Tsa Wiese2

Unterer Teil der Tsawiese

Acht Stufen unterhalb der vorherigen Ebene erstreckte sich eine saftige Wiese mit halbhohem Gras und wildwachsenden bunten Sommerblumen. Sie senkte sich von dort hinab - bis zu einem massiven Geländer, hinter dem der Felsen etliche hundert Meter in die Tiefe abfiel und den Bach in regenbogenfarbenen Tropfen mit sich riss.

Mittig auf der Wiese fanden sich ein langer und kurzer Stamm aus Kirschbaumholz, die mit langen, schweren Eisennägeln miteinander verbunden worden waren. Auf dem oberen, langen Holz war an beiden Enden ein hölzerner Griff angebracht, so dass man rittlings darauf sitzen und auf und ab wippen konnte.

Ein Diener - die Ärmel seines Gewandes waren mit regenbogenfarbenen Bündchen umnäht – spazierte dort umher. Er trug ein hölzernes Tablett mit kleinen, süß duftenden Kirschpasteten.

Die beiden Rahjadienerinnen aus Albernia traten in das hohe Gras und obwohl ein lieblicher Duft vom Zugang zum Rahjagarten herüberwehte und hinter den Rosenbögen der rötliche Holzgiebel einer Laube grüßte, zog es Maeve zum Geländer am Abgrund und dem Wasserfall, der dort mit sanftem Rauschen zu hören war. Hin und wieder stoben kleine Wolken aus Sprühnebel auf, in den sich der Praiosschein tsagefällig zeigte.

Bevor Rozen den Weg zum Rahjagarten einschlagen konnte, fragte Maeve rasch: „Erlaubst du, dass ich die Aussicht genieße, bevor ich mich zu dir und dem anderen Diener der Lieblichen geselle, <a name="firstHeading"></a>Tarfilasunya?“

Maeves Stimme brachte Rozen wieder in die Wirklichkeit zurück, da sie ganz in den Anblick des Gartens versunken gewesen war. „Aber natürlich, Liebes.“ Sanft küsste Rozen Maeve auf die Stirn und flüsterte ihr zu: „Genieße die Zeit hier, wir sind wahrhaft von der Schönen gesegnet.“ ---

Kategorie: Briefspielgeschichte

-- Main.CatrinGrunewald - 11 Dec 2018