TvN03 Anmeldungen Turnier

Meldung zum Turnier (ab dem 18. Ingerimm 1045)

In Dunkelweg gibt es mehrere Treppenstiegen, die weit unter das schwarz gefärbte Kopfsteinpflaster führen, hinein jeweils in die Außenbereiche von ehemals lange verlassen stehenden Klanhallen, welche im Jahr 1042 BF zum Kor- Tempel Senaloschs umgebaut wurden.
Der im Glauben der Angroschim als Sohn des Angrosch und der Rondra geltende Halbgott hat dort ein neues Heiligtum erhalten, welches in seinem Zentrum eine große oktogonale Halle mit hoher Decke besitzt. Von großen Feuerschalen beleuchtet, wirkt das Allerheiligste und der sich im Zentrum stehende Altar beeindruckend auf die Besucher. Als Kriegsdenkmal, in Erinnerung an die vielen, tapferen Zwerge angelegt, die während des Haffax-Feldzuges ihr Leben gaben, bildet der kolossale, metallische Kubus mit seinen nahezu unzähligen Namensplaketten, das Herzstück des Tempels.
Die oberhalb der vier, oberen Ecken angebrachten Abbilder von Mantikoren, welche auf den Hinterbeinen zum Sprung erhoben, über die Grundfläche des Kubus hinausragend angebracht waren, erschienen im flackernden Licht besonders einschüchternd mit ihren blitzenden Tatzen, ihren Reißzähnen und den rubinrot leuchtenden Augen.
Vor jenem Kubus und unterhalb zweier dieser, schaurigen Abbilder, warteten an jenem Tag Metenax ‘Einhand’, der Geweihte des Tempels der Bestie der immerwährenden Dunkelheit, flankiert vom Dwarosch, Sohn des Dwalin, welcher in Senalosch nur Schlicht Oberst genannt wird. Ebenso empfingen dort zwei Diener der Leuin, namentlich Eberwulf Donnerschlag, sowie Gelon Adlerkralle von Adlerstein diejenigen, die sich zum Turnier anmelden wollten.
Berechtigt am Turnier teilzunehmen waren alle Männer und Frauen, die entweder einen Kriegerbrief besaßen oder eine gesiegelte Urkunde vorlegen konnten, die sie als Ritter auswiesen, so erklärten sie es bereitwillig jedem, der es wissen wollte. Zugelassen wurden aber auch andere Professionen, wie Soldaten, Söldner oder Gardisten, die anhand von Papieren belegen konnten, dass sie regulär unter Waffen standen. Und die Anmeldegebühr von nur zwei Silber lud viele Neugierige dazu ein, ihr Glück zu versuchen.
Bisher war Segil nicht fündig geworden, als er sich durch Zufall jedoch zur Anmeldung zum Turnier verlief, freute er sich, ein bekanntes Gesicht wiederzusehen. “Eberwulf, was sucht Ihr den hier?” rief er begeistert.
“Was suchst du denn hier?”, fragte der Geweihte der Leuin verwundert. “Bist du hier um am Turnier teilzunehmen?”
“Turnier? Also, da sage ich nicht nein.”
Der etwas verwunderte Blick des Geweihten war dabei kaum verwunderlich, dennoch gab sich Eberwulf Donnerschlag routiniert genug, um sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. “Der Kampf mit der Einhandwaffe und Schild, Kampf mit Zweihandwaffen, Wettschießen mit Wurfwaffen und Schußwaffen, Ringen und Widderreiten.” Zumindest letzteres stellte ihn noch immer vor Fragen. “Das ist ja Großartig! Ich mache alles.”

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Gemeinsam traten Otgar von Salmfang und Liafwin von Fadersberg vor die Turnierrichter. “Ich denke, ich werde mich nur im Kampf mit der Einhandwaffe versuchen.”, äußerte sich der Baron soeben gegenüber seinem Begleiter. Da erkannte Eberwulf erneut ein bekanntes Gesicht unter den teilnahmewilligen.
“Otgar oder soll ich sagen Wohlgeboren. Es freut mich, dich wieder zu sehen, an welchen Disziplinen wollt ihr den mitwirken?”
