Haffax Feldzug Gratenfels Unterwegs

Unterwegs gen Osten: Malmar und Isnatosch im Gespräch

Inhalt:

  • Der zwergische Verbindungsoffizier Dwarosch (Heroldsname: Malmar) und seine Amtskollegin Loriann von Reussenstein (Heroldsname: Isnatosch) finden endlich Zeit für ein Gespräch unter Persevanten. Dabei freunden sich Zwerg und Junkerin an, wobei das abrupt abgebrochene erste Gespräch (siehe Szene Schreckliche Wahrheit) aufgearbeitet wird.

Dwarosch trat an die Seite der Junkerin von Reussenstein und suchte den Punkt in der Ferne, der scheinbar ihre Aufmerksamkeit fesselte. Es war später am Abend. Nur wenige Tage nachdem sie alle in Gratenfels in Richtung Gallys aufgebrochen waren. Praios Antlitz strebte langsam und blutrot dem Horizont entgegen. Eigentlich war es reiner Zufall gewesen, dass er sie hier draußen antraf. Selbst unterwegs, um letzte Meldungen über das aufgebaute Lager seines Regiments 'Ingerimms Hammer' bei dem Adligen vom Berg-Berg zum Berg – oder so ähnlich, Dwarosch war die Zusammensetzung des Namens zutiefst suspekt – zu machen, fand er die Junkerin unweit der äußeren Zelte an einen Pfahl gelehnt, welcher den Tauen eines großes Mannschaftszeltes als Befestigungspunkt diente. Sie sah hinaus zu der kleinen Niederung, in deren Ausläufern das nordmärkische Heer in dieser Nacht lagerte. Dort draußen auf der bereits klammen Wiese übte jetzt noch eine Frau in heller langer Robe mit einem Mädchen, das ebenfalls helle Robe trug. Beide hatten Stäbe in der einen Hand, auf der anderen war immer wieder etwas Feuerartiges zu sehen, fast wie eine kleine Flamme, die aus dem Nichts entstand und wieder erlosch.

Ohne sie anzusehen ergriff er das Wort. Seine Stimme war ruhig und er sprach leise.

“Eure Wohlgeboren, ich grüße Euch." [Dwarosch (Stefan)

Die Junkerin sah den Angroschim an. "Malmar! Garoschem!" sagte sie freundlich und neigte das Haupt zum Gruß. [Loriann (Tanja)]

"Die Umstände unseres ersten Aufeinandertreffens waren unserer Arbeit nicht zuträglich. Wenn ich euch auf irgendeine Weise verletzt oder gekränkt habe, so bitte ich inständig, dies zu entschuldigen, dies lag nicht in meiner Absicht. Sollten es persönliche Gründe oder Krankheit gewesen sein, die euch danieder streckten, so lasst uns es einfach vergessen. Kein Wort über diesen Zwischenfall kam und wird über meine Lippen kommen. Ich weiß besser als jeder andere, dass diese Zeiten eine schwere Probe für uns alle sind, für Körper, Geist und Seele.” (Stefan [Dwarosch] 25.04.16)

Als er sprach hatte sich die Junkerin vom Reussenstein ihm zugewandt. "Ich hatte jeden der vergangenen Tage schon vor, euch mal unter vier Augen zu sprechen. Schön, dass ihr den Weg zu mir gefunden habt, meiner hätte mich auch demnächst zu euch geführt. Eben wegen der Sache bei eurem letzte Besuch. Hört mir zu, es tut mir leid, es… ging mir an diesem Tag wirklich nicht gut. Wie gesagt, euer Besuch war zu einem, hm, schlechten Zeitpunkt, aber das konntet ihr natürlich nicht wissen. Euch trifft weder Schuld, noch solltet ihr euch darüber weiter Gedanken machen."

Loriann schmunzelte sanft. Sie schien dennoch nicht ganz gewillt zu sein, alle Aufmerksamkeit auf ihren Gegenüber zu legen, denn ihr Blick flog zurück zu den beiden Kuttenträgern auf der fernen Wiese, die im aufziehenden Dunkel mehr und mehr mit der Umgebung verschwammen. Bald würden nur mehr die aufflammenden kleinen Feuer zu sehen sein. [Loriann (Tanja) 1.5.]

