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Version vom 19. März 2021, 21:10 Uhr

Vieskar bei der Taufe der herzöglichen Prinzessin in Elenvina

Aus dem Tagebuch eines Traviageweihten

Geliebte Lieska.

Lange habe ich Dir nicht mehr geschrieben, bitte verzeih. Doch ich weiß Dich in Travias Haus und hoffe, Du blickst wieder mit Stolz auf mich herab aus Alverans Gefilden. Stell Dir nur vor, Jost Verian, dieser Rotzlöffel, hat mich erneut auf eine Reise geschickt. Letztes Mal sollte ich ja auf diese Jungfernfahrt der Concabella, um ihn dort zu vertreten. Ausgerechnet ich, der ich doch mit Politik so gar nichts anzufangen weiß, war also umgeben von lauter Adeligen und hohen Geweihten und Magiern auf dem Großen Fluss unterwegs. Vom Ergebnis habe ich Dir ja schon geschrieben, jetzt will ich Dir von der neuesten Schnapsidee des Barons erzählen. Er kam zu mir und diskutierte erst mit mir über die Größe des Armenhauses, dass er für mich und unsere Kirche der göttlichen Mutter bauen will. Dann legte er mir eine Einladung vor die Nase, in der alle nordmärker Adeligen zu einer Versammlung beim Herzog eingeladen wurden. Jetzt wusste ich aber schon vorher davon, weil mich Ivetta, meine gute neue Freundin aus dem Storchengarten, schon über den Tsasegen der Prinzessin informiert hatte, der auch während dieser Adelsversammlung gesprochen werden sollte.
Und Ivetta war es auch, die mich dazu eingeladen hat! Ich, der ich letztes Jahr fast der guten Frau Herzogin vor die Füße gekotzt hätte, sollte nun beim Geburtssegen ihrer Tochter mitmachen! Ich freute mich sehr, und war auch etwas stolz darüber, wenn ich ehrlich bin. Also bereitete ich mich gut auf die Zeremonie vor, packte Kerzen und dein Rezept für das Heimkehrerbrot ein, und reiste nach Elenvina. Aber da war vielleicht Trubel in der Stadt. Unzählige Geweihte der jungen und bunten Göttin TSA wollten just an jenen Tagen einen Konvent abhalten. Ausgerechnet in der so überaus praiostreuen Stadt des Herzogs. Das musste ja Ärger geben. Du weißt, ich stehe der Eidechsengöttin nicht negativ gegenüber, und daher freute ich mich über die vielen Priester und auch die Kinder, die sie mitgebracht hatten. Der Herzog jedoch und viele der anderen Adeligen schienen aber leider zu vergessen, dass die Bunte Göttin auch zu unserem heiligen Zwölferkreis gehört, und er warf sogar einen ihrer Geweihten ins Gefängnis und wollte sie von den Feierlichkeiten in seiner Burg ausschließen. Leider bin ich mit meinen Worten der Milde und Barmherzigkeit nicht an sein Ohr gedrungen. Hätte er auf mich gehört, wäre wohl seine Tochter später nicht von einem Schelm vertauscht worden. Glaube ich, so ganz habe ich diesen Tausch nicht verstanden. Aber ich bin sprunghaft, immer schön der Reihe nach. Wir backen von fest nach flüssig, und nicht andersherum, nicht wahr?
Nach der Audienz und der Besprechung mit den Adeligen auf der Burg des Herzogs war die Stimmung im Keller. Aber kein Wunder, wenn der Herzog selbst einen Tsageweihten abführen lässt. Am nächsten Tag sollte dann der Geburtssegen für die kleine Prinzessin gesprochen werden. Wieder erschienen alle, und das Heimkehrerbrot, nach deinem Rezept in der Küche der Burg gebacken, lag bereit. Doch es geschah schreckliches! Die Patin der Prinzessin, eine Adelige irgendwo aus Gratenfels, küsste das Mädchen und sie ward zu Stein! Der Schrecken war groß, und überall herrschte Aufregung. Ich holte erst einmal die Dienerinnen der TSA zurück, die kurz zuvor vom Herzog rausgeschmissen worden waren, und gemeinsam mit Ivetta untersuchten wir das Kind. Leider hat sich dann irgendwie jeder Geweihte geweigert, den Geburtssegen zu sprechen, da sie nicht wussten, ob die Seele des Kindes noch da war. Ich habe das dann später nachgeholt, ich konnte sie ja nicht ungeschützt lassen. Auf jeden Fall wurden die Gäste dann losgeschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen und den Übeltäter zu schnappen. Ich war mit einigen anderen Gästen, unter anderem einem Phexgeweihten aus dem Horasiat, beauftragt den Fluch zu lösen. Also begannen wir mit einer Schnitzeljagd quer durch Elenvina, vom Hesindetempel zum Alchemisten der Magierakademie und zurück. Auch in die Reichskanzlei führte mich unsere Suche, wo sich mir gar ein dämlicher Bürokrat entgegenstellte. Unverfroren wie er war, ließ er sich auch nicht durch Travias Zorn beeindrucken, der sich seinen Weg über meine Lippen suchte! Stell Dir vor, er wollte erst nicht helfen und wurde auch noch frech! Aber vielleicht war auch ich zu ungeduldig, andere konnten dann doch das nötige Wissen erlangen und ich söhnte mich später mit dem Beamten aus.
