Zwoelfgoetter Garten

Zwölfgöttergarten

Der Zwölfgöttergarten in Obena liegt seitlich hinter dem bunten Schlößchen.

Kunstvoll sind verschiedene Terrassen in einem alten Bachlauf angelegt worden. Über Äonen hatte sich das Wasser in den harten Fels des Isenhags gefressen und eine tiefe, fruchtbare Schneise gegraben. Eine sprudelnde Quelle ergießt dort auch heute noch ihr feuchtes Nass in einen kühlen Bach, der sich über verschiedene künstlich angelegte Terrassen durch eine duftende Blüten- und Pflanzenpracht schlängelte und sich schließlich über blanken Fels in einem Wasserfall in die wilden Wälder unterhalb Obenas entlädt.

Jedem der Zwölf-Götter ist dort ein Teil des Gartens gewidmet.

Praiosgarten:

Der erste Gartenteil ist ganz offensichtlich dem Herre Praios, dem Hauptgott des Hauses Keyserring, gewidmet. Die Rasenfläche misst exakt zwölf mal zwölf Schritt und in ihrer Mitte prangt eine etwa 3 Schritt hohe Statue: Ein Greif, der golden in der Sonne strahlt und seinen Blick ebenso wie der Betrachter über die prachtvolle Anlage gleiten lässt; Um ihn herum ein rundes Beet, in dem dicht bepflanztes Gilbornkraut einen fein herben Duft abgibt.

Eine einzelne Stufe führt von dort auf einen breiten Treppenabsatz, von dem aus man zu den tiefer gelegenen Teilen des Gartens hinabschreiten kann.

Hesindegarten

Nach sechs Treppenstufen kann man sich in Richtung der schroffen Felswand drehen und durch einen weiteren mit Heckenrosen umwachsenen Rundbogen eine kleine, eher verborgene Gartenterrasse betreten. Hesinde, der zweiten Gottheit, der sich das Hause Keyserring verpflichtet sieht, ist diese gewidmet. Hier sprudelt jene Quelle, dank der dem kalten Stein überhaupt Fruchtbarkeit abgestrotzt werden kann. Sie spuckt klares kühles Wasser aus dem Gestein empor, welches sich sogleich schlangengleich hinabwindet.

Ein schmaler Rundweg führte an ordentlichen Beeten vorbei, jedes war mit Schildern gekennzeichnet, auf denen die Bezeichnung der Pflanzen und ihr bosparanischer Begriff beschrieben wurden. Die überwiegend in Gelbtönen strahlenden Pflanzen lassen den Hesindegarten oft in einer Wolke frischer Blütendüfte versinken. Bänke und kleine Felsennischen, in denen auch an heißen Sommertagen angenehme kühle Frische herrscht, laden zum Verweilen und anregenden Betrachten der Botanik ein.

Tsawiese

Mittig unter den steinernen Stufen erreichte man eine große, grüne Rasenfläche, auf derem höheren Teil manchmal auch ein hölzernes Podest aufgestellt wird. Auf dem Weg dort hinunter verbreitert sich die Treppe am Rand zu hohen, breiten Stufen, die sich seitlich in einem weiten Rundbogen in den Felsen schmiegen. Auf diesen hohen Treppen kann man im Sommer in der Sonne sitzen und den Garten überblicken. Ungefähr in der Mitte der Wiese teilen acht Stufen den unteren Bereich ab. Dort erstreckt sich dann die saftige Wiese mit halbhohem Gras und wildwachsenden bunten Sommerblumen. Sie senkt sich von dort hinab - bis zu einem massiven Geländer, hinter dem der Felsen etliche hundert Meter in die Tiefe abfällt und den Bach in regenbogenfarbenen Tropfen mit sich reisst. Auf dieser Wiese befinden sich der Rahjagarten, ein Kräutergarten und zwei gepflasterte Steinkreise.

Efferdteich

Das Wasser aus dem Hesindegarten läuft plätschernd über den blanken Felsen hinab und ergießt die Lebenskraft des kühlen Naß in einen vielleicht dreißig Rechtschritt kleinen See, auf dem weiß blühende Seerosen schwimmen.

Steine, farbige Stauden und niedrige Uferpflänzchen flankieren einen schmalen Kiesweg, der um das Wasser herum führte. Auf diesem schmalen, geschwungenen Pfad konnte man den kleinen See umlaufen, wobei man an seinem Ablauf über eine kleine hölzerne Brücke treten muss.

Rondraterrasse

Akkurate mit Lilien bepflanzte Beete begrenzen hier einen sandigen Kampfplatz, der bis an die emporragenden Felswände heranreicht. Im unregelmäßigen Schattenspiel des hohen Gesteins und der teils hervorspringenden Felsen, finden hier regelmäßig Übungskämpfe zwischen Knappen statt, die durchaus die ein oder andere Herausforderung bereithalten.

Mittig auf der Wiese finden sich ein langer und kurzer Stamm aus Kirschbaumholz, die mit langen, schweren Eisennägeln miteinander verbunden worden sind. Auf dem oberen, langen Holz war an beiden Enden ein hölzerner Griff angebracht worden, so dass man rittlings darauf sitzen und auf und ab wippen kann.

