Einigung

Einigung

Langsam drehte sich Hechgard wieder um und nickt bedächtig bei den Worten: „Werte Damen, dass über diese Angelegenheit auch von eurer Seite Stillschweigen gewahrt sein muss, ist denke ich euch“ er zeigt mit offenen Händen auf die Damen „auch verständlich. Dafür werdet ihr ebenfalls bei Phex schwören. Gern bin ich bereit, eure Bedingungen nun zu akzeptieren, auch wenn das für unsere Vorgesetzten gewisse Fragen offenlässt. Das wir nun eure Summe nicht dabeihaben, versteht sich denke ich von selbst,“ er zeigt auf die Dukaten die schon auf den Tresen liegen „ich kann jetzt weitere 7 Dukaten beisteuern, den Rest müssten wir erst besorgen oder akzeptiert ihr auch einen Wechsel?“ Fragend schaute Hechgard die Alchemistin an. Bei den Göttern diese Frau wusste zu handeln, hatte aber auch einen Ehrenkodex dem Hechgard verstand und auch akzeptierte. (Hechgard)

Als Hechgard von akzeptieren sprach, nickte Radulf zur Bestätigung und blickte die Damen dabei an. Er horchte jedoch auf als Hechgard erklärte, warum er diese Bedingungen nicht akzeptieren würde. Mit Entsetzen vernahm er, dass Hechgard von der Herzogenmutter sprach und seine Sinne suchten nach Reaktionen bei den beiden Alchimistinnen. ‚Auch wenn es uns verboten war, das hat gesessen. – was mag ihr wohl gerade durch den Kopf gehen?‘ Und bei dem neuerlichen Angebot zog Radulf ein wenig Luft ein. ‚Auch eine Lösung. Ein wenig kostspieliger, aber dafür ohne Folgen für uns.‘ „Reichen den Damen die 17 Dukaten um mit der Arbeit zu beginnen, oder ist dafür mehr nötig? Ich denke unser Wort und der Schwur bei Phex reicht aus, damit sie uns dahingehend trauen, dass wir spätestens bei Abholung den Rest dabei haben.“ Und mit seinem charmanten Lächeln fragte er dann noch: „Hätten die Damen noch die Güte uns einen kurzen Ausflug in die Alchemie zu verschaffen und uns das Gift zu beschreiben?“ (Radulf)

Deutliche Missbilligung stand in das Gesicht der Jüngeren geschrieben, als der Handel geschlossen wurde. Sie schnaubte abfällig, langte die Armbrust von der Theke und verschwand wieder hinter dem Vorhang. Wenige Momente später hörte man sie vor rufen: „Antidot oder Prophylaktium, was solls denn werden?“

Dies griff Frau Bächerle wiederum auf. „Ja, eine gute Frage. Zuerst jedoch, ich akzeptiere nur klingende Münze, kein Papiergeld. Einer der Herren wird hierbleiben, während der andere das Gold besorgt. Und, bevor ihr auf dumme Gedanken kommt, meine Herren, das Mittel gibt es nur, wenn die Bezahlung vollständig auf Heller und Kreuzer auf diesem Tisch liegt! Nun kommen wir zur Wahl des Mittels und damit zu Eurer Frage, Herr. Ein Antidot wirkt erst, wenn das Opfer das Gift bereits in den Adern hat, dann aber vollständig. Das Prophylaktium dagegen kann schon vor der Vergiftung eingenommen werden, vermindert aber nur die Auswirkungen des Giftes. Beides muss ich frisch herstellen, die Zeit wird nur für eines von beiden reichen. Was also darf es sein? Und entscheidet schnell, bedenkt die Brauzeit!“

Mit Erleichterung sah Radulf, dass die Armbrust nun endlich aus dem Raum verschwand. Also setzte er zu einer Erwiderung an: „Nun, um Eure Frage beantworten zu können benötige ich leider weitere Informationen, wir hatte es ja schon … Alchemiekenntnisse und so … wie lange wirkt denn ein Prophylaktikum und wie und in welcher Stärke sind die zu erwartenden Restwirkungen des Giftes und auf der anderen Seite, welche Zeit haben wir, das Antidot zu verabreichen? “ (Radulf)

Mit einem genervten Ausdruck in Gesicht und Stimme antwortete Frau Bächerle: „Das Prophylaktium wird, wenn mir die Erschaffung so gut wie üblich gelingt, und das bedeutet, dass ich genug ZEIT dafür habe, für gute drei Stunden seine Wirkung entfalten. Die Restwirkung, das hängt davon ab wieviel Gift verabreicht wird. Bei viel Gift wird es sie immer noch töten, bei weniger hat sie eine Chance zu überleben. Da Kukris sehr schnell wirkt, ihr müsst wissen, ein kräftiger Mann stirbt in weniger als einem sechzigstel Stundenglas, muss der Zeitpunkt der Vergiftung schnell erkannt und das Antidot entsprechend schnell verabreicht werden. Egal wie, es ist ein Akt von wenigen Momenten, in denen über Leben oder Tod entschieden wird.“

