Tag 4: Der Morgen des 4. Tages


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“Ich glaub das nicht. Das kann doch nicht sein, Ira, oder? Alle drei? Alle drei diese Nacht? Die können froh sein, dass die Asseln sie nicht gefunden haben. Gut, Koarmin war ja mit dir unten im Dorf. Dennoch. Aiobhe habe ich heute Morgen vor dem Tor aufgefunden. Dieses dumme Gör. Seelenruhig hat sie da gelegen und geschlafen. Und Mihoal? Im Tempel. Na, wenigstens drinnen. Alle drei haben diese üble Krankheit? Schlafwandeln. Ich möchte mal wissen, was Miril ihnen, als sie klein waren, zu essen gegeben hat. Vielleicht war es in der Muttermilch…”
(Die Ritterin Isotta auf dem Weg zur Andacht verständnislos zu ihrer Mentorin Ira über die drei Rechklamm-Geschwister, ihre Cousinen und ihren Cousin, die alle drei in dieser Vollmondnacht schlafgewandelt waren…)
“Ich bin nur froh, dass Koarmin nicht wieder aus dem Fenster fiel. Hätte unschön werden können, wir nächtigen nämlich im Obergeschoss! Und ich weiß nicht, wie sie das macht, aber sie öffnet auch hin und wieder Türen im Schlaf.”
(Ira als Erwiderung, mit Andeutung auf ihre eigenen Sorgen diesbezüglich)


“Irado-..ich meine natürlich Ira. Ich würde dich gerne sprechen.”
(Brinjan an Ira gerichtet)
“Klar. Was gibt's Brinjan?”
(Ira, freundlich, und neugierig)
“Meine hochgeborene Frau Schwertmutter bat mich, euch etwas auszuhändigen, wenn ich der Meinung sei, dass eure Ambition, das Tempelgelände in eine Andachtsstätte zurückzuverwandeln, mehr als nur ein Vorhaben sei.”
(Brinjan frei heraus)
“Meine Tante hat dich also hergeschickt, um uns zu prüfen? Na, das ist ja ´n Ding. "
(Ira, gerade nicht sicher, ob sie lachen oder verärgert sein soll)
“Bitte, trage der Frau Utsinde das nicht nach. Ich denke, es war eine Prüfung für mich ebenso.”
(Brinjan, selbsterkennend)
“Wie meinst du das?”
(Ira mit gefurchter Stirn)
“Ich, nun ja, äußerte mich bezüglich eures Bundes ein wenig, hm, will sagen ungerecht. Meine Ansichten über euch entsprachen nicht dem Bilde, welches ich nun durch die gemeinsam verbrachte Zeit bekommen konnte. Daher revidiere ich meine anfängliche Meinung über euch und entschuldige mich gleichzeitig dafür, sie mir vorschnell gebildet zu haben.”
(Brinjan aufrecht und ehrlich)
“Äh… ich danke dir für deine Ehrlichkeit, Brinjan. Aber du siehst mich neugierig, haben wir den Test meiner Tante denn bestanden?”
(Skeptisch)
“Ja. Daher soll euch dies eine Unterstützung sein für das, was ihr noch alles an diesem Ort hier zu verändern sucht.”
(zieht nickend hinter seinem Rücken ein dickes, schweres Ledersäckchen hervor, in dem es klimpert, und übergibt es Ira)
“Beim Herrn Phex! Wieviel ist das?”
(Wiegt das Säckchen überrascht, prüfend)
“Hundert.”
(Mit gesenkter Stimme)
“Dukaten??”
(Laut und ungläubig)
“Für die guten Sachen, die euer Orgilsbund tut, sicher immernoch zu wenig. Ihre Worte, nicht meine. Doch vermutlich stimmen sie. Frau Utsinde wird übrigens gerne kommen und sich den Fortschritt hier beizeiten ansehen.”
(Brinjan trocken)
“Das klingt ja beinahe wie eine Drohung. Und du, wirst du auch gerne wieder herkommen?”
(Lacht, bevor sie Brinjan neugierig mustert)
“Ich bin mir momentan noch unschlüssig, ob ich selbst Ambitionen haben werde, deinen Bundgeschwistern und dir in mehr als Freundschaft gegenüber zu stehen. Momentan befriedigt es mich, von euch so herzlich aufgenommen worden zu sein und der Sturmherrin einen Dienst getan zu haben. Es war auch schön, mal etwas anderes zu sehen, als die Berge.”
(Dankbar und aufrichtig)
“Das ist doch schon mal was. Du bist uns jedenfalls jederzeit wieder willkommen. Egal, ob zum Arbeitsdienst, als Freund…oder als Spitzel für meine Tante.”
(Legt neckisch grinsend dem wenig jüngeren eine Hand auf die Schulter)
“Danke. Wenn ich euch ein Freund bleiben dürfte, wäre es mir eine große Ehre und Freude ebenso.”
(Verbeugt sich höfisch-galant vor Ira, ihre Hand fällt von seiner Schulter, er fängt sie aber auf und deutet einen Kuss auf ihren Handrücken an)
“Hm, warte, wir machen das eher so! Ich komme mir sonst etwas komisch vor. Komm her!“
(Ira zieht Brinjan in eine Umarmung und drückt ihn fest)
„Jetzt komme ich mir komisch vor.“
(Brinjan eher steif, wie auch sein Körper sich verhält als er so plötzlich und etikettelos umarmt wird)
(Lachend lässt Ira ihn wieder los)
„Sag meiner Tante bitte auf das herzlichste Danke. Mann, 100 Dukaten! Das ist echt ne Menge Geld.“ (wiegt das Säckchen respektvoll). „Sag mal, ist das irgendwie für etwas Bestimmtes? Also dürfen wir das nur für Orgils Grab verwenden, oder auch für andere Dinge, die auch unserer ‚guten Sache‘ dienen?“
(Neugierig)
„Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sie sprach lediglich davon, dass ihr sicher am besten wisst, wofür ihr es einsetzen werdet.“
(Zuckt lächelnd mit den Schultern)
„Dann werde ich das gleich mal Wunnemar erzählen. Der wollte nämlich Saatgut für seine Baronie in der Rabenmark kaufen. Was dagegen, wenn ich ihm etwas dafür aus diesem Säckchen abgebe?“
(Ira, von einer Idee beseelt)
„Es ist euer Gold, das heißt, es obliegt euch, wie ihr es nutzt. Saatgut für die Rabenmark wäre sicherlich eine schöne Idee, die deiner Tante ebenso gefallen würde wie eine schöne neue Mauer für die Grabkapelle.“
(Brinjan, gönnerisch und zuletzt zuversichtlich)


