Herzogenturnier 1044 BF

Ort: Stadtmark Elenvina, Elenvina, auf dem Turniergrund neben der Eilenwïd-über-den-Wassern

Zeit: PHE 1044

Inhalt: Die alle vier Jahre stattfindede Herzogenturnei zog wieder allerlei Adlige und Ritter aus dem gesamten Raulschen Reich nach Elenvina.

Ein provinzübergreifendes Briefspiel.

Das Briefspieldokument hängt an.

Herzogenturnier 1044 BF

Einleitung

Zu Beginn des Phexmondes des Jahres 1044 BF rief Hagrobald Gundwin vom Großen Fluss, Herzog der Nordmarken, den Adel, aber auch die Kriegerschaft seiner Heimat und ebenso wackere Streiter anderer Provinzen des Raulschen Reiches zum großen Turnier nach Elenvina. In der Turnierarena gleich neben dem altehrwürdigen Herzogenpalast Eilenwid-über-den-Wassern sollte zu Ehren des Gastgebers in den vielfältigen Waffendisziplinen gestritten werden, nicht zuletzt in der Königsdisziplin der Ritterschaft: der Tjoste. Unter den Augen der Leuin würden im Verlauf mehrerer Tage Lanzen gebrochen und Schwerter gekreuzt werden, während im Herzen des Reiches die Grafschaften Garetiens in blutiger Fehde lagen und der Gemahl der Kaiserin mit einem Heerbann aus Perricum gen Gareth marschierte, um die Pfründe der Krone zu besetzen und damit zu sichern. Dienern der Leuin kontrollierten daher zur Tages- und Nachtzeit den Turnierfrieden.

Vor der Stadt wuchs eine bunte Zeltstadt. So ein farbenprächtiges Miteinander und einen derart lebendigen Menschenauflauf vor den Mauern der Stadt sah man nur alle vier Jahre, wenn der Herzog zur Turney lud.

Auf den Zinnen der Eilenwïd-über-den-Wassern knatterten derweil die stolzen Farben des Herzogtums im Wind und verkündeten jedermann von nah und fern, dass Hagrobald vom Großen Fluß höchstselbst darauf brannte, ein paar Lanzen zu brechen.

Ankunft der Streiter beim Turnierlager

Der Orgilsbund

Als Zug von diversen Rittern mitsamt ihren Knappen und zum Teil zusätzlichen Waffenknechten ritt der „Schwurbund nach Vorbild des Heiligen Orgil“ in die Zeltstadt ein. Vorweg ritt stolz ein junges Mädchen in einem blau-weiß-geteilten Wappenrock, dem die Ehre zuteil geworden war, das Banner des Bundes zu tragen. Dieses zeigte einen Mann mit Hund an der Seite und Elster auf der Schulter - der Heilige Orgil. Es war das erste, geschlossene Auftreten des sogenannten Orgilsbundes und es war ein Zeichen der Stärke, ob nun gewollt oder nicht, denn seit ihrer Gründung nach dem Haffax-Feldzug war er an Köpfen gewachsen. Damals von einigen belächelt war er inzwischen zwar immer noch keine Macht und besaß wenig politisches Gewicht, dennoch fragten sich die hohen Häuser des Herzogtums, wem sich der Bund zugehörig fühlte - dem Herzog oder den Kirchen von Rondra und Travia? Zu seiner Hoheit Herzog Hagrobald schienen sich die jungen Nordmärker Ritterinnen und Ritter jedenfalls hingezogen zu fühlen, waren doch nicht wenige von ihnen durch die Hand des Herzogs zum Ritter geschlagen, oder anderweitig ausgezeichnet worden, und ihre Teilnahme am Turnier zeigte ihre Wertschätzung. Doch war der Bund Erzählungen zufolge auch in Rommilys vor das Hohe Paar der Traviakirche getreten, um sich die Schwerter für den Kampf im Osten weihen zu lassen, bevor sie mit der Lanze des Heiligen Orgils, einem Artefakt der Rondrakirche, im Auftrag der Donnernden nach Warunk zogen (der Aventurische Bote berichtete). Es würde die Zukunft zeigen, welche Ausrichtung sich der Bund mit der Zeit selbst geben würde und ob aus dem profanen Zusammenschluss von Freunden am Ende sogar ein kirchennaher Orden würde. Dass sie sich hinter den vielen wesentlich erfahreneren Streitern nicht zu verstecken gedachten, machte ihr selbstbewusster Aufzug deutlich:

