Orks Vor Wolfenhag

Orks vor Wolfenhag

Orks vor Wolfenhag

Autor: RekkiThorkarson, Wolfsstein

Phex 1042 B.F. ---

Das Praiosmal hatte seinen höchsten stand fast erreicht, als die Späher der Eisenwalder einen Lagerplatz entlang des Weges ausmachten.
“Sie sind tief im Feindesland und passen sich an. Kein Feuer, Rast in Deckung einer Schonung. Wald ist hier inzwischen rar”, kommentierte der Oberst trocken gegenüber Xadresch. “Wolfenhag ist nicht mehr weit. Sie haben Kräfte für den Angriff gesammelt. Das hatte ich vermutet. Nun müssen sie bei Tageslicht die letzte Wegstrecke hinter sich bringen und werden entdeckt werden. Das aber ist sicher einkalkuliert. Keine unserer Einheiten kann rechtzeitig benachrichtigt werden. Sie kommen bis zu ihrem Ziel, rauben es aus und sind auf dem Rückzug in die Wäldern, wenn Entsatz Wolfenhag erreicht.” Dwarosch nickte. “So würde ich es auch machen.”
Xadresch schnaubte abfällig. “Vorsichtig, bei deiner dichten und dunklen Rückenbehaarung halte ich dich noch für einen Schwarzpelz.” Der Oberst lachte, nur um seinen Freund kurz darauf wieder ernst anzuschauen. “Sie haben noch etwas mehr als ein Stundenglas Vorsprung. Schick' die Späher auf Hornsignalweite vor, vier Gruppen zu je zwei Mann. Wir halten unser bisheriges hohes Tempo. Wenn wir Glück haben, dann erreichen wir sie vor dem Marktflecken.”

Der Befehlshaber der Schützen wirkte kurz irritiert, als wäre ihm etwas eingefallen. Vorsichtig fragte er nach. “Du hast uns rasten lassen, obwohl du nicht sicher warst, dass die Orks selbst noch einmal ein Lager aufschlagen und für wie lange. Das heißt, du hast Wolfenhag riskiert.”
Dwarosch schürzte die Lippen. “Es war eine schwierige Entscheidung, aber letztlich ist niemanden damit geholfen, wenn wir am Ende unserer Kräfte auf die Orks stoßen und aufgerieben werden, weder uns, noch den Einwohnern Wolfenhags. Ich musste abwägen. Es war meine Entscheidung.”

Xadresch Wangenknochen arbeiteten, als er daraufhin mit verkniffener Miene nickte. Ihm schien nicht zu gefallen, was er gehört hatte. Dennoch schritt er zu seinen Männern, um neue Befehle auszugeben.
Man marschierte weiter.
Der erste Zusammenstoß erfolgte kaum zwei Stundengläser später. Die Nachhut der Orks, bestehend aus lediglich zwei Schwarzpelzen, hatte sich so weit zurückfallen lassen, dass Xadreschs Späher unweigerlich auf sie stoßen mussten. Auch das hatte der Oberst vorhergesehen, er hätte seinen Rücken auch beobachten lassen. Es kam zu einem kurzen Scharmützel, indem die beiden Schwarzpelze von vier der Soldaten getötet wurden. Leider schaffte es einer von ihnen, einen Hornstoß abzusetzen. Die beiden Orks waren einzig und allein für diese Aufgabe geopfert worden. Dwarosch hörte sofort, dass es keines der eigenen Signalhörner war und ließ in den Laufschritt übergehen.

Als die Eisenwalder am Ort des Geschehens ankamen, lagen die Feinde bereits in ihrem Blut. Mehrere Bolzen hatten sie gespickt. Alle acht vorrausgeschickten Soldaten hatten sich in ihrer Nähe ins hohe Gras geworfen und suchten mit ihren Armbrüste die Umgebung nach potentiellen, weiteren Zielen ab. "Vorwärts”, brüllte der Oberst, ohne den gefallenen Gegnern viel Aufmerksamkeit zu schenken. “Spätestens jetzt wissen sie, dass wir ihnen dicht auf den Fersen sind. Sie werden alles daran setzen, Wolfenhag vor uns zu erreichen. So schnell geben die nicht auf. Wir müssen sie einholen.”

