Auf Flussgarde

Auf zur Flussgarde

Der junge Angroscho schritt forsch voran. Nachdem er und seine Begleiter den Saal verlassen hatten, hielt Borindrax abrupt inne und drehte sich zu den anderen. “Werter Herr von Kranickteich, werter Herr von Rodenbrück, werte Dame von Hamrath, ich...” Er unterbrach sich scheinbar selbst. Schloss kurz die Augen, atmete einmal ein und aus und begann dann mit dem Öffnen der Augen von neuem. “Bitte, in Angroschs Namen, nennt mich Borax, ich bin niemand, dem die Etikette größere Freude bereitet und eher ein Mann der Tat. Wir alle werden in den kommenden Stunden alle uns zur Verfügung stehende Aufmerksamkeit auf diesen Attentäter richten müssen. Wenn einer von Euch auf die förmliche Anrede besteht, so akzeptiere ich das und werde dem nachkommen. Aber bitte seid nicht nachtragen, falls… naja, Ihr nicht immer das Maß an Förmlichkeit erhaltet, das Ihr gewohnt seid und verdient. In meinem Herzen bin ich ein einfacher Mann.” (Borax)

Er schenkte seinen Gefährten ein gewinnendes Lächeln, das beherrschte er. Nachdem er sicher war, dass seine Botschaft zumindest angekommen war, fügte er noch etwas an, ohne den anderen eine schnelle Erwiderung zu ermöglichen. “Des Weiteren möchte ich vorschlagen, dass wir uns in einem Achtel Stundenglas unten vor dem Eingang dieses Gebäudes treffen. Wir müssen ohnehin an unseren Zimmern vorbei und ich möchte nicht so…”, er blickte an sich herab, “in die Garnison. Ich fühle mich fast nackt ohne das Gewicht des Kettenhemdes auf meinen Schultern und ich bin geneigt zu sagen, dass dieses Seidenhemd einen Zwergen nicht schmücken kann. Außerdem möchte ich zumindest meinen Drachenzahn gürten, auch wenn es sicher nur zur inneren Beruhigung ist. Mit meinem Zwergenschlägel wird man mich sicher nicht in die Garnison lassen. Ich darf sagen, dass ich sehr froh bin Euch an meiner Seite zu wissen. Euch wird es sicher erlaubt sein Standeswaffen zu tragen. Natürlich nehme ich Euch da nicht aus Dhana, Euren wachen Verstand werden wir brauchen. Denn wie heißt es, die Feder ist mächtiger als das Schwert.”<a name="OLE_LINK4"></a><a name="OLE_LINK1"></a><a name="OLE_LINK2"></a><a name="OLE_LINK3"></a> (Borax)

Fast hätte Boromar den Angroscho über den Haufen gelaufen, so abrupt war dieser stehen geblieben. „Nun, Borax, mir soll es recht sein die Etikette, nun ja, außer Acht zu lassen. Ich heiße Boromar.“ Er lächelte zuerst Dhana, dann Borax und Arlan freundlich an. „Ein Achtel Stundenglas ist alles was ich brauche, um ebenfalls mein Kettenhemd und Schwert anzulegen. Was den Zwergenschlägel betrifft, so könntet Ihr ihn mitnehmen und sollte Euch der Eintritt damit verwehrt werden, sicherlich am Tor der Garnison zur Verwahrung zurücklassen. Allerdings sehe ich keinen vernünftigen Grund, warum sich der Attentäter immer noch in der Kaserne aufhält. Es sei denn natürlich“, ergänzte Boromar nach kurzem Nachdenken, „er arbeitet dort.“

