Gudo von Bösenbursch

Gudo von Bösenbursch

Wappen Bösenbursch © S.Arenas

Wappen Bösenbursch © S.Arenas
Wappen: Im Schildhaupt Pfahlfeh, darunter auf Silber ein blauer Turm

 
Titel: Keiner
Anrede: Hoher Herr
Lehen: De facto Edlengut Moosgau
Dient: Edle von Moosgau
 
Person
Profession: Beamter
Hauptgott: Praios, insbesondere Urischar
Tsatag: 25. Rahja 1016 BF
Boronstag: 23. Peraine 1043 BF
Alter (im Jahr 1045): 29
Kurzcharakteristik: Humorlos, stoisch und ernst
Familie
Haus: Haus Bösenbursch
Eltern: Jolenta von Bösenbursch, Nerek von Baldurstolz
Verheiratet: Himiltrud von Bösenbursch
Kinder: Keine
Wohnort: Elenvina
Geburtsort: Alt-Krapohl
Kurzbeschreibung des Gutes:
Aussehen
Größe: 89 Finger
Haar: Dunkelbraun
Augen: Braun
Besonderheiten: Leichtes Wohlstandsbäuchlein
Politisch
Einfluss: Hinlänglich
Finanzkraft: Hinlänglich
Orden/Gruppen: Keine
Status
Betreuer: Weynard
Stand: 1045

Beschreibung

Gudo von Bösenbursch wurde, wie die meisten Angehörigen der Bösenburscher Hauptlinie, in Moosgau im Ort Alt-Krapohl geboren. Während seiner frühen Kindheit entfalteten sich allerhand epische Ereignisse in Aventurien, von deren Signifikanz er erst viele Jahre später erfahren sollte. Seine Heimat Moosgau blieb fast gänzlich unberührt von der Borbaradkrise, den Spannungen mit dem Horasreich und dem Jahr des Feuers. Kaum eine Handvoll Einwohner zogen gen Osten und etwaige Flüchtlinge aus Tobrien verpassten den unscheinbaren Weg in das abgelegene Lehen völlig. Auch der Albernia-Normarken-Konflikt hatte wenig Einfluss auf den kleinen Ort im Wald, in dem Gudo inzwischen von seiner Familie unterrichtet wurde. Der Tod seines Onkels Hadelin 1028 BF war der einzige Berührungspunkt mit dem Krieg. So blieb der älteste Enkel der Edlen einerseits fast völlig verschont von den Wirrungen und Leiden seiner Zeit; andererseits wuchs er auch völlig abgeschottet von der Realität auf.

Eine praiosgefällige Erziehung und Ausbildung im beschaulichen, geradezu unveränderlichen Moosgau unter einer zunehmend verbitterten Großmutter ließen an Gudo sichtbare Spuren zurück. Das seinerzeit unbedeutende Edlengeschlecht veranstaltete einen Heidenaufwand um ihn, nachdem es im Jahr 1025 zum Bruch zwischen seiner Mutter Jolenta von Bösenbursch und seiner Großmutter Rahjalin von Bösenbursch gekommen war. Damals erschien es undenkbar, dass Jolenta einmal das Erbe ihrer Mutter antreten würde, sodass man ihn mit aller Sorgfalt darauf vorbereitete, einmal dem Baron von Eisenstein als nächster Edler Moosgau vorgeschlagen zu werden. Im Zuge dessen wurde der Jungadelige noch mehr als bisher vom Alltag der Gemeinen in Alt-Krapohl isoliert und entrückt. Als Gudo schließlich 1035 BF seinen Dienst in der nordmärkischen Kanzlei antrat, war er zwar auf seine Amtsführung in der Verwaltung bestens vorbereitet, mitnichten aber auf den Umgang mit seinen Mitmenschen.