<a name="__DdeLink__1785_1865040259"></a>Traurig nickt Hechgard mit dem Kopf, wie immer im Leben hat die Medaille zwei Seiten. Ja sie beide hatten keinerlei Ahnung von jenen Dingen. Mit müder Stimme setzte er an: „Verzeiht uns die in euren Augen sicherlich banalen Fragen, aber wir, auch wenn wir erst den Eindruck vermittelten, haben keine Ahnung in solchen Dingen. Hier sind wir sehr auf euren Rat angewiesen. Ihr wisst zum einem, wie viel Gift jener Eisvogel noch hat, denn einmal hat er ja schon zugeschlagen.“ Er wendete sich an Radulf „Ich persönlich wäre für das Antidot, weil wir den genauen Zeitpunkt des Anschlags nicht kennen, es könnte also sehr spät am Abend sein. Würde das Prophylaktium mehr als 6 Stunden wirken wäre das gut, leider wirkt es aber nur die Hälfte der Zeit und dann geht leider seine Wirkung zur Neige. Was denkt ihr?“ fragend blickte Hechgard den jungen Ritter mit seinen strahlend blauen Augen an. „Und was denkt ihr wer sollte gehen das Geld für die Damen zu besorgen?“ (Hechgard)

Interessiert folgte Radulf den Ausführungen 'Das Prophylaktikum wirkt für etwas 3 Stunden und die Wirkung ist nicht sicher - Ein Antidot muss sehr kurz nach der Vergiftung verabreicht werden - was 60zigstel Stundenglas? - Das ist bei weitem nicht viel!' von Frau Bächerle und blickte dann zu Hechgard als dieser zu sprechen begann. 'Da hat er recht- das Antidot ist wohl die richtige Wahl. Wir müssen nur sicherstellen, dass es schnell genug verabreicht werden kann.' Nickend beantwortete Radulf die Fragen von Hechgard: "Auch ich bin für das Antidot. Es wird zwar schwer immer nah genug bei ihr zu sein, doch es erscheint mir auch sicherer als darauf zu vertrauen, das vom Prophylaktikum ausreichend Wirkung über ist. Ich bin gerne bereit hier bei den Damen auf eure Rückkehr mit den 250 Dukaten zu warten. Ich bin mir sicher, dass Ihr den Herren davon überzeugen könnte, dass es eine gute Investition ist." (Radulf)

„Dann möge PHex diesen Handel segnen“. Frau Bächerle rieb mit einem Silberstück über die Theke, gab der Münze dann einen Kuss und reichte sie an die zwei Adligen weiter.

Hechgard nahm die Münze, drehte sie um und rieb die andere Seite über die Theke, denn das Geschäft musste ja weg, und gab dann seiner Seite ebenfalls einen Kuss um den neuen Handel zu besiegeln und zu segnen. Dann reichte er sie an Radulf weiter. (Hechgard)

‚Na das sind ja mal Rituale – Aber wenn es dazu gehört. – Ich hoffe, dass es so richtig ist.‘

Ohne die Münze ein weiteres Mal über den Tisch zu reiben, küsste Radulf die gleiche Seite der Münze wie Hechgard und legte die Münze dann wieder zurück. (Radulf)

Als die Münze wieder bei ihr war, scheuchte sie Hechgard aus ihrem Geschäft, das Gold zu holen und stellte Radulf vor die Tür. „Sorgt dafür, dass wir nicht gestört werden. Andernfalls wird das Antidot nicht ausreichend sein, um das starke Kukris zu neutralisieren!“

Danach verschwand sie hinter dem Vorhang.

Vor der Türe schnaufte Hechgard erstmals kräftig durch und schaute dann Radulf mit großen Augen an. „Nun ,werter Herr von Grundelsee, ich hoffe ich habe eure Nerven nicht zu sehr belastet. Meine sind es wahrlich und glaubt mir, wenn dies alle vorüber ist, sollten wir zwei gemütlich einen trinken gehen. Aber mir kam halt jener Gedanke, dass es so vielleicht klappen könnte.“ Mit einem Taschentuch wischte sich Hechgard den Schweiß von der Stirn. „Nun, dann werde ich mich geschwind aufmachen um die Bezahlung zu holen und wenn ihr hier schon warten dürft, nun, ich denke es kann nicht vom Nachteil sein auch die Hintertüre im Auge zu behalten, falls unser spezieller Freund unseren Damen einen nicht so netten Besuch abstatten möchte, angespannt sind sie ja schon wegen dieser Sache.“ (Hechgard)