Den anderen folgend war Dhana noch immer in die eigenen Gedanken vertieft, so dass sie gar nicht mitbekam, dass Borax, Arlan und Boromar anhielten. Und während es dem jungen Mitglied des Donnerordens noch gelang anzuhalten, lief die junge Frau fast ungebremst in diesen hinein, was wohl auch der schlichten Tatsache geschuldet war, dass man in einem höfischen Kleid nicht jene Bewegungsfreiheit hatte, wie Hose und Hemd sie einem gaben. Zum Glück für alle, war sie eher klein geraten und noch dazu recht leicht, womit ausgeschlossen war, den großen Mann auch nur leicht wegzustoßen. Sie sah etwas verblüfft aus, der entschuldigende Blick suchte die anderen "Autsch... verzeiht bitte, ich habe nicht gesehen, dass ihr anhieltet. Wieso steht ihr hier?" Nach Borax Ausführungen lächelte sie ihn an und nickte, sich ein wenig das Kleid glatt streichend "Selbstverständlich habe ich keine Einwände, wenn wir auf die Förmlichkeiten verzichten. Und wie ich es auch gestern Borax sagte, nennt mich bitte Dhana. Meinen vollen Namen nutzt eigentlich nur meine geehrte Mutter, welche wohl auch für diese umständliche Aneinanderreihung von Worten verantwortlich ist. Und ich freue mich, mich endlich dieses Kleides zu entledigen. In einem achten Stundenglas treffen wir uns vor den Türen des schönen Herrschersitzes." fast schon beschwingt machte sie sich auf, in das eigene Zimmer zu gehen und sich umzuziehen. (Dhana)

Als sich die Gruppe auf dem Hofe vor dem Gebäude einfand, stand Borax auf den Kopf seines Hammers gelehnt, welcher sich auf Brusthöhe befand. Scheinbar hatten ihn die Worte Boromars umgestimmt, was die Wahl seiner Waffe betraf. Er trug nun sein langes Kettenhemd, -kragen und –haube, letzte in den Nacken geschlagen, eine dunkle Wildlederhose und Stiefel in gleicher Farbe. Über der Kette lag eine robuste Weste von dunkelgrünem Ton. An seinem breiten Gürtel befanden sich neben einer Dolchscheide und dem sich darin befindlichen Drachenzahn, diverse Taschen und Haken, welche anscheinend zur Befestigung von Werkzeug gedacht waren. Die Umhängetasche, welche er zuvor bereits mit in den Konferenzsaal gebracht hatte, lag wieder um seine Schultern. „Nun, lasst uns sehen, dass wir diesem Verbrecher auf die Schliche kommen, um ihm Praios gerechte Strafe zukommen zu lassen!“ (Borax)

Dhana, welche sich scheinbar beeilt hatte mit dem lästigen umziehen, traf kurz nach Borax ein. Wie am gestrigen Abend trug sie die seidene Tulamidenhose, eine weiße, leinene Tunika, als Gürtel eine dunkelbraune Schärpe, sowie die Weste aus dunkelbraunem Samt. Zudem schmückte sie ein Reitermantel der Südlichen Art, recht leicht und mit vielen tulamidischen Stickereien. Bei sich trug sie eine einfache Umhängetasche, in welcher sich einige Dinge verbargen, sowie eine Hülle für Pergament und Federkeil zum Umhängen. Die Haare, welche sich die junge Adelige noch im Gehen richtete, stoben dabei in leichten Locken auseinander und bedurften einiges an Mühe, wieder ein wenig geziemlich zu wirken. "Mein lieber Borax, es scheint, dass unsere Tanzstunde heute leider ausfällt." Bedauern schwang in der Stimme mit, als sie ihn musterte: "Ihr hattet Recht. Ein Kettenhemd schmückt Euch besser als jedes seidene Hemd".(Dhana)

Borax grinste über beide Ohren und wurde ein wenig rot im Gesicht. “Oh Dhana, ihr bringt mich wirklich in Verlegenheit. Dabei bin ich nicht einmal dazu gekommen Euer Kleid entsprechend zu würdigen, entschuldigt bitte. Ihr habt atemberaubend ausgesehen. Was mich betrifft fühle ich mich so viel besser. Ich kam mir vor wie ein… wie nennt ihr diesen Laufvogel mit dem bunten Gefieder noch gleich? Naja, Ihr wisst was ich meine, dessen bin ich mir sicher. Ein Kettenhemd trage ich jetzt seit über vier Jahrzehnten täglich, alles andere muß sich seltsam anfühlen, so wird es sein.” Wie um sich selbst von seinen Worten zu überzeugen nickte er leicht. Dann hielt kurz inne, wog den Kopf einmal leicht hin und her und führte dann mit leicht belegter Stimme weiter aus. “Ja, der Tanz, zu dem wir nun von diesem Agenten geladen sind, ist ein anderer als der, welchen wir erkoren hatten. Aber seid gewiss, ich habe es nicht eilig, und ich werde auf diese Gelegenheit beharrlich warten. Zumindest in diesem Fall ist mir diese stoische Bereitschaft meiner erzzwergischen Verwandten Dinge auszusitzen nicht zuwider.” Bei den letzten beiden Sätzen hatten seine Augen wieder den gleichen Glanz, wie am gestrigen Abend angenommen und sein Schalk war zurück. (Borax)

