Differenzen

Differenzen

Der Vorhang wurde auf Hechgards Worte hin zur Seite gezogen und eine Frau trat heraus. Sie hatte wohl Ähnlichkeit mit der Alchimistin, musste vielleicht jünger sein – so genau konnten Hechgard und Radulf das nicht beurteilen, da deren Aufmerksamkeit auf eine Armbrust gerichtet war, welche die Frau in Händen hielt. Sie konnten den Bolzen im Lauf liegen sehen, konnten sehen, dass die Spitze des Bolzens feucht glänzte. „Nur eine Vorsichtsmaßnahme“ gab Frau Bächerle leise von sich. „Nun, was wollt ihr meiner Schwester und mir sagen?“

Etwas erschrocken über die gespannte Armbrust wich Radulf einen halben Schritt zurück. Doch dann besann er sich eines Besseren, straffte sich und nahm wieder seinen Platz ein. Den Platz eines bisher recht stillen Beobachters. Auch er zeigte bereitwillig die Handflächen. (Radulf)

<a name="__DdeLink__371_738392192"></a>Bei den Göttern, das Handeln anregend und verzwickt war, ja, das wusste Hechgard, aber dies hier war eine völlig neue Welt und, bei Phex, es gefiel ihm so langsam- dieses besondere Spiel. Und wenn es ihm und den anderen gelänge dieses Attentat zu vereiteln, nun dann würde auch er der Familie ein wenig Ehre und Ruhm bringen und nicht nur sein Bruder Ronan, der, bevor er mit seinen Mannen abgezogen war, verkündet hatte, er werde mit dem Herzog und der Kaiserin den Schergen Haffax niederstrecken….Bedächtig hob Hechgard die Hände, so dass seine Handflächen als Zeichen der Friedfertigkeit frei sichtbar waren. Während ihm all diese Gedanken durch den Kopf schossen, war auch dieser eine Gedanke da: Sollte es schiefgehen, nun, eine Armbrust nachzuladen dauert und zum Glück sind sie zu zweit. Freundlich blickte er die Damen an. Und mit kurzem Nicken an die jüngere Dame, die er auch direkt anzublicken versuchte obwohl sein Blick wie magisch von jenem feuchten Bolzen angezogen wurde. „Werte Frauen Bächerle, nun ich glaube einen toten Diener des Reiches auf eurem Fußboden ist nicht gut für euer Geschäft. Und glaubt mir, ich würde gern mit euch auch in Zukunft für uns beide einträgliche Geschäfte machen. Ich gehe nun nicht davon aus, dass eure Schwester jener Eisvogel ist, aber ihr kennt jene Person, und glaubt mir, ihr habt in diesem Geschäft leider einen sehr schlechten Handel gemacht.“ Sagte er und nach einer kleinen Pause, um das, was er gesagt hatte, wirken zu lassen, fuhr er fort: „Wir denken Ihr beide seid, auch wenn ihr es mit Praios Willen nicht immer so genau nehmt, zwei Damen, die götterfürchtig sind und nichts mit Schergen der dunklen Seite zu tun haben wollen? Doch jenes ist euch geschehen. Und glaubt mir, wenn das, was jener vorhat, gelingt, ist es in keinem Sinne zu eurem Vorteil - im Gegenteil.“ Zu der jüngeren Dame gewandt. „Aber, wenn ihr so gütig wärt, die Waffe beiseite zu legen, dann können wir über diese Sache reden und besprechen, wie ihr uns vielleicht helfen könnt.“ (Hechgard)

Die beiden Schwestern tauschten einen raschen Blick aus, und auf ein Nicken der älteren Frau Bächerle, die nach wie vor direkt am Verkaufstisch stand, senkte deren jüngere Ausgabe die Waffe. Ein wenig zumindest, so dass sie keine unmittelbare und direkte Bedrohung mehr darstellte, aber dennoch deutlich präsent im Raum stand. Auch die Jüngere trug, gleich Ihrer großen Schwester, eine Lederschürze und eine Haube auf dem Kopf. Sie hatte weniger Falten um die dunkelbraunen Augen, blickte aber genauso misstrauisch aus ihnen heraus wie Frau Bächerle selbst.

