenbursch (975 - 1031), Ritterin
 
***Sindegund von Bösenbursch (980 - 1027) + Bernholm von Reussenstein (970), Junker von Reussenstein
 
****Uhlbrand Adelgert von Reussenstein (1000), Ritter, seit dem albernischen Unabhängigkeitskrieg verschollen
 
****Loriann Varaldyn von Reussenstein(1004), Kriegerin, Junkerin von Reussenstein, während des Haffax-Feldzuges verschollen + Ellerdan ui Varaldyn (1006 - 1028), albernischer Krieger
 
*****Maire ni Varaldyn (1027), Scolarin
 
**Praiowin von Bösenbursch (963 - 1010) + XXX (966 - 1009)
 
***Gerfrid von Bösenbursch (998), Ritter im Dienst des Hauses Hohenfels/Albernia
 
****Roana Erlinau (1023), Knappin von Godefric von Tannengrund/Albernia  
 
****Leomar Erlinau (1025), Novize
 
***Walpurga von Bösenbursch (1001), Praiosgeweihte, Inquisitionsrätin, lebt in Havena + Ucurian von Weißendorn (1003), Ritter, lebt in Honingen
 
 
|Freunde_und_Verbuendete= Diverse Kontakte, vor allem in den nordmärkischen Amtsadel, allerdings sind keine "offiziellen" Freundschaften bekannt.
 
|Freunde_und_Verbuendete= Diverse Kontakte, vor allem in den nordmärkischen Amtsadel, allerdings sind keine "offiziellen" Freundschaften bekannt.
 
|Auftreten= Diskret im Hintergrund, hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt
 
|Auftreten= Diskret im Hintergrund, hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt
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Praiowin Bösenbursch war einst Stammvater des Hauses von Bösenbursch. Nachdem die Familie bereits einige Generationen im unteren Staatsdienst gestanden hatte, gelang es ihm als Erstem, Karriere zu machen. Als hoher Beamter wurde er schließlich geadelt und mit dem Edlentum Moosgau belehnt.
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Der Stammvater des Hauses von Bösenbursch war ein gewisser Praiowin Bösenbursch. Nachdem dessen Familie bereits einige Generationen im unteren Staatsdienst gestanden hatte, gelang es ihm als Erstem, Karriere zu machen. Als hoher Beamter wurde er schließlich geadelt und mit dem Edlentum Moosgau belehnt. Warum genau er diese hohe Belohnung erhielt, ist nicht bekannt.
  
Es ist gute Tradition im Hause Bösenbursch, sich eher bedeckt zu halten. Das Familienmotto “Wir Dienen” wird noch immer groß geschrieben. Freunde des Hauses wissen auch zu berichten, wem die von Bösenburschs sich so verpflichtet fühlen: dem Herzogenhaus. Ein großer Teil der Nachkommen des Hauses tritt früher oder später in den Dienst des Herzogtums und zeichnet sich im Allgemeinen durch Gewissenhaftigkeit und Diensteifer aus. Im Umfeld der Familie heißt es, in der Vergangenheit habe dies erheblich dazu beigetragen, dass Titel und Lehen beim Mannfall stets an das erstgeborene Kind weitervergeben wurde.
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Es ist ohnehin gute Tradition im Hause Bösenbursch, sich bedeckt und eher im Hintergrund des höfischen Lebens aufzuhalten. Das Familienmotto “Wir Dienen” wird noch immer groß geschrieben. Man gilt als politisch neutral und will auch möglichst so verstanden werden, mit einer Ausnahme: Der Treue zum Herzogenhaus. Ein auffallend großer Teil der Nachkommen des Hauses tritt früher oder später in irgendeiner Kapazität in den Dienst des Herzogtums. Wer in der Familie Potential für eine Beamtenkarriere hat, soviel ist bekannt, wird gefördert und zu Gewissenhaftigkeit und Diensteifer erzogen. Diese Hingabe hat in der Vergangenheit sicher erheblich dazu beigetragen, dass das Stammlehen Moosgau beim Mannfall stets an das erstgeborene Kind weitervergeben wurde, obwohl es sich um ein nicht erbliches Edlengut handelt.
  
