Rhys Und Prianna

Rhys und Prianna

"Rhys?" ihre Stimme klang fragend, aber in ihrem Unterton schwang Zärtlichkeit mit. Und Besorgnis. Gestern hatte er nicht mit ihr sprechen wollen und heute hatten sie keine Gelegenheit gehabt, allein zu sein. (Prianna)

Er drehte lediglich seinen Kopf, um sie ansehen zu können. Der Rest seines Körpers verblieb weiterhin abgewandt. Seine Augen sprachen von Müdigkeit. Er war der Diskussionen müde, all des Kampfes, auch aus diesem Grund hatte er sich von Gareth verabschiedet und war in die Provinz gegangen. Ruhe war es nachdem seine Seele suchte.

"Was ist kleines Rehkitz, was kümmert dich so?" Sprach er mit sanfter, weicher Stimme. (Rhys)

Kurz war sie von der Anrede irritiert. Ein Rehkitz? "Ich wollte sehen, ob es dir gut geht." war die schlichte Antwort. Sie hätte gerne mehr gesagt, mehr getan. Doch sie war hier nicht nur Prianna, die Gesellschafterin einer zukünftigen Baronin, wie auf Drachenwacht. Hier war sie die Tochter des Landesherrn. Und sie konnte eben nicht einfach tun, was sie wollte. (Prianna)


Ein flüchtiges Lächeln zog über das Gesicht des Magus. "Ich neige wohl zu Streit dieser Tage. Ansonsten ist da nichts, weswegen du dir Gedanken machen musst. Ich bereite keine weiteren Scherereien." Sein Augenlid zuckte. "Zumindest habe ich diesen Vorsatz. Du musst zugeben, der Reigen war ein guter Einfall", versuchte Rhys Prianna ein Lächeln zu stehlen. (Rhys)

Sie nickte und grinste. "Sie ist jung. Überzeugt von ihrem Glauben. Und sie scheint uns nichts schlechtes zu wollen. Wir sollten ihr das zugute halten." Sie wollte ihn gerne berühren. Etwas drängte sie dahin, doch ihr Wille. Eisern und fester als man ihr zutrauen würde, wenn man sie nur am letzten Tag erlebt hatte, hielt sie an Ort und Stelle. Praios war eben doch der Hauptgott ihres Hauses, wenngleich Rahja einen nicht unwesentlichen Platz im Herzen ihres Vaters einnahm. (Prianna)

Seine Mundwinkel zeigten Ablehnung, doch verkniff er sich jeden, weiteren Kommentar. (Rhys)

Sie seufzte. „Was denkst du? Wird es gefährlich sein, wenn wir ihm gegenüber treten?“ (Prianna)

Rhys blähte die Wangen und stieß die Luft aus. "Ich habe keine Ahnung. Aber ich hoffe, dass wir dieses Refugium verlassen. Dann vermag ich dich mit arkaner Kraft zu schützen." (Rhys)

"Wichtiger wäre mir noch, wenn du meine Schwester schützen würdest." bat sie ihn leise. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. So vieles verstand sie besser als es die junge Novizin oder diese überleidenschaftliche Tsapriesterin konnte, denn sie war Rhys ähnlich, in vielem, was er glaubte, in vielem, was er empfand. Und doch verstand sie ihn nicht zur Gänze. Was hatte er nur erlebt bei diesem Kuss gestern? Machte ihm etwas Angst. Und gerade weil sie ihm so ähnlich war, würde sie ihn nicht darauf ansprechen. Sie wollte ihrerseits auch nicht, dass er aussprach, dass er nun besser verstand, warum sie war, wie sie nun mal war. So wie sie nicht aussprach, dass er nicht ganz so war, wie er selber sein wollte. Nicht ganz so abgebrüht, nicht ganz so allein. (Prianna)

Er nickte. "Soweit dies in meiner Macht steht werde ich euch beide schützen." Kurz schloss der Magus die Augen, schüttelte den Kopf als sei er benommen. "Lass uns die Sache einfach durchstehen", bat er. "Alles andere erkläre ich dir, wenn ich etwas Abstand gewonnen hab." (Rhys)

Sie nickte nur stumm. Eine Übereinkunft mit der sie leben konnte. Als alle anderen sich zum Aufbruch, dem beide mit einem Ohr gelauscht hatten, erhoben, stellte sie sich neben Rhys und wartete. (Prianna)