„Ihr seid Diener des Reiches?“ fragte diese mit zurückhaltender Stimme. „Und nein, meine Schwester ist nicht dieser Eisvogel, das beschwöre ich auch in der Wehrhalle, wenn es denn sein müsste.“

Bei den Worten Hechgards im Hinblick auf götterfürchtig und reichstreu besann sich Radulf seiner Qualitäten und legte sein gewinnbringendes Lächeln auf und kam langsam etwas näher. Mit sichtbarer Erleichterung sah Radulf wie sich die Waffe senkte. 'Das bringt uns, wenn es sein muss ein paar Augenblicke. Aber darauf lasse ich es jetzt nicht ankommen.' (Radulf)

„Hauptmann, weist euch aus.“ sagte Hechgard an Radulf gewandt. (Hechgard)

Auf das Zeichen Hechgards kam Radulf zur Sache.

„Wenn die Damen gestatten, greife ich jetzt in mein Wams und zeige ihnen die Legitimation, mit der wir hier im Auftrag des Reiches Erkundigungen einziehen?“ Ganz langsam und vor allem die Schwester mit der Armbrust im Auge behaltend griff Radulf in sein Wams, ging dabei vorsichtig auf die Theke zu und holte das Schreiben hervor, mit dem er zu den Nachforschungen legitimiert wurde. Er legte es langsam auf die Theke vor die Alchimistin. Und mit offener Hand auf das Schreiben deutend sprach Radulf weiter. (Radulf)

„Wie ihr diesem Schreiben entnehmen könnt, sind wir hier auf höchsten Befehl hin und in dringendsten Dingen des Reiches zugegen. Wir appellieren an die Treue der Damen zu den Nordmarken. Uns geht es hier und heute in keiner Weise um die Geschäfte, die ihr hier hinter verschlossenen Türen tätigt. Aber das Reich braucht eure Hilfe und ich fürchte auch das Leben der hier anwesenden Damen hängt direkt davon ab.“ Eindringlich blickte Radulf beiden in das Gesicht und suchte nach Reaktionen. Dann sprach er weiter. „Wer auch immer unter dem Namen Eisvogel hier, sagen wir mal Substanzen, beschafft hat, war inzwischen tätig. Was er auch immer erzählt hat, er hat einen treuen Diener des Herzogtums getötet. Und sein nächstes Ziel ist uns bekannt. Wir brauchen von ihnen, aufrichtigste Damen alles, was und dabei helfen kann. Ich fürchte jedoch, dass der Täter schlau genug war, um hier unter falschem Namen zu verkehren. Somit sind Hinweise zu selbigem zwar von Interesse, aber nur Nebensache. Wir brauchen vor allem aber eines und das ist das Gegenmittel. - Und zwar so schnell es geht.“ (Radulf)

Ein eindringlicher Blick Radulfs maß beide Damen von neuem. „Ach ja, und leider muss ich darauf bestehen, dass die Damen bei Praios schwören, dass nichts von dem was wir hier gesprochen haben nach außen dringt.“ (Radulf)

<a name="__DdeLink__89_2004104677"></a>Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete Hechgard Radulfs Redefluss. „Nun werte Damen, wollt Ihr auch meine Legitimation sehen oder genug euch seine.“ Er zeigte kurz auf das Dokument, welches auf der Theke lag. Und mit ruhiger besonnener Stimme sprach er weiter: „Und was Er euch berichtet, entspricht der Wahrheit. Wie ich schon sagte, würden wir gerne auch in Zukunft mit euch Geschäfte machen, zu unserer beiden Gunsten, aber hier seid nun ihr allein gefordert. Gefordert uns, den Nordmarken und dem Reich zu helfen.“ (Hechgard)