„Wunnemar, schau doch, das ist von meiner Tante! Was brauchst du für dein Saatgut?“
(Ira, die stolz das neue Geschenk präsentiert - einen dicken Beutel voller Goldmünzen - und gleich anfängt Münzen herauszuholen)
„Iradora, selbst wenn ich bereits wüsste, was Lucilla erübrigen kann aus den Erträgen unserer Ländereien hier in den Nordmarken und wenn ich dir somit sagen könnte, wie viel mir fehlt für die Saat in Tälerort, so könnte ich doch weder Gold noch Silber von dir annehmen.
(Wunnemar, überrascht und leicht verlegen ob des Angebotes)
„Von mir? Nee, hab ich doch gesagt, das hat uns Tante Utsinde geschickt. Für den Orgilsbund! Und es ist nicht zweckgebunden, ich habe Brinjan gefragt - Also sag, was denkst du. 20 Dukaten für Tälerort und der Rest für unsere Orgilskasse? ….Hand auf! Hier.“
(Geschäftig weitere Münzen abzählend. Am Ende drückt sie Wunnemar 20 Golddukaten in die Hand)
“Ich weiß nicht…”
(Wunnemar, der Iras Hände ergreift und den Kopf senkt. Seine Stimme bricht, aus Rührung, aber auch aus tiefer Sorge um seine Heimat. Die Last der Verantwortung lastet schwer auf ihm, obgleich er ihr in den Nordmarken stets ein bisschen ‘entfliehen’ kann.)
„Aber ich! Steck sie gut ein, damit sie nicht wegkommen.“
(Ira mit einem Schmunzeln, aber deutlich fühlend, was ihren Freund gerade umtreibt)
“Danke”, krächzt er schließlich mit trockener Kehle, ohne den Kopf zu heben.
„Keine Scham, Wunnemar. Ihr braucht sie für da drüben!“
(Nach einem kurzen Moment zieht Ira ihren Bundbruder tröstend an sich)
„Du würdest ganz genau dasselbe tun, wenn einer von uns da drüben Land hätte. Darum ist das absolut in Ordnung, wenn du von dem, was wir für den Heiligen Orgil bekommen haben, etwas erhältst. Und wir das nicht erst in der großen Runde abstimmen. Weil ich weiß, dass jeder von den anderen das genauso sieht wie ich.“
(Ira leise raunend in Wunnemars Ohr)
“...danke”
(Wunnemar, der Ira in einem Moment der Schwäche fest an sich drückt)


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