Gudo war schnell als fähiger und gerissener Rechtsgelehrter bekannt, der es verstand, mit allerlei juristischen Winkelzügen stets das Beste für seine Seite herauszuholen, und zwar ganz gleich, ob es sich dabei um eine interne oder externe Angelegenheit der Behörden handelte und wem er dabei auf die Füße treten musste. Im Zuge dessen machte er sich jedoch auch allerlei Feinde. Sein humorloses, kompromissloses und selbstgefälliges Auftreten bei Streitigkeiten verhinderte nachhaltig jeden nennenswerten beruflichen Aufstieg. Unter seinen Kollegen war Gudo wegen seiner penetranten Rechthaberei unbeliebt und die (meist abgelehnten) Bittsteller, mit denen er zu tun hatte, beschreiben ihn höflich als "bedauernswerten jungen Mann, dem trotz seiner wenigen Lenze schon der verstaubte Bürokrat aus den Augen schielt."

Die Ermordung Hartuwal Gorwins 1038 BF nahm den herzogentreuen Adligen schwer mit. Gudo hatte sich den Herzog stets zum heimlichen Vorbild genommen, nahm selbst den Tobrienfeldzug vergleichsweise schulterzuckend hin und bezeichnete den Tod Hartuwals als "die größte Tragödie der Nordmarken in der jüngeren Zeit."

Familie

Zur Überraschung von genau niemandem dauerte es lange Zeit, bis Gudo schließlich im Travia 1038 BF seine Frau Himiltrud von Bösenbursch, eine Tochter des Hauses Rechklamm ehelichte. Beide hatten sich dienstlich kennen gelernt und waren durch die Vermittlung ihrer Großeltern Rahjalin von Bösenbursch und Noitburg von Rechklamm zusammengekommen. Das Paar beschrieb die Ehe üblicherweise als "auf gegenseitiger Vertrautheit beruhende Partnerschaft", ein an sich schon bemerkenswert unrahjanischer Ausdruck. Himiltrud wurde zumindest anfangs eher dafür bedauert, mit einem "derart kaltherzigen Bürokraten" geheiratet zu haben. Tatsächliche Einzelheiten der Beziehung sind jedoch öffentlich kaum verfügbar; die Ehe scheint aber irgendwie funktioniert zu haben. Unter Elenviner Ministerialen ist zumindest bekannt, dass Himiltrud im Fälschungsskandal um ihre Mentorin durch Assoziation politischen Schaden genommen hatte. Dies schien Gudo jedoch mitnichten gestört zu haben, ganz im Gegenteil, er tat seinerzeit sein Möglichstes, um ihr durch diese Krise zu helfen. Er reagierte in höchstem Maße allergisch auf jede Anspielung, Himiltrud sei in die Machenschaften ihrer Großcousine verwickelt gewesen.

Im Bösenburscher Familienzwist stand Gudo erklärtermaßen auf der Seite seiner Großeltern. Seine Mutter hatte er zum Zeitpunkt seines Todes seit Jahren nicht mehr persönlich getroffen und die Gegenwart seines Zwillingsbruders ertrug er nach eigenen Angaben mehr als alles andere. Nichtsdestotrotz erschien er regelmäßig zu Familienfeiern und hatte den Dialog mit den meisten entfremdeten Verwandten de facto nie aufgegeben, sei es auch nur, um schriftliche Ressentiments auszutauschen.

Jüngste Ereignisse

Gudo verkörperte die Ideale seiner Familie: fleißig, verständig und dienstbeflissen tat er seine Arbeit in der herzöglichen Finanzverwaltung. Er war der Meinung, dass die Gesetze des Adels unumstößlich sind und bedauerte, dass nicht für jede Eventualität eine Vorschrift besteht. Gudo verehrte das Haus Vom großen Fluss und war stolz auf den Titel seiner Familie - selbst, wenn es nur ein kleines Edlengut war. Seine greise Großmutter Rahjalin bestimmte ihn immer öfter zu ihrem Vertreter für alle möglichen Aufgaben und Funktionen. Diese nahm er wahr, rang aber zusehends mit der Notwendigkeit, sich unter Seinesgleichen (also beim Adel) nicht genauso rechthaberisch zu gebärden wie auf dem Amt.