Die Zwerge schafften es nicht mehr rechtzeitig, zu ihren Gegnern aufzuschließen. Die Beine der Orks waren länger, auch wenn die Gebirgsjäger über eine hervorragende Ausdauer verfügten und Dwarosch nicht enttäuschten. Als Wolfenhag schließlich in Sichtweite kam, wurde deutlich, dass der Ansturm bereits begonnen hatte. Der Befehlshaber der Orks hatte die Initiative ergriffen. Nun galt es zu handeln, um das Schlimmste zu verhindern. Zögern war keine der möglichen Optionen. Dwarosch bekam zugetragen, dass sich der Großteil der Orks mitsamt der Rotte Rotpelze in einem kleinen Waldstück abseits des Weges verschanzt hatte, während der Oger für alle gut sichtbar die Wehr des Ortes bestürmte. Er hielt einen jungen, entasteten Baumstamm als Rammbock unter den Arm geklemmt und rannte immer wieder gegen das geschlossene Tor im Palisadenwall an. Wolfenhag war rechtzeitig gewarnt worden. Panische Schreie waren zu vernehmen, trugen bei vorherrschendem, günstigem Wind die etwa einhundert Schritt aus dem Ort zu ihnen hinüber. Bei dem Oger waren fünf Orks. Einer von ihnen zweifellos der Schamane, dazu vier Krieger mit Bögen, die auf alles schießen würden, was sich oberhalb der Holzpalisade zeigen sollte. Da es aber anscheinend keinen Wehrgang gab, blieben die Sehnen dauerhaft gespannt.

Noch bevor der Oberst die vorherrschende Lage einschätzen und Befehle geben konnte, eröffneten die Orks aus dem Waldstück das Feuer. Mit einem laut ausgerufenen “Pfeilsalve!” von der Peripherie der Eisenwalder wurden die zwergischen Soldaten dazu aufgefordert Deckung zu suchen. Doch die Projektile gruben sich gute zehn Schritt vor den Angroschim in den feuchten Boden. Xadresch wusste um die Reichweite der orkischen Hornbögen und hatte entsprechend zu allem was Deckung für die Schwarzpelze bot entsprechenden Abstand einhalten lassen.
Dwarosch blickte zu seinem Freund herüber, als er aus liegender Position wieder hochkam. Xadresch grinste. Er war so ziemlich der Einzige, der stur stehen geblieben war. “Vertrau' mir doch einfach Mal”, rief der Zwerg seinem Oberst hämisch zu. Dieser winkte nur ab und schüttelte mit dem Kopf. Er wusste, auf wen er sich verlassen konnte.
“Xadresch, du erledigst diesen stinkenden Oger, bevor das Tor birst. Ansonsten bete, das ich diesen Kampf nicht überlebe”, bellte Dwarosch. Weiter kam er nicht, da die Orks ihre Deckung aufgaben und zu ihrem Schamanen vor das Tor stürmten. Die Goblins jedoch taten dies nicht, sondern hielten direkt auf die Zwerge zu.
“Schickt sie über den Yaquir”, rief Dwarosch als Reaktion darauf und nutzte dabei die Redewendung, mit der die Theaterritter die Goblins ihrer Zeit in den Fluss getrieben und damit ersäuft hatten.
“Rotierend schießen”, konkretisierte Xadresch den Befehl an seine Männer. “Acht Gruppen je drei Mann, schießen, laden, decken. Bei fünfzehn Schritt wechselt ihr auf Schild und Axt.” Ohne ihn anzusehen rief er seinen Oberst an. “Du wirst dich um den Fleischklops selbst kümmern müssen, Korgrimm!” und nutzte dabei Dwaroschs alten Rufnamen aus Söldnerzeiten. “Der Rest zum Oberst”, teilte er die andere Hälfte der Schützen seinem Freund zu.
Es waren gute zwei Dutzend Rotpelze, die todesverachtend auf sie losstürmten. Dwarosch wandte sich ab. Sie waren nur Ablenkung und dazu da, Ressourcen zu binden. Der wahre Kampf würde vor dem Tor entschieden werden. 25 Angroschim gegen einen etwa gleichstarken, orkischen Verband und einen Oger.
“Keilformation mit erhobenen Schilden. Vorwärts. Bringt mich zu diesem stinkenden Oger!” Mit diesen Worten empfing der Oberst die ihm zugeteilten Soldaten und setzte sich an deren Spitze. Er trug nun selbst seinen Rundschild und den korgeweihten Spieß in Händen, den er über den Rand seiner Wehr nach vorn gerichtet hatte, in Laufrichtung. Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung.

