Nordmärker Greifenspiegel19

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Das PDF des Greifenspiegels findet sich hier.


Mark Elenvina

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Fest zum 10-jährigen Kronjubiläum des Grafen der Elenviner Mark

Elsterschloss zu Klippag, Rondra 1045 BF. Gar rauschend war das Fest zum 10-jährigen Kronjubiläum seiner Hochwohlgeboren Frankwart vom Großen Fluss, Graf der Elenviner Mark, im Elsternschloss zu Klippag. Wie mir berichtet wurde, kamen die Adligen der Nordmarken in großer Zahl und genossen das üppige Bankett, das Spielcasino, wie auch das Immanspiel zwischen den “Hornissen Elenvina” und den “Havena Bullen”. Zu den hohen Gästen zählte sogar der Landgraf zu Gratenfels, Alrik Custodias-Greifax, der zusammen mit seiner Tochter Lechmin Greifax und seinem Sohn Hlûthar Greifax angereist war. Gerade der jüngere Spross mischte sich lebhaft unter die Gäste und schien den Spielen im Casino nicht abgeneigt. Einer der Gäste konnte sogar berichten, dass seine Hochgeboren Hlûthar Greifax mit äußerstem Interesse reagierte, als einige Nordmärker Adelshäuser die Gelegenheit nutzten, um ihn auf mögliche Hochzeitsbündnisse anzusprechen. Der noch unversprochene Prinz von Gratenfels darf als gute Partie gelten und so sollte man es den Edlenhäusern `Vom Traurigen Stein´, ´Weissenquell´, ´Altenberg´ und ´Hadingen´ nicht vergelten, ihre besten Angebote unterbreitet zu haben. Das hier höchstwahrscheinlich die Mühen umsonst gewesen sein dürften, wäre nicht allzu überraschend, denn sicherlich würde die Wahl wohl auf eine Braut aus dem Hochadel fallen. Doch so freudig der Anlass war, überschatteten einige Ereignisse die Feier. Am zweiten Morgen der Feierlichkeiten trat ein äußerst verwirrter Landgraf Alrik beim Morgenbankett auf und fiel kurz danach in einen tiefen Schlaf. Schnell machte es die Runde, dass der betagte Landesherr der Grafschaft Gratenfels auf dem Wege in Borons Reich sei. Gleichzeitig kamen die Gerüchte auf, das die heilige Hlûtharsrüstung, gar das Hlûtharssiegel, verschwunden war. Wie mir berichtet wurde, war die Aufregung groß und ein Großteil der Gäste machte sich daran, die widrigen Umstände aufzuklären oder nach Hilfe zu suchen. Schlussendlich endete das Fest mit einem glücklichen Abschluss. Die Rüstung, die angeblich in einer Besenkammer verborgen war, wie auch das Siegel wurden gefunden und der Landgraf aus seinem Delirium wieder befreit. Dennoch bleiben Fragen unbeantwortet. Im Zuge der Aufklärung kam es zu einem übereilten Gerichtsverfahren, das unser Herzog Hagrobald vom Großen Fluss selbst einberufen hatte. Wie ich erfahren konnte, ging es um ein jahrhundertealtes Verfahren gegen ein altes Gratenfelser Adelshaus, das in Ungnade gefallen war. Die Verhandlung endete mit dem Fallenlassen aller Anklagen gegen dieses Haus, das so nun wieder als rehabilitiert gilt. Verwunderlich jedoch ist die Tatsache, das dieses Haus, Haus ´Gisbingen´, erloschen und keine Nachkommen mehr aufzuweisen hatte. Inwiefern diese Verhandlung im Zusammenhang mit dem Delirium des Landgrafen stand, blieb unkommentiert. Tatsache ist, dass ein größeres Aufgebot an Geweihten zusammenkam, um ein heiliges Ritual zur Heilung seiner Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax zu vollführen. Namen wie der Boroni Baron Lucrann von Rabenstein, Äbtissin Ivetta von Leihenhof, der Gastgeber der Leidenschaft, seiner Hochwürden Rahjan Bader, sowie der Nandusgeweihte Xerwolf Xandros vom Berg, seien hier genannt. Am Rande des Jubiläumsfestes gab es sogar eine Verhaftung eines Adligen, doch auch hier blieben unsere Anfragen über Name und Gründe unbeantwortet. Sollten weitere Antworten folgen, wird der Greifenspiegel berichten. Baroness Caltesa von Immergrün

Nachwuchsmannschaft der Elenviner Hornissen verbreitet Zuversicht

Elenvina, Rondra 1045 BF. Zum Krönungsjubiläum von Frankwart vom Großen Fluss, Graf der Elenviner Mark, im Elsternschloss zu Klippag richtete der Gastgeber für alle Imman- und Wettbegeisterten ein Spiel zwischen den Elenviner Hornissen und den Havener Bullen aus. Die Heimmannschaft schickte dabei junge, unverbrauchte Nachwuchsspieler in den Wettkampf. Beide Mannschaften trainierten tagsüber gemeinsam und lieferten sich am Abend dann ein temporeiches und spannendes Spiel, das die Zuschauer und Gäste des Grafen begeisterte. Erstaunlicherweise setzten die Hornissen dabei auf einen stetigen Wechsel der beiden jungen Torfrauen Korima Kogel und Macha Farnwart, die das Tor trotz der starken Angriffsspieler der Albernier durch diese defensive Taktik fast torfrei hielten. Helke Treublatt, Gelda Wolfsstein und Zaraffa Kupferfeld setzen die Gastmannschaft im Mittelfeld dabei immer wieder unter Druck und agierten zielgerichtet und treffgenau für Alrik Lienn und Alrike Ongswin, die nur aufgrund der überragenden Torfrau der Bullen (Finnla Quent) keine ihrer Torschüsse verwandeln konnten. Dass eine derart unerfahrene Mannschaft sich gegen die starken Gegner aus Albernia mit einem starken Mittelfeld (hervorzuheben sind hier vor allem Vea Flusswiesner und Idra Stewir, die durch kurze, scharfe Pässe immer wieder Druck und Tempo ins Spiel brachten) nur zwei Gegentreffern (erzielt von Niall Caelman und Edo Schwarztann nach starken Pässen von Falk Lassan) behaupten konnte, gibt Hoffnung für die Zukunft des nordmärkischen Immanspiels. Wenngleich die Albernier mit der von ihnen bekannten Härte ins Spiel gingen, konnten die anwesenden Heiler berichten, dass kein einziger Knochen zu Bruch ging und kein Spieler einen seiner Zähne einbüssen musste. Desweiteren setzte der Wetteinsatz des Herzogs den Spielern nach dem Ende des Immankampfes zu: Hatte Hagrobald sich doch hinreissen lassen, zu wetten, er selbst würde bei einem der nächsten Spiele der beiden Mannschaften den Immanschläger schwingen, sollten die Hornissen verlieren. Ob und wann der Herzog den Wetteinsatz erbringen wird, bleibt derweil abzuwarten, ist doch der Immansport nur etwas für erfahrene Spieler. Es ist fraglich und wurde noch lange heiß debattiert, ob ein Herzog sich so einem Risiko wirklich aussetzen sollte. Andererseits wäre es nicht eben phexgefällig sich seinen Wettschulden zu entziehen. [[Benutzer:Catgrune|Ylva Mockenstockl]

Weihe des neuen Rahja-Tempels gescheitert

Elenvina, Phex 1044 BF. Eine wunderschöne Zeremonie wurde jäh unterbrochen und noch ist unklar, was genau passiert ist, dies kann nur ein erster Bericht der Ereignisse um die gescheiterte Tempelweihe sein. Aber von Anfang an: Am Morgen des 2. Tages des Herzogenturniers sollten noch vor den nächsten Lanzengängen, alle Anwesenden zunächst der Weihe eines ganz neuen Rajha-Tempels in Elenvina beiwohnen. Im Vorfeld hatte der Bau des Fachwerkhauses mit den runden Kuppeln bereits eine beträchtliche Zeit gedauert, über die Verzögerungen berichtete die Elenviner Postille. Bis zum Schluss war wohl die Statue der Rajha nicht fertiggestellt, eine wunderbare Steinmetzarbeit Meister Radonis aus Kyndoch. Nach der Begrüßung durch die Geliebte der Göttin und den neuen Tempelvorsteher begann dann die wunderschöne Tänzerin Sahiba aus Khunchom einen anmutigen Schleiertanz zu fremdländischer Musik, die Bewegungen mögen manchem vielleicht anzüglich gewesen sein, aber es war die Ästhetik des Tanzes und die Anmut des schönen Körpers und die Kunst der Entschleierung, die gleichzeitig die neue Statue enthüllen sollte. Bereits beim vorletzten Tuch drohte die Statue zu kippen, was geistesgegenwärtig noch verhindert wurde. Als dann der letzte Schleier gelüftet wurde, war der Kopf der Statue unter einer Widdermaske, obwohl die Statue eine weibliche Gestalt hatte. Ein erschrockenes Raunen ging durch den Raum und die anwesenden Geweihten der Lieblichen erkannten, dass es nicht möglich sei, den Tempel der Göttin Rajha zu weihen, da der Tempel bereits dem Halbgott Levthan – dem Sohn der Schönen, gehöre. Das Haus war bereits geweiht! Wie erstaunlich. Selbstverständlich entstand sofort heilloses Durcheinander: Wie konnte das geschehen? War der Levthans-Kult nicht seit tausenden Götterläufen verboten? Die Geliebte der Göttin, Ihre Erhabenheit Tharvana Sulvinger zog sich zurück und bereitete sich auch auf anstehende Audienzen vor, die Geweihten der Rahja-Kirche baten dann die Anwesenden darum, bei der Aufklärung zu helfen. Aber was sollte nun geschehen? Es wurden nicht nur Rufe nach Aufklärung laut, schon im Vorfeld hatte es auch Flugblätter und Anschläge mit Schmähungen gegen den neuen Tempel gegeben. Auch wurden Vermutungen laut, dass der Mensch nicht im Stande sei, gegen den Wunsch und die Macht der Götter zu handeln, auch wenn es des Menschen Wunsch wäre, das Haus der Rahja zu opfern. Wenn doch ihr Sohn bereits anders entschieden hatte? Und was war mit dem Verbot der Levthans-Kirche? Konnte dies aufrecht erhalten werden? Auch um Levthan gab es viele Vorurteile, er sei ein Gott mit schlechtem Einfluss, stünde für Zügellosigkeit, Rausch, Begierde und Eigennutz. Obwohl auch auf Deren so manchem Menschen schon einmal der Schädel gebrummt hat, auch ganz ohne Anbetung Levthans. Wie es weiter ging? Lest in dieser Ausgabe! Veriane Mäusefell

Von Hornissen und einer goldener Gans

Stadt Elenvina, Phex 1044 BF. Wie dem Greifenspiegel aus diversen Quellen zugetragen wurde, hat sich am Rande des Herzogenturniers und der Konklave der Kirche des Götterfürsten, eine wahrlich abenteuerliche Geschichte zugetragen. Begonnen hat jene Aventüre, von der hier die Rede ist, mit dem Verschwinden des Kapitäns der Elenvina Hornissen Edo Eslebon, Gerüchten zufolge nach einem Beziehungsstreit. Sechs hochgeborene Herrschaften, Reto Gerbald Helman, Boromil vom Kargen Land, Kenobil Ventorian von Grassing, Yolanda von Brachfelde, sowie der Flusskönigordensträger Wunnemar von Galebfurten gingen der Sache auf Bitten der Trainerin der Mannschaft auf den Grund und verfolgten die kalte Spur quer durch die Herzogenstadt bis in den ‘Waljäger’, eine recht zwielichtige Taverne am Hafen, in dessen Umgebung die Adligen genötigt wurden Blut zu vergießen, um den von gemeinen Halunken überwältigten Kapitän zu befreien. Die hohen Herrschaften stellten dabei ebenfalls die goldene Gans der gütigen Göttin sicher, welche kurz zuvor frevelhaft aus dem Museum gestohlen wurde und scheinbar der Anlass für den Überfall auf Edo Eslebon war, da dieser der Gans im Waljäger, dem vermeintlichen Treffpunkt der Diebe, ansichtig wurde. Unsere Elenviner Hornissen haben in ihrem Spiel gegen die Havena Bullen übrigens nicht gestochen und leider verloren. (Burkhard Ludolfinger)

Ein Geweihter Levthans, die Neuordnung Alverans?

Elenvina, Phex 1044 BF. Nach der Gescheiterten Tempelweihe gab es sofort einen Verdacht: Auf dem Markt war noch am Tage zuvor eine Hexe gesichtet gewesen, die nach einem Levthans-Geweihten gefragt hatte! Woher wusste sie, dass ein Levthans-Geweihter in Elenvina weilte? Hatte sie etwas mit der Levthans-Weihe des neuen Hauses zu tun? War sie wirklich eine Hexe? Eine Gruppe Beauftragter durch die Rahja-Geweihten begab sich auf die Spuren der Frau. Darüber wird aber noch an anderer Stelle berichtet. Eine weitere Gruppe fand sich, nach diesem Levthansgeweihten selbst zu suchen, der sich laut dieser Frau in der Stadt aufhalten sollte! Doch wo sollte man so jemanden suchen? Würde er sich wegen seiner Tat, das neue Haus dem Levthan geweiht zu haben, verstecken? Sicher war der Mann in Gefahr, sollten ihn die Häscher der Stadtwachen oder der Inquisition in die Hände bekommen, war doch der Levthans-Kult seit langem verboten!

Alsbald aber berieten sich die Geweihten der Kirchen miteinander, und so wurde vereinbart, dass dies einzig eine Angelegenheit der Rahja-Kirche sei, und die Praioskirche ihre Quaestio zur Inquisitorischen Halsgerichtsordnung abhalten wolle, sie bot aber ihre Hilfe an.