Als Boromar in den Hof trat, war er ähnlich gekleidet wie am Abend zuvor. Allerdings trug er nun unter dem Wappenrock noch ein Kettenhemd und hatte neben seinem Schwertgehänge noch einen Dolch umgegürtet. „Vielleicht sollten wir uns einen plausiblen Grund für das Betreten der Kaserne überlegen? Oder zücken wir unsere Urkunden und vertrauen, darauf, dass sie uns Einlass gewähren?“ Wandte sich Boromar an Borax und Dhana.

„Um ehrlich zu sein denke ich nicht, dass man uns so bewaffnet in die Garnison lassen wird.“ Er nickte Richtung Boromars Schwertgehänge und klopfte mit seiner rechten Hand auf den Hammerkopf, auf dem er immer noch lehnte. „Dazu wird schon die Vollmacht von Alfons von Nöten sein. Aber ich kenne mich mit den Gepflogenheiten hier nicht sonderlich gut aus und es ist möglich das auch ein Name Türen und Tore öffnet, nur wird es meiner nicht sein.“ (Borax)

"Auch ich bin hier eher unbekannt und werde daher nicht viel dazu beitragen können, Einlass zu erhalten. Ein Name, welcher mit einem 'von' versehen ist, nützt nichts, wenn man ihn nicht kennt. Zudem bin ich alles andere als eine Kriegerin, was es noch schwerer macht, in die Garnison eingelassen zu werden. Zumindest wenn ich es allein versuchen würde." sie lächelte leicht die beiden Männer an und streckte sich dann ein wenig, fast schon befreit, da sie endlich dieses unbequeme Kleid ausziehen konnte. Sie fragte sich schon fast, ob man nicht auch zu Pferd zur Garnison kommen könnte, doch war dies sicherlich unnötig. Leider, denn gefühlt war es schon eine Ewigkeit, die sie von dem Rücken des Pferdes herunter und in höfischen Gefilden war. (Dhana)

Arlan trat hinzu. Der Wappenrock seiner Familie konnte den rundlichen Bauch nicht verhüllen, sah aber kämpferischer aus als das Gewand, das er beim Essen getragen hatte. Dank des Gambesons sah er zumindest leidlich nach einem Kämpfer aus. Dazu trug er den Siegelring seiner Familie. Wichtigtun würde vielleicht helfen. Er richtete das Wort an die anderen: „Ich versuche uns reinzubringen. Wenn der Hinweis auf die Urkunden nicht reicht, mag ich vielleicht den einen oder anderen Gardisten durch meine Arbeit in Elenvina kennen. (Arlan)

„Da wir nun vollzählig sind würde ich vorschlagen keine Zeit zu verlieren. Bitte, die Herren kennen den Weg, führt uns zur Garnison.“ (Borax)

Ankunft Garnison um halb elf

Ihr Ziel war die Garnison der Flussgarde, direkt an einem langen Hafenanleger am Großen Fluss gelegen. Um dorthin zu gelangen mussten sie die Herzogenpromenade entlanggehen, den Madamalplatz, auf dem gerade der Wochenmarkt stattfand und der von der angrenzenden Wehrhalle, Praios‘ Heimstatt in Elenvina wuchtig überwacht wurde, überqueren und dann die lange Hafenmole zur kleinen Burg der Flussgardisten hinter sich bringen.