Die Orks versuchten nun alles daran zu setzen, das Tor aufzubekommen, doch behinderten sie dabei den Oger, welcher dadurch sehr übellaunig - nein, vielmehr noch übellauniger wurde, als er es ohnehin schon war. Einem der Schwarzpelze biss er kurzerhand in den Kopf, was nicht nur ein Loch im Schädel seines Opfers, sondern darüber hinaus einen grässlichen Schrei zur Folge hatte.
Nichtsdestotrotz zeigten die dicken Bohlen des Tores erste Ermüdungserscheinungen. Die Lücken zwischen den Hölzern wuchsen.
Zwei Sturmleitern waren an die Palisade angestellt, doch von der anderen Seite sogleich mit langen Stäben umgeworfen worden. Die Bewohner taten das ihnen Mögliche, sich zu verteidigen.
Eine einzige Pfeilsalve traf Dwaroschs vorstürmende Einheit. Die in diesem Moment hoch erhobenen Schilde hielten das Gröbste ab, nur zwei der Zwerge fielen getroffen zurück, strauchelten. Der Rest machte sich auf den Aufprall gefasst. Der Zusammenstoß war hart. Mit einem Krachen prallten die Kampfreihen aufeinander und verkeilten sich nach den ersten Attacken und Schildparaden ineinander. In unmittelbarer Nähe zum Tor entbrannte der Kampf Zwerge gegen Orks. Die Spitze der Formation jedoch brach durch, ganz so, wie es der Oberst erhofft hatte. Die Männer rechts und links von Dwarosch drehten sich um, um ihren Anführer den Rücken zu decken, als dieser sich dem wütend brüllendem Oger zuwandte. Der Koloss ließ den Baumstamm knapp über den Boden schwingen und trieb Dwarosch zur Seite, weg vom Tor. Mit dem Schild wollt er den Schlag nicht abwehren, war er doch unsicher, ob er ihn von den Beinen holen würde.