Die absichtliche Zurückhaltung der Familie hatte allerdings auch zur Folge, dass viele Generationen kaum Verbindungen zu anderen Häusern bestanden. Geheiratet wurde oft bürgerlich; viele Geschlechter erkannten das Haus Bösenbursch deshalb lange nicht als ebenbürtig an, was den sozialen Aufstieg zusätzlich behinderte. Seit der Zeit Odewigs von Bösenburschs hat sich diese Situation allerdings gebessert. Die Erhebung Praihild von Bösenburschs zur Baronin in Albernia im Jahre 1030 hob die Familie auch in den Nordmarken aus der Bedeutungslosigkeit, in die sie verschwunden war.
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Die absichtliche Zurückhaltung der Familie hat allerdings auch zur Folge, dass kaum Verbindungen zu anderen Häusern gepflegt werden. Bürgerliche Ehen kommen durchaus vor; viele andere Adelsgeschlechter erkannten das Haus Bösenbursch deshalb lange nicht als ebenbürtig an, was den sozialen Aufstieg zusätzlich behinderte. Seit 950 BF hat sich diese Situation allerdings allmählich gebessert. Die Erhebung Praihild von Bösenburschs zur Baronin in Albernia im Jahre 1030 hob die Familie auch in den Nordmarken endgültig aus der Bedeutungslosigkeit.
  
Heute kennt man das Haus von Bösenbursch als alteingesessenes Isenhager Ministerialengeschlecht, dessen Wohlstand relativ bescheiden ist und das überdurchschnittlich viele Töchter hervorbringt. Familienangehörige erhalten über diverse Verbindungen meist einen Posten in der Verwaltung und arbeiten üblicherweise bis an ihr Lebensende im Staatsdienst. Daher lebt der überwiegende Großteil der Familie nahe der Dienststellen in Elenvina, Albenhus oder anderen Städten. Im Stammlehen des Nordmärker Zweiges wohnen in der Regel nur die aktuellen Edlen von Moosgau.
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Heute kennt man das Haus Bösenbursch als alteingesessene Isenhager Ministerialen, deren betont bescheidenes und blasses Auftreten oft Gleichgültigkeit oder sogar Misstrauen hervorruft: Wer sie kennt, ignoriert sie, manche werden aber nicht müde, über die Dinge zu schwatzen, die angeblich (oder auch nicht) hinter verschlossenen Türen stattfinden. Der Großteil der Familie lebt in Elenvina oder anderen nordmärkischen und albernischen Städten verstreut. Im Stammlehen des Nordmärker Zweiges wohnen in der Regel nur die aktuellen Edlen von Moosgau, da das kleine Edlengut viel mehr Adlige überhaupt nicht tragen könnte.
  
Hauptgottheit des Hauses von Bösenbursch ist selbstverständlich Praios. Dies jedoch weniger wegen des eigenen Standes, sondern der ausgeprägten Rechtskenntnis vieler Familienmitglieder. Vorschriften aller Art und ihre genaue Befolgung sind für sie der Inbegriff des praiosgefälligen Lebens. Dabei halten sie sich streng an die teleologische Auslegung von Paragraphen: entscheidend ist für sie nicht der Wortlaut, sondern der Sinn und Zweck der Vorschrift. Freilich ist dies bei Gesetzen, die von Adligen erlassen werden, allzu häufig die Benachteiligung der unteren Stände; eine Tatsache, die die dienstbeflissenen Beamtenseelen meist übersehen.
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Hauptgottheit des Hauses ist Praios. Dies ist weniger dem eigenen Stand, sondern vielmehr der (berufsbedingt) oft sehr ausgeprägten Rechtskenntnis vieler Familienmitglieder geschuldet. Es gehört zum guten Ton, bei Familienfeiern zu jedem aktuellen Thema eine fundierte Rechtsmeinung zu haben und diese -erschöpfend- auszudiskutieren. Die Härte, Vehemenz und Ausdauer, mit der die Bösenburschs über die banalsten Themen disputieren können, ist für Eingeheiratete oft ein Schock, und es überrascht kaum, dass das Haus Bösenbursch innerlich als zutiefst zerstritten gilt.
  
