Vieskar Concabella NKK2017

Die Jungfernfahrt der Concabella

Von der Nichtankunft der 'Concabella'

Bevor die Gäste des Herzogs in die Herzogenfeste einzogen, konnte ich noch einen der Reisenden für einige erhellenden Worte erhaschen. Vieskar von Sturmfels-Maurenbrecher, hoher Bruder aus dem Tempel der Herrin TRAvia in Albenhus, war mit auf der Jungfernfahrt und ließ mich Teil haben an den Schrecknissen und Entbehrungen der vergangenen Tage:
„Die Abreise und das Fest am ersten Abend waren noch hocherfreulich. Der Kapitän hatte sich und das Schiff durch den EFFerdgeweihten taufen lassen und wir begossen das Ereignis entsprechend angemessen. Auch gab die Herzogengemahlin die Losung für die nächsten Monde aus: Die jungen unvermählten Nordmärker sollten sich an ihre Pflichten für das Land erinnern und traviagefällige Bünde eingehen. Denn die Reihen der tapferen Ritterinnen und Ritter sind durch den unsäglichen Feldzug gen Mendena ausgedünnt und müssen aufgefüllt werden. Diese Aufgabe nahm ich mir sogleich zu Herzen, und, unter uns, eventuell kannst Du in Bälde über eine Hochzeit aus dem Umfeld Ihrer Hoheit berichten. Doch ich schweife ab, ich werde mich kurzfassen, denn ich stinke wie ein havener Gossenjunge im Sommer und sehne mich nach einem Bad und einem Dankgebet an meine Herrin. Am nächsten Tag sollte sodann ein Opfer für den Flussvater erbracht werden. Doch in der Rangelei, die besagter EFFerdgeweihter lostrat und auch ich, leider und zu meinem Bedauern, nicht vollends verhindern konnte, ist der Kapitän plötzlich zu Staub zerfallen! Mein Junge, stell Dir die Aufregung vor! Dann flüchtete auch noch die Besatzung und wir waren alleine, das Ankertau wurde im Tumult durchgeschnitten und wir trieben hilflos auf die Opferschlucht zu. Von der Durchfahrt weiß ich nicht mehr viel, nur dass ich den Segen der Herrin TRAvia auf den Herrn von Sterz herabgefleht habe. Denn der hat das Steuer übernommen und uns, den ZWÖLFEN und TRAvia voran, lebend hindurchgebracht. Auch dem Sigi – ähm, verzeih, ich meine Ritter Sigiswolf von und zu Flusswacht, ein guter Freund meines Cousins, des Barons von Hlûtharswacht, ist unser Leben zu verdanken. Er übernahm die Reparaturen am Schiff, ohne die wir es nicht geschafft hätten.
Ja, und dann waren wir durch und da lag diese Geisterinsel vor uns. Ich stimmte natürlich zuerst ein Dankgebet für die göttergegebene Durchfahrt an. Doch dann, der nächste Schreck. Ivetta von Leihenhof, Hohepriesterin der PERaine aus dem Kloster Storchengarten – ähm, darf ich ihr an dieser Stelle meinen Dank aussprechen? Ja? Toll, also, liebe Ivetta, ich danke Dir tausendfach für Deine gütigen und aufmunternden Worte. Du warst es, die mir meinen Sinn im Leben und meinem Handeln für meine gütige Mutter wieder ins rechte Licht gerückt haben. Ich werde Dir das nie vergessen.