Der Kampf Zwerg gegen Oger begann! Der Fleischberg war langsam und wohl erschöpft durch seine kräftezehrende Arbeit, um das Tor aufzubrechen. Dwarosch hatte seinerseits mehrere Tage Gewaltmärsche in den Beinen. Einen nennenswerten Vorteil hatte somit keiner von beiden - der Kampf war deswegen aber wohl auch nicht sonderlich spektakulär. Der Oberst war darauf bedacht, nicht unbedacht in die Reichweite des Baustammes zu kommen und der Oger stapfte träge hinter Dwarosch hinterher, um immer wieder zu versuchen, ihn zu erschlagen. Die Taktik des Oberst basierte auf Nadelstichen. Diese setzte er stets dann, wenn sich die improvisierte Waffe des Ogers aufgrund der Wucht, mit dem sie geschwungen wurde, auf den Boden stieß. Genau in diesem Moment, da der Oger neu ausholen musste, stieß Dwarosch vor und verursachte mit der Spitze des Spießes, aber auch mit den Sicheln an deren Seite kleine Verwundungen, die auf lange Sicht und in Summe wohl schließlich zum Tod des Ungetüms geführt hätten. Einen spektakulären Angriff, um den Kampf schnell zu entscheiden, wagte der Zwerg nicht. Risiko war nicht Dwaroschs Waffe, dazu war er zu erfahren. Erst, wenn er anderweitig drohte bedrängt zu werden, hätte er diese Taktik erwogen.
Gerade wollte Dwarosch erneut vorstoßen und zum Angriff auf den bereits hinkenden Oger übergehen, als das Tor nach außen aufgestoßen wurde. Einen kurzen, bangen Moment schien die Zeit still zu stehen und alle Kämpfenden auf den nun geöffneten Eingang in der Umfriedung Wolfenhags zu blicken, als schwere Hufschläge von dem kündeten, was sich aus der Stadt herauswälzen sollte. "Räumt den Weg!“ brüllte der Oberst, doch die Gebirgsjäger hatten ihrerseits längst begriffen, auch weil sie den besseren Blick auf das Tor hatten. Zwei handvoll Reiter mit gesenkten Kriegslanzen sprengten hinaus. Die ersten vier waren schwer gerüstet, zwei der Pferde trugen sogar Harnische. Der Rest war weniger gerüstet, doch das tat der Wirkung keinen Abbruch.
Einer der Reiter riss seinen massigen Rappen sofort zur Seite, als er durch das Tor gesprengt war, in Dwaroschs Richtung. Jedoch war nicht der Oberst sein anvisiertes Ziel, sondern sein Gegner. Der Oger grunzte und riss die Augen auf, als er viel zu spät die ihm nahende Gefahr realisierte, dann drang die Spitze der Kriegslanze auch schon in seinen feisten Leib, dort, wo der Rippenbogen unter Fettschwaden verborgen lag. Der Ritter ließ die Lanze fahren und drehte bei. Der Oger ließ seine improvisierte Waffe fallen und griff nach dem Ding, das in seinen Bauch gestoßen war. Unverständnis stand auf den Zügen der tumben Kreatur, dann brach sie in die Knie und kippte schließlich zur Seite weg.
Dwarosch hob seinen Spieß zum Gruß, als der Reiter sich noch einmal umdrehte, um sich vom Erfolg seiner Attacke zu überzeugen.
Der gepanzerte Reiter öffnete das Visier und das herbe Gesicht einer blauäugigen Frau kam zum Vorschein. "Im Namen Wolfssteins, Euch schicken die Götter! Praios sei mit uns, schicken wir diese Schwarzpelze in die Niederhöllen!", rief die Ritterin mit sich überschlagender Stimme. Die nun freie Waffenhand nestelte einen Reiterhammer von ihrem Sattel und die Ritterfrau trieb das schwer gepanzerte Ross hinein in die Orks. "Prianna, Gero - mir nach!" dröhnte blechern ihre voluminöse Stimme durch das nun wieder geschlossen Visier. Die ihr direkt nachfolgenden Panzerreiter hatten ihre Lanzen noch gesenkt und der Effekt auf die leicht gerüsteten Orks war verheerend.

Als das Hauen und Stechen fast beendet war, nahm Dwarosch über die Linie der Aggressoren hinweg wahr, wie ein großer Aasgeier mit einem Knochen in den Krallen aufstieg und über die Stadt hinweg das Weite suchte. Er fluchte, während die Spitze seines Spießes ihr Ziel in der Schulter eines weiteren Orks fand. “Ogerscheiße, der Schamane flieht! Schießt ihn ab.” Die Aufforderung des Oberst konnte jedoch nicht umgesetzt werden, denn die Schützen waren allesamt im Nahkampf verwickelt, niemand hatte eine Armbrust in Händen und die Männer rund um Xadresch waren zu weit entfernt, um den Geier hätten vom Himmeln holen zu können.
Letztlich wurde der Kampf durch die Reiterei, aber auch dank des bessere Materials entschieden. Trotz der Tatsache, dass die Gebirgsjäger aufgrund der nötigen Beinfreiheit und des geringeren Gewichts nur halblange Kettenhemden trugen, waren die Geflechte dennoch aus isnatoscher Fertigung und damit ein Garant für einen vortrefflichen Körperschutz. Die Angroschim konnten somit einstecken, ohne gleich zwangsläufig kampfunfähig zu sein, ein Vorteil, welchen die Orks mit ihren bunt zusammengeraubten Rüstungen, wenn man sie denn als solche bezeichnen wollte, nicht besaßen.