Unter Freunden und Bekannten gilt die Familie als sehr fromm, sparsam und die Kinder durchweg als wohlerzogen. Gegner, etwa die zahlreichen abgewiesene Bittsteller, kennen sie jedoch als hartherzige und kleinkarierte Bürokraten, die den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben und denen es einmal jemand so richtig zeigen sollte. Kollegen und Vorgesetzte hingegen freuen sich stets, wenn ein von Bösenbursch in ihr Referat versetzt wird- einfacher kann man seine Akten fast gar nicht loswerden. Innerhalb der Familie ist trotz des ordentlichen Auftritts der Zusammenhalt außerordentlich gering. Viele verstreute Familienzweige und Ressentiments machen die Familienführung momentan zu einem steten Krampf.
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Unter Freunden und Bekannten gelten einzelne Angehörige des Hauses oft als fromm, sparsam und höflich. Gegner, etwa die zahlreichen abgewiesene Bittsteller der nordmärker Amtsstuben, kennen sie jedoch als hartherzige und kleinkarierte Bürokraten, die den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben und denen es einmal jemand so richtig zeigen sollte. Kollegen und Vorgesetzte hingegen freuen sich stets, wenn ein von Bösenbursch in ihr Referat versetzt wird- einfacher kann man seine Akten fast gar nicht loswerden.
  
Die von Bösenburschs sind keineswegs naiv oder ungefährlich, auch wenn sie weniger Krieger hervorgebracht haben als die meisten anderen Nordmärker Geschlechter. Schließlich gehören zur Juristerei auch ordentliche Portionen Verstand und Einsatzbereitschaft. Wehe also dem, der einen von Bösenbursch verärgert! In den Archiven von Grafschaft, Herzogtum und Reich liegt so manches dunkle Geheimnis verborgen, das nur deshalb noch nicht gefunden wurde, weil niemand genauer nachgeschaut hat. Eins ist jedoch sicher: Über eine gewisse Familie findet sich dort kein einziges belastendendes Dokument...
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Die Familie ist bei aller Zurückhaltung und allem Mangel an Waffenvolk keineswegs ungefährlich. Der Zugriff auf so manches Archiv und die Kontakte in viele Behörden und Baronien bieten einen wahren Blumenstrauß an Möglichkeiten, sollte es sich jemand mit ihnen verscherzen. In mancher Amtsstube liegt schließlich ein dunkle Geheimnis verborgen, das nur deshalb noch nicht gefunden wurde, weil niemand genauer nachgeschaut hat. Eins ist jedoch sicher: Über eine gewisse Familie findet sich kein einziges belastendendes Dokument...

Version vom 28. Oktober 2021, 20:45 Uhr

Volkes Stimme: Ach, die! Nee, kenn' ich nur dienstlich. Wieso?

Wappen/-beschreibung: Im Schildhaupt Pfahlfeh, darunter auf Silber ein blauer Turm

Wappen Haus Boesenbursch.png

Wahlspruch: Wir dienen

Hauptgottheit: Praios

Herkunft: Elenvina

Besonderheiten: Ministerialengeschlecht aus Elenvina, überwiegend streng herzogentreu

Bedeutende Ahnen: Keine

Stammsitz: Edlengut Moosgau, Baronie Eisenstein

Verbreitung: Nordmarken, Albernia

Oberhaupt: Rahjalin von Bösenbursch, Edle von Moosgau

Zusammenhalt: Zerstritten

Einfluss: Gering

Bedeutende Angehörige:

Freunde & Verbündete: Diverse Kontakte, vor allem in den nordmärkischen Amtsadel, allerdings sind keine "offiziellen" Freundschaften bekannt.

Auftreten: Diskret im Hintergrund, hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt

Briefspiel: bespielt/Weynard

Quelle(n):

Der Stammvater des Hauses von Bösenbursch war ein gewisser Praiowin Bösenbursch. Nachdem dessen Familie bereits einige Generationen im unteren Staatsdienst gestanden hatte, gelang es ihm als Erstem, Karriere zu machen. Als hoher Beamter wurde er schließlich geadelt und mit dem Edlentum Moosgau belehnt. Warum genau er diese hohe Belohnung erhielt, ist nicht bekannt.

