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Version vom 19. März 2021, 21:10 Uhr

Andere Gespräche

Boromar rutschte mit seinem Stuhl etwas zurück, um den Geweihten etwas besser in die Runde zu integrieren. „Nein, nein! Seid unbesorgt“, beschwichtigte er die Gestütsverwalterin „gekränkt habt Ihr mich nicht. Nur irritiert war ich kurz und mir scheint,…“ Boromar ließ den Satz unvollendet. „Vom Gestüt in Rickenbach!“ Aufrichtige Bewunderung schwang in seiner Stimme mit. „Eines dieser überaus prächtigen Streitrösser würde ich gern einmal mein eigen nennen können, so mir die Götter hold sind. Nicht, dass ich mein Pferd nicht zu schätzen wüsste, so ist es gewiss nicht, aber mit einem Eurer Eisensteiner Riesen kann es nicht mithalten. Die Robustheit der Tralloper Riesen gepaart mit der Eleganz des Elenviner Vollbluts, ganz der Schönen Göttin gefällig. Ich muss gestehen, ein wenig beneide ich Euch, dass Ihr dort lebt.“ Freundlich blickte er Imma an. „Was die Sicherheit angeht, nun, die Zeiten sind nicht gerade friedlich. Und da der Herzog mit seinen Truppen ja gen Rahja gezogen ist, wer weiß, ob da das ein oder andere lichtscheue Pack der Übermut überkommt. Aber seid versichert, Grund zur Sorge besteht eigentlich keiner. Sicherlich werden uns auch noch einige Flussgardisten begleiten.“ versuchte Boromar Imma nicht zu beunruhigen. ‚Ich hoffe nur, dass ich Recht behalte mit meiner Einschätzung. Die Überfälle der Flusspiraten werden jedenfalls immer dreister.‘ „Mir gefällt das bunte und geschäftige Treiben in den Straßen und Gassen, die starken Burgen, die über die Stadt wachen und auch die prachtvolle Wehrhalle des Praios. Aber vielleicht wird es mir auch nicht langweilig, weil ich eigentlich nie für einen besonders langen Zeitraum in der Stadt weile. Viel mehr bin ich an der Seite meines Schwertvaters, seiner Wohlgeboren Leuenhard Rondradan von Wolfsstein, häufig durch die Lande geritten. Durch ganz Nordmarken möchte ich meinen. In Gratenfels, da haben sie die Halle des Heiligen Hlûthar, und so einen Tempel der Donnernden würde ich mir für Elenvina auch wünschen…“ Boromar schenkte sich noch etwas Wein nach, blickte Imma mit der Karaffe in der Hand fragend an und wandte sich dann an den Geweihten. „Euer Gnaden, darf ich Euch vielleicht auch einen Becher einschenken?“ (Boromar)

Ein wenig röteten sich Immas Wangen ob des Lobes über ihre Pferdezucht, auf die sie sehr stolz war, obgleich ihr Beitrag sich auf die Rechnungsbücher und den Schriftverkehr mit Händlern, privaten Käufern und Lieferanten beschränkte. An einer anderen Stelle hatte sie kurz innegehalten. Die Flussgarde sollte sie begleiten? Warum hatte ihr Bruder, der immerhin Weibel im ersten Banner war, nichts gesagt? Würde womöglich er selbst sie begleiten? Sie runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten? Während sich ihr Gesprächspartner mittlerweile dem Geweihten zugewandt hatte, blickte sich Imma im Raum um. Rechts der Tafel hatten sich schon einige Gäste miteinander bekannt gemacht und waren in Gespräche vertieft. Der Platz links neben ihr war noch leer und ebenso die meisten anderen Plätze auf dieser Seite. Sie lächelte einem großen Mann zu ihrer linken zu und bedeutete ihm und der jungen Magierin, die ganz allein am Ende der Tafel saß doch näherzurücken und sich ihrem Gespräch mit Boromar anzuschließen. Dieser hatte sie mittlerweile mit neuem Wein versorgt und die Karaffe wieder abgestellt. „Werter Herr von Rodenbrück, ich bin sehr entzückt, dass der Ruf unserer Pferde bis an den Rodasch gedrungen ist. Falls ihr also eines Tages mit dem Gedanken spielt euch ein neues Pferd zuzulegen, bitte scheut euch nicht, mich anzuschreiben. Ich würde mich freuen, euch ein besonderes Exemplar anzuempfehlen. Es wäre mir ein Vergnügen, euch auf Gut Rickenbach willkommen zu heißen. Die meisten unserer Pferde verkaufen wir über Pferdehändler weiter, doch wir haben auch immer einen kleinen Bestand an Tieren für wenige, ausgesuchte Einzelkunden. Auch gibt es ein kleines Gästehaus auf unserem Gelände, denn wir empfehlen diesen Kunden, bereits die Jungpferde in Augenschein zu nehmen und sich eines auszuwählen, das wir dann ganz auf ihre persönlichen Wünsche hin zureiten und abrichten können. Auch wenn natürlich die Grundeigenschaften eines Schlachtrosses immer gegeben sein müssen, wärt ihr überrascht, wie stark man doch durch auch nur winzige Kleinigkeiten die Bindung zwischen dem zukünftigen Reiter und dem Tier verbessern kann und damit das Schlachtenglück auf seine Seite zu ziehen vermag.“ Sie hielt kurz inne, bevor sie fortfuhr: „Oh verzeiht mir, doch ihr seht, sobald ich über unsere Pferde zu sprechen beginne, werde ich schrecklich redselig. Unserem Gespräch konnte ich entnehmen, dass Ihr also auch eher ein Kind des Landes seid, auch wenn ihr eure Aufenthalte in Elenvina genießt?“ (Imma)