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Epilog

Nach dem Kampf galt es, die Verwundeten einzusammeln und zu versorgen. Eiligst kamen Bewohner aus Wolfenhag und halfen den Zwergen, ihre Kameraden zu bergen und in die Ortschaft zu bringen. Die Bewohner erwiesen sich als sehr hilfsbereit und dankbar für den geleisteten Beistand. Besonders der Vogt Wolfenhags überschlug sich geradezu in blumigen Dankesworten und versicherte den ewigen Dank der Baronin. Später erfuhren die Eisenwalder bei einigen Bieren im Wolfenhager Fass, dass der Vogt eilig den Ort verlassen hatte und auf der Burg der Baronin Zuflucht gesucht hatte, als bekannt wurde, dass die Orks auf Wolfenhag zumarschierten.
Die Männer, die bei Xadresch gekämpft hatten, waren glimpflich davongekommen. Es gab einige, die verletzt worden waren, aber die Goblins waren nach den Verlusten, die sie bereits durch Bolzen im Ansturm hinnehmen mussten und einem kurzen Gefecht im Nahkampf Hals über Kopf geflohen. Die Soldaten, die am Tor gefochten hatten, hatten größere Opfer bringen müssen. Es gab drei Tote zu beklagen und fast zwei Handvoll waren schwer verwundet. Die Orks hingegen waren allesamt niedergemacht worden, einzig der Schamane schien tatsächlich dank seiner Magie entkommen zu sein. Man fand keine Leiche, die auf den Tairachschamanen passen wollte, den Dwarosch kurzerhand ‘Aasgeier’ taufte.
Am darauffolgenden Tag traf Verstärkung aus Gratenfels ein. Eine Schwadron Schlachtenreiter war entsandt worden, um nach dem Rechten zu sehen. Der Anführer des Trupps versicherte Dwarosch, sich das Umland genauestens anzusehen und Ausschau nach weiteren, marodierenden Schwarzpelzen zu halten. Das Übel musste an der Wurzel ausgerissen werden.
Blieb die Frage, was die Orks- oder besser den Aasgeier dazu bewogen hatte, ausgerechnet Wolfenhag anzugreifen, einen Brocken, an dem er sich letztlich die Zähne ausgebissen hatte.

Praiodara Winifred von Wolfsstein-Föhrenstieg, die Baronin von Wolfsstein, welche diese Frage ebenfalls interessierte, öffnete für Dwarosch das Archiv ihres Lehens und nahm sich die Zeit, gemeinsam mit dem Oberst in den Annalen der Geschichte zu forschen, um einen Hinweis darauf zu finden, was die Orks zu ihrem Vorgehen bewegt hatte. Fündig wurde schließlich die praiosgläubige Lehnsherrin selbst. So stand in einem alten Folianten über die Ahnen der Familie Wolfsstein geschrieben, dass einer der Vorfahren ihres verstorbenen Gemahls einst beim ersten Orkensturm einen Orkhäuptling erschlug und dabei einen großen Rubin erbeutete. Jener Edelstein konnte nur derjenige sein, welcher noch heute im Reif der Barone von Wolfsstein seinen Platz besitzt. Er musste eine Bedeutung haben, die für die Orks über den nominellen Wert als Edelstein hinaus ging.

Auf den Vorschlag des Oberst, den Rubin aus dem Reif zu brechen und nach Xorlosch zu bringen, um ihn dort im Angroschtempel zerstören zu lassen, wollte die Baronin nicht eingehen, jedoch wusste sie um die Sinnhaftigkeit, den Edelstein in Zukunft sicher zu verwahren. Ihr jedoch war es lieber, wenn er in die Obhut der Wehrhalle zu Elenvina ginge. Zähneknirschend erkannte Dwarosch den Willen der Lehnsherrin an und eskortierte ihre Hochgeboren nebst einiger ihrer Getreuen mit seinen Männern bis in das Zentrum der Stadtmark. Dort fand der Rubin im Hause des Götterfürsten seine hoffentlich letzte Ruhestätte. ---

Kategorie: Briefspielgeschichte

-- Main.RekkiThorkarson - 05 Mar 2019