Nachdem sie am 3. Lanzengang des Herzogenturniers gegen Riko von Sterz, Baron zu Beonspfort ausgeschieden war, schloss sich unseres Wissens nach auch die Baronin von Firnholz der Suche nach dem Levthans-Geweihten an. Vermutlich würde man über die Winzer, die den Tempel zur Weinprobe beliefert hatten, etwas erfahren? Tatsächlich fand man einen Mann in einem silbernen Umhang berauscht vom Wein und bei einer Geschichte überschwänglich in der Taverne unweit des neuen Rahja-Tempels ins Gespräch vertieft. Wie uns zugetragen wurde, soll der Mann sich im Wirtshaus selbst ungehobelt verhalten haben, die Höflichkeiten mißachtet haben, mit denen man sich hierzulande begegnet, die Leute aufgefordert haben, seinem Verhalten zu folgen, sich zu nehmen, was immer sie wünschten, und dergleichen mehr.

Es handelte sich um den Winzer und Weinhändler Signor Levdaïos a Larÿos, Winzer aus Pailos aus dem Horasreich. Er gab zu, einen Schrein im neuen Hause geweiht zu haben und erst als ihm berichtet wurde, dass das ganze Haus dem Levthan geweiht war, erstaunte er selbst vor der Tat. Er gab an seine Maske des Widderkopfes bereits vermisst zu haben und das Haus im Rausche seines Dienstes an den Halbgott wohl im Überschwang seiner Gefühle zur Gänze in seine Anbetungen einbezogen zu haben. Er soll es mit einem „Verschütten von Wein“ verglichen haben, wenn der Becher die Gaben aus der Karaffe nicht mehr aufnehmen kann, weil man zu viel ausgießt. Zurück im Tempel des Levthans (denn zu dieser Zeit war das Haus nun einmal Levthan geweiht) wurden die Hilfsangebote der Praioskirche an die Schwesterkirche erneuert, es wurde aber erneut bekräftigt, dass es eine Angelegenheit der Kirche der Lieblichen Göttin sei, eine Lösung zu finden. Es gab viele Vorschläge für alternative Möglichkeiten und die Frage des Verbotes der Levthankirche musste ebenfalls noch geklärt werden! Ein alter Weingarten wurde gesucht und der Geweihte prüfte den Ort, er verschüttete guten Rebensaft und rief seinen Gott an, aber nichts geschah.

Nachforschungen in den Archiven der Praioskirche ergaben später einen Ort vor den Toren der Stadt, die einem Schrein für Levthan als geeignet erschienen. In Zinnen, unweit von Elenvina an einigen Felsen, die den Namen „Roter Stein“ tragen, wegen des guten Rotweins, der dort seit Äonen wächst, soll eine Quelle neu entsprungen sein. Einige schienen nach dem Trank von der Quelle wie berauscht und beseelt, schlussendlich konnte dort das Wirken Levthans erwiesen werden. Später, so ist uns aus sicherer Quelle bekannt, soll sogar Seine Eminenz Amando Laconda da Vanya, Großinquisitor der Praioskirche, empfohlen haben, über die bisherigen Gebräuche und Kulte der Rahjakirche nachzudenken und die Geschehnisse neu einzuordnen. Am Ende wurde das Haus für die Rahjakirche aber gereinigt und konnte ihr glücklicherweise dann doch geopfert und geweiht werden, was auch ein großes Glück war, für das was noch folgen sollte! Veriya Muggenschlag

Große Seelenprüfung offenbart erste Levthan-Weihe seit Jahrhunderten

Elenvina. Phex 1044 BF. Groß sollten die Feierlichkeiten zur um ein Jahr verzögerten Weihe des Rahjatempels zu Elenvina begangen werden, waren doch nicht nur zahlreiche Priesterinnen und Priester der Liebesgöttin aus allen Himmelsrichtungen angereist, sondern gar die Geliebte der Göttin Tharvana Sulvinger höchstselbst! Sie alle wollten gemeinsam mit Hochwürden Rahjan Bader, welcher im Herzogtume Nordmarken kein unbekanntes Gesicht war, und Seiner Gnaden Tassilo Timerlan von Vairningen, welcher künftig dem Heiligtum als Gastgeber der Leidenschaft vorstehen sollte, bei diesen Feiern unterstützen und den Segen Rahjas in dieses neue Haus erbeten.

Wie der Greifenspiegel berichtet, war jedoch der Tempel bereits geweiht, spürte doch Ihre Erhabenheit, die Geliebte der Göttin, die Kraft eines anderen Gottes in diesem Haus. Auf die Frage, welcher der Zwölfe dieses Haus für sich beanspruchte, war die Antwort überraschend, beinahe schockierend, denn die Höchstgeweihte der Rahja sprach von Levthan, dem brünftigen und zügellosen Sohn Rahjas! Erstaunt und erbost waren da etwa auch die Praiosgeweihten, denn wie konnte es Geweihte des Levthan geben, jenes Kultes, welcher verboten worden war? Tatsächlich fand sich auch in Elenvina ein Mann, der sich als Geweihter des Levthan bezeichnete, ein Zyklopäer namens Levdaïos a Larÿios. Doch musste dieser Mann ein Betrüger sein, sich Macht anmaßen, die ihm nicht zustand. Die Rahjageweihten dagegen sahen die Angelegenheit erstaunlich gelassen, vermochten sie doch in dem Manne einen Bruder zu erkennen, einen Priester des Sohnes ihrer eigenen Schutzgöttin. Levthan galt nach dem Silem-Horas-Edikt als halbgöttlicher Sohn Rahjas und Khablas, auch wenn sein Kult im Laufe der Geschichte mehrfach und an verschiedenen Orten verboten worden war.

Doch umgab dieser Mann, jenen Levdaïos, ein Rätsel, ein Geheimnis. Und um dem Vorwurf nachzugehen, er sei ein Betrüger und möglicherweise auch ein Paktierer der erzdämonischen Widersacherin der lieblichen Rahja, 12mal verflucht sei ihr Name, gab es scheinbar nur eine von den anwesenden Vertretern der Kirchen akzeptierte Möglichkeit: eine Große Seelenprüfung. Bei diesem uralten Ritual, welches nur den erfahrendsten und tief in die Mysterien der eigenen Kulte eingedrungenen Priesterinnen und Priestern, handelt es sich tatsächlich um eine sehr intime und intensive Prüfung der Seele des Prüflings. Jede Kirche scheint dabei ihre eigenen Riten zu kennen und zu nutzen. Doch welcher Geweihte vermochte dieses uralte Ritual zu zelebrieren und sowohl neutral als auch angesehen genug zu sein, damit die Aussage Gewicht in jedem Rate habe?

Erstaunlicherweise bot sich Ihre Hochgeborene Hochwürden Ivetta von Leihenhof, Hochgeweihte der Peraine aus dem südlich von Elenvina gelegenen Kloster Storchengarten, an, dieses Ritual zu zelebrieren. Beobachtern zufolge, habe sie schon einige, sehr offene Worte mit dem potentiellen Levthanpriester geführt, eine Offenheit, die von anwesenden Geweihten des Praios kritisiert wurde. Ihre Hochwürden zog sich mit dem Herrn Levdaïos in den Rahjatempel zurück, welcher scheinbar de facto ein Levthantempel war. Sie richteten sich, Augenzeugen zufolge, gemütlich im Inneren des Heiligtums ein, unterstützt durch immer wieder einkehrende Geweihte der Rahja, darunter Rahjan Bader, Tassilo Timerlan, gar Ihrer Erhabenheit Tharvana Sulvinger und weiterer. Doch alle breiteten den Mantel des Schweigens darüber aus, wie die Seelenprüfung, die Große Seelenprüfung gar, tatsächlich ablief. Wie intim wurden die beiden Beteiligten? Doch es sei lästerlich, über ein solches Ritual und seine Inhalte zu spekulieren. Stunden später, die ganze Zeit über hatten die beiden den Tempel nicht verlassen, traten Ivetta von Leihenhof und Levdaïos a Larÿios aus dem Tempel und wurden sofort von vor allem Geweihten der Rahja und des Praios umschwärmt. Tatsächlich schien Ihre Hochwürden von einer von innen heraus strahlenden Aura umgeben, als habe die Göttin Peraine von ihr Besitz ergriffen, als sie das Ergebnis verkündete: „Kein Makel liegt auf der Seele dieses guten Mannes, Levdaïos a Larÿios.“ sprach die Hochgeweihte. „Sondern die schützende Hand, gar die tief verbundene, karmale Priesterweihe des Gottes Levthan, jenes leidenschaftlichen Sohnes der Göttin Rahja. Ja, er ist tatsächlich ein Geweihter Levthans, der erste seit Jahrhunderten in unserem Herzogtum.“ So lauteten ihre Worte und Gemurmel und Geraune breitete sich aus, Gerüchte und Spekulationen wurden ausgetauscht, doch einige Diener Rahjas nahmen Levdaïos in ihre Arme und hießen ihn Willkommen. So war es eine Geweihte der Peraine, die mit ihren von der Göttin geschenkten Gaben ein Mysterium offenbarte und doch Schweigen bewahrte, wo es nötig schien. Dalida Ernbrecht

Des Kerkerturms neues Gewand

Stadt Elenvina, Phex 1044 BF. Während der Verwerfungen um die Weihe des Rahjatempels (der Greifenspiegel berichtet an anderer Stelle) erhielt auch der Kerkerturm am Greifenturm ein neues Gewand. Unvermittelt flatterte eine Regenbogenfahne an der Spitze des Turmes fröhlich im Wind. Anwesende Tsageweihte beteuerten, dass sie niemals in der Lage seien diesen Turm zu erklettern, um solch eine Fahne zu hissen. So wird es wohl ein ewiges Geheimnis bleiben, wer diese Fahne gehisst hat. MR

Weihe des neuen Rahjatempels doch noch geglückt - Trauer um Seine Eminenz Amando Laconda da Vanya, Großinquisitor der Praioskirche

Stadt Elenvina, Phex 1044 BF. Nach einigen wechselvollen und aufregenden Tagen konnte am 11. Phex 1044 BF in Elenvina endlich das neue Haus der Lieblichen Göttin geweiht werden. Aber zuvor gab es eine traurige Nachricht. Eine Schwester des Rahjaordens hatte vor einigen Tagen eine Gruppe heldenhafter Barone und Edler begleitet, um auf Geheiß der Praioskirche ein verderbtes Artefakt zu finden und zu bergen. Bei dem Versuch, die lange verschollene und den bösen Mächten anheim gefallene Keule des Dis zu bergen und nach Elenvina zu bringen, musste sie leider ihr Leben lassen. Vermutlich rettete sie damit nicht nur ihren Begleitern das Leben. Nach einem Gedenken an die Verstorbene konnte endlich die Weihe stattfinden. Die wunderschöne Rahjastatue war neu hergerichtet und das Haus erneut voller Besucher aus nah und fern, der Hochadel und die Geweihten der anderen Kirchen waren anwesend. Die Tänzerin hatte sich diesmal einen kunstvollen und teilweise gefährlich aussehenden Säbeltanz ausgesucht und die Zuschauer waren des Lobes voll. Danach gab es einen gemeinsamen Gottesdienst, es wurde gesungen, als Weihegaben wurden Süßigkeiten gereicht und königlicher Wein. Rahjan Bader rief die Anwesenden dazu auf, ihre harmonischen Momente der letzten Tage mit den restlichen Zuschauern zu teilen, und einige fanden dazu auch wunderbare Worte. Dann versammelten sich die Geweihten vor der Statue und baten um den Segen der Lieblichen und nicht nur den Geweihten, auch einigen der Umstehenden wurde die Anwesenheit der Göttin der Liebe, der Harmonie und des Glücks gegenwärtig. Das Haus und die wunderschöne Statue wurden als Opfergaben an die Göttin dargebracht und die Freude, die sie verbreitete, gab den Anwesenden Kraft für eine alsbald folgende Tat. Glück und Trauer liegen manchmal so nahe!

In der Nacht zur Praiosstunde wurde zum ansässigen Praiosschrein unter freiem Himmel in Elenvina Stadt gerufen. Zahlreiche Bürger der Stadt, ebenfalls die versammelten Adeligen der Festlichkeiten und die Geweihtenschaft waren erneut versammelt. Die Keule des Dis war durch jahrelangen Mißbrauch und die Anbetung des Namenlosen oder anderer Dämonen und die Anrufung eines falschen Widders, derart verhärmt, dass durch die Praioskirche entschieden worden war, das Artefakt zu vernichten, da es nicht sicher in den Bleikammern aufbewahrt werden könne. Seine Ehrwürden Ucurian von Auraleth leitete die Zeremonie, ein Götterdienst an den Gott des Lichts inmitten der Nacht. Als seine Eminenz Amando Laconda da Vanya, der Großinquisitor erschien, knieten die Anwesenden nieder und ein strahlender Lichtschein erschien um die Szene zu erhellen. Alle wurden aufgefordert zu beten, und es wurden Gesänge angestimmt, Gebete aufgesagt, die Götter angefleht bei der Vernichtung der Keule zu helfen. Plötzlich stürmten einige Menschen aus der Menge auf den Schrein zu, zückten Messer und Dolche, versteckte Waffen und wurden ganz rasend. Sie wollten die Vernichtung verhindern, wurden von anderen Bewaffneten aber davon abgehalten. Es kam zu Tumulten, Kämpfen, und einige wurden dabei getötet. Vermutlich gehörten sie immer noch einem alten Kult des K´Levthan an, der so lange verboten war und die Keule für ihre Zwecke missbraucht hatte. Währenddessen wurde aber weiter gebetet, das Licht schien hell und am Ende zerbrach die Keule und es gab einen lauten Knall. Plötzlich aber brach Seine Eminenz kraftlos zusammen und konnte auch durch das schnelle Einschreiten der anderen Geweihten nicht mehr gerettet werden. Ihre Kräfte waren aufgebraucht, die Unruhe hatte zu Verwirrungen geführt und schlussendlich wurde aller Toten gedacht, nur die Trauer um seine Eminenz war insbesondere unter den Geweihten des Praios groß.