„Gut, dann belassen wir es dabei Eure Wohlgeboren.“ Schlichte, nüchterne Worte, die davon sprachen, dass er sich immer noch gekränkt fühlte, die aber dennoch belegt schienen, auf eine gänzlichste andere Weise. Er seufzte und nahm mit völlig anderem Tonfall das Gespräch wieder auf. Seine Stimme war fast sanft und hatte einen enorm tiefen, beruhigenden Klang. Loriann erkannte gleich, dass Dwarosch ein schlechter Schauspieler war und sich bisher einfach verstellt haben musste.

„Ich habe mich über Euch erkundigt und von eurer Tochter erfahren.“ sagte er.

Und Loriann zuckte kurz dabei zusammen.

Sein Blick verweilte auf den beiden Frauen in der Ferne. „Ich ahnte nicht, dass ihr Familie hier habt. Ich weiß, dass ich mich euch gegenüber nicht ungebührlich verhalten habe, aber ich war ein Trampel ohne jedes Gefühl für eure doch sehr deutliche Körpersprache. Bitte nehmt meine zuvor ausgesprochene Entschuldigung an, eure Wohlgeboren.“ (Stefan [Dwarosch] 01.05.16)

"Dwarosch, euch trifft weder Schuld, noch habt ihr Anteil daran, dass ich mich gehen ließ. Eure Entschuldigung nehme ich natürlich an! Aber damit ihr besser versteht: bevor ihr mir euren Besuch abgestattet habt musste ich erfahren, dass meine Tochter sich nicht in der Sicherheit befindet, in der ich sie glaubte, sondern, dass sie diesen Feldzug begleiten wird, das ohne meine Zustimmung und ohne, dass es mir möglich ist, dieses …Unheil… abzuwenden." erklärte Loriann recht abgeklärt, ohne ihren Blick von den beiden Magierinnen zu nehmen. Sie schien seltsam ruhig, während sie hinaus starrte und den beiden zusah. Aber auch sie war keine gute Schauspielerin. In ihrer Stimme schwang ein schmerzlicher Unterton mit und die Art, wie sie sich dann über das Haar, die Wangen und den Mund fuhr zeigte deutlich, dass sie längst nicht so gelassen war. "Sie ist gerade mal 12 Götterläufe alt." fuhr sie fort, ehe sie den Blick doch wieder abwandte und auch ihren Körper in die Richtung des Angroschim drehte. " - Aber ihr seid doch nicht zu mir gekommen, um über Maire zu sprechen, nicht wahr? Ihr wolltet besprechen, wie wir uns zwischen den Befehlshabern abstimmen. Nun, gehen wir ein Stück?"

Sie schlug es vor und setzte den Vorschlag sogleich in die Tat um. Sie blickte auch kein einziges Mal zurück. Also entweder sie hatte einen Weg gefunden, den Schmerz, den Dwarosch ihr ansehen konnte, zu betäuben, oder dieser fraß sie gerade still und leise von innen auf.

Dwarosch nickte lediglich und setzte sich an ihre Seite. „Exakt dies wollte ich mit euch erörtern. Wir sollten einen neuen Zeitpunkt und Ort vereinbaren, an dem wir alles weitere besprechen. Unsere persönlichen Belange dürfen nicht verhindern das wir das Nötige tun das dieser Feldzug ein Erfolg wird und das muss er! Aber da wir dieses Missverständnis ja nun ausgeräumt haben steht dem ja auch nichts mehr im Wege.“ Sein Lächeln passte nicht ganz zu seiner förmlichen Rede, er schien erleichtert zu sein das sie ihre Differenzen beglichen hatten. (Stefan [Dwarosch] 02.05.16)

"Eine Sache noch voraus. Nein, eigentlich sind es zwei Sachen. Zum einen: ich weiß, dass euer Name Dwarosch lautet und dass euer Amtsname 'Malmar' ist. Wir können uns aber gerne außerhalb unserer Pflichten beim Rufnamen nennen, wenn ihr das möchtet. Ihr wisst, dass meiner Loriann ist. Bitte, nennt mich doch auch so. Warum sollten wir uns mit steifer Etikette aufhalten? Wir tun doch beide nur unsere Pflicht und versuchen, in den Mantel zu passen, den man uns angezogen hat, nicht wahr?" Sie lächelte dabei.