Draußen angekommen schnaufte auch Radulf erst mal durch und schmunzelte als ihm gewahr wurde, dass auch Hechgard selbiges tat. „Wahrlich, wahrlich, dass war keine leichte Verhandlung. An der einen oder anderen Stelle hätte ich etwas anderes versucht. Doch wir haben eine Lösung und das zählt. Und wenn wir das alles hinter uns gebracht haben, dann sollten wir wirklich mal mit einem guten Tropfen auf unser Tun anstoßen. Und seit wachsam. Ich werde hier auf Euch warten und die Damen vor unliebsamen Besuchern schützen, auf das sie ihrer Arbeit nachgehen können und wir bekommen, was von Nöten ist.“ (Radulf)

Dann verbeugte sich Hechgard leicht und schritt dann mit schnellem festen Schritt zurück zur Feste um dort nach dem Diener Alfons zu suchen. (Hechgard)

Radulf erwiderte die leichte Verbeugung und blickte Hechgard kurz nach, bevor er sich nach einem geeigneten Punkt umsah, um die nächsten Stunden zu verbringen. (Radulf)

Während Hechgard zur Burg schritt gingen ihm so einige Sachen durch den Kopf. 'Hatte er etwas übersehen? War der Handel gut? Hatten sie die richtige Wahl bei dem Mittel getroffen? Und vor allem: was sagte er Alfons?‘ (Hechgard)

Wenn dies möglich war, hatte sich die hektische Betriebsamkeit auf der Burg des Herzogs noch vervielfacht. Die Diener wurden hin- und her gescheucht, aus der Küche hörte man ein Gebrüll, als ob dort um Leben und Tot gekämpft werden würde und in all der Hektik stand der würdevolle grauhaarige Haushofmeister und versuchte, das Chaos zu orchestrieren.

Es dauerte daher auch recht lange, bis Hechgard schließlich Alfons in einer Vorratskammer, die an die Küche angrenzte, gefunden hatte. Dort sprach er gerade mit einer Küchenhilfe, beendete das Gespräch aber, sobald er Hechgard gewahr wurde. „Nun?“ fragte er schlicht.

Mit einem leichten Nicken grüßte Hechgard Alfons und wartete bis die Küchenhilfe aus dem Raum verschwunden war. Doch bevor er zum Reden ansetzte, schaute sich erstmals um, damit er sich sicher sein konnte, dass sie alleine wären. Da dies der Fall war, sprach er mit leiser Stimme. „Nun Herr Alfons, wir hätten ein Antidot, denn das Gift ist Kurkis. Nun für das Antidot ist die Summe von 250 Dukaten ausgehandelt worden und jene bräuchten wir schnell um die Alchemistin zu entlohnen.“ Dann schaute er den Diener ruhig an. (Hechgard)

„Kukris? Verdammt, ich hatte es befürchtet. Ihr wisst es sicher?“ Ohne eine Antwort abzuwarten begann er, auf und ab zu laufen, was in dem kleinen Vorratsraum eine kleine Herausforderung war. „Ihr wisst aber noch nicht, wer das Gift verabreichen soll? Verdammt verdammt, wir brauchen den Attentäter, aber wenigstens haben wir, falls wir ihn nicht enttarnen können, ein Gegenmittel. Gute Arbeit!“ Er blieb bei den letzten Worten stehen und blickte Hechgard lobend an. „Trefft mich in einer viertel Sanduhr am Fuß der Freitreppe im Erdgeschoss. Ich werde euch, ganz der vornehme Diener, der ich ja bin, einen Umhang für euren Ausritt bringen. In diesem werdet ihr das Gold finden.“

Sprachs und verschwand eiligst aus der Kammer. Exakt eine viertel Stunde später erschien Alfons mit eiligen Schritten im großen Eingangsbereich der Burg, um einem Gast, der wohl ausreiten wollte, noch schnell einen Umhang zu bringen. Das dunkelbraune Kleidungsstück wog schwer in Hechgards Armen, als er ihn entgegennahm. Nach einer knappen Verbeugung zog sich der Diener auch wieder vornehm zurück.

Hechgards suchende Finger fanden beim Weg aus der Burg 5 Beutel in der Innenseite des Mantels befestigt, jeder bis zum Rand mit Goldmünzen gefüllt.

Mit einem mulmigen Gefühl machte sich Hechgard auf den Weg. Eigentlich zählte er immer nach, aber in dieser Sache war es wohl nicht ratsam das Gold zu zählen, vor allem dachte er sich, Alfons habe es sicher auch mindestens zweimal gezählt. Aber was hatte ihm seine Großmutter immer geraten? ‚Wenn du nicht möchtest, dass jemand mitbekommt, dass du viel Geld mit dir führst, dann verhalte dich wie üblich‘ Aber nun üblicherweise schleppte er nicht ganze zweihundertfünfzig Dukaten mit sich herum, das war wohl die größte Summe, die er je so gesehen und besessen hatte. Nichts desto trotz schritt er weiter durch die Stadt. (Hechgard)

-- Main.CatrinGrunewald - 01 Mar 2019