„Nicht doch, nicht doch. Es freut mich, dass Ihr solche Freude an Eurem Gestüt und Eurer Arbeit habt. Dann geht das Tagwerk doch gleich viel leichter von der Hand. Und zum Landleben kann ich nur sagen: Es gibt doch nichts über einen zügigen Ausritt über weite Weiden und Koppeln entlang des Rodasch, wenn das Praoisrad angenehm warm den Rücken wärmt und eine vom Herrn Efferd gesandte laue, warme Brise durchs Haar spielt. Ein herrliches Gefühl von Freiheit und Sorglosigkeit überkommt mich dann meist. Aber solcherlei unbeschwerte Momente sind seltener geworden.“ Kurz huschte ein leicht wehmütiger Ausdruck über Boromars Züge, ehe sein Antlitz wieder strahlte. „Auf Euer Angebot, werte Frau von Schellenberg, komme ich nur zu gerne zurück, jedenfalls sobald die Zeit dafür reif ist. Aber vielleicht lässt sich ja schon vorher ein Besuch einrichten, bei dem ich mir das Gestüt und die Methoden zur Zureiterei und Abrichtung schon mal anschauen kann.“ Spekulierte Boromar, der sich aber höchst erfreut über das Angebot zeigte. „Nun, noch vier freie Plätze. Mir wäre Recht, wenn die Herrschaften zeitig einträfen, sodass wir hoffentlich alsbald genaueres über den Grund dieser Versammlung erfahren und auch das Mahl aufgetischt werden kann.“ (Boromar)

Die junge Eisensteinerin schenkte Boromar ein offenes Lachen, bei dem ihre weißen, fast zur Gänze ebenmäßigen Zähne einen kurzen Moment aufblitzten. „Sicherlich, ihr seid mir jederzeit willkommen. Zu jeder Jahreszeit ist es wunderschön in meiner Heimat. Im Winter sind die Hügel und Almen zwar mit Schnee bedeckt und der Rickenbach schwillt mitunter zu einem kleinen Fluß an, aber selbst das ist ein hübscher Anblick, wenn man galoppierend das Lehen erkundet. Aber natürlich sind wärmere Zeiten im Praioslauf nicht weniger angenehm, wenn das Licht des Abends hinter den Weinbergen verschwimmt, ist das ein Anblick, den man fast nicht vergessen kann. Ihr seid mir stets willkommen, doch schickt bestenfalls zuvor einen Boten, denn von Zeit zu Zeit begleite ich meinen Onkel, um unsere Handelspartner kennenzulernen.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ebenfalls die leeren Sitze taxierte: “Im Übrigen hoffe auch ich, dass in Bälde die übrigen Gäste eintreffen werden, denn die Gerichte sehen vorzüglich aus und ich muss gestehen, dass ich neugierig bin, so wie ihr auch, was diese Zusammenkunft bedeutet, aber auch, weit profaner, wie uns wohl all diese Leckereien munden werden. Ihr habt auf euren Ritten durch die Nordmarken sicherlich die ein oder andere regionale Köstlichkeit kennengelernt?“ (Imma)

„Selbstverständlich werde ich zuerst einen Boten schicken“, antwortete Boromar strahlend. „Doch auf eure andere Frage, muss ich Euch enttäuschen“, gestand Boromar, „Regionale Köstlichkeiten gab es eher weniger. Zumeist bekam ich ein eher einfaches, wenn auch gutes Mahl aufgetischt. Aber einmal als wir über Gratenfels bis nach Angbar im benachbarten Fürstentum Kosch reisten, da gab es Fisch -einige Tage vorher ganz frisch aus dem Angbarer See geangelt. Das hat uns der Koch, ein freundlicher Zwerg vom Volk der Hügelzwerge, versichert. Und dann auf das köstlichste nach lokaler Art zubereitet, geräuchert über ganz besonderem Holz. Das Beste an der Geschichte aber ist, dass die beiden Fischer Zwerge waren. Ein ganz und gar seltsamer Anblick: Zwei Angroschim in einem Boot beim Fischen.“ Boromars Blick glitt unwillkürlich hinüber zum Zwerg. (Boromar)

-- Main.CatrinGrunewald - 22 Feb 2019