“Nun, als erstes denke ich, könnt Ihr seine Hochgeboren für die Einhandwaffen anmelden. Ich werde mich darüber hinaus noch bei den Schußwaffen und im Ringen versuchen.”

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Ein später Dank

Langsam und bedächtig schritt Wunnemar um das imposante Kriegsdenkmal im Allerheiligsten des Tempels der Bestie der immerwährenden Dunkelheit. Ungläubig hatte er den Kopf über diesen Namen geschüttelt, als er ihn zum ersten Mal vernommen hatte, doch die Zwerge sahen in dem unbarmherzigen Sohn Rondras etwas anders, als die Menschen es taten. Es war falsch alles nach ihren, nach menschlichen Maßstäben zu beurteilen. Dies war es, was zu Vorurteilen führte. Für die Zwerge war ER der Sohn Angroschs, ihres Schöpfergottes und der der Sturmherrin. Der karfunkelherzige Fuldigor hatte damit selbstverständlich nichts zu tun, denn der geflügelte Tod war der Erbfeind der Kinder Angroschs.
Zum wiederholten Male legte der Rabenmärker den Kopf in den Nacken, um an den unzähligen Metallplättchen mit in Rogolan eingravierten Namen hinauf zur Spitze des Kubus zu schauen, welcher den Altar und gleichzeitig die Erinnerungsstätte an die Gefallenen des Haffax- Feldzug bildete. Die vier Mantikorfiguren an den Ecken wirkten im flackernden Schein der Feuerschalen in den Spitzen des Oktogons des Gewölbes lebendig- ja, wie leibhaftige Bestien mit leuchtend roten Rubinaugen, scharfen Reißzähnen und zum Stoß erhobenen Skorpionsstacheln.
Wunnemar hatte sich nie viel mit dem Kor-Glauben, noch weniger mit dessen Kirche auseinandergesetzt, da ihm die Aspekte des Donnernden Himmelsreiters fremd waren. Mehr noch, Kampfeslust, -rausch, Gnadenlosigkeit und im allgemeinen Zerstörung, die Rondras Sohn zugeschrieben wurden, waren nichts, was er als erstrebenswert erachtete. Sie standen eher konträr zu seinem Charakter. Und doch, die Kirche des Kor gewann an Bedeutung, nicht nur hier in Senalosch, sondern auch an anderen Orten des Kontinets, wie dem Bornland, wo die ausgerufene Auserwählte des Kor Leudara von Firunen, eine ehemalige Rondra- Priesterin, Gefolgsleute und Gläubige um sich scharte. Fast konnte man meinen, dass die ‘Schwäche’ der Kirche der Sturmleuin, welche unter den vielen Kriegsjahren gelitten und an Stärke eingebüßt hatte, ihren Sohn beflügelte. Oder lag es daran, dass das Rittertum in vielen Ecken des Kontinents an Bedeutung verlor, ja dass Tugendhaftigkeit, Ehre und Treue an Bedeutung verloren angesichts von zunehmendem Soldaten- und Söldnertum? Sicher gäbe es hierzu differierende Meinungen, wenn es nach dem Klerikus der beiden Gottheiten ging.
Diese weitschweifenden Gedanke bei Seite wischend, da der Baron von Tälerort erkannte, dass die anderen Gäste des Tempels, die wie er gekommen waren sich zum Turnier einzuschreiben, in Begriff waren, das Oktogon zu verlassen, trat Wunnemar an den Tisch, hinter dem zwei Angroschim und zwei Menschen saßen.
“Oberst Dwarosch, eure Gnaden”, nickte der Rabenmärker den vier so unterschiedlichen Männern nacheinander zu.
Da waren auf der einen Seite der Sohn des Dwalin, ein großgewachsener, bulliger Angroscho mit einem graumelierten Bart und stechend schwarzen Augen in einer prächtigen Vollkettenrüstung aus Zwergensilber. An der Seite des weithin schlicht als Oberst bekannten Zwergen saß Metenax ‘Einhand’, der Priester des Tempels der Bestie der Immerwährenden Dunkelheit.