Bald waren die vier vor dem gut bewachten Tor der Flussgarde angelangt, wo zwei Gardisten in Vollrüstung ihre Glefen präsentierten. Die Gischt vom Fluss, der sie auf beiden Seiten umfing, nässte Haare und Kleider und machte das Gehen auf der Mole unsicher. Hohe Wellen brachen sich an mächtigen Steinen. Zusammen mit dem Kreischen der Möwen konnte man die Frage der Wache beinahe überhören: „Heda, wohin in des Herzogs Namen wollt Ihr?“

Borax ließ den beiden Herren den Vortritt. Auf den ersten Eindruck kam es schließlich an und ein Forscher Zwerg mit einem großen Hammer über der Schulter konnte schon einmal falsch verstanden werden, wenn nicht jedes Wort und jede Betonung richtig saß. Es war nicht so dass er Angst hatte etwas falsch zu machen, er ging nun einmal Schwierigkeiten gern aus dem Weg, wenn sich denn die Möglichkeit dazu bot und er empfand die Arbeit für Alfons schon an sich als… problematisch. Aber er musste zugeben, dass es auch eine einzigartige Möglichkeit war. Er hatte immer aus der für ihn beklemmenden Enge der Stollen, der Hallen seiner Sippe entkommen wollen, nur war er es, zumindest für eine gewisse Zeit. Noch dazu umgaben ihn interessante Menschen und eine wunderschöne Frau. Oh nein Borax, du wirst nicht den Hammer in den dunklen Stollen werfen, du wirst dein Schicksal auf deinen eigenen Amboss schmieden und es möglichst nach deinem Wohlgefallen formen. Simia war mit ihm, dass wusste er. Und so ward seine Mimik entschlossen, als einer seiner Begleiter seine Stimme erhob, um den Gardisten ihr Begehr zu offenbaren. (Borax)

Auch Dhana hielt sich zurück, alleine schon, da sie sich umsah, um herauszufinden, ob es wohl möglich war, von außen an der Fassade heraufzukommen. Glatt war der Stein und rutschig, nichts, was ein einfacher Straßendieb erklimmen könnte. Die Gischt, welche sich an Haaren und Kleidern absetzte, machte ihr nichts aus. Nein, fast schon waren es die klammen Kleider und die Schreie der Möwen, welche der jungen Frau ein ehrliches Lächeln auf das Gesicht zauberten. Sie schloss die Augen einen Augenblick, horchte ihrem Lied und besann sich danach wieder. Immerhin musste etwas weitaus Größeres verhindert werden, auch wenn die Beteiligten alles andere als erfahrene Ermittler waren. (Dhana)

Boromar streckte seinen Rücken durch und machte selbstbewusst, so hoffte er, einen Schritt auf die Torwachen zu. ‚Ihren besten Tag scheinen die beiden ja nicht zu haben. Hoffentlich sind sie heute nicht komplett von eisigem Gemüt.‘ Er atmete noch einmal tief ein und antwortete den Wächtern dann mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. „Rondra zum Gruße! Wir ersuchen um Einlass in die Garnison. Wir, das sind: Ihre Wohlgeboren Veralidhana von Hamrath, der werte Herr Arlan von Kranickteich und der Angroscho Borindrax, Sohn des Barbaxosch. Ich bin Boromar von Rodenbrück, Ritter im Orden des Donners.“ Dabei deutete Boromar nacheinander auf die Personen. (Boromar)

Borax nickte den Gardisten freundlich zu, als Boromar an der Reihe war ihn vorzustellen. Er hätte den Männern, die den Eingang zur Garnison bewachten, auch so zugetraut seinen Namen richtig zuzuordnen, aber eine solche Geste konnte das Eis brechen. Eine Redewendung, die er nicht ganz nachvollziehen konnte, aber bei menschlichem Besuch am Hofe des Bergkönigs gern verwendet wurde. In Gedanken dankte er Boromar für die Vorstellung, er hätte vermutlich zu lange gebraucht die rechten Worte zu finden und eben diese Unsicherheit konnte den Ausschlag geben, ob man durchgelassen wurde oder nicht, denn dadurch machte man sich wohl leicht verdächtigt. (Borax)

