Politische Lager

Politische Gruppen innerhalb der Nordmarken

In den Nordmarken gibt es diverse politische Lager - die unter Jast Gorsam ganz stark ausgeprägt waren (Landtgraf Alrik gegen den Herzog), sich unter Hartuwal verlagerten (Anhänger von Hartuwal, namentlich die Koradiner, gegen Anhänger seines Bruders Frankwart, der die meisten Jast-Parteigänger hinter sich versammelt hatte - vereinfacht dargestellt) und sich unter einem Herzog Hagrobald Guntwin vom Großen Fluss gerade neu finden, ohne nun aber sich vollständig neu zu mischen (die alten Lager haben sich lediglich an den Rändern aufgeweicht).


Das einzig nennenswerte Gegengewicht gegen die Macht des Herzogs in den Nordmarken ist der Landtgraf der Landtgrafschaft Gratenfels - der größten und mächtigsten Grafschaft im Mittelreich. Landtgraf Alrik ist ein Mann der Kaiserin, Jast Gorsam und sein Sohn Hartuwal stärkten ihre Hauspolitik gemäß dem Spruch Hartuwals: 'Was gut ist für die Nordmarken, ist gut für das Reich!'

Der Graf im Isenhag ist an den kurzfristigen Händeln der Menschen eher desinteressiert, er plant langfristiger als seine menschlichen Kollegen.

Die Gräfin in Albenhus hat sich aktuell aus dem Gezänke zurückgezogen und ist in Trauer um ihre in Mendena gefallene Tochter, lag aber davor primär im Clinch mit ihren Nachbarn in Gratenfels, Kosch und Almada.

Der Graf von Gratenfels versuchte, diesem politisch ein Gewicht entgegenzusetzen, hatte aber im offenen Zweikampf schlechte Karten. Mit Hartuwal arbeitete er zusammen, während er die Allianzen mit Hagrobald Guntwin vom Großen Fluss, der ebenfalls der Kaiserin eng verbunden ist, noch austesten muß. Langfristig dürfte es hier aber wieder auf eine Frage der (Haus-)Macht und eine bestenfalls oberflächliche Allianz, aber vermutlich einen verdeckten Machtkampf hinauslaufen.


Die wenigen Elenviner Hochadligen und sämtliche herzöglichen Vögte standen (und stehen) fest hinter dem Herzog (der bislang meist in Personalunion den Grafen stellte, das Amt ist erst seit Hartuwal personell getrennt). Auch heute sind Hochadligen und meisten Niederadligen der Elenviner Grafschaft dem Herzogenhaus treu ergeben.

Die Isenhager Barone stehen fast alle eng hinter ihrem Grafen und folgen diesem, gleich, welche Richtung er einschlägt.
Diese äußerst loyale Einstellung stellt sich bei näherer Betrachtung so dar, dass der Graf von den Händeln der Menschen mittlerweile genug hat und sich zumeist heraushält, so dass die Isenhager ihre eigene Agenda betreiben. Nicht ohne Grund war der Isenhag vor der Ochsenbluter Urkunde die einzige Grafschaft, in der die Barone dem Grafen die Blutgerichtsbarkeit abgetrotzt hatten.
Im Thronfolgestreit zwischen Hartuwal und Frankwart waren die Fronten geteilt, einige Häuser folgtem dem Reichserzkanzler, die anderen dem Prinzen. Mehr politische Freiheit zur Entscheidungsfindung bietet keine andere Grafschaft.
Für die Junker und Edlen bedeutet diese Konstellation eine engere Kooperation mit ihren Baron als in den anderen Grafschaften (und im Zweifelsfall kürzere Zügel), sorgt dafür aber auch für besonders enge Gefolgschaften und Loyalitätsbande zwischen Hoch- und Niederadel.

In Gratenfels gibt es unter den älteren Baronen eine starke Opposition zum Grafen, diese stehen treu zum Herzog (wer auch immer dieser ist). Die Junker und Edlen sind traditionell üblicherweise grafentreu (sei es, weil sie sich aus dieser Haltung Vorteile gegenüber ihren Baronen erhofften (der Graf zeigte sich diesbezüglich üblicherweise großzügig), sei es aus politischer Überzeugung, sei dahingestellt).
Mit der neuen Generation der Barone im letzten dutzend Götterläufe zusammen mit dem Herzogenwechsel in Elenvina begannen sich diese einst so streng gezogenen Linien zu verwischen, allerdings ist zu erwarten, dass sich wieder viele der jungen Barone dem tatendurstigen, abenteuersuchenden Herzog anschließen und damit ihre Familientradition fortführen werden.
Die Opposition zum vom Kaiser eingesetzten Landtgrafen sammelte sich erst im GratenfelserBund und nach dessen Auflösung in der Gratenfelser Gemeinschaft vom silbernen Zweig.

Die Albenhuser Barone und Niederadlige waren in dieser Konstellation oft genug das Zünglein an der Waage im Herzogtum, wurden aber von ihrer granteligen, streitbaren Gräfin oft genug an der Kandare geführt, so dass die politische Linie in Albenhus oft sehr einheitlich (und auf primär Albenhuser Interessen, sekundär am Herzog orientiert) war. Nach dem Tod der Erbgräfin vor Mendena deutet sich in Albenhus Tauwetter an, die Gräfin hat sich in Trauer zurückgezogen und ein tiefes Atemholen ist in der Grafschaft zu spüren. Wo sich die neue Generation Adelsleute positioniert, ist offen, doch eine allzuenge Freundschaft mit den schon lange in Hader verbundenen Gratenfelsern ist primär nicht zu erwarten.