„Das kommt mir ganz gelegen. Ich bin ein Gemeiner und als Söldner habe ich mich in meinem bisherigen Leben nicht mit Standesdünkel auseinandersetzen müssen. Zumal es bei uns Angroschim einfacher ist. Wir kennen nur Bergkönige und unseren Hochkönig.“ Bei diesen Worten sah er sie offen an, streckte die Arme hilfesuchend aus und lächelte breit. „Bei den ganzen von oder zu und noch schöner von UND zu wird mir ganz schwindelig. Da muss man durcheinander kommen, wenn man nicht hineingeboren wird.“ (Stefan [Dwarosch] 02.05.16)

"Das andere was ich euch sagen wollte ist, dass ich bei euch für das Verhalten meines Hauptmanns Abbitte leisten muss." Sie ließ erst gar keine Widerworte aufkommen und sprach sofort weiter. "Doch, doch, ich weiß, er hat sich euch gegenüber nicht richtig verhalten, Dwarosch, und das habe ich ihm auch gesagt! Leider ist er," hier lachte Loriann leise auf. "ein albernischer Sturschädel und ich konnte ihn leider bisher nicht dazu bewegen, sich mit euch zu einer Aussprache zu treffen. Hach ja…" Sie seufzte ermüdet und schien über das Erzählen das andere Thema fast vergessen zu haben. Zumindest brach ihre wie gleichgültig wirkende Fassade ein und wich einer aufrichtigen Ehrlichkeit: "Ich würde aber ohne ihn nicht hier stehen und ich bin ihm für so vieles unglaublich dankbar. Auch in Bezug auf meine Tochter. Deswegen möchte ICH euch für IHN um Verzeihung für die Worte bitten, die er euch in, nun ja, seiner Verbohrtheit an den ähm, Kopf, geworfen hat. Ich weiß nicht genau, welche Worte das im Einzelnen waren, aber ich kenne Roric schon seit wir beide junge Eleven an der Kriegerakademie waren und ich kann mir vorstellen, dass er vielleicht nicht unbedingt so nett zu euch war wie er hätte sein können. Und sollen. Seht es ihm nach: er tut auch nur seine Pflicht. Und die heißt für ihn, mein Schatten und Schutz zu sein. Dass er diese Pflicht manchmal etwas …hm…übertreibt… liegt in seiner Natur."

„Er ist noch jung und ein Hitzkopf, so war ich auch mal.“ Wieder lachte er und sein tiefer Bass brachte die Luft in ihrem Brustkorb fast zum Vibrieren. "Euer Hauptmann ist der Typ Mann, dem ich lieber aus dem Weg gehe, nicht weil ich ihn fürchte, nein, ich fürchte vielmehr mein Verlangen, ihm eine Lektion zu erteilen, indem ich ihm den Hintern versohle. Ich bin nicht nachtragend."

Loriann atmete freudig auf. "Oh das ist gut." murmelte sie in ihrer Erleichterung, bis ihr auffiel, dass ihre Worte ja auch missverstanden werden konnten, also fügte sie schnell noch hinzu: "Ich meine natürlich, es freut mich wirklich sehr, dass ihr nicht nachtragend seid."

"Wenn er die Sache auf sich beruhen lässt, dann werde ich nichts unternehmen, was ihm schaden könnte, darauf habt ihr mein Wort. Ich möchte euch aber bitten zu verhindern, dass sich unsere Wege mutwillig ein weiteres Mal kreuzen.“ (Stefan [Dwarosch] 02.05.16)

"Das werde ich ihm zu einen sagen, zum anderen werde ich drauf achten." Sie nickte und war wirklich erleichtert, dass der Angroschim seinem 'Zusammenstoß' mit Roric keine weitere Bedeutung gab.