Es ist ohnehin gute Tradition im Hause Bösenbursch, sich bedeckt und eher im Hintergrund des höfischen Lebens aufzuhalten. Das Familienmotto “Wir Dienen” wird noch immer groß geschrieben. Man gilt als politisch neutral und will auch möglichst so verstanden werden, mit einer Ausnahme: Der Treue zum Herzogenhaus. Ein auffallend großer Teil der Nachkommen des Hauses tritt früher oder später in irgendeiner Kapazität in den Dienst des Herzogtums. Wer in der Familie Potential für eine Beamtenkarriere hat, soviel ist bekannt, wird gefördert und zu Gewissenhaftigkeit und Diensteifer erzogen. Diese Hingabe hat in der Vergangenheit sicher erheblich dazu beigetragen, dass das Stammlehen Moosgau beim Mannfall stets an das erstgeborene Kind weitervergeben wurde, obwohl es sich um ein nicht erbliches Edlengut handelt.

Die absichtliche Zurückhaltung der Familie hat allerdings auch zur Folge, dass kaum Verbindungen zu anderen Häusern gepflegt werden. Bürgerliche Ehen kommen durchaus vor; viele andere Adelsgeschlechter erkannten das Haus Bösenbursch deshalb lange nicht als ebenbürtig an, was den sozialen Aufstieg zusätzlich behinderte. Seit 950 BF hat sich diese Situation allerdings allmählich gebessert. Die Erhebung Praihild von Bösenburschs zur Baronin in Albernia im Jahre 1030 hob die Familie auch in den Nordmarken endgültig aus der Bedeutungslosigkeit.

Heute kennt man das Haus Bösenbursch als alteingesessene Isenhager Ministerialen, deren betont bescheidenes und blasses Auftreten oft Gleichgültigkeit oder sogar Misstrauen hervorruft: Wer sie kennt, ignoriert sie, manche werden aber nicht müde, über die Dinge zu schwatzen, die angeblich (oder auch nicht) hinter verschlossenen Türen stattfinden. Der Großteil der Familie lebt in Elenvina oder anderen nordmärkischen und albernischen Städten verstreut. Im Stammlehen des Nordmärker Zweiges wohnen in der Regel nur die aktuellen Edlen von Moosgau, da das kleine Edlengut viel mehr Adlige überhaupt nicht tragen könnte.

Hauptgottheit des Hauses ist Praios. Dies ist weniger dem eigenen Stand, sondern vielmehr der (berufsbedingt) oft sehr ausgeprägten Rechtskenntnis vieler Familienmitglieder geschuldet. Es gehört zum guten Ton, bei Familienfeiern zu jedem aktuellen Thema eine fundierte Rechtsmeinung zu haben und diese -erschöpfend- auszudiskutieren. Die Härte, Vehemenz und Ausdauer, mit der die Bösenburschs über die banalsten Themen disputieren können, ist für Eingeheiratete oft ein Schock, und es überrascht kaum, dass das Haus Bösenbursch innerlich als zutiefst zerstritten gilt.

Unter Freunden und Bekannten gelten einzelne Angehörige des Hauses oft als fromm, sparsam und höflich. Gegner, etwa die zahlreichen abgewiesene Bittsteller der nordmärker Amtsstuben, kennen sie jedoch als hartherzige und kleinkarierte Bürokraten, die den Bezug zur Wirklichkeit verloren haben und denen es einmal jemand so richtig zeigen sollte. Kollegen und Vorgesetzte hingegen freuen sich stets, wenn ein von Bösenbursch in ihr Referat versetzt wird- einfacher kann man seine Akten fast gar nicht loswerden.

Die Familie ist bei aller Zurückhaltung und allem Mangel an Waffenvolk keineswegs ungefährlich. Der Zugriff auf so manches Archiv und die Kontakte in viele Behörden und Baronien bieten einen wahren Blumenstrauß an Möglichkeiten, sollte es sich jemand mit ihnen verscherzen. In mancher Amtsstube liegt schließlich ein dunkle Geheimnis verborgen, das nur deshalb noch nicht gefunden wurde, weil niemand genauer nachgeschaut hat. Eins ist jedoch sicher: Über eine gewisse Familie findet sich kein einziges belastendendes Dokument...