Die Alchimistin überflog das Schreiben, schüttelte den Kopf, straffte die Schultern und fuhr, wieder mit einem Blitzen in den Augen fort: „Meine Herren, es ist ja wohl nun sinnlos zu leugnen. Ja, ich habe für einen Mann, der im Auftrag eines ‚Eisvogels‘ hier war, Kukris hergestellt und verkauft. Nicht ohne Rückversicherung meinerseits, darauf dürfen sich die Herren verlassen. Ich sehe die Situation so: Ich verkaufe, erhalte eine Bezahlung dafür und was der Käufer mit meinen Mitteln macht, ist nicht meine Sache. Das sehe ich ähnlich wie bei einem Schwert. Der Händler kann ja nicht für einen Mord, der mit dem Schwert verübt wird, verantwortlich gemacht werden. Deshalb werde ich auch Euch meine Dienste anbieten. Ich kann euch ein Prophylaktium für Kukris herstellen, stelle jedoch dieselben Bedingungen, wie ich sie auch dem Käufer des Kukris stellte.“ Sie blickte nun mit neuem Selbstbewusstsein den edlen Herren entgegen, die Hände vor dem Bauch verschränkt und sich rein geschäftig gebend: „Da für das Prophylaktium auch das ursprüngliche Gift benötigt wird und es darin auch enthalten ist, ist der Besitz, sagen wir so, fragwürdig. Für 50 Dukaten stelle ich es Euch her, brauche dafür aber 4 Stunden. Ferner händigen Sie beide mir je eine Haarsträhne sowie einige Tropfen Blut aus. Dies dient nur meiner eigenen Sicherheit. Solange mir nichts geschieht, geschieht Ihnen auch nichts. Und sollten sie mich unter Druck setzen wollen, meine Herren Diener des Reiches, überlegen Sie sich, wie dringend sie das Gegenmittel brauchen. Dringender als das Bedürfnis, mich vor der Stadtwache anzuzeigen und hängen zu lassen?“

Ein spitzbübisches Lächeln huschte Hechgard bei den Worten der Frau Bächerle über das Gesicht. Mit einer verschmitzten Stimme fragt er sie dann. „Nun werte Frau Bächerle, ihr habt also vom Eisvogel selbst das Haar und das Blut oder nur von seinem Lauburschen. Wenn dem so“ er hebt die Hände fragend in die Höhe „ist eure „Sicherheit“, nichts wert, denn dann, um es direkt zu sagen, können wir auch rausgehen einen Burschen schicken, der für uns das Mittel kauft und euch sein Haar und Blut lässt. Und glaubt mir, wollt ihr mitverantwortlich sein, wenn die Dämonenverehrer ihr Ziel erreichen Unruhe, Trauer und Furcht über das Land zu bringen? Es ist nicht meine Intension zu unterbinden, was Ihr Damen hier macht, oder euch zu schaden, glaubt mir. Im Gegenteil. Und betrachtet es mal von einer, nun sagen wir es geschäftlichen Seite, ihr könnt uns das Mittel beschaffen und habt dafür, nun sagen wir es so, Freunde in höheren Positionen, die euch dankbar sind.“ Freundlich blickte Hechgard die beiden Damen an, nun jetzt ging das Spiel weiter, und er genoss es. (Hechgard)