Loriann schlug bewusst einen Weg ein, der die beide etwas abseits hielt. Die abendlichen Handlungen streiften sie zwar, aber weil sie nicht mitten durch die Lager spazierten, kamen sie keinem in den Weg und auch nicht in die Versuchung, selbst irgendwie von den Aufgaben gefangen genommen zu werden, die jetzt mit dem schwindenden Licht des müden Tages vorangetrieben wurde, bevor die nächtliche Dunkelheit einiges unmöglich machte. Feuerkörbe und Küchenfeuer erhellten hier und da die Plätze zwischen den schnell aufgebauten Zelten, ansonsten wurde wenig Wert auf Gemütlichkeit gelegt, denn morgen in aller Früh würde das Lager hastig abgebrochen werden und das Heer weiterziehen. Und am späten Abend, zu Beginn der Dämmerung, würden sie wieder wo anders lagern. Und zwischendurch würden sie Meilen fressen in einem Tempo, das manch einem schon jetzt, wenige Tage nach Abreise, an die Substanz ging.

"Ähm, Dwarosch… Um noch einmal auf Roric und euch zurück zu kommen. Was genau hat er eigentlich zu euch gesagt? Ich meine, nicht dass ich besonders neugierig wäre, aber er schweigt sich mir gegenüber aus, zumindest was die Details eures Gezanks angeht. … Wobei," Sie machte eine wedelnde Geste mit der Hand. "vergesst das. Wir wollten doch über etwas ganz anderes miteinander sprechen. Über das, wie wir gemeinsam unseren Dienst tun können. Euch hat Nordmark ja schließlich nicht umsonst zu mir geschickt, nehme ich an."

Ein leichtes Schmunzeln war in Dwaroschs Zügen zu erkennen. Kurz schien der Zwerg abzuwägen was er sagte. „Lasst mich so viel sagen, ihr scheint ihm sehr viel zu bedeuten Loriann. Auch deswegen werde ich nicht nachtragend sein ihm gegenüber. Ich musste mein Gemüt erst abkühlen, um das zu erkennen, aber wenn man so alt ist wie ich, dann vermag man das, naja zumindest manchmal. Er wollte mich nicht beleidigen, er wollte euch schützen und das hat er getan.“

Dwarosch ließ eine kurze Pause entstehen, dann räusperte er sich und fuhr fort. „Nordmark wollte, dass ich mit euch die Thematik der Feldzeichen durchgehe, wie wir die einzelnen Kontingente schnellstmöglich koordinieren. Ihr seid auf diesem Gebiet erfahren, bitte teilt euer Wissen mit und lehrt es mich.“ (Stefan [Dwarosch] 03.05.16)

"Nun es ist so." Loriann kratzte sich beschämt am Kopf. "Bitte täuscht euch nicht in mir, das ist auch MEIN erster Einsatz als Persevantin! Ich bekleide dieses Amt erst seit einem Jahr und meine 'Erfahrung' beläuft sich seither vorwiegend auf die Arbeit mit Wappen und Stammbäumen und, als 'Isnatosch', auf die diplomatischen Beziehungen zu eurem Volk." erklärte sie. "Das mit den Feldzeichen ist glaube ich eher so gemeint: wie stimmen wir uns bestmöglich ab, um schnellstmöglichst Informationen zwischen den Truppenkontingenten zu ermöglichen. … Hm, das hängt natürlich auch damit zusammen, in welcher Funktion ihr aufs Schlachtfeld zieht. Wie ist das bei euch? Ihr sagtet, dass ihr ein Mitglied von 'Ingerimms Hammer' seid - wie muss ich mir das dann vorstellen? Seid ihr etwa im Kampf für die Aufgabe des Herolds ähm…" sie suchte nach einem Wort "…freigestellt?" Sie sah Dwarosch leicht irritiert, aber nicht skeptisch, sondern eher interessiert an.