Doch zurück. Die gute Frau Ivetta war also schon im Trubel vor der Opferschlucht über Bord gegangen und in den Fluten des Großen Flusses verschwunden. Doch am Strand der Insel fanden wir sie wieder, doch ohne Erinnerung! Diese Hauptfrau, Iseweine glaube ich, hat dann das Kommando übernommen und mir, der guten Ritterin Ira von Plötzbogen samt Knappen Ado, Ritterin Frederun und noch einem, den ich aber vergessen habe, den Auftrag erteilt, einen Weg zu finden das Gedächtnis der guten Ivetta wieder genesen zu lassen. Ivetta wusste nur noch, dass sie von einem Wesen von unter den Wellen gerettet wurde, also mussten wir einen Weg hinab finden, wohl in des Flussvaters Reich. Zum Glück erinnerte ich mich an ein Märchen, wie hierzulande ein Graf einen Streit der Welten über und unter dem Wasser beilegen konnte. Also suchten wir in einer alten Burgruine nach einem Portal und, mein Junge, glaube es oder nicht, wir fanden es! Ich gab dann den Ehering meiner im Mendenafeldzug verstorbenen Ehefrau Lieska als Gabe, und das Portal ließ uns ein in das Reich des Flussvaters! Dort durften wir sogar vor dem König unter den Wellen vorsprechen und uns auf die Suche nach der Erinnerung Ivettas machen. Wir erlebten dort wundersames, ja unglaubliches zugleich, gerieten sogar in eine Rauferei mit einem Feenwesen aus dunklen Tiefen. Schlussendlich konnten wir die Erinnerung Ivettas bergen und rechtzeitig zurück an die Oberfläche kehren. Doch ich muss sagen, meinen Kessel trug ich da unten wesentlich leichter als hier oben *lacht und klopft sich auf den stattlich umfangreichen Bauch*
Dank der zurückgekehrten Erinnerung wussten wir uns gegen die Wesen, die sich unter uns geschlichen hatten, zu erwehren. Stell Dir vor, das waren leibhaftige Vampire mein Junge! Sie hatten auch den Wein vergiftet und mein geschätzter Freund, Rahjan Bader, der zwar völlig verdrehte Ansichten über das Zusammensein von Mann und Frau hat, aber ansonsten ganz in Ordnung ist, und der gute Aushilfskapitän von Sterz wurden zu einer Art Fastvampir. Mit Hilfe eines PERaineheiligen Rituals, an das sich Hochwürden Ivetta erinnerte und meinem Beistand im Namen der vergebenden Herrin TRAvia konnten wir die Seelen der beiden Verdammten retten und zurück ins Licht holen! HEILIG HEILIG HEILIG! sind die Gnaden der milden Göttinnen. Doch vorher offenbarte sich die wahre Bedrohung für unser aller Leben und insbesondere das der guten Hoheit, unserer Mutter der Nordmarken, Concabella. Die alte von Mersingen aus Weidleth selbst war ein Vampir und bedrohte das Leben unserer Herzogengemahlin! Zwar versuchte ich sie noch mit einem RONdraheiligen Schutzkreis wider das Jenseitige zu bannen, doch sie sprang in die Fluten. Leider wissen wir nicht, ob sie noch lebt oder der Herr EFFerd ihrem unheiligen Treiben ein Ende bereiten konnte.
Tja, und dann rettete uns der Rote Jast, die Geißel des Flusses, mit seiner goldgierigen Meute und brachte uns nach Elenvina. Teuer hat er sich diesen Dienst bezahlen lassen, und ich glaube der Hauptfrau Iseweine platzte schier der Kragen, dass sie ihn nicht einfach niederstechen durfte. Sie hatten die Waffen schon gezückt und umtanzten einander wie zwei geile Gockel, aber dank der gütigen Mutter Travia kam es nicht zu einem Blutvergießen. Schlimm wäre das ausgegangen mein Junge. Das war dann auch alles, und ich gehe jetzt ein Bad nehmen.“

Meine lieben Leser, ich lasse diese Worte zunächst einmal wirken. Sobald mir mehr Informationen aus dem Herzogenhaus vorliegen, vor allem zur Pfalzgräfin Yolande von Mersingen und ihre Untaten, werde ich erneut die Feder spitzen. Ein Hoch auf Ihre Hoheit Concabella, Mutter der Nordmarken und auf die künftige Prinzessin unserer Lande am Großen Fluss! --- Kategorie: Briefspielgeschichte