Das Ende vom Anfang

Kapitel 6: Das Ende vom Anfang

“... drei … vier … fünf … uuuund schnipp …”, trällerte die schöne Stimme Cupidas, “... zwei … drei … vier … fünf … uuuund schnipp … hihihi … bald seid ihr wieder hübsch, meine Lieben.” Die junge Urheberin dieser Worte hatte den wenigen Besuchern des Lilienparks ihren Rücken zugewandt und stand vor einem Rosenbusch. “Eins … zwei … drei … vier … fünf … schniiiipp … so, jetzt habt ihr es gleich geschafft”, in ihrer Rechten hielt sie eine Schere, in der Linken abgeschnittene Triebe. Rote Locken fielen der Frau über Schultern und Rücken und sie war in ein schmuckloses, aber festes Kleid gewandet. Neben ihr stand ein Weidenkorb, in welchem sich Rosenzweige befanden. Erst jetzt begriff sie, dass sie sich selbst zugehört hatte. Die Gärtnerin fühlte die kühle Luft des Traviamorgens. Was war hier gerade geschehen? ´Das Gedächtnis der Lilien´, ein Satz, der ihr immer wieder durch den Kopf ging und sie so sehr von ihrem Tun ablenkte, dass … “Aua!”, die junge Frau hatte sich an einem besonders großen Dorn gestochen, was darin resultierte, dass nun Blut floss. Ja, es waren Erlebnisse … Erkenntnisse, die sie noch sehr lange beschäftigen … und ihr Leben verändern würden.