„Nun ja, soweit ich informiert bin, ist meine Aufgabe hinter dem Regiment auf meinem Pferd zu sitzen und gegebenenfalls schnell Befehle vom Herzog oder dem Marschall weiterzugeben. Dazu gibt es meines Wissens Feldzeichen, die entsprechend zu deuten sind.“ Die Antwort war nüchtern und eher weniger begeistert wie es ihr schien. (Stefan [Dwarosch] 03.05.16)

Sie hörte sich an, was er ihr erzählte. Sie wollte gleich auf die Sache mit den Feldzeichen eingehen, aber zuerst lag ihr noch etwas auf dem Herzen und das wollte sie vorab noch erklären, damit er im Bilde war. "Was mich angeht ist die Sache einfach: da mein Hauptmann meine Männer innerhalb der Streiter der Baronie befehligt und an meiner statt Baron Ulfrieds Befehle ausführt, werde ich Seiner Hoheit uneingeschränkt als Sprachrohr dienen." erklärte sie. "Ich weiß, dieser Feind gibt einen Dreck auf Immunität - machen wir uns nichts vor, selbst als Botenreiter wird man's schwer haben. Diplomatie ist aber auch nicht unbedingt das, was mir liegt." Hatte sie den ersten Teil noch düster und voller Abscheu ausgesprochen, lächelte sie am Ende schon wieder. Ihre Grundstimmung war allerdings durchweg sehr ernst.

"Ich bin Kriegerin! Kein Ritter, müsst ihr wissen. Ich stand zwar nicht an der Trollpforte, aber gegen den Schwarzpelz in den Westlanden. Und ich habe, bei Travia und ihren elf Geschwistern, genug, für das es sich mit aller Kraft zu streiten lohnt. Ich werde also alles dafür geben, meiner Aufgabe im Stab nachzukommen. Auch wenn das heißt, durch Blut zu kriechen, um eine Rolle mit Befehlen weiterzugeben und sei es nur der Befehl zum Rückzug." Wieder ein Lächeln, aber es war frostiger, als das eine zuvor.

Ein warmes Lächeln zeigte sich in den groben Zügen des Zwergen. „Auch mir ist es fremd mich hinter den Schlachtreihen aufhalten zu müssen, aber jeder hat seine Aufgabe, jeder tut das Notwendige, dass die Truppen als Ganzes fungieren und siegen. Aber es widerstrebt mir, ich kann und will kämpfen!“ Der Satz kam energischer, voller Trotz. „Aber ich habe auch unter meinem Hochkönig die letzten Jahre nur noch seine Offiziere ausgebildet, war Teil der Leibgarde und habe kleinere Kommandos angeführt. Ich habe mich also mit der Position in zweiter Reihe mittlerweile ausreichend anfreunden können. So weit hinten war ich jedoch noch nie.“ Er schmunzelte und zwinkerte ihr zu. Eine Geste die bei ihm ein bisschen unbeholfen oder unpassend anmutete. „Wie dem auch sei, ich werde ebenfalls niemals parfümiert in Sattel sitzen.“ (Stefan [Dwarosch] 03.05.16)

Jetzt musste sie doch lachen. "Ich glaube, das sähe auch wirklich seltsam aus. Ihr seid, was, Groschaboroschim [=Ambosszwerg] …oder Groscharoroximangrasch [=Erzzwerg] ? Tut mir leid, Dwarosch, ich sehe durchaus beides in euch." stellte sie die Frage, aus welchem der Angroschim-Völker er eigentlich stammte.

“Ich bin ein Groscharoroximangrasch, höchstwahrscheinlich ein eher ungewöhnlicher, zugegeben. Mein Vater ist über meinen Lebenslauf und meine Profession nicht glücklich, ich will es so sagen.” Er seufzte, als wenn er darüber einmal sehr beschämt gewesen war, sich aber mittlerweile damit abgefunden hatte. “Ich habe nie ein gewöhnliches Handwerk gelernt. Dies ist unserem Volk ja so immens wichtig. Somit war ich immer ein Sonderling. Früh begab ich mich auf Wanderschaft und ja, der Kontakt zu Groschaboroschim brachte mich zum Söldnerhandwerk und schließlich wohl auch zu den Korknaben, die mein Leben für über fünf Jahrzehnte bestimmten.” Wie um sich selbst beizupflichten nickte er bei diesen Worten leicht und schien weit weg mit den Gedanken. “Ach, und ich stamme aus dem Isenhag. Meine Familie lebt unter den Gebirgszügen des Bergkönigreiches Eisenwald, geographisch gesehen in der gräflichen Vogtei Nilsitz.“ (Stefan [Dwarosch] 04.05.16)