Ihre Erhabenheit Tharvana Sulvinger bat aber dann alle Anwesenden doch wieder in die Feierhalle des neuen Rahja-Tempels zum Rosenball, auch um das Leben zu feiern und den Erfolg. Vielen war nicht zum Feiern zumute, aber ein Glas Wein und die Gespräche vermochten dabei zu helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Veriane Mäusefell

In Demut ein fürstliches Geschenk erhalten

Stadt Elenvina. Phex 1044 BF. Aufregende Tage waren es im Phex-Mond des Jahres 1044 nach dem Falle Bosparans in der Herzogenkapitale. Neben dem Symposium der Heiligen Inquisition der Praioskirche und der Weihe des Heiligtums der Rahja fanden auch ein Immanturnier, das Herzogenturnier und sogar ein Pferdemarkt statt. Zahlreiche Käufer und Verkäufer und Zuschauer und Pferdebegeisterte fanden sich auf den weitläufigen Weiden außerhalb der Stadtmauern ein und bestaunten die und feilschten um die Pferde.

Gerüchten zufolge sollten einige Pferde als Geschenk den Eigentümer gewechselt haben. Auch Ihre Hochwürden von Leihenhof, Hüterin der Saat und Hohepriesterin des Storchengartens etwa eine Wegstunde südlich von Elenvina nahm natürlich ebenfalls an der Weihe des Rahjatempels und als Ratgeberin an dem Symposium teil. Angereist war sie mit ihrem mittlerweile bekannten Leibgefolge, einem Sekretarius, einer Magd und ihrem Leibritter Hartuwal von Hornisberg, dessen Knappin Anniela von Firnholz, der Tochter der Baronin Fedora von Firnholz (und damit auch Hochwürden Ivettas Nichte) und ihrem Novizen Brin Mühlacker auf eigenen Pferden aus der Zucht ihres Neffen Roklan von Leihenhof, Baron zum Galebquell. Jener Schlag ursprünglich Teshkaler Pferde nennt sich übrigens Galebqueller Schwarze und wie es dem jungen galebqueller Baron auch gelungen sein mag, an die teuren Hengste und Stuten zu gelangen, es war ihm im Laufe der letzten Jahre gelungen, eine eigene Zucht aufzubauen. Auch auf den Gütern des Klosters Storchengarten züchtete man eigene Pferde, weniger edle, feurige Adelsrösser als vielmehr geduldige, gelehrige und kräftige Reit- und Arbeitstiere, die gemeinhin Storchengartener Schwere genannt wurden.

Abgereist war nach den ereignisreichen Tagen, die nicht nur mit der Weihe des Rahjatempels, sondern auch mit dem Erscheinen eines namenlosen Dämons, dem Tod des Großinquisitors Amando Laconda da Vanya und Baron Wolfhold von Orgils Heim endeten (der Greifenspiegel berichtet), Ihre hochgeborene Hochwürden aber nicht zu Pferde, sondern in einer prachtvollen Kutsche, nachtschwarz mit silbernen Beschlägen, dem nächtlichen Sternenhimmel gleich, und gezogen von einem wunderschönem 4er-Gespann kräftiger Schimmel. Ein kundiger Pferdezüchter berichtete, dass es sich um Quaranca Robusto handelte, einer Zucht des Dom Diego de Valoise aus dem Königreiche Almada, edle, erstaunlich elegante Kaltblüter mit tanzenden Bewegungen und von geduldigem Gemüt. Auch erzählte eine Bäuerin aus dem Umland, dass vor einigen Jahren diese oder eine sehr ähnliche Kutsche Ihre Hochwürden Ivetta von Leihenhof bereits einmal abgeholt und gen Süden gefahren habe.

Jetzt prangten in auf dem schwarzen Grund auffälligem Grün die Wappenschilde des Junkergutes Storchengarten an den Türen und Ihre Hochwürden bestieg gemeinsam mit Sekretarius, Magd und Novizen das Gefährt und ließ sich erneut gen Süden, aber nur bis zum eigenen Gute und Kloster fahren. Tatsächlich sei es wohl am Rande des Geschehens zu einem Austausch zwischen der Hohepriesterin auf der einen und den hochrangigen Phexgeweihten und Legaten im Zwölfgöttlichen Konzil zu Perainefurten, Hector de Valoise und Sayalana Sternentreu de Valoise, gekommen, bei dem Gefährt und Pferde als Geschenk der Perainegeweihten übergeben worden waren.

Doch was war der Grund für dieses gar fürstliche Geschenk? Weshalb erhielt eine Perainegeweihte, die gemeinhin eher für Demut bekannt waren, ausgerechnet eine solche Gabe? Neigten nun auch Geweihte der gütigen Göttin Peraine zu Eitelkeit? Gerüchte sprachen davon, dass Ihre Hochwürden vor einigen Jahren nicht nur der Herrin Sayalana bei der Geburt ihrer Drillingskinder geholfen, sondern auch das Leben ihres Gemahls Hector gerettet und ihn von der Schwelle des Todes gerissen habe. So sollte dieses Geschenk gar Dankbarkeit von Phexgeweihten ausdrücken? Dalida Ernbrecht

Wie man eine Tempelweihe verpasst

Elenvina, Phex 1044 BF. Rahjajünger, die sich zur rechten Zeit am rechten Ort (nämlich in Elenvina) befinden und dennoch die große Weihe des neuen Rahjatempels verpassen?! ­ Solch ein Missgeschick traf gleich zwei nicht ganz unbekannte Verehrer der Lieblichen Göttin.

Speziell zur Weihe angereist war Herr Dario Eraldo, Leibmedicus der Baronsfamilie zu Witzichenberg und Leiter des dortigen St.-Theria-Hospitals. Dort soll er Gerüchten zufolge im Hospitalgarten einen Rahjaschrein errichtet und diesen schon mehrfach zusammen mit Rahjadan von Tannwirk, einem Lehrer der Leidenschaft, aufgesucht haben. ­ Herr Eraldo hielt sich auch vor seiner Anstellung als Leibmedicus schon häufiger in den Nordmarken auf und war bei fürstlichen Empfängen sowie dem Dreigrafentag in Liepenstein zugegen gewesen. Pikanterweise gilt er als 'treuer' Liebhaber der ebenfalls nicht ganz unbekannten Magierin Circe ter Greven. Doch dies soll hier nicht Thema sein.

Seit längerem in Elenvina ansässig und aus kulturellen wie gesellschaftlichen Veranstaltungen kaum wegzudenken, ist Seine Hochgeboren Alrik Eberwulf von Tannwirk, Alt-Baron von Witzichenstein. Schon vor vielen Jahren war er zugunsten seiner Tochter Roana von seinem Amt zurückgetreten. Seitdem macht er sich, wie man so sagt, einen schönen Lenz in Elenvina, besucht Theater, Morgen-, Mittag- und Abendgesellschaften, gehobene Spielsalons, Theater, Konzerte und was sich an Schönen Künsten und gesellschaftlichen Anlässen sonst noch so bietet. Zum Bau des Rahjatempels habe er das eine und andere beigetragen, munkelt man. Versteht sich, dass er auch zur Weihefeier einiges beisteuerte. So soll er Musiker vermittelt und eine Lieferung Wein veranlasst, vor allem aber eine 'ganz besondere Leckerei' versprochen haben.

Die Musiker trafen ein, der Wein traf ein, was nicht eintraf, waren die Leckereien des Alten Herrn, sowie dieser selbst. Auch Herr Eraldo wurde vermisst, vor allem vom 'Rosenmeister' des Tempels, hatte er doch einen speziellen Rosendünger als Gabe darbringen wollen.

Den Dünger brachte schließlich Frau Magistra ter Greven mit, dazu die Nachricht, Doctor Eraldo sei zu einem medizinischen Notfall geeilt. Und zwar just zu Hochgeboren Alrik von Tannwirk! Den Alten Herrn hatte der Schlag getroffen, und als Arzt der Familie war Herr Eraldo umgehend von einem Diener zu Hilfe geholt worden. Es ist wohl eher der heilenden Peraine und ihrem Wirken durch den Arzt Eraldo zu verdanken als ihrer lieblichen Schwester Rahja, dass dieses Unglück für Seine Hochgeboren glimpflich ausging. Gerade erhielt ich die Mitteilung, dem Alt-Baron Witzichenbergs gehe es schon deutlich besser, er habe bereits den neuen Tempel zum Gebet aufgesucht. Außerdem plane er, sich dem Leichenzug Baron Wolfholds von Streitzig anzuschließen. Bei der Nachricht von dessen Tod traf den Alten Herrn beinahe ein zweiter Schlag, teilte mir ein Hausdiener mit. 'Da welkte eine hochedle Gratenfelser Rose vor ihrer Zeit!', soll er ausgerufen haben. Adriana von Erlenteich

Hexe freigelassen – unerhört!

Elenvina, Phex 1044 BF. Obwohl in Elenvina anlässlich der Feierlichkeiten rund um das Herzogenturnier und der Quaestio zur Inquisitorischen Halsgerichtsordnung ein strenges Magieverbot herrscht, wurde uns jetzt bekannt, dass die Stadtwachen eine Hexe festsetzten, weil Sie dagegen verstoßen haben soll! Wir haben selbstverständlich versucht, genaueres zu den Umständen herauszufinden, konnten aber außer den üblichen Gerüchten nichts Gesichertes in Erfahrung bringen. Angeblich soll diese Hexe genau die Frau sein, die auf dem Markte nach einem „Levthansgeweihten“ gefragt haben soll. Was sie wohl von ihm wollte?

Schließlich wurde bekannt, dass die Frau nach einigen Besuchen im Verlies, auch durch Adelige des Reiches, alsbald wieder freigelassen wurde. Gerüchten zufolge soll sie unter der Aufsicht und in die Verantwortung gleich zweier Bürgen für Sie gestellt worden sein. Auch konnten wir herausfinden, warum diese Dame keinen Dispens für Ihre Zauberei erhalten hat: Sie ist keiner der anerkannten Magiergilden zugehörig!, ließ man verlauten. Gleichwohl, wir konnten erfahren, dass diese Dame einem sogenannten „Zirkel“ oder einer Schwesternschaft, anscheinend von einer Gemeinschaft der Töchter Satuarias angehören soll. Und anscheinend trug sie auch etwas von unschätzbarem Wert bei sich, vermutlich hat man deshalb bei Ihrem Verbrechen ein Auge zugedrückt.

Um was es sich bei dem Kleinod handelte, konnten wir noch nicht herausfinden, nur, dass auch der selbsternannte Levthansgeweihte, nach dem sie gefragt hatte, etwas ähnliches besitzt. Einen weiteren dieser Gegenstände, die offenbar auch noch zusammengehören, soll in den Bleikammern der Praioskirche geborgen sein. Fragt sich, welche Gefahr von diesen Teilen ausgeht, und warum diese Dinge weiterhin in den Händen dieser beiden fragwürdigen Menschen belassen wird. Erkauft man sich hier die Gunst und die Wohlgefälligkeit einer Gemeinen und eines Scharlatans? Wie wir erfuhren sollen es insgesamt 4 Teile sein, eines davon war wohl auch bis vor kurzem im neu entstandenen Museum ausgestellt, und wurde in die Obhut der Phexkirche übergeben. Wir werden unsere geschätzten Leser natürlich wissen lassen, um was es sich dabei handelt, und was weiter aus der Hexe wird. Zaubern darf sie jedenfalls nicht mehr, einer der Bürgen soll sogar ein Mittel dagegen bei sich tragen, und von der Praioskirche dazu beauftragt worden sein, es im Notfall auch einzusetzen. Veriya Muggenschlag

Aufregung um Hornissen – Einspringen und Sieg der Hengste

Elenvina, Phex 1044 BF. Das erste Mal überhaupt im Rahmen des Herzogenturniers wurden 1045 BF in Elenvina Immanspiele ausgetragen. Oder sollten zumindest. Denn nach einem Zerwürfnis mit der Übungsleiterin war der Kapitän der Hornissen Elenvina nach einer Zechtour am Tag des Turnierbeginns verschwunden. Unter den Anhängern von Esche und Kork in der Herzogenstadt herrschte darob große Aufregung. Selbstredend unterstützten einige auswärtige Adlige die untröstliche Übungsleiterin auf der Suche nach dem Verschwundenen. Zunächst wurde hinter der Entführung sogar eine Intrige der Havena-Bullen vermutet, doch wer ein solches Gerücht in die Welt setzen konnte – nahm doch gar keine albernische Mannschaft am Turnier teil – konnte nicht herausgefunden werden. Damit die extra aus Weiden angereisten Neunaugen Trallop – Krämersburschen, Handwerksgesellen und herzogliche Knappen im Gefolge angereister weidener Adels- und Kaufleute – trotzdem zu einem Spiel kamen, sprangen die Lokalrivalen der Hornissen, die Elenviner Hengste (fast) selbstlos ein, da die Hornissen ohne Übungsleiterin und Kapitän natürlich nicht antreten konnten. In einem spannenden Spiel zweier gleichwertiger Gegner behielten die einheimischen Hengste zur Freude der Elenviner Zuschauer schließlich mit 10 zu 3 die Oberhand.

Aufregung auch vor der zweiten Partie, wo die Gäste von Vorwärts Angbar ebenfalls ohne Übungsleiter – der anstatt am Spielfeldrand in der Tanzhalle gesehen wurde – dastanden. Aus Koscher Patriotismus und jegliche Stadtrivalität hintenanstellend stellte sich Graf Growin von Ferdok höchstselbst gegen das Immanbanner Gareth an die Seitenlinie der Weiss-Roten. Und Hochwohlgeboren hastte «seinen» Ferdoker Frettchen offenbar des Öfteren zu- und in Sachen Esche und Kork auch etwas abgeschaut: In kürzester Zeit führten die «Pfeifen» (liebevoll so genannt nach der Koscher Sackpfeife, dem Emblem Vorwärts’) mit 7 zu 0, ehe ständige Unterbrüche wegen Regelauslegungen dazu führten, dass das Spiel wegen einbrechender Dunkelheit unterbrochen und am nächsten Vormittag zu Ende gespielt werden musste. Streitigkeiten anderer Art oder anders gesagt die ruppige Spielweise des Immanbanners trugen der Auswahl aus der Kaiserstadt im Verlauf der zweiten Halbzeit einen Platzverweis nach dem anderen ein, wodurch der Sieg den Koschern trotz Garether Sturmlauf gegen Spielende nicht mehr zu nehmen war. Parallel dazu hatten sich die Hornissen spontan entschieden, nun doch ihr Spiel gegen Trallop auszutragen. Da Übungsleiterin und Kapitän immer noch nicht auffindbar waren, stand an der Seitenlinie der Hornissen der immanbegeisterte darpatische Baron von Grassing, welcher während der Herzogenturney beim Reichsgericht vorstellig geworden war (dem er selber angehört), doch bitte das Immanverbot in der Rommilyser Mark aufzuheben oder dahingehend zu intervenieren: Einerseits seien die Schwarzen Lande besiegt, andererseits diene das Spiel erwiesenermassen seit Generationen dem Volk als Abwechslung zum und zur Regeneration vom harten Arbeitsalltag und fördere ausserdem erwiesenermassen unter Spielern und Anhängern eine familiäre Identität und Gemeinschaftlichkeit, sei also sogar ausgesprochen traviagefällig.