Mit Erleichterung vernahm Radulf, dass die Quelle und auch die Art des Giftes nun ausgemacht war. Doch ihm wurde ein wenig mulmig, als die Forderung nach Blut und Haaren gestellt wurde. ‚Sie stellt nicht nur fragwürdige Mittel her, nein, sie hat auch noch Möglichkeiten mit Haaren und Blut etwas anzustellen, - oder anstellen zu lassen.‘ Gerade wollte Radulf zu einer Erwiderung ansetzen, als Hechgard das Wort ergriff. Also lauschte Radulf den Ausführungen und mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. ‚Mist, verdammt, daran habe ich noch gar nicht gedacht. – Die Damen sind nicht in Gefahr. Nur der Bote. Und der ist wahrscheinlich schon tot.‘ Mit freundlicher aber doch fester Stimme sprach nun Radulf: “Hesinde sei Dank. Ihr seid eine wahrlich weise Frau. Und mir scheint, dass auch Phex hier und da seine Finger im Spiel hat.“ Radulf öffnete seine Geldkatze und fingerte 10 Dukaten hervor und legte sie auf die Theke. „Ihr seid doch sicher schlau genug um zu wissen, dass wir den Preis nicht im Vorfeld erahnen konnten. Ich fürchte wir werden den Rest erst holen müssen. Doch so war ich hier stehe und bei den Haaren und dem Blut, das ihr von mir bekommen sollt, wir werden die volle Summe aufbringen.“ Kurz zu Hechgard blickend, die Schultern kurz entschuldigende hebend. „Ich fürchte das Angebot gilt nur jetzt, nur unter diesen Bedingungen und nur uns beiden. Der Bote ist sicherlich schon längst bei Boron und somit für niemanden eine Gefahr. Weder für die beiden, noch für den Eisvogel. Um das hier zu beschleunigen, wie viel könnt ihr der Anzahlung beisteuern?“ (Radulf)

Dann schaute Radulf wieder zur Alchimistin. „Ich bitte euch, da ihr die fähige Alchimistin seid, gebt uns eine möglichst genaue Beschreibung des Giftes. Wie sieht es aus, welche Mengen werden benötigt, wie transportiert man es üblicher Weise. Dass man es mit einer Klinge verabreichen kann, wissen wir inzwischen. Ach ja, wann hat der Bote denn das Gift abgeholt?“Immer wieder die Frau im Auge habend und nach Reaktionen schauend setzte Radulf fort: „Und wenn wir gerade dabei sind. Ich vermute ihr habt auch von dem Käufer ein paar Haare. Es wäre der Sache äußert dienlich und vermutlich noch mal die gleiche Menge an Dukaten wert, wenn wir ihn finden könnten. Vorausgesetzt meine Vermutung ist nicht zutreffend.“ (Radulf)

Mit großen Augen verfolgte Hechgard Radulfs Ausführungen. Was machte er da? Hatte er keine Ahnung wie das Spiel des Handels so ging?<a name="__DdeLink__586_1903174327"></a> Als Radulf geendet hatte, schaute er ihn traurig an. „Mein werter Freund, die Damen hätten uns das Antidot und die Informationen gegeben, und warum? Erstens, ihr Sicherheitssystem ist mangelhaft. Zweitens, haben wir auch noch andere Kontakte und Möglichkeiten, denk an unsere Freunde in der Akademie. Drittens, werden wir kein Blut oder Haare hergeben, denn glaubt mir, für die beiden götterfürchtigen Damen steht auch mehr auf dem Spiel, als Ruf und Name, ja sogar das Leben. Was denkt ihr werden einst die Götter über sie denken, wenn sie vor jene treten müssen, wie wir alle, werden sie ihnen Einlass gewähren im die Götterreiche oder nicht? Auch wenn sie, wenn auch unwissentlich, jenen aus den dunklen Landen geholfen haben, und sie aber nun die Wahrheit kennen und Gutes vollbringen können. Bei Phex, dass erschwert die ganze Angelegenheit ungemein.“ (Hechgard)

Mit harter Mine sah Frau Bächerle Hechgard und Radulf entgegen. „Mir scheint, meine Herren sind sich selbst nicht einig, was sie nun wollen. Und seid mir versichert, über mein Seelenheil werde ich dereinst selbst mit meinem Gott verhandeln, da brauchen Sie sich keine Sorgen darübermachen, vielen Dank dennoch.“ An Radulf gewandt fügte sie dann hinzu: „Ich verkaufe grundsätzlich keine Informationen oder sogar Sicherheiten meiner Kunde weiter. Zwar mögt ihr meinen Ruf nur geringschätzen, aber wir halten uns an einen eigenen Kodex, auf den sich unsere Kunden verlassen können. So auch ihr, wenn wir uns denn einig werden sollten. Es ist mir, ich wiederhole mich hier, gleich, was mit meinen Mittelchen geschieht, wenn sie meinen Laden verlassen haben. Daher werde ich den edlen Herren auch keine Informationen über erfolgte Verkäufe geben, sofern wir uns nicht handelseinig geworden sind. Vielleicht mögen die Herren kurz vor der Türe sich besprechen?“