"Das mit den Feldzeichen ist so: es gibt vier Fahnen und ein Rufhorn. Die Fahnen kann ich euch zeigen, wenn ihr mich zu meinen Zelt --" Sie hielt inne. Er hatte ja darum gebeten, Roric nicht mehr unter die Augen treten zu müssen. Da war das mit dem Besuch im Reussensteiner Lager wohl keine gute Idee. "Oder ich komme morgen mit den Fahnen bei euch im Lager vorbei. Was haltet ihr davon?"

“Da halte ich für eine gute Idee. Ich werde morgen Abend auf euch warten und auch ein schönes, starkes Bier parat haben, wenn ihr kommt.” (Stefan [Dwarosch] 04.05.16)

"Hm, das hört sich gut an. Übrigens, es macht nur Sinn, dass ich auch 'Elenvin' dazu mitbringe. Elenvin – Wohlgeboren Linara von Binsböckel."

„Bitte, so tut dies, einen weiteren Krug werde ich schon aufgetrieben bekommen.“ Erneut feixte er. „Es kommt mir ganz gelegen, dass ihr mir Elenvin vorstellen wollt, so spare ich mir einen Weg und wir alle Zeit.“

Sie hatte in ihrem Gespräch und auch auf ihrem Weg einen Punkt erreicht, der sie in verschiedene Richtungen führen konnte. Das Dienstliche war auf den morgigen Abend verschoben, der Ausklang des anstrengenden Tages konnte also noch gemeinsam bei lockeren Gesprächen begangen werden, oder allein. Die Nacht hatte sich merklich über das Lager gelegt wie eine Decke, die ersten Sterne schillerten am Phexenszelt. Nur ein paar Stunden Schlaf würden bleiben, bis es galt, die Zelt abzubrechen und im ersten Licht des neuen Tags weiterzueilen. Der Herzog schonte die Seinen nicht. Und er würde keine Rücksicht auf einzelne nehmen, die nicht jeden Augenblick zur Erholung genutzt hatten. Daher wandte sich Loriann auch mit einem Seufzen an Dwarosch, als sie an eben jedem Platz standen, wo es links zu den Zelten der Adligen Nordgratenfels' ging, und in andere Richtung zu denen der Regimenter. "Dwarosch, es ist schon spät." Ein prüfender Blick gen verdunkelten Himmel. "Es war mir erneut eine Freude, mit euch zu sprechen. Ihr seid ein angenehmer Zeitgenosse, wenn ich das mal so sagen darf. Und ich freue mich auf die Fortführung unserer Unterredung."

Der bullige Zwerg nickte wohlwissend bevor er antwortete. „Auch ich habe die Unterredung genossen und ich mache keinen Hehl daraus das ich erleichtert bin das wir diese kleine Unstimmigkeit beseitigen konnten. So erwarte ich euch denn Morgen zur…“ er musste überlegen, „Firunsstunde. Ja, das sollte richtig sein.“ Er zog die Augenbrauen hoch und schmunzelte scheinbar über sich selbst. „Ich habe mir die Aufteilung der Stunden in Götternamen die letzten Tage aneignen müssen. Ich wusste früh, dass es sie gab, aber uns Angroschim ist sie fremd. Wir sind der Algebra verbunden und benutzen die Zahlen als Zeitangabe. Aber ohne eine solche Absprache geht’s im Feldlager ja nicht.

Also dann, ich darf mich empfehlen für den heutigen Tag. Loriann, habt eine angenehme Nachtruhe.“ Man merkte das er sich Mühe gab den Gepflogenheiten der Adligen des Heeres gerecht zu werden, mit denen er Umgang pflegte, dass er aber nicht verhehlen konnte und wohl auch nicht wollte woher er kam. Noch einmal neigte er den Kopf, dann drehte er sich um und Schritt in Richtung seines Lagers. (Stefan [Dwarosch] 06.05.16)