Anders als Graf Growin hatte Baron Kenobil allerdings entweder in jüngerer Zeit keine Gelegenheit zu praktischem Anschauunterricht mit Esche und Kork gehabt oder aber das Fehlen ihres Kapitäns setzte den Hornissen mehr zu als gedacht. Anders liess sich wohl nicht erklären weshalb die Truppe vom Grossen Fluss sang- und klanglos mit 0 zu 23 untergehen konnten. Zum grossen Frust der Weidener allerdings wurde von der Turnierleitung entschieden, dass ihr erstes Spiel gegen die Hengste für das Turnier massgeblich war, so dass sie das Endspiel trotz Sieg gegen die Hornissen – ihre eigentlich zugelosten Gegner – verpassten. Somit standen sich im Endspiel zwei Traditionsmannschaften aus den Flusslanden gegenüber. Vor versammeltem Adel schenkten sich beide Seiten nichts, Angriff folgte auf Angriff, das Spielgeschehen wogte hin und her und zwischendurch sorgte das ein oder andere technische Kabinettstückchen für Verblüffung und Unterhaltungswert auf den Rängen. Unter dem Jubel der Elenviner Bevölkerung entschieden Phexens Würfel letztendlich zugunsten der Einheimischen. Halbfinale: Elenviner Hengste vs. Neunaugen Trallop 10 zu 3 Vorwärts Angbar vs. Immanbanner Gareth 14 zu 11

Zusatzspiel:

Hornissen Elenvina vs. Neunaugen Trallop 0 zu 23

Endspiel:

Elenviner Hengste vs. Vorwärts Angbar 17 zu 11 Immanherold (F. Zemp)

Heliodan besucht die Nordmarken

Elenvina, Phex 1044 BF. Nach seinem Besuch in der Herzogenmetropole am Großen Fluss verbrachte der Heliodan auch einige Praiosläufe im Kloster St. Jermoran zur Stillen Einkehr in den Auen vor den Toren der Herzogenstadt Elenvina. Das Kloster wurde von ihm selbst nach seiner Erhebung zum Boten des Lichts gestiftet und dient seither als Ort der Kontemplation, Visionssuche und inneren Einkehr für die Gemeinschaft des Lichts.

Ob oder zu welchen Einsichten seine Erhabene Weisheit während dieser Tage gekommen ist, ist nicht bekannt geworden. Wir haben jedoch erfahren, dass zu einem längeren Gespräch zwischen dem Kirchenoberhaupt und Abt Praioswin vom Greifenstein über die Vision einer gemeinsamen Verwandten, der Mystikerin Praionette vom Greifenstein, gekommen sei. Eine mögliche Lesart der Vision ist, dass alle Kirchen stärker zu den Menschen ausziehen sollten. Andere verstehen es als Zeichen, die Gebote der Inquisition müssten weit mehr Beachtung in allen Landen finden. Celio Mittelreicher

Überraschende Ehrung für landlosen Ritter

Herzogliche Baronie Fuchsgau/ Grafschaft Elenviner Mark. Rondra 1045 BF. Weitläufig und bevölkerungsreich liegen die Lande der Baronie Fuchsgau im südlichen Schatten der Stadt Elenvina, auf der jenseitigen Seite des Großen Flusses. Fruchtbar ist das Land an den Ufern des Großen Flusses und gleichzeitig düster und schattig in den dichten, schier undurchdringlichen Wäldern des Südostens. Nomineller Oberherr ist der Herzog selbst als Baron von Fuchsgau und so sonnen sich die Junker und Edlen in der Gewissheit, dass niemand anderes denn der junge tapfere Herzog Hagrobald ihr Lehnsherr ist – und fürchten sie auch. So bedeutende und bekannte Namen finden sich im Calendarium der Baronie wie Onjaro von Fuchshag, Edler zu Fuchshag, oder Ivetta von Leihenhof, nicht nur Hohepriesterin und Äbtissin des Klosters Storchengarten, sondern auch gleichzeitig die Junkerin von Storchengarten. Jene Junkerin von Storchengarten ist nicht nur die Herrin – wiewohl sie natürlich das Rechte achtend von einem weltlichen Vogt vertreten wird – eines der wohlhabendsten und bevölkerungsreichsten Lande der Baronie Fuchsgau, sondern wird seit zahlreichen Jahren von einem nachrangig geborenen Ritter aus einem kleinen Hause aus dem Osten des Herzogtums begleitet, Hartuwal Cassius von und zu Hornisberg. Der oft als galant, höflich und überaus rahjagefällig beschriebene Ritter, ein Vetter des amtierenden Junkers von Hornisberg aus der Baronie Galebquell, Bodar Siegbert von und zu Hornisberg, war in Knappschaft bei den Baronen Relfon und Riobhan von Leihenhof zum Galebquell gewesen und hatte noch von Baron Riobhan den Ritterschlag empfangen. So zählt der heute 35 Götterläufe zählende Ritter zu den galebqueller Rittern des Goldenen Widders. Allerdings auch zu den landlosen Rittern, welche auf eine Anstellung bei höheren Adligen hoffen mussten, blieb ihm wie so vielen anderen doch keinerlei Aussicht auf irgendein Erbe.

So war er in die Dienste der Perainegeweihten und Heilmagierin Ivetta von Leihenhof getreten, um ihr ritterliches Schwert und Schild, Schutz und Wehr, zu sein. Mehrfach verdankte die Hohepriesterin ihm ihr Leben, mehrfach hatte er sich für sie und auch für die Kirche der Peraine und den Orden der Therbûniten in große Gefahr gebracht. Doch dies in aller Demut – denn von seinen Taten sangen keine Barden. Ruhig und demütig war er ihr Leibritter, aber auch Lehrmeister für die Nichte der Hochgeweihten, war er doch seit einem Götterlauf bereits Vormund der jungen Baronesse Anniela von Firnholz, Tochter Baronin Fedoras von Firnholz, welche selbst Schwägerin Hochwürden Ivettas war.

Umso überraschender, sowohl für ihn selbst als auch für seine Familie wie auch den nordmärkischen Adel, wurde nun jener einfache, nachrangig geborene Ritter aus kleinem, wenngleich altem Adelshause, vom Herzog selbst geehrt: Nach den aufregenden Ereignissen während der Jubiläumsfeier des Grafen Frankwart vom Großen Fluss und nach dem kurzfristig durch Seine Hoheit einberufenen Gerichtstag, bat er den hohen Herrn Hartuwal, Ihre Hochwürden Ivetta von Leihenhof und einige Edle und Ritterinnen seines Hofes zu sich und verkündete in einer für den jungen Herzog typischen, weil in knappen, klaren und lauten Worten vorgetragenen Zeremonie, dass fürderhin Hartuwal Cassius von und zu Hornisberg sich Landedler von Sturmtrutz nennen dürfe und mit einem kleinen, aber fruchtbarem Land im äußersten Nordwesten der Baronie Fuchsgau, umgeben vom Junkergut Storchengarten, belehnt werde. Kundige Kartenkenner und findige Heraldiker mochten bemerken, dass tatsächlich dieses kleine Stück Land mit einigen Weilern und Höfen aus den Ländereien der Junkerin von Storchengarten herausgelöst worden war. Und jene Zeugen des Herzoglichen Hofes berichteten, dass Hochwürden Ivetta von Leihenhof nicht gram oder unzufrieden wirkte, sondern durchaus glücklich lächelte. Man munkelte, sie habe Seine Hoheit um diese Ehre für ihren treuen Ritter gebeten – doch welcher anständige Junker verzichtete freiwillig auf gutes Land und ertragreiche Höfe, um einen anderen zu einer Ehrung zu verhelfen?

Ob mehr hinter diesem Rätsel steckte, mochten nur die Beteiligten, allen voran Ivetta von Leihenhof, wissen, allerdings schien der neubelehnte Edle von Sturmtrutz ehrlich überrascht gewesen zu sein. Doch weiterhin stellt er sein Schwert und sein Schild in die Dienste der Hohepriesterin, wird er doch weiterhin an ihrer Seite als Leibritter gesehen. Und als nunmehr nicht mehr landloser Ritter würde er auch seiner Knappin Anniela ein eigenes Obdach und eine noch bessere Ausbildung bieten können. Dalida Ernbrecht

Stellungnahme zum Artikel ‘Aufregung um die Hornissen’

Elenvina, Phex 1044 BF. Diesen dubiosen Bericht zum Immanturnier kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen. Das hat doch bestimmt wieder dieser inkompetente Schreiberling Khedan Hesindel hingeklatscht. Es ist zwar richtig, daß ich in der Kanzlei des Reichsgerichts vorstellig geworden bin. Jedoch nicht, um dort eine Aufhebung des Immanverbots in der Rommilyser Mark zu erreichen. Dafür ist nämlich mitnichten das Reichsgericht zuständig. Zudem sollte eine Entscheidung darüber ja auch noch in dieser Dekade fallen. Nein, die Aufhebung des Immanverbots obliegt eindeutig ihre (Anrede) Svantje von Rabenmund als Markgräfin. Immerhin wurden die Argumente für eine Aufhebung des Verbots treffend aufgelistet. Zudem ist es sicherlich übertrieben, mich als immanbegeistert zu bezeichnen. Sicher, ich schaue mir gerne mal ein Spiel an (und würde das auch gerne wieder in Rommilys tun) und kenne auch die Regeln. Auch stimmt es nicht, daß zum Zeitpunkt des Spiels der Hornissen der Kapitän nicht auffindbar gewesen wäre. Edo war jedoch wegen der Entführung erlittenen körperlichen und geistigen Folgen noch nicht spielfähig und die Übungsleiterin wollte ihm hier Beistand leisten und bat mich, für dieses Spiel einzuspringen. Die deutliche Niederlage war dabei nicht nur meinen fehlenden praktischen Erfahrungen mit Imman zuzuschreiben, sondern auch zwei Verletzungen und einem Feldverweis in einer frühen Phase des Spiels. Dennoch erkenne ich die Überlegenheit der Neunaugen in diesem Spiel neidlos an. Schlußendlich sei diesem Schreiberling angeraten, künftig vernünftig zu recherchieren und nicht irgendwelchen Unfug zu verbreiten. (Peter G. / Kenobil von Ventorian zu Grassing)

Kommentar zum Artikel ‘Aufregung um die Hornissen’

Elenvina, Phex 1044 BF. Eine junge Schreiberin der NN witterte eine gute Geschichte, als sie mitbekam, dass sogar Barone und Grafen in die Geschichte verwickelt waren. Schnell bemerkte Sie, dass die anderen Schreiber der NN die meisten Parteien schon befragt hatten und Stellungnahmen vorlagen. Dann aber fand sie heraus, dass eine Partei bisher noch kaum erwähnt worden war. Sie sah sich die Ereignisse an und befand dass gerade diese Partei, die Weidener Mannschaft der Neunaugen Trallop, besonders großen Anlass hatte, sich zu beschweren.

Zunächst einmal mussten sie zwei Spiele bestreiten, um ins Finale zu kommen. Dann wurde nicht der famose 23 : 0 Sieg gegen die Elenviner Hornissen gewertet, sondern die knappe 10 : 3 Niederlage gegen die Hengste aus Elenvina. Eine Partie die, noch viel knapper war, als das Ergebnis anzeigte. Augenzeugen berichteten, dass die Entscheidungen in dem Spiel oft so knapp waren, dass man es mit einem Auge mehr auf einem Würfel vergleichen konnte.

Die Schreiberin gewann die Überzeugung, dass die Geschichte immer größer wurde. Gerüchte tauchten auf, der Turnierleiter hätte noch gesagt, ein anderer Modus wäre bei 5 teilnehmenden Mannschaften gar nicht möglich gewesen und es auch gut gewesen wäre wenn, wenigstens eine Mannschaft aus Elenvina im Finale wäre. Wenn letzteres stimmte, war der Finalsieg der Hengste dann noch etwas schaler. Zumal die Mannschaft der Hengste wohl ursprünglich gar nicht vorgesehen war, sondern spontan dazukam. Wie auch immer, die Schreiberin machte sich auf die Suche, damit sie ihrer großen Enthüllungsgeschichte noch Stellungnahme der Tralloper hinzufügen konnte. Zu sehr später Stunde wurde sie schließlich fündig und fand einen Großteil der Mannschaft in einem Zeltlager am Rande der Stadt. Die Schreiberin brauchte erneut eine ganz Weile, schaffte es dann aber, den Mannschaftsführer zu finden. Der Zimmermannaltgeselle war gerade noch in der Lage, eine verständliche Stellungnahme von sich zu geben. Die meisten der Neunaugen grölten zu dieser nur noch ständig "NEUN NEUN NEUN" oder sagen lauthals Gassenhauer wie "Als Reto einst Kaiser war…”.