Seit 1040 hatte sich Gudos Lebensmittelpunkt zunehmend von Elenvina nach Moosgau verschoben; sogar so sehr, dass er sich kompliziertere Akten schlicht per Boten nach Moosgau liefern ließ, eine teure Extravaganz auf Kosten der Behörde, die ihm seine Vorgesetzten wohl nur aufgrund seiner langjährigen Arbeit (und, wie manche meinten, wohl auch aus Angst vor einem handfesten dienstrechtlichen Disput mit Gudo) durchgehen ließen. Insbesondere widmete er sich endlich der regelmäßigen Nahrungsknappheit in Moosgau, die das Edlengut seit längerem geplagt hatte.

Werdegang

1016
Geburt in Moosgau (Baronie Eisenstein, Isenhag, Nordmarken).
1030
Beginn der Ausbildung zum Rechtsgelehrten in Elenvina.
1036
Abschluss der Ausbildung, Beginn der Tätigkeit für die herzögliche Verwaltung.
1040
Winter: Firungefällige Pilgerreise zum Ifirnschrein in der Baronie Schwertleihe, um sich vor Rajodan von Keyserring auf Eisenstein als würdiger Nachfolger seiner Großmutter zu beweisen.
1041
Peraine: Zu Gast in Rickenbach anlässlich der Heirat von Ira von Plötzbogen und Lupius von Schellenberg.
Travia: Anwesend beim Hoftag zu Elenvina. MI: Gudo war anlässlich des Hoftags 1041 zusammen mit einigen anderen Adligen daran beteiligt, die versteinerte Herzogentochter Ilara zu heilen. Die Einzelheiten behielt er aus unbedingter Loyalität zum Herzogenhaus für sich.
Peraine: Auftrag zur Schaffung einer Schneise durch den Krähenwald in Moosgau, um die Erdesch-Ebene urbar zu machen und die Lebensmittelversorgung des Lehens zu verbessern.
1043
Peraine: Räuberhatz in Moosgau auf Weisung des Barons der Baronie Eisenstein. Gudo begleitet die Jäger als Ortskundiger und wird dabei durch eine Schwarzfee tödlich verwundet, als er gefangengesetzte Banditenkinder vor dem plötzlich auftauchenden Wesen ungerüstet und nur mit einem Dolch bewaffnet schützen will. Er stirbt am 23. Peraine nach schwerem Wundfieber und wird am 29. Peraine in Moosgau beigesetzt.

Geschichte

Verwandtschaft: Rahjalin von Bösenbursch, Edle von Moosgau (Großmutter), Praihild von Bösenbursch, Baronin von Gemharsbusch (Nahe Verwandte)

Herausragende Ahnen:

Verbündete:

Feinde: Liudger von Bösenbursch, Zwillingsbruder (Hassliebe, religiöse Differenzen)

Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger

Volkes Stimme:

  • 'Ein Beamter, wie er im Buche steht. Schade drum.'
  • 'Bösenbursch? Fangt doch nicht schon wieder von dem an! Wenn ich nur an die letzte Dienstbesprechung denke, werde ich schon wieder aggressiv!'
  • 'Weiß der Geier, wie die Rechklamm mit dem klarkommt...!'

Zitate:

  • 'Ach, das? Ja, natürlich, sofort… lasst mich nur eben diesen Fall abschließen.'
  • 'Das ist so leider nicht ganz korrekt. Der Ausführungserlass schreibt vor…'
  • 'Name? Geburtsort? Anliegen?'

Stärken: Ausgeprägtes Rechtsempfinden; gute Manieren; ruhig, aber bestimmt; fleißig

Schwächen: Theoretiker; unflexibel; leicht arrogant; volksfern

Herausragende Eigenschaften: Intuition

Herausragende Talente: Rechtskunde

Meisterinformationen

Gudo war anlässlich des Hoftags 1041 zusammen mit einigen anderen Adligen daran beteiligt, die scheinbar versteinerte Herzogentochter Ilara zu heilen. Die Einzelheiten behielt er aus unbedingter Loyalität zum Herzogenhaus für sich.

Offizielle Quellen