Radulf wendete sich zu Hechgard und folgte seinen Ausführungen als dieser sein Tun kritisierte. ‚Ich denke ihre Sicherheit ist nur insoweit mangelhaft, soweit wir auf das Gegengift verzichten. Und das kommt für mich nicht in Frage. – Was mögen unsere Freunde in der Akademie herausfinden? Ja, vielleicht das Gift, aber woher bekommen sie so schnell ein Gegengift? – In Anbetracht der Kürze der Zeit bin ich bereit diesen Preis zu bezahlen. Hätten wir mehr Zeit würde ich andere Mittel wählen, um sie dazu zu zwingen das Gegengift zu erstellen. Und was ihre Seelen angeht, das ist ihr Problem. Und uns hält es nur auf. – Und ich glaube die Damen handeln, wenn auch fragwürdig, sehr phexgefällig. Sie halten sich an ihre Verträge. – oder habe ich doch etwas falsch gemacht?‘ Kurz ins Grübeln geraten und ein wenig abwesend zuckte Radulf ein wenig zusammen, als Frau Bächeler zu sprechen begann und es dauert einen kleinen Moment bis er wieder ganz bei der Sache war. ‚… uneinig… Seelenheil…‘ Dann war er wieder ganz bei der Sache und nickte bei den Worten der Frau. ‚Ja, sehr vertragserfüllend.‘ Dann holte er tief Luft und erwiderte: „Ja, die Angelegenheit ist keine leichte. Und für wahr, mit mehr Zeit gäbe es andere Mittel und weitere Dinge, die wir ins Feld führen könnten, um an der Situation etwas zu ändern. Doch die haben wir nicht und daher bin ich bereit den Preis zu zahlen. Denn ich wette nicht das Leben der Person, die wir zu retten gedenken, darauf, dass die anderen hierfür eine passendere Lösung gefunden haben. Hier ist der richtige Ort um eine Entscheidung zu treffen. Und wenn wir bei Phex bleiben, dann würde ich sagen, hilf dir selbst, dann hilft dir Phex. Und wir helfen uns, wenn wir hier und jetzt das Gegenmittel beschaffen. Wir wissen, dass sie eine fähige Alchimistin ist und ich vertraue darauf, dass ihr Gegenmittel ebenso potent ist, wie die vorher erstellte Substanz.“ Fragend schaute Radulf zu Hechgard: „Wie steht ihr dazu?“ (Radulf)