Der Rahjagarten

Eine Vielzahl blühender Pflanzen umwindet zunächst die in sattem Grün erstrahlende Hecke, die den vielfarbig glänzenden Rahjagarten umgibt. Lavendel blüht zu Füßen der hohen Rosenstöcke und zwischen all dem gedeihenden Liebreiz stehen auf steinernen Sockeln die schönsten Werke der Bildhauerkunst, die im Laufe der Jahre in Obena entstanden waren. Ein Weg aus feinstem Sand führt in einem vollendeten Kreis an all den Skulpturen vorbei. Aus dem Rund heraustretend kann man unter zwölf von Heckenrosen umrankten Bögen in den hinteren Teil des Gartens gelangen. Hier steht inmitten der blühenden Pracht eine versteckte Laube. Aus Rosenholz passgenau in den Felsen gezimmert und vollständig von wildem Wein umrankt scheint sie geradezu zu intimen Stunden zu zweit einzuladen.

Kräutergarten der Peraine

Der Ablauf des kleinen Sees auf der darüberliegenden Terrasse speist einen kleinen Bach, der sich seitlich an einem etwa zehn Schritt breiten, bunten Beet der Schlucht entgegen windet. Über eine weitere hölzerne Brücke gelangt man dort zu schneckenförmigen Wegen aus flach im Boden eingelassenen braunen Steinen. Zwischen den schmalen Pfaden erheben sich aus dunkler, brauner Erde duftende Pflanzen: Lauch, Zwiebeln, Salbei, Kamille, Melisse, Rahjalieb, Johanniskraut, Ackerminze, Fenchel, Lavendel und viele weitere blühende Kräuter hüllten diesen Gartenteil in einen angenehmen, sanften Duft. Hölzerne Stäbe, verbunden mit leinenen Bändern, an denen getrocknete Kräuterbündel hingen, bilden eine halbhohe Grenzen zu den anderen Bereichen des Gartens.

Ingerimmkreis

Der mit dunklen Steinen gepflasterte Terrassenkreis schimmert schwarz und wird seitlich von dem hohen Felsen begrenzt. Ihn umgibt sowohl entlang der Schlucht als auch zum Bachufer hin eine halbhohe Mauer aus dunklem Stein. Der Wiese zugewandt hatte man allerdings Beete mit tiefrot blühenden Blumen angelegt.

Genau in der Mitte des dunklen Kreises steht eine große Feuerschale und um die Schale herum stehen im Sommer elf robuste aus Tannenholz gezimmerte Lehnstühle.

Traviakreis

Gegenüber der Ingerimmterrasse ist eine weitere der Travia gewidmet worden. Kupfern glänzende, glasierte Steine ließen den Boden hell erstrahlen und seitlich darauf, in unmittelbarer Nähe zu dem kleinen Bachlauf hatte man ein kleines Häuschen gemauert. Eine Seite des winzigen Gebäudes besteht fast gänzlich aus einer großen Türschwelle, in deren langen Türsturz kunstvoll eine Gans mit ihrer Kükenschar eingeschnitzt worden war. Im Häuschen selbst steht ein kleiner gußeisener Ofen, neben dem beidseitig zwei schwere, bequeme Sessel stehen. Kissen und hellbraune Fellen liegen darauf bereit und verstärkten den behaglichen und heimeligen Eindruck.

Auf der Bachseite plätschert das Wasser gegen die Terrasse während ein metallenes Geländer die Seite zur Schlucht hin absicherte. Wo allerdings die wildwachsende Wiese die hellen Steine berührte, war ordentlich im Halbrund roter Fingerhut angeplanzt worden.

Grotte der Stille

Dem kleinen Pfad zwischen Traviakreis und dem Kräutergarten folgend, gelangt man zu zwei dunklen, etwa zwei Schritt hohen Säulen. Auf der einen steht ein großer, dunkler Pflanztopf, aus dem eine Weihrauchpflanze ihre Blätter hinabfallen lässt, während aus einer dunklen Räucherschale auf dem anderen Pfeiler eine duftige Wolke ihrer verbrannten Pflanzenteile hinaufstieg. Zwischen den Säulen, hinter einem Vorhang aus Efeu, der die Felswand hier wie auch an anderen Stellen hinabwächst, kann man einen kleinen verborgenen Felseingang betreten. Nach einem kurzen, verwinkelten Stück erhebt sich eine vier oder fünf Schritt hohe Höhle. Wer sich dort auf einem der kalten Steine zum Verweilen niederlässt kann sich der vollkommenen Stille im Inneren des kühlen Gesteins hingeben.

Firunstieg

Winzige eisblaue Blüten tauchen in kleinen Grüppchen am Rand des Geländers auf und häufen sich in Richtung des Gartenrandes, wo sich der Felsen seitlich immer noch hoch in den blauen Himmel reckt. Dort am Rand, wo die kleinen hellblauen Blumen in großer Zahl zusammenstehen, endet die metallene Grenze des Gartens und ein felsiger, schmaler Pfad kann von dort aus betreten werden.

Er führt in Richtung des Wasserfalls hinab und nur wer schwindelfrei genug ist und sich zu überwinden weiß, kann diesen schmalen Stieg hinter dem Wasserfall vorbei bis zu einem kleinen Plateau hinabklettern. Auf flachen Steinen kann man hier Platz nehmen und die wilde Landschaft unter dem Garten betrachten.

Pfade des Fuchses

Alle Götter hatten ihren Platz im Garten des Barons von Eisenstein, einzig der Listige fehlte auf den ersten Blick. Jedoch registriert der scharfsichtige, aufmerksame Beobachter an einigen Stellen im Garten aus dem Gras hervorlukende sternblütige, bläuliche Blumen….

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Kategorie: Tempel oder Kultstätte

-- Main.CatrinGrunewald - 28 Jun 2017