Falle Stellen

Eine Falle Stellen

Als die Dame ihren Verkaufsraum betrat zauberte Hechgard ein Lächeln auf die Lippen. „Hesinde und Simia auch euch zum Gruße“ antwortete er und ihm fiel siedend heiß ein, dass sie zwar über dieses oder jenes auf dem Weg hier geplaudert hatten, aber nicht wie sie hier vorgehen wollten. 'Was könnte man sie fragen um an die besonderen Tinkturen zu gelangen, ohne das sie gleich abwinkte' Mit einem Plauderton versuchte er ein wenig Zeit zu schinden um auf eine Idee zu kommen: „Ihr habt wahrlich ein reichhaltiges Angebot, werte Dame“ und mit einem Lächeln als ihm eine Idee kam „und deswegen seid ihr uns auch empfohlen worden.“<a name="__DdeLink__42_1481959663"></a> (Hechgard)

Frau Bächerle hatte bemerkt, dass Hechgard sich die Schuhe saubergemacht hatte. „Sehr fein, sehr fein, die Schuhe müssen sauber sein, sonst bringst nicht nur Dreck herein.“ Sie musste schmunzeln, bevor sie wieder eine geschäftstüchtige Miene aufsetzte. Es freut mich, dass mein bescheidener Ruf an eure Ohren gedrungen ist, edle Herren. Meine Schwester und ich bemühen uns, stets jeden Kundenwunsch erfüllen zu können.“ Dies gesprochen, wartete sie ab, welche Wünsche die edlen Herren wohl äußern würden. Mit einem gewinnenden Lächeln wandte sich Hechgard der Händlerin zu. Ja Ihm war eine Idee gekommen und bei Phex, möge der Plan in Erfüllung gehen. Mit einem in Gedanken gerichteten Stoßgebet um Beistand in diesem Handel an Phex setzte Hechgard in einem freundlichen Plauderton an: „Nun werte Frau Bächerle, ich und mein Freund hier“ er zeigte dabei auf Radulf „Nun, wir wollen auf die Jagd gehen, aber nun sind wir beide keine guten Jäger und suchen daher etwas was die Beute schnell zum erlegen bringt, auch ohne einen Blattschuss. Nun wir hörten wie gesagt von euch und euren Künsten und nun sind wir hier und fragen bei euch an, ob ihr uns in jener Angelegenheit behilflich sein könnt.“

<a name="__DdeLink__102_1692697024"></a>Mit diesem Satz hatte er das Netz ausgeworfen und bei Phex möge sich die Beute darin verfangen. (Hechgard)

Radulfs Augen Augen weiten sich, als ihm gewahr wurde, was die Worte von Hechgard für eine Botschaft enthielten. ‚Reiß dich zusammen. Das Leben der Herzogenmutter steht auf dem Spiel.‘ Also legte Radulf sein gewinnbringendstes Lächeln auf und nickte zur Bestätigung von Hechgards Worten. (Radulf)

Frau Bächerle blickte Hechgard und Radulf freundlich an, erfasste die Kleidung der beiden einmal von Kopf bis Fuß und ließ auch die solche Kleinigkeiten wie Schwert, Dolch und Gürteltaschen in ihre Momentaufnahme einfließen. „Werter Herr, sagt mir bitte, was genau wollt ihr jagen? Davon ist die Wahl der, ausschließlich erlaubten, Mittelchen doch sehr abhängig.“ Hechgard glaubte, in ihrer Stimme einen lauernden, abwartenden Ton zu hören.

'Das Spiel kann also beginnen' dachte sich Hechgard als er den Tonfall der Alchemistin vernahm, 'nur jetzt keinen Fehler machen und lieber Phex, wenn das gut für uns ausgeht, ja, da werde ich zum Tempel eilen und 1 Goldstück spenden'. Mit dem geschäftlichen Plauderton fuhr Hechgard fort zu sprechen: Nun werte Frau Bächerle, was wollen wir jagen nun das ist nicht so genau zu sagen, aber es ist so um die 90 Schritt groß und um die 80 Stein hat es sicherlich. Und wie gesagt, gut sind wir beide nicht, aber es sollte nicht lange leiden, die Beute, wenn es getroffen würde. Wüsstet ihr das was?“ Mit einem sehr fragenden Blick schaut Hechgard die Dame an. „Nun, an einer sehr guten Entlohnung soll es nicht mangeln.“ (Hechgard)

