Ankunft2 Elenvina

Ankunft in Elenvina

Viel habt ihr gesehen und gehört während eurer Reise durch die Nordmärkischen Lande, während ihr Elenvina entgegengeritten seid. Von Flusspiraten, die verstärkt die Dörfer am großen Fluss heimsuchen und Leibeigenen, die – ohne die starke Hand des Barons im Nacken – Schollenflucht betreiben. Von Vögten, die ihre Untergebenen auspressen und auch von solchen, die mehr Milde und Güte zeigen als ihre Barone. Von Herren, die ausgezogen waren wie eure eigenen Verwandten, um etwas nicht Alltägliches zu tun: Krieg zu führen. Daneben ging das Leben in den Bergen, Marschen, Wäldern, Dörfern und Städten weiter. Bauern schuften wie jeher auf den Feldern, denn die im vergangenen Saatmond PERaine ausgebrachten Keimlinge mussten schließlich gehegt werden, trotz der Sorgen, die das Land im Herzen trug. Waren reisten auf alten Strecken ihrer Bestimmung entgegen, der Handwerker schuftete um seines Tagwerkes Lohn. Dennoch: … der Trubel in den Städten und Tavernen wirkte aufgesetzt und hohl.

So gelangtet ihr nach Tagen oder Wochen der Reise ans Ziel eurer Fahrt: Elenvina. Die eherne, trutzige Stadt der mächtigen Herzöge der Nordmarken, Sitz der Reichskanzlei des Raulschen Reiches, Stadt des Praios, deren Priester in der ehrwürdigen Wehrhalle des Götterfürsten Gesetze pflegen.

Die Stadttore waren, gleich aus welcher Richtung ihr angereist seid, von der Flussgarde streng bewacht und ein jeder, der nicht bekannt war, wurde nach dem Begehr gefragt. Karren und Kutschen wurden durchsucht und argwöhnisch ein jeder beäugt, der fern lauterer Absichten schien. Denn irgendetwas mochte die Soldaten in Aufregung versetzt haben. Nun konnte man natürlich spekulieren, was es mit der erhöhten Aufmerksamkeit auf sich hatte. Denen, die jedoch noch nie in dieser Stadt gewesen waren, fiel so etwas natürlich nicht auf. So groß und unbekannt und wie eine andere Welt vermochte das emsige Treiben dieser Metropole jemandem aus der hintersten Provinz vorkommen, dass ein respekteinflößender Gardist einfach dazu gehörte.

Wer von euch daraufhin die Einladung Ihrer Hoheit der Herzogenmutter zückte, der erhielt noch am Tor die Nachricht, dass ab dem 20sten INGerimm in der herzöglichen Feste Eilenwid-über-den-Wassern Unterkunft für euch bereitstünde, denn man hatte mit eurem Kommen natürlich gerechnet – wer allerdings vor dem 20ten die Stadt betrat, dem wurde angetragen, sich bis dahin noch auf eigene Faust eine Unterkunft zu suchen.

-- Main.CatrinGrunewald - 22 Feb 2019