Die beiden Wachen blickten unter ihren Helmen erkennbar verdutzt hervor, schauten sich schnell gegenseitig an, bevor der linke der Beiden, ein Mann mit blonden Haaren, euch antwortete: „So, der Herr von Kranikteich?“ Wobei das Wort Herr beinahe wie ausgespuckt klang. „Der Herr etwa, der tagsüber als Jurist versucht den Willen unseres Herrn Praios zu deuten, und des Nächtens dann im Enterhaken draußen am Fluss mit billigen Huren und noch billigerem Fusel zusammen mit Schlägern, Taugenichtsen und Tagelöhnern kräftig feiert? Regelmäßig haben wir von Stadtwachen gehört, die euch dort gesehen haben. Wieso sollten wir einen wie euch wohl hereinlassen? Und ihr anderen“ hier deutete er mit Verachtung auf Arlans Begleiter „seid sicherlich ebensolche Saufkumpane und Tunichtgute wie der Herr von Kranikteich.“ Sich wieder an Arlan wendend: „Wieso seid ihr eigentlich wieder hier? Ich dachte gehört zu haben, ihr hättet die Stadt verlassen und gleich ein paar von euren liebsten Dirnen mitgenommen?“

"Nun, mir scheint, ihr habt es schon begriffen. Da ist ein Von in meinem Namen. Ansonsten sind meine ehrenhaften Begleiter und ich im Namen der Herzogenmutter hier. Ihr könnt das natürlich prüfen lassen und das Risiko eingehen mit an die Front versetzt zu werden. Oder ihr lasst uns ein und unsere Arbeit machen." Arlan drehte sich zu Borax um und blickte ihm tief in die Augen." Borax mein Freund, was glaubt ihr, wie viele Männer es kostet die Mauern Mendenas zu stürmen?" Zu den Wachen gewandt: "Also meine Herren, ihr kennt meinen Namen und ich hätte gerne eure bitte." (Arlan)

‚Immer das gleiche mit Torwachen‘, ärgerte Boromar sich innerlich. ‚Selten sind die mal freundlich. Aber so ein anmaßendes Benehmen ist die Höhe.‘ Dann aber wechselte sein Gesichtsausdruck von Empörung über das herablassende Verhalten der Gardisten zu Überraschung und er sah erstaunt zu Arlan. ‚Nun wundert mich allerdings nicht mehr, warum er vorschlug, dass diejenigen unter uns mit Kontakten zu zwielichtigen Gestalten, diese nutzen sollten.‘ Schnell versuchte er eine neutrale Miene aufzusetzen und blickte die Torwächter auffordernd an. ‚Eigentlich weiß ich bei den meisten Mitgliedern unserer kleinen Truppe zur Verschwörungsbekämpfung gar nicht, um wen es sich handelt, mal von den Namen abgesehen. Und mit diesem „Herrn von Kranickteich“ pflegen wir nun die formlosere Anrede. Ich sollte wirklich mehr Acht darauf geben, mit wem ich wie Umgang pflege.‘ (Boromar)

Borax räusperte sich vernehmbar. „Meine Herren“, erneut sah er die beiden Gardisten offen und freundlich an, wo ihm bei deren kürzlichen Eröffnung die Züge doch zweitweise ein wenig entgleist waren, „wir haben ein ehrbares, wenn auch vertrauliches Anliegen. Glaubt ihr wir würden sonst so offen und für jedermann sichtbar durch die Stadt marschieren und vor Euch treten?“ Er machte eine kurze, rhetorische Pause, dann zog er die Schultern hoch und eröffnete. „Ich kenne die Mauern Mendenas nicht, aber ich weiß, wie auch die treuen Mitglieder der Flussgarde des Herzogs, dass sich der Reichsverräter Haffax nicht ohne Grund und Vertrauen auf diese Mauern hinter sie zurückgezogen hätte.“ Erneut machte er eine kleine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. „Bitte tut uns den Gefallen und schickt nach dem wachhabenden Offizier, damit mir ihm in dieser vertraulichen Angelegenheit sprechen können. Ich wäre euch zu Dank verpflichtet.“ (Borax)

Einen kurzen Augenblick war Erstaunen und - wenn man es deuten konnte - so etwas wie Erkenntnis im Blick der jungen Frau zu sehen, doch scheinbar nicht wegen dem, was die Gardisten sagten, sondern als würde etwas in ihrem Kopf plötzlich Sinn ergeben. Sie hielt sich zurück, beobachtete lieber die Szene und wie die Leute reagierten. Kurz suchte der Blick Borax, als ob sie diesem etwas Wichtiges sagen, doch dies nicht vor den Gardisten tun wollte. (Dhana)

-- Main.CatrinGrunewald - 03 Mar 2019