‚Ein gefährliches Spiel. Hauptsache sie lässt die Hände auf der Theke. Ob sie den Braten riecht? In jedem Fall ist ihr das Ganze nicht geheuer‘ Vorsichtig blickte Radulf sich um. ‚Wo hab‘ ich noch gleich das Schreiben? Ach ja, hier unter meinem Wams.‘ Und in den Gedanken versunken und die Frau im Auge behaltend, fasste Radulf sich auf das Wams an die Stelle, an der er das Schreiben bei sich trug. (Radulf)

Die Alchimistin behielt einen unveränderten Gesichtsausdruck. Vom Charme der beiden Herren ließ sie sich nicht erkennbar beeindrucken. Mit selben Tonfall fragte sie, erneut an Hechgard gewandt: „Mein Herr, sollte eure Beute auf zwei Beinen gehen, muss ich euch enttäuschen. Solche Jagden kann ich nicht aus meinen Beständen unterstützen. Ich könnte euch höchstens ein schwaches Mittelchen für die Waffen verkaufen, das bei kleinen Tierchen, die man erlaubterweise auch jagen darf, wirken würde. Ist es das was Ihr benötigt?“

'Oh Phex was für ein Spiel, aber steh mir nun bei, dass ich das richtige sage um ein wenig Licht in diese Geschichte zu bringen.' Mit einem verschwörerischen Ton beugt sich Hechgard der Alchemistin näher. „Nun werte Frau Bächerle, unser Freund, der uns euch empfohlen hatte, erwähnte, dass ihr auch besondere Mittelchen besorgen könnt.“ Wie unbeabsichtigt spielte Hechgard an seiner Geldkatze herum<a name="__DdeLink__193_388694295"></a>. Währenddessen wanderte auch sein Blick auf die Theke und nach unten. (Hechgard)

„Oh, ihr seid mir empfohlen worden? Von wem denn?“ Ihre Mine erhellte sich hierbei ein wenig. Der Blick schnellte kurz zu Hechgards Geldbörse an seinem Gürtel. „Nicht, dass ich nicht über alle Maßen die Handelsvorschriften der Stadt und Kirchen beachten würde, Praios bewahre“ - sie schlug schnell mit der Schwurhand einen Kreis – „aber nur so aus Neugierde, wieviele Dukaten wollt ihr denn für eure Jagd ausgeben?“

<a name="__DdeLink__280_773011367"></a>'Wie' dachte sich Hechgard 'sie geht doch auf jenes Geschäft ein, nun denn. Dann eben Plan B.' „Nun werte Frau, jener Freund hat erst vor kurzem bei euch ein Mittelchen erstanden, nun was die Beute auch bei einer leichten Wunde wie es als Beispiel eine kleine Stichwunde machen könnte, sehr schnell zu Fall bringt. Nun dasselbe schwebt uns“ er zeigt auch auf Radulf „auch vor. Hättet ihr da noch etwas?“ (Hechgard)

Anerkennend und vorsichtig nickend folgte Radulf dem Gespräch. ‚Herr von Hetzenberg mir scheint fast, ihr führt des öfteren solche Gespräche. Ich glaube, ich sollte mich da raushalten. Bisher geht es ja in die richtige Richtung.‘ Ein interessierter Blick traf die Alchimistin als sie von Praios sprach und als nächstes nach der Summe fragte. ‚Na, ob es doch was unter der Theke zu holen gibt? – Ich bin ja gespannt welchen Preis der Herr nennt.‘ Und der Blick ging wieder kurz zu Hechgard. Doch Radulf besann sich eines Besseren. ‚Die Reaktion der Frau ist entscheidend. Nicht was er erwidert.‘ Darum blickte er wieder zur Alchimistin und lauschte mit einem Ohr der Antwort Hechgards. Von einem Verkauf hatte sie nicht gesprochen. ‚Und bei den Worten Hechgards beobachtete Radulf die Alchimistin sehr genau. ‚Ich hoffe für ein -Halt, lasst mich erklären - ist dann noch Zeit.‘ (Radulf)

„Ich fürchte, ich müsste vorher doch darauf bestehen, dass ihr mir den Namen eures Freundes sowie die Summe nennt, die ihr einzusetzen gedenkt. Ihr versteht, ich kann nicht jedem alles anbieten. Zudem müsst ihr mir eure Namen sowie euren Wohnort nennen. In den heutigen, unsicheren Zeiten, muss man sich als einfache Händlerin absichern. Die Kirche des Götterfürsten hat ihre Augen und Ohren überall.“