Zur großen Enttäuschung der Schreiberin verkündeten der Spielführer aber, dass ihm die wohlmöglichen Ungereimtheiten beim Turnier scheißegal wären. "Wir sind den weiten Weg aus Weiden hergekommen um Spaß zu haben und die Zeit, die wir außerhalb unseres harten Alltages haben, zu genießen. Von sowas lassen wir uns die Laune nicht verderben. Wir haben ein Spiel gewonnen, eines knapp verloren und jede Menge Erfahrung gesammelt. In Weiden zählen Pokale, Auszeichnungen und Urkunden nicht so viel wie vielleicht andernorts .... . *NEUN NEUN NEUN* ...äh ja, ...wo war ich. Ach ja, das zählt alles nicht und wir wissen am Ende, wer der Beste war! So und nun mach nicht so ein Gesicht, Mädel. Hier hast ‘nen Bier...feier mit!" (T. Kallen /Kunrad Trutzschilfen)

Skandalöse Machenschaften am Rande von Tempelweihe und Herzogenturney

Elenvina, Phex 1044 BF. Bei all den schrecklichen Ereignissen während der Tempelweihe, der Herzogenturney und des Pferdemarktes (wir berichteten und berichten ausführlich) soll auch ein anderes Ereignis nicht unerwähnt bleiben, das - bei genauer Betrachtung - ebenso zu denken gibt. Unmittelbar nach der Vernichtung der Keule des Dis, einem mächtigen Focus des Namenlosen Gottes, hatte die in Diensten der Baronin von Witzichenberg stehende Maga Circe ter Greven nicht besseres zu tun, als ihre Scholarin Elina Honak, deren Anwesenheit für sich schon einen Skandal darstellt, einer Examinatio zu unterziehen. Scheinbar berührt vom Tode Seiner Hochgeboren Wolfhold von Streitzig, aber innerlich offensichtlich vollkommen gefühlskalt, betonte sie in Gesellschaft eines Kollegen und seines Schülers, der Eltern der Scholarin, ihrer Scholarin selbst und des Barons von Grassing, mit dem sie offensichtlich per Du ist, wie sehr sie Seine Hochgeboren betrauere und daß sie für eine Aufnahme Seiner Hochgeboren in eines der Zwölfgöttlichen Paradiese bete. Sie gab vor, daß Hochgeboren Wolfhold bei ihr in "seelenheilkundlicher Behandlung" gewesen sei und daß sie froh wäre, ihm die letzten Götterläufe seines Lebens "erträglicher habe machen können". Es ist zwar richtig, daß Hochgeboren Wolfhold eine zeitlang nicht in Erscheinung getreten ist, aber sollte die Maga wirklich Hochgeboren Wolfhold "behandelt" haben, stellt sich die Frage, warum die Behandlung dann nicht so ausgefallen ist, daß Seine Hochgeboren dem Dämon, der von ihm Besitz ergriffen hatte, widerstehen konnte.

Nach dieser eher dürftigen "Trauerrede" nötigte die Maga ihre Scholarin, die Klinge des Grassinger Barons magisch zu analysieren. Bedauerlicherweise kann die Iurisprudenz der Maga und ihrer Scholarin deswegen allein nichts anhaben, denn die Maga hatte sich einen Dispens besorgt (warum man ihr den nicht verweigert hat, bleibt unverständlich) und diesen auch so weit fassen lassen, daß der Scholarin die Zauberei in Anwesenheit der Maga erlaubt ist. So konnte die Scholarin (war das wirklich die Leistung der Scholarin?) dem Grassinger Baron erklären, was es mit der Klinge auf sich hatte, oder soll man sagen: was der Baron schon wußte. Jedenfalls verstand es die Maga, den Eltern einen guten Ausbildungsstand ihrer Tochter vorzugaukeln (sie wertete das als Prüfungsleistung und vergab ein "summa cum laude", also die Bestnote, welche sie - wie man hört - noch nie vergeben habe), auf daß das durch Sklaventreiberei "erwirtschaftete" Geld auch fürderhin in die Schatulle der Maga fließen möge. Das genaue Ergebnis der Analyse war nicht in Erfahrung zu bringen, da die Scholarin dasselbe sehr leise verkündete, ein weiteres Indiz für ein abgekartetes Spiel.

Doch das sollte nicht die einzige Unverschämtheit der Maga bleiben: Gleich im Anschluß kündigte sie an, den nächsten Aufenthalt an der Akademie zu nutzen, auf daß sich die Scholarin in der Dämonologie übe! Jeder weitere Kommentar erübrigt sich an dieser Stelle! Vor diesem Hintergrund kann man die Baronin von Witzichenberg nur auffordern, die Maga samt Scholarin umgehend festzusetzen und der Gemeinschaft des Lichts zu überantworten - oder wenigstens der Baronie zu verweisen und ein Arcanum Interdictum zu erlassen. Khadan Hesindel

Gaben für Rahja

Stadt Elenvina, Phex 1044 BF. Tempelweihe! Freude, Feier, Festlichkeit! Außerdem Geschenke, versteht sich, Gaben von nah und fern! Ein Hort der Wunder war Rahjas Gabentisch: Kerzenhalter aus Bronze, Silber und rosigem Alabaster, Leuchter aus rosenfarbenem Glas, gefaßt mit silbernen Weinranken, andere kunstvoll aus kleinsten Splittern zusammengefügt in allen Farben der Morgenröte. Schalen und Teller aus edlen Metallen, Sandelholz oder Unauer Porzellan, Kelche mit Rubinen und Amethysten besetzt, feinste Stoffe, von rotem Atlas bis zu feinsten Gespinsten, die künftig Schleiertänzer umwehen mögen. Figurinen rahjagefälliger Darstellungen oder edler Rosse, aus südländischen Hölzern, Marmor, gar maraskanischer Jade geschnitten.

Eine Schale voller Trauben fiel mir auf, bei denen ich mich fragte, wo sie gewachsen sein mochten und wer sie von dort so makellos herangeschafft haben mag. Leider konnte ich darüber nichts weiter erfahren, nicht einmal, wer sie gestiftet hatte. Allein, daß die Trauben sehr dunkel schienen und ungewöhnlich dunklen Saft verspritzten, wenn man sie zertrat (was mit zwei der wundersamen Weinbeeren versehentlich passierte), wage ich als Hinweis darauf zu deuten, daß dies eine Gabe des Rabentempels zu Punin gewesen sein mag. Daneben stand, kein geringeres Wunder, ein Strauß aus blühenden Rosen. "Ein Rahjawunder?!", staunte ich. "Oder eins der Peraine?" – "Wohl eher Zauberei", brummelte mißmutig der Gärtner, der gerade dem Strauß wie auch einem kahlen Rosenstock, der immerhin erste zarte Blättchen schob (ein Geschenk der Baronin von Grenzmarken), Wasser gab. „Braucht’s so nötig wie ’n Kropf", grummelte er weiter, "genau wie das da." Er hob einen Sack aus weinrotem Satin an und ließ ihn auf den Tisch zurück plumpsen.

Bei näherem Hinsehen fiel mir ein Zettel auf, der den Inhalt des Sackes, in schön geschwungener Schrift, als geruchlosen Rosendünger auswies. Unterzeichnet war er von einem "Doctor medicinae" und "Alchymiker", dessen Name, Dario Eraldo, mir sonderbar bekannt vorkam. "Ein paar Roßbollen von guten Elenviner Stuten, und die Sache ist geritzt", brummelte der Gärtner und machte sich mit leerer Wasserkanne davon. Geruchloser Dünger, fürwahr! Wobei, zugegebenermaßen, ein eingetopfter Rosenstock am Hauseingang zur Düngezeit eine olfaktorische Herausforderung sein kann. – Nein, da wandte ich mich lieber edleren Düften zu: Rosenöl in Phiolen in Form von Rosenknospen, daneben andere Essenzen mit Ambra, Castoreum, gar Zimmet und Zingiber! Zu gern hätte ich einen Hauch davon genossen! Die "Kanäle von Grangor Nr. 5" durften auch nicht fehlen, gespendet, so schnappte ich auf, von der Magierin Circe ter Greven. Was ein wenig abstoßend klingt, ist ein edles Parfüm, das sich nicht viele leisten können.

Ein grauer Klumpen, den ich für eine etwas preiswertere Gabe hielt, nämlich für getrocknetes Ilmenblatt, präsentiert in silberner Schale, erwies sich als eine weitere Seltenheit, nämlich als "Rose von Nebachot". Scheinbar tot, grünt sie erneut, gibt man ihr etwas Wasser, und blüht, wenn man Glück hat, mit einer silbrigen Blüte in Form eines Sterns. Eine Gabe der Tsa-Geweihten? Für eine solche hielt ich beinahe auch das Glasbild, das gleich neben Rahjas Statue aufgestellt worden war. Oder ein Geschenk der Kirche der Allweisen Schlange? Schlängelte sich darauf doch eine rosafarbene Linie durch allerlei blaue, grüne und rosane Formen, die an Dschungel oder an verzwickte Rätsel denken ließen. Ein Glasbild einer grangorer Künstlerin, Chiesa di Corte, klärte ein beiliegender Brief auf, Gabe der frisch belehnten Baronin von Witzichenberg.

Neben einer Abschrift des Rahjasutras, ausgerechnet einer mit höchst freizügigen und anatomisch detaillierten Illustrationen, stand ein feuerfarbener Topf aus gutem Steinzeug, der Form nach entweder eine pralle Rosenknospe oder ein hübsch aufgeschnittener Traviakürbis. Darin allerlei Gerätschaften wie Suppenquirl, Schneebesen und Möhrenreibe, dazu ein Buch, gleichfalls reich illustriert, betitelt: "Grundlegender Leitfaden zu Haushaltung und Reinlichkeit". Ein Geschenk der Kirche des Herrn Praios konnte ich nicht ausmachen. Womöglich einer der prunkvollen Kerzenständer mit weißer Kerze, die wie Leibwachen das Standbild Rahjas flankierten.

Bleibt mir noch eine kuriose Beobachtung zu berichten. Teil der Gaben waren auch Pferdekopffiguren aus edlem Marmor, offenbar aus mehreren Teilen gefertigt, denn an einer davon machte sich ein Schüler der Leidenschaft leidenschaftlich zu schaffen, als wolle er dem armen Roß den Hals umdrehen. Zu Hilfe kam ihm ein Graulingsmädel, das mit rascher Drehung dem Pferde das Genick brach oder vielmehr den Kopf der Figur von ihrem Halse schraubte. Gemeinsam machten sich die beiden Novizen über das her, was der Pferdehals enthielt: Zuckerzeug und Süßgebäck! Im Hintergrund bemerkte ich eine unscheinbare Krämersfrau, die aufmerksam zusah und etwas auf ein Täfelchen notierte. Einen Reim darauf mögen sich die geneigten Leserinnen und Leser selber machen! Für den »Greifenspiegel« und »Sperlings Lied«: Adriana von Erlenteich

Der Levthani und der Noionit

Elenvina, Phex 1044 BF. Was für eine Aufregung! Was für ein Skandal! Der Tempel für die Rosige Göttin ­ schon geweiht! Ihrem Sohn, dem widderköpfigen Levthan! Wie aufgescheuchte Ameisen schwärmte alles aus, den schuldigen Priester zu suchen (denn ein Priester mußte ja der Verursacher sein), bis man ihn endlich gar nicht weit von seinem Wirkungsort entdeckte. Doch darüber anderswo mehr. Ich selbst will hier berichten, wer den Levthani als allererster fand.

Kaum war die Fehl-Weihe des Tempels allen Anwesenden bewußt geworden, diskutierte man hin und überlegte her, was zu tun sei, palaverte, beriet und verwarf gleich wieder. Bishdaryan von Tikalen, Geweihter im Orden der Heiligen Noiona, hörte sich das Debattieren nicht lange an. Wo wäre denn ein Levthansdiener zu finden?, überlegte er. Viele Möglichkeiten boten sich da, also begann er mit der nächstgelegenen. Gleich in der Nachbarschaft des Tempels befindet sich eine Taverne, durchaus ein passender Ort für einen Priester des Rahjasohnes. Und wirklich: Dort saß der Gesuchte und sprach dem Weine zu, als wolle er der alveranischen Mutter seines Herrn Abbitte leisten! (Freilich nicht durch rahjagefälligen Genuß, sondern durch allenfalls valpogefälliges Vertilgen einer möglichst großen Menge Rebensafts.)

S. Gdn. Bishdaryan setzte sich zu dem Diener des Widders und unterhielt sich mit ihm, ganz ruhig und gemütlich: über dessen Weinberge in Pailos, dessen Familie und allerlei mehr. Bis eine Schar Aufgeregter in die Taverne stürmte und den Levthani weit weniger subtil auszufragen begann. Da verabschiedete sich Seine Gnaden, um der wegen Verstoßes gegen das Arcanum Interdictum eingekerkerten Tochter Satuarias beizustehen.== Aus der Taverne kommend, lief er mir beinahe in die Arme. Was denn los sei?, fragte ich ihn. "Ich hatte mich gerade so gut unterhalten", antwortete er bedauernd, "mit Levdaios a Laryos, dem Levthansgeweihten, den alle suchen. Und den sie nun gefunden haben." Für den »Greifenspiegel« und »Sperlings Lied«: Adriana von Erlenteich

Tsakirche fordert Waffenverbot in Elenvina

Elenvina, Peraine 1044 BF. Zur Weihe des neuen Rahjatempels in Elenvina kam es wie wir berichteten, zu einigen Merkwürdigkeiten, unter anderem tauchte eine absonderliche Keule (wir berichteten) auf, deren Wirkung es war, Menschen in ihren Bann zu ziehen und nicht mehr Herr ihrer Selbst sein zu lassen. Während einer von der Praioskirche ausgerichteten Zeremonie liess Seine Eminenz Amando Laconda da Vanya, Großinquisitor der Praioskirche, freiwillig sein Leben um dieses unsägliche Artefakt zu zerstören. Doch nicht nur er war ein Keulenopfer. Auch andere, darunter der Baron von Orgilsheim, liessen während der Zeremonie ihr Leben, unfreiwillig und durch die Waffen von Freunden und Gleichgesinnten niedergestreckt. Wie konnte es so weit kommen, fragt sich nun die Tsakirche und hat eine einfache Antwort gefunden: Waffen. “Der Adel gibt immer wieder vor, die ritterliche Ausbildung, befähige Schwertträger ihre Waffen verantwortungsvoll zu nutzen.” erzählt eine anwesende Tsapriesterin: “Doch davon konnte ich nichts erkennen, als drei Unbewaffnete brutal und erbarmungslos vor meinen Augen niedergestreckt wurden.”

