Haffax Feldzug Heimat

Während des Feldzugs in der Heimat

Ein Hoch auf den Herzog

So gut wie jetzt ging es ihnen schon lange nicht mehr. Satt und träge lümmelte die kleine Schar um ein lichtspendendes Feuerchen herum. Die Reste eines Rehs hingen noch aufgespießt über den Flammen, längst an vielen Stellen verbrannt. Doch stören tat sich daran niemand, sie würden am nächsten Abend einfach wieder auf die Jagd gehen und schauen was ihnen in die Fänge lief. Vereinzelt wurden die Unterhaltungen von lautem Rülpsen und Schmatzen unterbrochen, aber auch daran schien sich niemand zu stören. Schwankend und lallend trat ein grobschlächtiger Hüne ans Feuer. „MENNAR! Wir haaben gute Beute gemascht.“ Teile seines Bieres verschüttend, riss er seinen Humpen hoch und rief: „Ein hoch auf unschren Herzoschog. Auf ihnn und all dasch Adelschpack dasch er mit gen Rahja genommen hat. Und darauf dasch schie dort noch lange blieben.“ Grölend stimmten die anderen Gestalten mit ein, allesamt abgerissen, ungewaschen, grobschlächtig und ungehobelt. „AUF DEN HERSCHOG!“

Unbeholfen auf den Hintern plumpsend ließ er sich anschließend wieder nieder und kippte nach hinten über, stolz ins Zwielicht grinsend dabei sein Bier nicht verschüttet zu haben. Die letzten Monde waren großartig für sie gelaufen. Großteile des Adelsgesocks waren mit ihren Bewaffneten dem Aufruf von Herzog und Kaiserin gefolgt und hatten ihnen gedeckte Tafeln hinterlassen. Die die noch da waren, waren häufig zu Jung, Alt, Feige oder Korrupt das sie wenig Probleme bereiteten. Einer von ihnen hatte ihm sogar Gold dafür geboten seinen Nachbarn ein wenig zu schröpfen – sollte man das glauben, da wurde er tatsächlich für das rauben und stehlen bezahlt. Was ein Leben! Zufrieden ließ er seine Hand über den Boden tasten, bis er einen der Säcke voll Beuge gefunden hatte und sich als Kopfkissen unter den Kopf schob.

Für Ruhm und Ehre

In größter Eile hetzten Alrik und Geron durch die engen Gassen der Stadt. Der Feind war ihnen direkt auf den Fersen, nur mit Mühe konnte sie überhaupt außer Sicht bleiben. "Da entlang!" Keuchte der flinkere Geron, während Alrik kaum etwas anderes übrig blieb als seinem Kameraden hinterher zu rennen. Aus zwei Hinterhalten hatten sie sich bereits flüchten können, doch der Feind war überall. ‚Ich kann nicht mehr, wir müssen uns stellen. Ihnen in die Augen sehen und ein letztes Gefecht austragen.' Dachte sich Alrik, nicht die nötige Luft habend seinem Freund dies zuzurufen. Sie waren ein gutes Gespann, hatten üblen Schurken und bösartigen Wesenheiten das Handwerk gelegt. Schade dass es so enden musste. Erneut bogen sie ab, rannten weiter, einfach nur weiter. Dann bemerkten sie ihren Fehler, sie hatten eine Sackgasse erwischt.

Außer Atem stützen sie ihre Hände auf den Knien ab und rangen nach Luft. Langsam drehten sie sich um. Da standen ihre Häscher und grinsten sie siegesgewiss an. Diesmal gab es kein Entkommen, keine Gasse in die man sich Flüchten und keine Mauer die sie überwinden konnten. Sie waren geliefert! Entschlossen blickten sich die beiden an, ein letzter Kampf! Es war ein guter Tag, ein Tag dem auch eine Niederlage den Glanz nicht mehr nehmen könnte. Wild schreiend stürmten sie los, ihren Häschern entgegen. Wie in Zeitlupe verging die Zeit, konnten sie verfolgen wie der Abstand schwand und sie gleich aufeinander treffen würden. Dann hallten laute Rufe die Gasse entlang. "Geron! Alrik! Essen ist fertig." Strauchelnd kamen die beiden Burschen zum Stehen. Lachend sahen sie sich an, heute würde es wohl doch keine Niederlage geben, dann stoben sie davon.

Verschmutz und sichtlich Glücklich erreichten sie ihre Mutter. "Wir haben Drachen bezwungen! ... Und finstre Magier! … Ja genau und den blöden Haffax!" Sprudelte es aus ihnen abwechselnd heraus, bis sie letztlich im Chor fragten: "Wann kommt Papa endlich wieder nach Hause?" Ihnen über die Haare streichend schickte sie die beiden Helden fort um sich zu waschen. Ihr Gatte diente dem Herzog und war mit ihm gen Rahja gezogen, wenn er Heim dann mit ihrem Herrscher. Wenn…

--- Kategorie: Briefspielgeschichte

-- Main.VonRichtwald - 15 Aug 2016