'Bei Phex‘, Hechgard hatte ja schon einige Verhandlungen geführt, dabei ging es aber immer um Viehverkäufe oder andere Handelsdinge, die er für die Familie erledigte, und seine Großmutter hatte ihm den einen oder andern Kniff gezeigt, wenn er sie früher zu solchen Gesprächen begleitet hatte. ‚Wie sagte Großmutter so treffend, Handle immer als hinge dein Leben davon ab. Ob sie je so etwas wie das hier gemeint hatte? Das Herz schlägt mir ja bis zum Hals und hoffentlich bemerkt die Händlerin nichts davon.‘ Gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, meldetet sich Radulf zu Wort. (Hechgard)

Bei den Worten der Alchimistin blieb Radulf fast das Herz stehen. Mit halb geöffnetem Mund schaute er kurz zu Hechgard und dann wieder zur Frau zurück ‚Sie hat doch nicht wirklich ein solches Mittel? Hesinde – Phex steht Herrn von Hetzenberg bei, auf dass er die richtige Antwort geben mag‘ Beklemmung machte sich bei Radulf breit. Die erste Schweißperle bildete sich auf seiner Stirn. ‚Ist es hier so warm, oder kommt es mir nur so vor? Oh, wo bin ich da nur hineingeraten?‘ Dann fasste er sich ein Herz: "Ihr seid Euch doch sicher im Klaren darüber, dass weder unser Freund noch wir euch unseren Namen nennen werden. Allerdings sollte Euch Eisvogel etwas sagen, so wissen wir, dass wir von derselben Person sprechen." (Radulf)

Mit einem Ruck drehte sich Hechgard zu Radulf herum. Bisher hatte er ja geschwiegen und hatte sich gut als stiller Beobachter gemacht, aber Eisvogel, das war ihm ja völlig in der Anspannung entfallen. <a name="__DdeLink__254_1441658209"></a> Mit barscher Stimme herrschte Hechgard Radulf an: „Würdet ihr still sein mein Freund, ihr wisst doch, dass unser besonderer Freund nicht gerne herum posaunt wird.“ Dann dreht er sich wieder der Händlerin zu: „nun da die Katze ja aus dem Sack ist, wir hätten gern dasselbe wie er und was wir damit bereit sind zu zahlen ist ja damit euch auch bekannt.“ (Hechgard)

Das Gesicht von Frau Bächerle verdunkelte sich, sie nickte während sie erwiderte: „Ach ja, Eisvogel, natürlich.“ Sie sprach lauter, wendete den Kopf kurz zum Vorhang hinter ihr. „EISVOGEL, ja, wenn ihr den kennt, ist das natürlich was Anderes.“ Sie wirkte verängstigt. „Meine edlen Herren, es dauert aber bis ich dasselbe wiederbeschaffen kann, das verstehen sie doch bitte? Ich beeile mich auch, aber es hängt nicht von mir ab, wie schnell ich liefern kann.“ Beinahe unterwürfig fragte sie dann noch: „Ich benötige aber bitte wieder die Anzahlung, ihr wisst schon. Die Beschaffung ist sehr, sehr kostspielig.“

Radulfs Augen weiteten sich, als Frau Bächerle auf den Namen reagierte. 'Oh ihr Götter. Wie stehen wir das nur durch?' Dann blickte er kurz zu Hechgard. 'Mein lieber Mann, wenn das hier vorbei ist, dann bin ich dir die ein oder andere Runde schuldig.' (Radulf)

<a name="__DdeLink__354_1524893292"></a>'Bei den Göttern, Sie weiß wer der Eisvogel ist, und er oder sie macht ihr eine Heidenangst. Nun denn- auf zum letzten Akt, und bei Phex sollte das gut ausgehen, ja Phex dann werde ich den Tempel großzügig bedenken.' Ein kurzer Blick über die Schulter um zu sehen wie weit es zur Türe war und was auf dem Weg dahin im Wege stand- nach dieser Vergewisserung setzte er lauter mit ruhig und versucht fester Stimme an: „Nun Frau Bächerle, wenn eure Schwester ebenfalls nach vorn kommen würde oder jene Personen, die sich hinten befinden. Was ich nun zu sagen habe würde ich nur gern einmal sagen.“ Mit einem freundlichen Lächeln schaut er die Alchemistin an. (Hechgard)

-- Main.CatrinGrunewald - 01 Mar 2019