Wie man vernimmt, hat die Tsakirche im Nachgang einen offiziellen Antrag gestellt in Elenvina ein Waffenverbot zu erteilen, Waffenträger zum Tragen der Friedensschleife in Menschenmengen zu verpflichten und die Aspekte der Herrin Tsa in der ritterlichen Ausbildung zu stärken. “Es sollte dem Adel zu denken geben, dass ihre Kaiserin noch nicht von unserer Göttin gesegnet wurde. Womöglich ist es Zeit umzudenken.” ergänzt die Geweihte im Gespräch. Die Tsakirche scheint dies jedenfalls getan zu haben. (wann wurde schon einmal zuvor ein offizieller Antrag dieser Kirche eingereicht?) In jedem Fall scheint der Antrag auf einige Besorgnis zu stoßen, da er vermutlich abgelehnt werden muss, die Tsakirche in der Bevölkerung aber eine breite Anhängerschaft hat und eine Radikalisierung einiger ihrer Vertreter niemals ausgeschlossen werden kann. [[Benutzer:Catgrune|Ylva Mockenstockl]

Heiligsprechung post mortem

Elenvina, Phex 1044 BF. Geliebte Leser, es ist mir die traurige Ehre, die Heiligsprechung von Baron Wolfhold von Streitzig zu verkünden. Diese wurde, nach reiflicher Überlegung der anwesenden Brüder und Schwestern im Geiste Rahjas (hier sei stellvertretend der neue Gastgeber der Leidenschaft zu Elenvina, Tassilo Timerlain von Vairningen, genannt) und unter Anrufung der göttlichen Hilfe, durch die Geliebte der Göttin, Tharvana Sulvinger, ausgesprochen.

Sankt Wolfhold hat vor seinem tragischen Ableben nicht nur die heilige Gabe, namentlich den Kelch der Rahja, geehrt und geschützt. Sondern hat er weiterhin bei seinem Dienst Levdaïos a Larÿios dabei geholfen, Levthan, dem göttlichen Sohn Rahjas, ein Heim zu geben. Seine Seele war dabei stets so rein, wie sie vor Praios nur sein kann. Die letzten Zeilen in eigener Sache: In Ehren des Barons wird eine Statue im Rosengarten des Rahjatempels zu Erd-Eschenbach errichtet. Sie soll als Andenken und Pilgerstätte für den Orgilsbund dienen. Wolfhold, ich bin mir sicher, der heilige Sankt Orgil wäre stolz auf dich - ich für meinen Teil bin es jedenfalls. Die Welt ist etwas besser, weil sie deine Spuren trägt. Gezeichnet: Rahjan Bader, Gastgeber der Leidenschaft zu Erd-Eschenbach


Landgrafschaft Gratenfels

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Tempelfest in Kranick

Baronie Kranick, Gut Aelgarsfels, 1. Praios 1045. Vielfältig hatten sich Kranicker und hochedle Gäste zum Zwölften des Praiosmonds im Rittergut Aelgarsfels eingefunden, um bei einem feierlichen Praiosdienst der Gräueltaten des Urahnen des Geschlechtes Aelgarsfels zu gedenken, welcher in den ersten Zeiten der Priesterkaiser einen Diener des Götterfürsten meuchelte und diese Tat vertuschte, in dem er den Götterdiener im Folgenden schlicht als Dämon ausgab und sich als Held darstellte. Bislang baute die Familiengeschichte der Aelgarasfelser auf diese ‚Heldentat‘ auf. Angeregt von Ihrer Gnaden Auriane von Winterspitz, die den Praiosdienst im Auftrag der Wehrhalle abhielt, distanzierte sich nun das Oberhaupt des Hauses Aelgarsfels, Darion von Aelgarsfels, öffentlich von der schändlichen Tat seines Vorfahren und versprach fürderhin, dass seine Familie an der alten Tempelruine im Wald jedes Jahr zum 12. PRAios einen Praiosdienst halten werde, um sich von der großen Schuld zu reinigen. Neben Baronin Iriane und Vertretern des Grafenhofes waren etliche Nachbarn anwesend, selbst aus angrenzenden Baronien. Ebenfalls anwesend war eine Gruppe Adliger, welche die Ruinen des noch ungeweihten Praiostempels im ING 1043 entdeckt und das Drama um den Meuchelmord des Geweihten überhaupt erst aufgedeckt hatte. So ist es kommenden Generationen von Haus Aelgarsfels ebenfalls ein Teil der Bußqueste, den neu erschlossenen Weg zur Tempelruine für Besucher gangbar zu halten. Dies hatte das Säckel des Hauses Aelgarsfels zuletzt stark belastet und wird es in Zukunft sicherlich weiterhin tun, denn das Waldstück inmitten der Baronie Kranick scheint auf wundersame Weise von Magie durchströmt, Kobolde sollen hier leben, ebenso soll es der Volkssage nach am Quell der Selse einen Versammlungsplatz für Hexenweiber geben. So wächst der Weg beständig zu und muss durch stetes Freischneiden gangbar gehalten werden. Vor diesem Hintergrund ist unklar, warum die Praioskirche davon absieht, die Ruine endgültig zu einem Tempel zu weihen. Angeblich hatte sich der Orden des Bannstrahls für eine Weihe stark gemacht, die Bitte wurde aber von der Wehrhalle abgelehnt. Die Gemeinschaft des Lichts mag Gründe dafür haben. Trajana Firunen

Neuer Page auf Burg Tannwirk

Baronie Witzichenberg, Praios 1045 BF. Am ersten Tage des Praiosmondes hat ein neuer Page seinen Dienst auf Burg Tannwirk, Sitz der Barone von Witzichenberg, angetreten. Falk von Tannwirk, Sohn von Reto und Nyah DaRe von Tannwirk, Edle von Drachenstieg in der Baronie Witzichenberg, tritt als Page in den Haushalt seiner Großcousine Melinde Eberwulf von Tannwirk und ihres Gemahls Ingrawin ein. Wir wünschen dem jungen Herren alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt! Mögen die Zwölfe seine Ausbildung und seinen Weg segnen und ihn stets behüten! Lara von Siebenstein

Nordmärker Junkerin im Ausland als Raubritterin verdächtigt

Schloss Ulmen, Baronie Schweinsfold, Praios 1045 BF. Verstörende Kunde erreichte uns vor einigen Tagen aus den lieblichen Landen rahjawärts des Städtchens Herzogenfurt im Gratenfelser Becken. Der jungen, hiesigen Junkerin von Ulmentor, Silvagild Ulmata von Ulmentor, wird demnach vorgeworfen, dass sie sich, während ihrer Zeit im Herzogtum Weiden - sie war dort kürzlich auf einer Pilgerreise zu Ehren der Sturmherrin -, der Raubritterei hingegeben haben soll. So zumindest der Bericht, welcher uns anonym zugespielt wurde. In eben jenem Schriftstück ist die Rede davon, dass die Junkerin einen bewaffneten Überfall auf den Weiler Weidenwald praioswärts des Weißensees geleitet haben soll. Zwar hat dabei niemand ernsten Schaden an Leib und Leben genommen, doch wurden Pferde geraubt und einige Holzgebäude ein Raub der Flammen.

Bis Redaktionsschluss war es uns nicht möglich, eine aussagekräftige Stellungnahme zu diesem Vorfall zu erhalten - weder von der Junkerin Silvagild, noch aus Weiden. Besonders pikant scheint es jedoch zu sein, dass das Dorf Weidenwald Teil der Ländereien eben jenes Wallfried vom Blautann ist, der mit der jüngeren Schwester der Baronin von Schweinsfold, Arika von Schweinsfold, verlobt ist. Die Baronin ist wiederum die Lehnsherrin der Beschuldigten. Wäre es demnach denkbar, dass der mutmaßliche Angriff vielleicht sogar der Familie ihrer Lehnsherrin galt? Es sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt lediglich Spekulationen. Was als gesichert gilt, ist jener Umstand, dass vor kurzer Zeit ein Gesandter aus Weiden auf Schloss Ulmen geweilt haben soll. Ob es sich hierbei um Verhandlungen über Reparationen handelte, oder ein anderer Grund vorlag, ist unbekannt. Öffentliche Anklage der Junkerin Silvagild liegt bis dato keine vor. Der Greifenspiegel wird diese Causa auch weiterhin näher beleuchten. (Ulfried Windbeutel)

Feier zum Tag des Wassers in Trutzelbach

Edlengut Drachenstieg, Baronie Witzichenberg, 1. Efferd 1045 BF. Dieser Feiertag, der üblicherweise eher an den Küsten oder in den Nordmarken in Albenhus begangen wird, wurde nun erstmalig in der Baronie Witzichenberg gefeiert. Angeregt hat diese Feier Ihre Wohlgeboren Nyah DaRe von Tannwirk, Edle zu Drachenstieg. Eine Baronie, die ihren Wohlstand in so großem Maße der Landwirtschaft verdankt, ist nicht nur auf den Segen der Herrin Peraine, sondern auch auf den des Herren Efferd angewiesen. Möge er seine Gaben weder zu großzügig noch zu dürftig über die Felder verteilen! Das Fest begann zur nachmittäglichen Stunde des Wassers auf dem Dorfplatz des Örtchens Trutzelbach, wo die Bewohner des Dorfes und des Gutes den ganzen Vormittag Bänke, Tische und Zelte aufgebaut, die Häuser und die Dorflinde mit Fisch- und Delphinfiguren (oder was man in Trutzelbach für Delphine hält) und blauen Bändern geschmückt hatten. Aus den Häusern Trutzelbachs und aus der Küche des Gutes wurden köstliche Speisen, darunter viele Witzichenberger Spezialitäten, und auch etliche Fässer Bier für das Festessen herbei getragen.

Unter den Gästen befanden sich Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk mit ihrer Familie und ihrem Hofstaat, Seine Hochwürden Ardan von Siebenstein aus dem Praiostempel zu Kefberg und Ihre Hochwürden Elfriede Gumbeltritt mit ihrer Schwester im Glauben Helgolind Behrenfreit aus dem Peraine - Tempel zu Kreuzweiher. Als Vertreter der Zünfte Kefbergs erschien der Schneidermeister Kittelböck. Auch der neue Kommandant der Motte Feldertrutz, Beril Deckschlag, war zu dem Feste geladen. Aus Havena waren die Eltern Ihrer Wohlgeboren, Adalo DaRe und Caitlin ni Brioghan angereist und gaben Ihrer Gnaden Enid ni Faie, Geweihte des Herren Efferd aus dem Alten Efferd - Tempel in Havena das Geleit. Besonders fröhlich feierten die Bewohner des Altenteilerhauses und tranken auf das Wohl der Baronin und ihrer Familie, als die Dame sich zu ihnen an den Tisch gesellte und das Gespräch suchte. Am Abend, als die Dunkelheit sich über den Festplatz legte, wurden viele Kerzen und Fackeln entzündet. Unter Führung Ihrer Gnaden Enid ni Faie und der Witzichenberger Geweihten prozessierte die Festgesellschaft an der kleinen Trutzel entlang zur Mündung, wo der kleine Bach sich mit der Tommel vereinigt. Dort hielt Ihre Gnaden einen Dienst zu Ehren des Herrn Efferd und seiner göttlichen Geschwister, begleitet von den anderen Geweihten, ab. Die laute, polternde Feierlaune war einer stillen, heiteren Besinnlichkeit gewichen, und die Gesellschaft setzte zum Abschluss der Zeremonie, unter den staunenden Blicken der Efferdgeweihten, kleine Boote aus Holz oder Rinde mit brennenden Kerzen bestückt ins Wasser. Nachdem die leuchtenden Boote ein Stück flussabwärts getrieben waren, ging plötzlich ein kräftiger Regenschauer nieder und löschte die Kerzen aus. Alle Festgäste rannten zurück ins Dorf und suchten unter den Zelten Schutz. Nur Ihre Gnaden Enid und ihre Gastgeberin Nyah DaRe von Tannwirk gingen gemessenen Schrittes und genossen Efferds Segen in Gänze. Lara von Siebenstein

Die Klause schwallt - Erleichterung und neues Ungemach?

Ambelmund, Efferd 1045 BF. "Uff die Kluse, ‘nab die Stämm!" Deutlich später als ursprünglich geplant und von großer Erleichterung begleitet, ertönte endlich dieser Ruf zur ersten Schwallung der neu errichteten Klause am Spreiselsturz. Mit dieser kann der Ambla zu Mittel- und Niedrigwasserzeiten angestaut werden, um im Staubecken die Stämme in ruhigem Wasser zunächst zu sammeln und schließlich mit dem Ablassschwall mehr des kostbaren Nordgratenfelser Holzes unbeschadet über die dortigen Schnellen und Klippen hinweg zu spülen als bisher. Nach etlichen Zwischenfällen und Verzögerungen (der Greifenspiegel berichtete in seinen Ausgaben 17 und 18 ausführlich von den Geschehnissen), wegen denen mehrmals ein Scheitern der Maßnahme drohte und die im Frühsommer in der Demission der bisher verantwortlichen und offenkundig überforderten Baumeisterin Tilrun Polder kulminierten, wurde das Vorhaben nunmehr durch deren aus der Baronie Eisenhütt stammenden, seit vielen Jahren mit dem Baronsgemahl Leodegar von Fadersberg bekannten Nachfolger Jast-Friedenand Truller erfolgreich zu Ende geführt.

Die von einem Efferddienst seiner Gnaden Admares aus Ambelmund begleitete Eröffnung der zukunftsweisenden Klause fand im feierlichen Rahmen unter zahlreicher Anteilnahme der örtlichen Honoratioren und der sehnlichst wartenden Flößerschaft (war der Flusslauf doch die letzten Tage zuvor nicht passierbar) statt. Besonders geehrt wurde hierbei neben der Bauherrin, Baronin Wunnemine von Fadersberg, auch der findige Baumeister Truller, der sich - ganz unermüdlich und voll Begeisterung für sein Handwerk - mit diesem Abschluss noch längst nicht zufrieden zeigte.

