Tag 2: Der Morgen des 2. Tages


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„Die Götter mit euch. Bin ich hier richtig für den Arbeitsdienst am Grab des Heiligen Orgils?“
(Ein junger Mann, der am frühen Morgen des zweiten Tages in den Hofe des Rondratempels tritt, ein Pferd am Zügel. Er trägt schmucklose Reisekleidung mit Bundhaube und ledernem Wams, an seinem Gürtel hängt ein Kurzschwert und ein Wimpel, darauf eine Madasichel in der Phase des Kelches zweigeteilt auf schwarz und silber. Das Wappen auf seinem Schild ist hingegen bekannter: eine gelbe Plötze auf Blau unter einer silbernen Brücke)
“Die Leuin und ihre göttlichen Geschwister zum Gruße. Wen darf ich den Orgilsbündlern melden?”
(Quendan von Hornisberg, der noch mit Schlaf in den Augen vor den Fremden tritt)
„Melde Brinjan von Hartsteen, Knappe der Wohlgeborenen Frau Vögtin Utsinde von Plötzbogen zu Oberrodasch in Isenhag, Junge.“
“Sehr wohl junger Herr.”
(Quendan, bereits im Hinforteilen)


Im Hofe des Tempels unterbricht Grimo seine morgendlichen Schwertübungen. Als er sieht, dass sich offenbar jemand um den Neuankömmling kümmert, fährt er mit den Übungen fort.


“Herr?”
(Quendan zu Wunnemar, wenige Augenblicke später)
“Ja Quendan, was gibt es?
(Wunnemar, der seinen Knappen nicht anschaut, sondern den Reiterhammer putzt)
“Der Knappe Brinjan von… Hartsteen meldet sich zum Arbeitsdienst.”
“Hartsteen… der Knappe der alt… äh Vögtin von Oberrodasch?”
(Wunnemar, der sich zu Quendan umdreht und kurzzeitig irritiert wirkt)
“Eben jener Herr."
“... Gut, bring ihm etwas zu essen und sag ihm, wir kommen. Ich muss jedoch zuerst mit Iradora sprechen.”
Mit einem Kopfnicken enteilt der Knappe.


“Iradora? Der junge Hartsteen ist hier.”
(Wunnemar wenig später zu seiner Bundesschwester)
„Der wer?“
(Ira, die gerade mit Koarmin beim Tempel ankommt und mächtig müde aussieht, zu ihrem Bundbruder, der sie vor dem Hoftor erwartet)
“Der Knappe der Vögtin von Oberrodasch. Ich nehme an, du kennst ihn besser als wir? Wir sollten ein Auge auf ihn haben. Er trägt einen großen Namen. Wenn er ausgerechnet hier zu Schaden kommt…”
(Wunnemar mit rhetorischer Frage und einem absichtlich unbeendeten Satz)
„Ach, Brinjan! Dann schickt ihn wohl meine Großtante. Sie hatte angekündigt, uns und unser Vorhaben hier in Orgils Grab zu unterstützen. Dachte aber eher, dass sie Münzen meinte (etwas verwirrt). Naja, er ist Knappe und das hier ist das Grab Orgils, das passt doch. (Legt ihrem Freund dann lächelnd einen Hand auf die Schulter) Ach, mach dir nicht ins Hemd, der will genauso wenig ein Prinz sein wie Elko. Außerdem ist ER alt genug zu wissen, was er tut…“
(Ira, die versucht, Wunnemars Bedenken zu entkräften, mit Anspielung auf die neben ihr gehende Pagin, der sie einen Seitenblick zuwirft, und deren eigenmächtiges Handeln am gestrigen Tag)
“Wollen wir's hoffen.”
(Wunnemar knapp, was klar machte, dass das Thema für ihn abgeschlossen war) Koarmin schwieg schuldbewusst.


