Efferd Teich

Efferdteich

Ansualda und Baldos von Münzberg führen ihr Gespräch am Efferdteich fort.

Das Wasser aus dem Hesindegarten lief plätschernd über den blanken Felsen hinab und ergoss seine Lebenskraft des kühlen Nass in einen vielleicht dreißig Rechtschritt kleinen See, auf dem weiß blühende Seerosen schwammen.

Steine, farbige Stauden und niedrige Uferpflänzchen flankierten einen schmalen Kiesweg, der um das Wasser herum führte. Auf diesem schmalen, geschwungenen Pfad konnte man den kleinen See umlaufen, wobei man an seinem Ablauf über eine kleine hölzerne Brücke treten musste.

Ansualda genoß die Aufmerksamkeit des jungen Verwandten. Fragte nach Familienangehörigen und wohlbekannten, alten Weggefährten. Sehnte sich nach einer Zeit zurück, wo sie die verwöhnte Tochter eines reichen Vaters gewesen war, der nichts mehr geliebt hatte als sein einziges Kind. Ihn hatte sie verloren, so wie sie die beiden ihrer eigenen Kinder verloren hatte, die sie am meisten geliebt hatte. Eine einzelne Träne rann ihr über die Wange. „Rajodan ist sehr glücklich, dass Odelia in Bälde die Baronin von Hlutharswacht werden wird.“ Sagte sie zu Baldos: „Er versteht sich mit ihrem zukünftigen Gatten überaus gut. Wie steht es bei Euch mit dem Traviabunde, werter Neffe?“

Auf der kleinen Brücke am Ablauf des Sees halt machend genoss der junge Münzberger die wärmenden Strahlen der Praiosscheibe und das beruhigende Rauschen des Wassers. Er nutzte diese Pause, denn Ansualda war auf ein reizendes oder vielmehr ein gemiedenes Thema gestoßen. „Vater bemüht sich momentan um einen passenden Gatten für unsere Schwester. Iswene genießt derzeit jedoch lieber ihre Aventurie und bereist das Reich. Nachdem ich seine Ehrwürden Tassilo wieder zurückgeleitet habe, werde ich es meiner Schwester gleichtun und erst einmal auf Fahrt gehen.“ Ob oder mit welchen Mädchen er sich etwas Spaß gönnte, ging niemanden etwas an und dank Rahjalieb war er sich sicher, dass kein Bastard diesem Vergnügen ein Ende bereitete. ---

-- Main.CatrinGrunewald - 11 Dec 2018