Seiner auch diesem Blatt gegenüber geäußerten Ansicht nach könne diese Klause nur der Anfang einer Zähmung des Amblas sein. Durch Begradigungen und Vertiefungen könne der Fluss noch weit besser nutzbar werden. Der Truchsess der Baronin dämpfte darauf angesprochen aber etwaige Erwartungen: zunächst müsse sich die Maßnahme hinreichend bezahlt machen, ehe über weitere Investitionen überhaupt nachzudenken sei.

Bereits in den ersten Betriebswochen zeigte sich, dass die Aussichten auf eine rasche Amortisierung nicht die schlechtesten sind: in der Tat ergeben sich deutlich geringere Holzverluste als vor der Inbetriebnahme, so dass der Klausenzoll bereits jetzt kostbares Silber in die Schatulle der Baronin von Ambelmund bringt. So groß die Freude am Tag der ersten Schwallung (mit Ausnahme der zwar eingeladenen, aber zu den Feierlichkeiten nicht erschienenen Frau Polder) gewesen war, so trübte sich die Stimmung inzwischen dennoch vereinzelt ein: Zum einen findet die Höhe des geforderten Klausenzolls insbesondere bei den weiteren Amblaanrainern keine vorbehaltlose Zustimmung. Zum anderen ergeben sich zwischen den Schwallungen vereinzelt längere Wartezeiten, die bereits in vereinzelten Streitereien und gar Schlägereien unausgelasteter und darob gelangweilter Flößer mündeten.

Bedenklich sind nach Ansicht seiner Gnaden Ephelio Admares auch erste, noch nicht abschließend zu bewertende, aber Ungemach verheißende Auswirkungen am Amblaunterlauf: Seit Inbetriebnahme der Klause kam es zur Verlagerung einzelner Kiesbänke, nicht zuletzt auch im Mündungsbereich in die Tommel. Baumeister Truller hat jedoch bereits erste Lösungsansätze zu den etwaigen daraus resultierenden Problemen für Flößerei und Schifffahrt vorgestellt, deren Erfordernis und auch Finanzierbarkeit derzeit noch geprüft werden. (Eilada Daubschlager)


Ingrawin Eberwulf von Tannwirk zum Edlen von Kreuzweiher ernannt

Gut Kreuzweiher, Baronie Witzichenberg, Efferd 1045 BF. Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg, hat ihren Gemahl Ingrawin Eberwulf von Tannwirk mit dem Edlengut Kreuzweiher belehnt. Mit dieser Handlung dankt sie ihrem Gatten nicht nur für seine Unterstützung in der Führung der Baronie, sondern auch für seine Treue und Loyalität. Dass seine Hochgeboren ausgerechnet mit Gut Kreuzweiher belehnt wurde, zeigt, wie sehr dieses Gut Ihrer Hochgeboren Melinde am Herzen liegt, ist sie doch dort aufgewachsen und möchte es wohl nicht in fremde Hände geben. Natürlich ist auch die relative Nähe zu Burg Tannwirk, dem Wohnsitz der Baronsfamilie, ein Punkt, der für die Belehnung mit Kreuzweiher spricht. So kann Seine Hochgeboren auf dem Gut regelmäßig nach dem Rechten schauen. Lara von Siebenstein Abbildung: Wappen des Edlenguts Kreuzweiher

Turnieresruhm für Ambelmund - und albernische Peinlichkeiten

Baronie Ambelmund, Baronie Yantibair, Efferd 1045 BF. Vernehmet, werte Leser des Greifenspiegels, die Wahrheit, die eine über die Grenzen hinaus bekannte und sogar in den Nordmarken vereinzelt gelesene albernische Gazette verheimlichte: Nicht nur hat - wie ein in diesem Greifenspiegel aus Dokumentationsgründen getreulich zitierter Artikel jenes unzuverlässigen Blattes noch wahrheitsgemäß berichtete - mit dem hohen Herrn Sigiswolf von und zu Flusswacht ein Nordmärker das Gesamtturnier an der Seite und als einziger Streiter vor unserem Herzog Hagrobald für sich entscheiden können: Nein, auch Ihre Hochgeboren, Baronin Wunnemine von Fadersberg zu Ambelmund vermochte noch vor ihrem eigenen den Ruhm der Nordmarken zu mehren, als sie in der Königsdisziplin, dem Tjost, in einem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld den Sieg für sich und ihre Heimat davontrug. Im ersten Durchgang schickte sie im zweiten Anritt mit der Junkerin von Widrim, Raike ni Muir, eine Albernierin ebenso unwiderstehlich wie unsanft zu Boden, im zweiten Durchgang zwang sie bereits beim ersten Anritt den Windhager Ritter Varman von Karrenstein zur Aufgabe. Einzig im dritten Durchgang wurde Wunnemine von Fadersberg seitens des Junkers von Eulentreu, Arudan von Eulenbroich, trotz eines Treffers bereits im zweiten Anritt noch ein dritter abverlangt, in dem sie das Aufeinandertreffen schließlich endgültig für sich entscheiden konnte. So kam es gegen seine Hoheit, Herzog Hagrobald höchstselbst, zum Finale der zwei herausragenden Tjoster dieses Turniers, in welchem beide zunächst ihr ebenbürtiges Können unter Beweis stellten und sich im ersten Antritt gegenseitig trafen, aber nicht aus dem Sattel stoßen konnten. Im zweiten Anritt jedoch zog ihre Hochgeboren das Turnierglück kraftvoll ganz auf ihre Seite und versetzte ihrem Herzog den entscheidenden Treffer.

So viel nordmärkischen Ruhm konnte oder wollte die Havena Fanfare offensichtlich nicht angemessen würdigen: wagte man sich wenigstens nicht, den Erfolg des Herzogs und unseres Herzogtums unmittelbar zu schmälern, so stellt die bestenfalls peinliche 'Namensverwechslung' unserer siegreichen Baronin Wunnemine von Fadersberg mit dem 1032 BF all seiner Titel und Lehen verlüstig gegangenen Ritter Wunnemar von Nadelfels eine Beleidigung Ihrer Hochgeboren dar, die gleichermaßen als Affront gegen die Nordmarken und ihren Herzog verstanden werden kann. Eine so auch von Ihrer Hochgeboren verlangte Richtigstellung mag weiteren politischen Schaden vermeiden, eine solche Fehlleistung wird dennoch nachhallen und dem albernischen Blatt zweifelsohne lange anhaften. Der Greifenspiegel wird in jedem Falle weiterhin ein wachsames und kritisches Auge auf die tendentiöse Berichterstattung aus der Nachbarprovinz werfen und nichts als die ganze Wahrheit in die Nordmarken tragen. (Eilada Daubschlager)

Offener Brief

ihrer Hochgeboren Wunnemine von Fadersberg zu Ambelmund, Baronin von Ambelmund, gegeben im Travia 1045 BF,

an die Herausgeber und Verantwortlichen in Redaktion und Schriftleitung der Havena Fanfare Zur Information an den Nordmärker Greifenspiegel

Mit Unverständnis, Enttäuschung und tiefer Verärgerung haben wir den Artikel der Schreiberin Schlappmaul "Nordmärkische Turniererfolge bei der zweiten Auflage des albernischen Herbstturnieres" in der jüngsten Ausgabe der Havena Fanfare zur Kenntnis genommen.

In diesem wurde unser Sieg im Tjostwettbewerb dieses Turniers fälschlicherweise einer Wunnemine von Nadelfels zugeordnet.

Unverständlich ist uns, wie angesichts des vor Ort bestens sichtbar mit Wappen, Rang und Namen dokumentierten Teilnehmerfeldes eine solche Verwechslung geschehen konnte. Leichte und daher keineswegs vernachlässigbare, aber bei angemessener Bußfertigkeit der Verantwortlichen entschuldbare Fahrlässigkeit der Schreiberin erscheint uns bei einer solchen Informationslage als Begründung zu schwach und unplausibel. Fehlende Absicht unterstellend handelt es sich mindestens um gröbste Fahrlässigkeit, welche eine Eignung der Autorin als Schreiberin einer Gazette im Allgemeinen, eines überregional bedeutsamen Blattes aber im Besonderen nicht mehr nur in Frage stellt, sondern grundsätzlich ausschließt. Gleichsam verhält es sich, sollte gar Vorsatz im Spiele sein, in diesem Fall ist nicht nur eine Demission der Schreiberin Schlappmaul (idem aller weiteren Verantwortlichen), sondern auch deren strafrechtliche Verfolgung und Ahndung geboten.

Über dieses Unverständnis hinaus sind wir schwer enttäuscht, dass ein solcher Fehler den Weg an Redaktion und Schriftleitung vorbei in die gedruckte Ausgabe finden kann. Dieses Exempel stellt nach hiesiger Sicht die Zuverlässigkeit und damit Glaubwürdigkeit der Havena Fanfare im Gesamten in Frage. Bei einem möglichen Vorsatz gilt obig zur Schreiberin genanntes, wenngleich in verschärfter Reichweite.

Schwer verärgert, gar beleidigt sind wir nicht nur aufgrund des uns auf diese Weise in der albernischen Öffentlichkeit gestohlenen Sieges, sondern auch angesichts des Empfängers, dem dieser unverdientermaßen zugeschrieben wurde. Eine Wunnemine von Nadelfels mag nicht existieren, sehr wohl aber ein Wunnemar von Nadelfels - in seinem Namen hinreichend ähnlich, dass dies dem unbedarften Leser eher als ein Fehler in der Vornamens- als der Geschlechtsnennung erscheinen wird, zumal es sich bei dieser Person um einen gebürtigen Nordmärker handelt. Ein Blick auf die Vita des so unrechtmäßig geehrten offenbart einen unter anderem der Raubritterei bezichtigten und aufgrund seiner Verfehlungen seiner Titel und Lehen verlüstigen Gesellen. Mit einem in der albernischen und durchaus auch nordmärkischen Öffentlichkeit derart belasteten Subjekt verwechselt zu werden, stellt einen schweren, ja unverzeihlichen Affront dar.

Wir verlangen angesichts der Schwere der Befunde von der Havena Fanfare umgehend

  • die öffentliche Entschuldigung und Richtigstellung in einem umfassenden Artikel (an mindestens ebenso prominenter Stelle wie der Stein des Anstoßes) der nächsten Ausgabe der Havena Fanfare,
  • die umgehende und konsequente Aufklärung der geradezu skandalösen Prozesse, die zu einem solch groben Fehler führen konnten, und Berichterstattung über die Ergebnisse der Untersuchung zu unserer Hand,
  • die fristlose Demission der Schreiberin Schlappmaul sowie/alternativ aller für den Fehler direkt oder indirekt verantwortlichen Personen.

Abhängig vom Ausgang der geforderten Untersuchung behalten wir uns die Veranlassung der strafrechtlichen Verfolgung der Geschehnisse vor.

Aufgrund der wie oben aufgezeigt nicht ausgeräumten Zweifel an der Integrität der Havena Fanfare, gleichsam angesichts des Rechts der Nordmärker Öffentlichkeit auf korrekte und umfassende Information erscheint uns geboten, diesen Brief nicht nur der für den Fehler verantwortlichen Gazette, sondern auch dem in seiner Berichterstattung in vorbildlicher Manier stets wahrhaften und zuverlässigen Nordmärker Greifenspiegel zur Veröffentlichung zuzuleiten.

Gezeichnet: (Wunnemine von Fadersberg)

Erneuter Nachwuchs und schlechte Nachrichten im Hause Tannenfels

Ambelmund, Travia 1045 BF. Der Kindersegen auf Burg Fadersberg dauert an: bereits einige Wochen früher als erwartet kam die Hofgeweihte Elvrun von Tannenfels zu ihrer zweiten Niederkunft. Am 4. Travia erblickte ihre und ihres Gemahles Nivard von Tannenfels gemeinsame Tochter Ulmengard Gotlindis gesund das Licht der Welt. Auch die Mutter hat die Anstrengungen der Geburt gut überstanden.

Der derart gesegnete Vater konnte sein Kind erst einige Wochen später in den Armen halten, weilte er aufgrund des später erwarteten Termines noch im Süden des Herzogtums, auf einer Hochzeit zu Lützeltal nahe Albenhus. Aus der Familie, aber auch dem Baronshaus nahestehenden Quellen war zu vernehmen, dass die Freude über die glückliche Geburt erheblich getrübt wurde durch Nachrichten, die der Herr von Tannenfels von seiner Reise mitbrachte. Diese werden auch in Zusammenhang gebracht mit dem überstürzten Aufbruch Ihrer Hochgeboren Wunnemine von Fadersberg unmittelbar nach einem ersten Gespräch mit ihrem heimgekehrten Burgoffizier.