Mit einem leichten Lächeln beobachtete Hechgard Radulf, 'nun, er schien wohl gern Boltan zu spielen, aber Handeln war wie das Spiel rote und weiße Kamele, welches er sehr oft mit seiner Großmutter gespielt hatte. Wichtig war es, die richtigen Züge zu machen und Geduld zu beweisen. Mit einem freundlichen Lächeln verbeugte sich Hechgard leicht gegenüber den Damen. „Nun selbst mein Freund hier scheint eure Bedingungen zu akzeptieren. Ich bin es, der es nicht zu tun gedenkt. Und gern sage ich Euch allen warum: Erstens, nun ich könnte rausgehen, einen Boten senden, so wie jener Eisvogel und so das „Pfand“ erbringen. Aber das werde ich nicht, denn ich lasse niemanden, der mir untergeben ist, Dinge machen, die ich nicht auch selbst bereit bin zu tun. Und eure Reaktion auf den Namen zeigt mir, dass ihr wisst, dass eure Sicherheit auch nichts wert ist und euer Kunde schon zugeschlagen hat“ ein vielsagender Blick auf die Armbrust „aber das ihr eure Kunden schützt, nun das ist was euch als ehrbare Händler ausmacht. Wäre dem nicht so, würde ich euch nicht respektieren - im Gegenteil.“ Er nickte leicht mit dem Kopf „und eure Regeln kann ich gut verstehen, aber“ und mit traurigen Blick zu den beiden „und jene Person, die wir schützen möchten, nun ich glaube die Herzogsmutter, ja um jene geht es, würde so wie ich sie kenne und einschätze eher den Tod finden als einen ihrer <a name="__DdeLink__1208_1725961938"></a>Untergebenen so einen Handel, der sehr weitreichende Folgen haben kann, auferlegen. Denn wer weiß, was ihr damit machen könnt oder wer nun vielleicht in Zukunft daran gelangt?“ er schüttelte den Kopf „Ich glaube eher, sie würde das was kommt akzeptieren, so wie ich auch, aber ja ich bin bereit sie zu schützen solange es im Sinne der Zwölfe ist, das habe ich geschworen und daran halte ich mich, und ja ich würde mich eher in jene verderbte Klinge stürzen als dieses Pfand zu geben und so einen Handel abzuschließen, der niemals im Sinne Phexes ist. Aber eins kann ich euch vergewissern, sollten wir scheitern, nun, eure Namen werden dann mit Sicherheit fallen und ob der Pöbel eure Feinheit des Verursachers teilt, nun, ich würde es nicht herausfinden wollen.“ mit gesenkter Schulter und traurigen Blick wendete sich Hechgard ab, während er langsam zur Tür schreitet. (Hechgard)

Die beiden Schwestern tauschten einen langen Blick miteinander aus. Die jüngere machte zwei Schritte in den Verkaufsraum hinein und legte die Armbrust auf den Tresen. Dann zog sie sich ihre lederne Kappe vom Kopf, worauf sie kupferrote, lockige kurze Haare entblößte. Die Kappe knetete sie nervös in ihren Händen, während sich einzelne Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Frau Bächerle, die ältere Alchimistin, war für einen Wimpernschlag erschrocken und perplex, als sie von der Herzogenmutter hörte. Schnell hatte sie sich jedoch wieder gefasst, wobei ein gewisser, leiser und trauriger Grundton ihre nächsten Worte begleiteten: „Verdammt, musstet Ihr mir das sagen? Egal, sei es wie es sei. Ihr seid nicht die Person, mit der ich über die Phexgefälligkeit meiner Geschäfte spreche. Das geht nur die Priester und meinen Gott etwas an. Wenn ihr anderer Ansicht seid, ist dies eure Angelegenheit, nicht die meine.“ Eine kurze Pause folgte, während der Radulf es hinter ihrer Stirn regelrecht rattern sehen konnte. Nach einem Nicken fuhr sie dann fort, ein lauernder Unterton fügte sich dem Klang ihrer Stimme hinzu: „Es geht also um das Leben der Herzogenmutter? Und ihr müsst es retten? Nobel, sicherlich. Auch ehrenhaft und unterstützenswert. Ich werde mich dem nicht entgegenstellen und euch helfen. Jedoch ist der, sagen wir es so, Unkostenbeitrag für meine Arbeit an dieser doch sehr dringenden Angelegenheit gerade gestiegen. Ihr wollt mir keine Sicherheit hinterlassen, aber dennoch Ihre Hoheit retten. Nun, in diesem Fall muss ich vorsorgen, für gewissen Begebenheiten, Ihr versteht das sicherlich. Ihr legt mir also 250 Goldstücke auf den Tisch. Dann erhaltet ihr das Mittel. Außerdem schwört ihr mir bei Phex, dass ihr Stillschweigen über meinen Anteil an dieser Angelegenheit bewahrt, egal wie die Sache ausgeht. Das sind meine Bedingungen. Nehmt sie an, oder geht.“

-- Main.CatrinGrunewald - 01 Mar 2019