„Brinjan, wie schön, dich wiederzusehen!"
(Ira freudig)
„Frau Ira. Ich darf ehrerbietigste, huldvolle Grüße von Eurer hohen Frau Muhme bestellen und aus deren Munde das nur allerbeste Gelingen für diese Mission wünschen.“
(verbeugt sich wohlerzogen vor den nur wenig älteren beiden Rittern)
„Götter, Brinjan, hier musst du dich bitte nicht so geschwollen ausdrücken.“
(Ira leicht entsetzt, aber mehr belustigt)
„Wenn Ihr das wünscht. In Ordnung.“
(Brinjan verbeugt sich wieder)
„Nein. Nicht‚ wie ihr das wünscht‘, sondern ‚Wie du das wünschst‘. Wir Knappen und Ritter sind bei diesem Einsatz für den Heiligen Orgil hier alle gleich, also sprechen wir uns auch vertraut an. Du weißt doch, wie ich heiße.“
(Ira aufklärend)
„Natürlich, verzeiht. Ich meine: entschuldige bitte, Iradora.“
„Äh. Kein Problem. Aber Ira reicht. - Bist du also nur hier, um Grüße zu übermitteln oder machst du auch mit?“
(Ira scherzend)
„So ihr mich und meinen Schwertarm denn gebrauchen könnt?“
(Brinjan höflich)
„Na klar doch! Du erinnerst dich an meinen Bundbruder Wunnemar?“
(Ira deutet auf den weißhaarigen Recken, auf den sie mit Brinjan zugeht, dieser scheint sie schon zu erwarten)
„Natürlich. Hochgeboren von Galebfurten, Baron von… verzeiht, helft mir.“
(unterdrückt bei seinem Gruß sichtbar eine erneute Verbeugung)
“Tälerort - Schön, dass du hier bist Brinjan.”
(hilft der Rabenmärker mit einem breiten Lächeln).
“Das ist wahr. Du bist uns sehr willkommen! - Hm, ich lasse euch mal eben allein, Jungs, weil Koarmin und ich kurz mit Hochwürden Grimo sprechen müssen. Wunnemar, du kannst ja schon mal überlegen, wie wir die Gruppen für heute einteilen, wir sind ja jetzt einer mehr. Bis gleich...” (Ira, die es als nächstes Richtung Tempel drängt.)
“Vielen Dank für die freundliche Aufnahme, Iradora.”
(Brinjan mit steifer Andeutung einer Verbeugung)
“Nur Ira. Bitte. Danke.”
(ruft selbige im Weggang, während sie Koarmin und sich zum Tempel dirigiert.)
“Aber sie heißt doch Iradora, nicht wahr?”
(Brinjan leicht verwirrt an Wunnemar gerichtet, als die Plötzbogen außer Hörweite ist) “Heißt sie! Sie mag es nur nicht sonderlich gern, wenn man sie so nennt. Ich nenne sie trotzdem immer Iradora.”
(Wunnemar lachend mit einem Augenzwinkern am Schluss)
“Und das stört sie dann nicht?”
(Brinjan überrascht)
“Oh doch!”
(Wunnemars erneutes Auflachen)



Marsilea lächelnd zu ihrem Gatten Grimo: "Ich hab heute nacht von Wolfhold geträumt."
Grimo: "Was denn?"
M.: "'Frau Weidenbaum', sagte er zu mir beim Frühstück, 'fast meine ich, Rahja schicke uns ein zweites Mal ihren rosigen Morgenglanz, da ich Euch sehe!'"
G., lachend: "Ja, das wäre ganz Wolfhold!" Er seufzt, sein Blick geht kurz in die Ferne. Dann wieder an seine Frau: "Und? Hast du was geantwortet?"
M. nickt, kichert: "Ob man mir unser Morgenvergnügen wirklich noch so sehr ansieht!"
G. muß laut auflachen.
M., bedauernd: "Dann war der Traum aber auch schon zu Ende."


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