Der Angroscho mit den bernsteinfarbenen Augen und dem rotblonden Haaren trug ein geschwärztes Kettenhemd unter dem dunklen Wappenrock mit dem blutroten Mantikor. Besonders an ihm war aber die Metallprotese, die seinen linken Unterarm bildete und an die eine Klinge geschraubt war.
Eingerahmt wurden die beiden Angroschim durch zwei menschliche Geweihte der Rondra: Eberwulf Donnerschlag und Gelon Adlerkralle von Adlerstein. Ersterer erhob sich, da er und Wunnemar sich kannten. Sie teilten den Kriegergruß in stummem, freundschaftlichem Verständnis, erfreut zu sein, den anderen zu sehen.
“Hochgeboren”, begrüßte ihn der Sohn des Dwalin und erhob sich ebenfalls aus der Phalanx der vier Turnierrichter. “Seid ihr ebenfalls gekommen, euch zum Turnier einzuschreiben.”
“Nein”, sprach der Baron und schüttelte den Kopf. “Ich habe meine Brüder und Schwestern des Orgilsbundes nach Senalosch begleitet, um euch endlich auch persönlich danken zu können für eure Hilfe bei der Befreiung meiner Heimat. Ich selbst werde bereits heute wieder abreisen.” Kurz sah der Zwerg die Enttäuschung auf den Zügen des Menschen, dann straffte sich der Galebfurtener und seine Miene zeigte wieder ein Lächeln. “Andere Pflichten erfordern meine Aufmerksamkeit”, erklärte Wunnemar.
Der Oberst nickte. “Prioritäten”, kommentierte er im stillen Einvernehmen.
“Dennoch bin ich hier”, setzte Wunnemar von Neuem an. “Ermöglichen eure Pflichten, mir die Namen am Kubus zu zeigen, die die Gefallenen des Rabenmarkfeldzuges ehren?”
Kurz blickte Dwarosch zu seinem Bruder. Metenax zuckte mit den Schultern. “Geh nur, wir werden den Papierkram schon bewältigen”, sprach der Korpriester mit schiefem Lächeln und rauer Stimme, die Wunnemar irgendwie an das Knurren eines Wolfes gemahnte.
Gemeinsam schritten die beiden dann die wenigen Schritt zurück zum Metallkubus, welcher das Gewölbe eindrucksvoll dominierte.
“Hier”, sprach der massige Zwerg, als er vor einer Fläche des Würfels stehen blieb und Wunnemar an seine Seite trat. “Dies sind die Namen der Gefallenen der Mark des Raben.”
Mit einem wachsenden Kloß im Hals musterte der noch junge Baron die Plaketten mit den Rogolan- Runen. Er wusste, er sollte etwas sagen, doch er wusste nicht was.
“Oberst, ich…”, setzte er schließlich an, doch der Angroscho unterbrach ihn. “Sie fielen im Kampf für die Freiheit. Andragrimm berichtete mir ausführlich über die Schlacht in Rotenzenn gegen die Drachenritter, die Tatzelwurmreiter und Paktierer. Sie hatten einen ehrenvollen Tod. Dankt ihnen, indem ihr das Land, welches sie zu befreien geholfen haben, wieder aufbaut und die Menschen zum wahren Glauben führt, auf das ihr Tod einen Sinn hatte.”
Die schwarzen Augen des Oberst musterten Wunnemar von unten und der Rabenmärker erkannte die Lebenserfahrung vieler Jahrzehnte des Krieges darin. Der Galebfurtener seufzte schwer. Trauer über so viele Gefallene, nicht nur Angroschim drohte ihn niederzuringen.
“Ihr werdet wachsen und darüber hinwegkommen”, sprach Dwarosch mit unendlich tiefer, aber zugleich sanfter Stimme und klopfte dem Baron sachte auf die Schulter.
Dieser nickte und versuchte sich an einem Lächeln, welches zögerlich, wenig überzeugt wirkte.
“Ich gebe euch mein Wort alles in meiner Macht stehende zu tun ihrer Opfer gerecht zu werden Oberst”, brachte er schließlich mit kratziger Stimme hervor. “Überbringt bitte Andragrimm Grüße von mir.” Dwarosch nickte, “das werde ich. Mein Primus weilt in Senalosch und wird am Turnier teilnehmen.”