Nach dem wir dann noch in den Sumpfauen des Großen Flusses nach Muscheln und Schlangen und vielen anderen Sachen gesucht haben, konnte ein Alchemist dann auch endlich das Gegenmittel herstellen. Was soll ich sagen, am Ende hat es funktioniert und die Prinzessin wurde zurückverwandelt. Aber nicht ohne eine Schreckenssekunde, denn ein Schelm hatte sie noch vertauscht, und das richtige Baby musste erst noch gefunden werden. Oh, ein solches Durcheinander kenne ich sonst nur aus den Tagen der hohen Feste in unserem Tempel.
Aber schließlich und endlich konnten wir die Zeremonie durchführen und der kleinen Prinzessin endlich den Geburtssegen sprechen. Zwar hatte ich das schon einige Tage früher getan, aber sicher war sicher. Und, stell Dir vor, das Herzogenpaar hat mein Heimkehrerbrot gegessen, dass ich nach deinem Rezept erneut gebacken habe. Ich glaube sogar, es hat ihnen geschmeckt.
Am Ende mussten wir sogar noch einem Kind den Geburtssegen sprechen, denn das vertauschte Kind musste ja auch noch in den Kreis der Gläubigen aufgenommen werden. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, er war etwas exotisch zustande gekommen. Wohl aber an den Paten, den ich an Eltern statt gefordert habe. Ein Herr von Sterz übernahm die Verantwortung für das Koboldkind und ich lies ihn schwören, die Eltern zu suchen oder das Kind an ihrer statt als eigenes anzunehmen. Ein wahrhaft von Travia gesegneter Abend war das.
Aber eines muss ich Dir noch erzählen. Stell Dir vor, die Kirche des Herrn Praios zieht in die Dörfer und Städte der Nordmarken und stielt dort kleine Kinder, in denen Madas Kräfte schlummern. Sie raubt sie und bringt sie nach Elenvina, um sie dort zu Magiern ausbilden zu lassen. Und das nur, damit keine Druiden oder Hexen aus ihnen werden. Wir wissen doch beide, wie wertvoll die Naturzauberer in den Dörfern und Wäldern sind, lindern sie doch viele Krankheiten und Gebrechen, wo kein Medicus in der Nähe oder gar bezahlbar ist. Aber die liebe Ivetta hat den Herzog dazu aufgefordert, diesen Kinderraub sein zu lassen, und ich stellte mich dabei hinter sie. Sollten alle sehen, dass sie mit der Forderung nicht alleine ist. Auf jeden Fall will ich Vater und Mutter in Albenhus darauf ansprechen, ob wir nicht eine Protestnote einreichen können. Der Tempel in Elenvina ist dazu leider nicht bereit, hat er doch Angst vor der Reaktion des Herzogs. Dabei ist es so wichtig, für die Werte der Gütigen Mutter einzustehen, auch wenn es Folgen haben könnte.
Ein letzte noch. Einige Tage nach meiner Rückkehr nach Hlûthars Ruh konnte ich endlich mit Jost Verian sprechen und ihn davon überzeugen, nicht nur ein Armenhaus, sondern einen der Vierertempel zu errichten, von denen ich Dir schon erzählt habe. Und er hat zugestimmt! Es schien sogar so, als freue ihn der Gedanke, neben seinem Schloss einen Tempel der Zwölf zu wissen. Das bedeutet, er baut einen Tempel der Herrin Travia und drei Schreine für die Göttinen Peraine, Tsa und Rahja! In den Nordmarken werden noch drei weitere solcher Tempel gebaut, und zwar in jeder Grafschaft eine. Dort wollen wir uns um die Heilung der Kranken und Kriegsversehrten kümmern und ich mich in meinem Tempel und Waisenkinder aus dem Krieg. Ich werde also endlich einen eigenen Tempel haben, nur fehlst Du an meiner Seite. Wir wollten doch zusammen unseren Tempel und die Gänseschaar anführen meine Liebste. Jetzt muss ich nach einer anderen Dienerin unserer Gütigen Mutter suche, die an meiner Seite den Tempel führen mag. Aber heiraten werde ich sie nicht, ich versprach Dir ja, Dich in Travias Heim wieder zu sehen. Ich bleibe Dir treu, Lieska!
Dein Vieskar. --- Kategorie: Briefspielgeschichte