Inmitten seiner Bundesgenossen ritt der Baron von Tälerort. Hesindigo, der kräftige Apfelschimmel des Barons wandte neugierig den Kopf hin und her ob der ganzen, neuen Eindrücke und Gerüche. Der Rabenmärker, den der Herzog höchstselbst zum Ritter geschlagen hatte (für Ungehorsam ihm gegenüber, so munkelten einige, für tapfere Verdienste während des Sturm auf Mendena sagen andere) war einer unter gleichen und jedermann konnte sehen, wie Wunnemar von Galebfurten es genoss, sich umringt von seinen Brüdern und Schwestern zu wissen. Dem Rabenmärker zur Seite saß der junge Quendan von Hornisberg auf seinem schlanken Fuchs. Der Sohn des nordmärkischen Hauses war Knappe Wunnemars und trug dessen Farben: auf goldenem Schild zwei springende zugewandte blaue Forellen über einem mit Wellenschnitt geteilten blauen Schildfuß. Das Schild des Barons, welches an seinem Streitross hing, zeigte hingegen das Wappen der Baronie Tälerort: auf blauem Grund zwei einander zugewandte springende, silberne, golden bewehrte Hirsche über einem Fuß aus Silberhermelin. Quendan war jedoch nicht der einzige im direkten Gefolge des Barons von Tälerort. Ein weiteres Mitglied seiner Familie saß hoch zu Roß und hielt sich nah beim Rabenmärker: Lûthard Anselm war als Waise in die Nordmarken gekommen und gemeinsam mit zwei anderen tobrischen Flüchtlingskindern von den Galebfurtens auf deren Gütern aufgenommen worden. In der festen Absicht ihn zu adoptieren, hatte das verstorbene Oberhaupt des Hauses Jolenta von Galebfurten Lûthard in Ausbildung zu Roderich von Krotenau gegeben und ihn am Tag seiner Schwertleite im Namen Travias zu einem Mitglied der Galebfurtens gemacht. Lûthard hatte ein viertel Jahrhundert gesehen, war von großem Wuchs und besaß breite Schultern, war ansonsten aber eher von sehniger Statur. Sein kastanienbraunes Haar und vor allem die dunkelbraunen Augen stachen unter den Galebfurtens, von denen ansonsten außergewöhnlich viele Angehörige grüne Augen besaßen, heraus. Nach dem Rabenmarkfeldzug der Nordmärker hatte der Jungritter in Tälerort gedient und sich an Strafexpeditionen beteiligt. Lûthard und Wunnemar, der nur einen Götterlauf älter war als das adoptierte Mitglied des Hauses, waren Freunde geworden und als solche ins Herzogtum zurückgekehrt.

Die Eisensteiner Ritterin Ira von Plötzbogen ritt auf einem braunfelligen Streitross von niederer Größe, welches zwar Anleihen eines Tralloper Riesen aufwies, aber wesentlich geschmeidigere Züge an sich hatte, welche an die von Vollblütern erinnerte. Die Ritterin trug die Farben des Lehens, welches sie für ihren Gatten pflegte. Der blau-weiß-geteilte Wappenrock mit rotem Adlerfang auf silber und einer silbernen Ricke auf blau wies sie als Angehörige des Hauses Rickenbach aus - und als Schwertmutter der kleinen Pagin, die das Orgilsbanner voller Stolz und Freude trug. Die Enkelin des Elenviner Stadtvogts trug ihr eigenes Familienwappen - eine gelbe Plötze auf blauem Grund unter einem weißen Brückenbogen - auf eine Gürtelfahne gestickt. Auf Höhe ihres Herzens fingen gleich zwei Schmuckstücke das Sonnenlicht ein: über einem blau-grünen Wimpel glitzerte ein gekrönter Barsch, was die junge Frau als Trägerin des Flusskönigsordens erkennbar machte, und unter einer Anstecknadel in Form einer silbernen Spore, glänzten drei Perlen, eine rote, eine weiße und eine in der Farbe der Herrin Travia.