Ohne ein weiteres Wort griff Wunnemar in seinen Rücken, wo ein Dolch samt Scheide in seinem Gürtel steckte. “Dies fand ich bei einem der erschlagenen Drachenritter. Ich weiß von dem Schrein, den ihr an der Stadtmauer von Mendena errichten ließet. Ich denke, dies Opfer an euren Herren könnte IHM gefallen.”
Er reichte dem Zwerg die Waffe und dieser nahm sie in seine riesigen, schwieligen Hände, um zunächst Scheide und Griff zu begutachten.
“Ein schönes Stück”, begann er sein Urteil mit dem ersten, oberflächlichen Eindruck und ließ seinen Daumen über das Metall der Scheide gleiten, in die das Wappen der Fürstenkomtureil des Helme Haffax eingeätzt war. “Ich möchte wetten dieser Dolch hat einen weiten Weg hinter sich und könnte eine lange Geschichte erzählen”, brummte er weiter und griff den Dolch bei dem Handstück aus fast schwarzem Holz und dem Knauf, der aus einer Kugel mit sieben Zacken bestand, welche vom Griff weg zeigten.
Dwarosch zog den Dolch und seine Augen weiteten sich. Er erkannte die Art der Verarbeitung des Metalls sofort. Es war Zwergenspan. Noch dazu wies die Waffe das Zeichen eines Schmieds auf, der zweifelsohne ein Angehöriger der kleinen Rasse sein musste. Soviel hatte auch Wunnemar in Erfahrung gebracht. Die Musterung der Klinge war markant und manch guter Waffenschmied wusste sie zu deuten. Der Oberst blickte auf. “Ein würdiges Opfer. Dies würden sicher auch die Priester des Allvaters so sehen, wenn sie sie in die Finger kriegen würden. Ich werde einen hierherbestellen, damit er ihn in Augenschein nimmt. Wir werden herausfinden, welcher Bruder oder welche Schwester die Geheimnisse unseres Volkes verwendet oder hoffen wir verwendet hat, um den Feind zu unterstützen.”
Wunnemar nickte. Er war erleichtert, dass sein Opfer angenommen werden würde und nahm den Dolch wieder entgegen, den der Oberst ihm zurückreichte. Gemeinsam setzten sie den Weg fort und blieben vor einer Öffnung im Kubus stehen, welche auf Brusthöhe für einen Zwergen im Kubus gähnte. Es war ein tiefes, schwarzes Loch.
“Legt ihn hinein”, forderte Dwarosch Wunnemar auf. “Er wird im Inneren aufbewahrt werden, dort wo auch das Auge von Radomir von Tandosch liegt, welcher den Tempel durch sein Opfer weihte.”
Kurz zuckten die Mundwinkel des Rabenmärkers vor Abscheu vor solch Barbarei, doch rasch hatte er sich wieder unter Kontrolle. Die Abneigung vor der Natur eines ‘solchen’ Opfers blieb, war sie für Wunnemar doch abstoßend und ein Relikt archaischer Zeiten, die man eigentlich längst überwunden hatte, seitdem das Silem-Horas-Edikt verkündet worden war. Doch ganz gleich, was er in diesem Moment empfand, er überwand dieses Gefühl und tat wie ihm geheißen, wobei er sich leicht bücken musste, um seinen Arm in das viereckige Loch zu stecken. Ein Geruch von Eisen, Blut wallte ihm aus der Öffnung im Kubus entgegen, zumindest hatte er dieses Gefühl, was dazu führte, dass er sich rasch und unbehaglich wieder erhob, nachdem er den Dolch dort plaziert hatte.
Der Oberst nickte und verschränkte die Hände auf dem Rücken, um den Weg zurück anzutreten. Stimmen waren zu hören, es waren wohl inzwischen weitere Gäste des Tempels gekommen, sich zum Turnier einzuschreiben.
“Der Orgilsbund?”, fragte der Oberst unbestimmt nach einigen Schritten, während ein kleines Menschenkind, ein junges Mädchen von vielleicht fünf Götterläufen auf einem Steckenpferd und mit hoch erhobenem Holzschwert an ihnen vorbei stürmte und Dwarosch ein breites Lächeln abverlangte.
“Wir nehmen uns der alten Grabkapelle des Heiligen in Orgilsheim an. Sie ist ziemlich zerfallen und das gesamte Gelände ist verkommen. Wir haben die Zustimmung des Barons und hoffen dort irgendwann auch ein Ordenshaus errichten zu können”, berichtete der Rabenmärker nur zu bereitwillig von den Plänen des Bundes.
“Ordensland? Eine eigene, kleine Enklave befreit von Steuern und Abgaben?”, fragte der Oberst. Wunnemar nickte. “Dies wäre erstrebenswert”, bestätigte der Baron. “Zurächst aber müssten wir uns weniger der Politik und Diplomatie widmen, die dafür zweifelsohne erforderlich seien werden, sondern etwas ‘handfesteren’ Problemen.”
Dwarosch blickte zu Wunnemar und hob fragend eine Augenbraue.
“Asseln”, eröffnete der Galebfurtener. “Die Grabkapelle, die Gewölbe darunter, sowie das ganze Gelände sind von mannslangen dieser Viecher befallen. Ihre Zangen sind gefährlich, selbst für gerüstete.” “Und ihr niedriger Schwerpunkt ist für euch Großlinge noch gefährlicher”, ergänzte Dwarosch, wobei er das Großlinge nicht abwertend, sondern viel mehr der Bedeutung wegen wählte und aussprach.
Abermals nickte Wunnemar. “Habt ihr mehr Erfahrungen mit diesen Riesenasseln?”, fragte er neugierig.
“Die haben wir”, bestätigte der Oberst säuerlich. “Sie sind in manchen Bereichen Isnatoschs eine Plage, welche eine Gefahr für die Bergleute darstellen. Die Tunneljäger des Rogmarog sind im Kampf gegen sie ausgebildet, aber auch meine Männer wissen um das beste Vorgehen, um sie zu beseitigen.”
Der Oberst blieb stehen und wandte sich zum Baron, während das kleine Mädchen gerade einmal wieder an den beiden Männern mit einem “Taliomel” ‘vorbeiritt’.
Einen flüchtigen Seitenblick und ein belustigtes, aber für Wunnemar fast väterlich erscheinendes Kopfschütteln später fragte Dwarosch: “Wann werdet ihr euch dieses Problems annehmen?”
Wunnemar zuckte mit den Schultern und wog den Kopf hin und her. “Bereits im Rahja. So ist es zumindest geplant.”
“Gut. Andragrimm wird einen Teil meiner Garde nach Orgilsheim führen”, sprach der Oberst und es kam Wunnemar nicht wie ein Angebot, mehr denn einer Feststellung vor.
“Oberst”, setzte er an, doch der Sohn des Dwalin unterbrach ihn abermals.
“Die Manöver sind für dieses Jahr beendet. Das Regiment ist auf Sollstärke und voller Tatendrang. Die frische Luft wird ihnen gut tun und ihre Reflexe werden unter dieser Aufgabe ebenfalls nicht leiden.” “Danke”, mehr brachte er nicht hervor.
Als die beiden so ungleichen Männer sich wenig später vor dem Tisch mit den anderen Turnierrichter mit einem Kriegergruß, dem Griff bei den Unterarmen verabschiedeten, stand dort ein grobschlächtiger Hühne und überreichte Metenax gerade eine Schriftrolle, aus der mehrere Stoffbändchen herausragten. Es war offenkundig eine Abstammungsurkunde, die ihn als Ritter auswiesen. Sein Wappenrock mit dem silbernen, schreitenden Troll auf blauem Grund kannte der Rabenmärker vom Herzogenturnier. Das musste der Trollpforzer sein.
Wunnemar wandte sich mit dem unbestimmten Gefühl ab, dass etwas an dem isenhager Ritter nicht passte, oder etwas an ihm seltsam vertraut schien, er aber nicht wusste was, als der Oberst den Trollpforzer mit: “Thankred, seid uns willkommen”, begrüßte.

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