Groß und kräftig im Wuchs, bot Alrik vom Schwarzen Quell das stattliche Bild eines nordmärker Ritters. Angetan in einem schwarzen Wappenrock, auf dem in Silber abgesetzt das Wappen seiner Familie prankte - darauf auf schwarzen Grund ein silberner Dreiberg mit Quelle und darüber vier silberne Sterne, machte er dabei durchaus einen düsteren Eindruck. Ein Eindruck der eigentlich so überhaupt zu seinem freundlichen und familiären Wesen passte. Dennoch hatten die Monde, die er länger in der Rabenmark verblieben war, irgendwie ihre Spuren an ihm hinterlassen.

Am Ende der Gemeinschaft folgte eine junge Ritterin, die anhand des Wappens unschwer als eine vom Berg zu erkennen war. In der schweren Rüstung war eine kleine, kräftige Gestalt zu erahnen, auch wenn wenig mehr wirklich zu sehen war als der unbehelmte Kopf mit einem besonnen nach vorne gerichtetem Blick, dem schwerlich eine Gefühlsregung zu entnehmen war. Das helle, leicht ins rotblonde gehende Haar war zu einem strengen Zopf nach hinten geflochten. Ein leichtes metallisches Scharren war zu vernehmen, im gleichen Rhythmus, in dem das Pferd, ein Tralloper, im leichten Trab der Schar folgte, und in dem die eisernen Beinlinge an der Brünne rieben.

Die sporenförmige Anstecknadel mit den drei Perlen trugen auch die übrigen Streiter dieser Gemeinschaft, wobei manchen die Perlen noch fehlten.

[Beschreibungen Orgilsbund Mitglieder]

“Wer ist die Figur da auf der Fahne?” “Irgendein Heiliger.” “Welcher Heilige hat denn Hund und...ist das eine Elster?” “Bitte fragt mich das nicht. Ihr seht mich genauso ratlos.” (Schaulustige am Rand des Zeltplatzes)

Ein Troll in der großen Stadt

Oh, wie er diese Stadt hasste! Sie war dreckig, stank erbärmlich, zumindest in seiner ganz eigenen, subjektiven Wahrnehmung und dann all die Menschen, die er nicht leiden konnte. Thankred spieh vor sich aus und schüttelte abermals den Kopf über den Auflauf an Gesindel, welches die Straßen Elenvinas überbevölkerte. Warum hatten ihm auch ausgerechnet die Schnüre seines Gambesons reißen müssen? Hatte er zugelegt? Waren die letzten Monde zu fett gewesen? Möglich war es. Auf jedem anderen Turnier, so überlegte der von seinen Untertanen liebevoll ‘der Schrat’ gerufene Junker, wäre es ihm sicher möglich gewesen, die Lederschnüre am Rande der Zeltstadt zu ersetzen, wo sich für gewöhnlich Händler und Handwerker ein gutes Geschäft erhofften. Naja, hier zum Herzogenturnier in Elenvina war dies nichts anderes, aber er hatte dort keine gute Qualität, kein wirklich reißfestes Leder gefunden, so wie er es wollte. Und so hatte er wohl oder übel den Weg in die Jauchegrube nehmen müssen, die sich Kapitale der Nordmarken nannte. Am liebsten wäre er auf seinem Kaltblut, welches in Trollpforz, seinem Gut im Isenhag, auch für schwere Arbeit auf den Feldern herangezogen wurde, einfach durch die Menge geritten, doch wollte er sich nicht mit den Ordnungshütern verscherzen. Die Praioten, welche es in Elenvina gefühlt an jeder Häuserecke gab, verstanden einfach keinen Spaß.


Turnieranmeldungen

Gerüchteküche

Reizen der 1. Runde der Tjoste

Die Tjost-Dulle der 1. Runde

Reizen der 2. Runde der Tjoste

Die Tjost-Dulle der 2. Runde

Reizen der 3. Runde der Tjoste

Die Tjost-Dulle der 3. Runde

Reizen der 4. Runde der Tjoste

Die Tjost-Dulle der 4. Runde

Reizen der 5. Runde der Tjoste

Die Tjost-Dulle der 5. Runde

Das Finale

Die Siegerehrung

Abreise

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