Von den Inhalten dieser Nachricht ist noch nichts nach außen gedrungen. Sobald hier neuere Erkenntnisse vorliegen, wird der Greifenspiegel wie stets getreulich berichten. Davon unbenommen wünschen wir den Eltern und der Tochter alles Gute und weiterhin der Götter Segen! (Eilada Daubschlager)

Taubenpost in Witzichenberg

Baronie Witzichenberg, 14. Travia 1045 BF. Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg, hat ihre Baronie mit einem Nachrichtensystem aus Brieftauben versehen. Die Vorbereitungen dafür haben sich über einen Götterlauf hin gezogen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ihre Hochgeboren offiziell noch gar nicht die Nachfolge ihrer Mutter angetreten, war aber schon in weiten Bereichen an den Amtsgeschäften beteiligt und hatte den Plan, strategisch bedeutsame Orte der Baronie mit Brieftauben zu verbinden, entwickelt. Den Aufbau der Taubenpost hat der Hohe Herr Travin von Siebenstein, Leiter der Falknerei der Barone von Witzichenberg auf Gut Bussardstein, mit Unterstützung des barönlichen Falkners auf Burg Tannwirk, Edomir Gumbeltritt, geleistet. Von der Aufzucht der Tauben, über die Ausbildung der Pfleger und den Bau der Gehege an den beteiligten Orten bis zur Erprobung der Flugstrecken innerhalb der Baronie, oblag es den fähigen Händen der beiden vogelbegeisterten Männer die Taubenpost in der Baronie zu etablieren. Ausgewählte Orte der Baronie sind nun mittels Taubenpost miteinander verbunden. Da die Schwester Travins von Siebenstein, Gwynna von Siebenstein, die Falknerei Seiner Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax, Landgraf von Gratenfels, führt, wurde ebenfalls eine Verbindung nach Gratenfels eingerichtet, wobei die Tauben nicht in unmittelbarer Nähe der Falken untergebracht wurden. Des Weiteren arbeitet die Herrin von Witzichenberg an Plänen für ein System aus Signallichtern und sog. Semaphoren (optische Signalmasten, auch Winksignal genannt). Erste Versuche, mittels Signallichtern kurze Nachrichten bei Nacht zu senden, haben bereits begonnen. Lara von Siebenstein

Kommandant der Motte Feldertrutz reicht Rücktritt ein

Feldertrutz, Baronie Witzichenberg, 30. Travia 1045 BF. Noch nicht einmal einen dreiviertel Götterlauf im Amt, hat der Kommandant der Motte Feldertrutz, Hauptmann Beril Deckschlag, schon seinen Rücktritt eingereicht. Die Gründe für diesen Schritt seien persönlicher Natur, lautet die Auskunft, die uns vom Hofe der Baronin Melinde Eberwulf von Tannwirk erteilt wird. Ob den Herrn Hauptmann wohl der Baulärm auf der Motte, wo die Instandsetzungsarbeiten immer noch nicht abgeschlossen sind, gestört hat? Oder ob Erlebnisse im Tobrienfeldzug den Hauptmann seine innere Ruhe gekostet haben, und ihn zu einem rastlosen Umherziehen treiben? Wer vermag das schon zu sagen. Ihre Hochgeboren Melinde Eberwulf von Tannwirk, Baronin zu Witzichenberg, steht nun aber vor dem Problem, einen neuen Kommandanten für die Motte finden zu müssen. Übergangsweise wird Seine Wohlgeboren Frodebrand Efferdlieb von Harthals – Schwarzklamm, Leutnant zur See a.D., das Kommando auf der Motte übernehmen und die Bauarbeiten überwachen. Seine Wohlgeboren hatte seinen Wohnsitz vor einigen Monden nach Witzichenberg verlegt und ist der Baronsfamilie sowie der Familie von Siebenstein freundschaftlich verbunden. Lara von Siebenstein

Baronin Fedora von Firnholz in Phextempel gesichtet. Abkehr vom Praiosglauben?

Elenvina, Phex 1044 BF. Allezeit war unter Altbaron Bodar vom Firnholz und später unter Baron Ulfried vom Firnholz die Baronie Firnholz an der nördlichen Grenze der Nordmarken dem Praiosglauben, dem Licht und der Wahrheit zugewandt. Dies mag auch mit der Lage der Baronie zu tun haben, ebenso mit den dortigen Gebirgslandschaften, immerhin findet man hier bereits einige der höchsten Berge des Herzogentums, kurz vor den Koschbergen.

Nun scheint man Baronin Fedora vom Firnholz in letzter Zeit aber immer häufiger auf den Spuren des Listigen zu finden, in Handelshäusern und beim Spiel „rote und weiße Kamele“ in Elenvina, anlässlich der jüngst dort stattgefundenen Feierlichkeiten. Immerhin hat sie in der Magistra Circe ter Greven wohl auch eine würdige Gegnerin, auch wenn es diesmal nicht zu einer Begegnung der beiden am Spieltisch kam. Anscheinend soll die gestandene Baronin nun auch bei einem Phex-Gottesdienst um die Gunst des Fuchses gebeten haben, wurde sie doch bei der Andacht am Schrein des Grauen gesichtet. Eine wunderbare Predigt, die Seine Ehrwürden Hector Jorgé Ramirez de Valoise gesprochen hat, so berichtete er vom Ursprung des Sternenhimmels und gemahnte an das Erstarken des Namenlosen. Er erinnerte auch an die Schrecken in Tobrien, bei denen der Baron Ulfried vom Firnholz auf dem Feldzug gegen Helme Haffax in Mendena gestorben war, bei der Rettung unseres Herzogs. Wie uns aus sicherer Quelle zugetragen wurde, soll Fedora auch in einem Gespräch mit Baron Wenzeslaus von Eisenrath aus Tobrien, mit dem sie gute Beziehungen hält, auf seine Nachfrage nach der Praiosgläubigkeit gezögert haben. Man weiß ja, dass zwischen den hohen Berggipfeln immer auch tiefe Täler liegen, und die stolze Baronin ist sicher nach dem Tode ihrer Angehörigen, ihres Neffen und ihres Vaters und Bruders durch viele dieser dunklen Täler gewandert. Und man mag auch sagen, wo Licht ist, sei immer auch Schatten. Und man munkelt Fedora sei schon des öfteren auch bei anderen Angelegenheiten nicht nur an Phexschreinen, sondern auch auf geheimen Märkten gesichtet worden, die nicht jedem bekannt sind.

Es bleibt die Frage, wie lange sich die Praiosgläubigkeit, die sie im Firnholz aufrecht erhält, mit den geheimnisvollen Umtrieben in Tavernen, auf Märkten und in dunklen Ecken vereinbaren lässt. Bisher scheint ihr der Spagat noch zu gelingen, weiß man doch, dass sie viel auch auf das Götterwirken von Efferd, Peraine (nicht zuletzt durch ihre Freundschaft zu Ivetta von Leihenhof) und neuerdings auch Rahja hält. Unsere Baronin ist eine Frau mit vielen Facetten und Interessen, mögen die Götter ihr bei ihren Unternehmungen stets gewogen sein, da sie scheinbar auch viel dazu beiträgt, selbst das in ihrer Macht stehende zu tun, um dem Namenlosen Einhalt zu gebieten. Möge dabei auch Praios weiter sein Licht auf sie herabsenden. Für die Gevelsberger Gazette: Valerian Maurenbrecher

Spontane Orgien in Herzogenfurt?

Schweinsfold, Travia 1043 BF. Über die bestürzenden Ereignisse, die während der Feierlichkeiten zur Hochzeit Ihrer Hochgeboren Selinde II von Schweinsfold mit Seiner Wohlgeboren Elvan von Altenberg stattfanden, soll und wird an anderer Stelle ausführlich berichtet werden. Hier soll es um ein scheinbar unbedeutendes Ereignis am Rande der Feierlichkeiten gehen, welches jedoch schonungslos entlarvt, wes Geistes Kinder die beteiligten Personen sind: Am Tag der Ankunft der Gäste, am 13. Travia, schienen einige junge Damen schon in Feierlaune zu sein. Scheinbar zufällig(?) trafen sich Ihre Hochgeboren Ardare von Kaldenberg und Ihre Wohlgeboren Leonora von Heiternacht, eine Gefolgsfrau der Baroness, mit der weitaus älteren Maga Circe ter Greven im besten Haus am Platz, dem Gasthof "Zum Herzog". Beim anfänglichen Plausch Ihrer Hochgeboren mit der Maga, bei dem auch gutem und teurem Wein reichlich zugesprochen wurde, fehlte die junge Ritterin zunächst. Dafür gesellte sich Seine Wohlgeboren Lares von Mersingen hinzu, der mit Baroness offensichtlich gut bekannt ist. Nachdem der Ritter, die Baroness und die Maga etwas zeitversetzt - vermutlich abgesprochen - den Tisch verließen, wurde Ihre Wohlgeboren von Heiternacht von der Baroness auf das Zimmer der Maga gebeten. Anschließend war, so wurde aus zuverlässiger Quelle berichtet, aus dem Zimmer der Maga ein schwaches Stöhnen zu vernehmen. Ob die drei Damen sich dort den rahjanischen Freuden hingegeben haben oder sich alle vom Mersinger Ritter beglücken ließen, werden sie selbst wohl am besten wissen. Bei der Rückkehr an den Tisch, der ebenfalls zeitversetzt erfolgte, sah Seine Wohlgeboren jedenfalls ein wenig derangiert aus, wenngleich er nicht auf dem Weg zum Zimmer der Maga oder auf dem Weg dorthin gesehen wurde. An einem anderen Ort wurde er im fraglichen Zeitraum allerdings auch nicht gesehen. Nach der Rückkehr an den Tisch setzte das Quartett die doch recht heitere Unterhaltung fort. Dem Vernehmen nach ging es um Heldentaten (und andere Eroberungen?). [[Benutzer:Circe|Khadan Hesindel]

Geharnischter Brief an Haus Harschenklamm

Falkenhaus, Praios 1045 BF. Eine der ersten Amtshandlungen der frisch bestallten Edlen von Falkenhaus, Gwiduhenna von Falkenhaupt, war es, erneut das Haus Harschenklamm um Unterstützung zu bitten. Vor einiger Zeit verschwand die Muhme der Edlen in den Wäldern um das Jagdschloss Rondraldshöhe. Die im Schloss tätige Praioberga von Falkenhaupt war auf dem Weg zum Harschenklammer Gut Koschstein, dessen Ländereien das Schloss umgeben. Doch sie kam nie beim Gut an, beziehungsweise zum Schloss zurück. Mehrere Suchen der Schlossbewohner und des Hauses Falkenhaupts blieben erfolglos. Bei jedem Versuch wurde das in der Wildnis erfahrene Haus Harschenklamm um Hilfe gebeten. Doch sie verweigerten sich jedes Mal wortlos. Sie äußerten sich noch nicht einmal zu der Frage, ob die Muhme überhaupt je am Gut Koschstein angekommen sei. Ob der erneute Brief eine Änderung bewirken wird, bleibt abzuwarten. Doch ist die neue junge Edle keine Unbekannte am Hofe des Vogtes und wesentlich agiler als ihre schon einige Götterläufe lang schwer erkrankte Mutter und Vorgängerin. Da das Haus Harschenklamm in der Vergangenheit häufig Konflikte mit dem Vogt, ob der Pflege des zum Jagdschloss führenden Weges, austrug, könnte die gemeinsame Interessenlage zu einer Zuspitzung des Konfliktes führen. Nivard Runegard

Vom Ehebund in fernen Landen

Herzogenfurt, Travia 1045 BF. Oftmals sind die Wege der Herrinnen Rahja und Travia unergründlich und schon viele Menschen haben sich den Kopf darüber zerbrochen, wie sich fügen konnte, was eigentlich gar nicht passte. Genauso mag es sich auch im Fall der jüngeren Schwester der Baronin von Schweinsfold verhalten. Arika Selinde von Schweinsfold, die im Herzogtum als eine gute und begehrte Partie gelten mochte, gab demnach im fernen Weiden dem Bärenritter und Edlen Wallfried Drachwill vom Blautann das Jawort. Den Segen spendeten dabei die Siegelmeisterin im Goldamt des Ordens zur Wahrung vom Rhodenstein, Nuria Leanconia von Trallop (geborene vom Blautann und Tante des Bräutigams), und die Hochgeweihte der gütigen Mutter, Travine von Weidenhag. Als Ort für die Trauung wählte das Paar, den Erzählungen nach, einen lieblichen Hain am malerischen Weißensee, wo sie vor anwesender Familie und Freunden die Nähe zum Land und den Herrinnen Rondra und Travia ebenso bezeugten, wie die ehrliche und tiefe Liebe zueinander. Gemäß lokalen Bräuchen bei Hochzeiten zwischen Rittern, stellte ein ritueller Zweikampf zwischen den frisch getrauten Brautleuten den Höhepunkt der Feierlichkeit dar.

Es mag der politischen Unerfahrenheit der noch jungen Baronin von Schweinsfold, Selinde II von Schweinsfold, geschuldet sein, dass sie die Möglichkeit verstreichen ließ, die Hand ihrer Schwester einem potenziellen Bündnispartner zu versprechen, dessen die frischgebackene Landesherrin in der Landtgrafschaft mit Sicherheit bedürfen würde. Denn auch wenn das Haus vom Blautann in Weiden einen guten Klang und tadellosen ritterlichen Leumund besitzen mag, in den Nordmarken hat ein Bündnis mit dieser Familie einen überschaubaren Wert. Leben wird das Paar in der Capitale Weidens, wo der Bräutigam als Hausritter der Herzogin im Orden des Bären dient und die Braut, Aussagen der Familie zufolge, dem rondrianischen Orden vom Donner beigetreten sein soll. Der Greifenspiegel wünscht dem Paar alles Gute und Tsas Segen. (Ulfried Windbeutel)

Grafschaft Isenhag

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Sondersteuer in Eisenstein

Eisenstein, TRA 1045 BF. Kaum hatten Kaiserin und Herzog die Anreise der Kaiserin in die Pfalzgrafschaft Angroschsgau im Rondra 1046 angekündigt, verkündete Rajodan von Keyserring auch schon für diesen Umstand eine Sondersteuer für seine Lehnsnehmer zu erheben. Der Baron der an Angroschsgau angrenzenden Baronie Eisenstein, muss sich wie es bei den Reisen der Kaiserin üblich ist, an den anfallenden Kosten beteiligen.

Dass ausgerechnet der Eisensteiner Baron so schnell reagierte und die zweijährige Sondersteuer verkünden ließ, verwundert nicht, ist der Hochadlige doch dafür bekannt, mit Hilfe von Sondersteuern seine Baronskasse aufzufüllen, wenn besonders hohe Kosten auf der Baronie lasten. Mehr als leises Klagen hört man allerdings nicht von den Belehnten, bewegt sich doch der Eisensteiner dabei immer auf sicherem Rechtsgrund. Ob sich andere Barone und Vögte der an Angroschsgau angrenzenden Gebiete der Taktik des Eisensteiners anschliessen werden, bleibt vorerst noch unklar. (Ylva Mockenstock)

Treffen der Isenhager Jäger auf der Trollveste

Gräfliche Vogteien von Nilsitz, PRA 1045 BF. Nachdem Graf Ghambir das gräflich isenhager Aufgebot umformiert und dabei einige bedeutende Positionen neu besetzt hatte, kam es zu Beginn des Mondes des Fürsten von Alveran zu einem ersten Treffen der Führungsriege der Isenhager Jäger auf Burg Trollpforz in den gräflichen Vogteien von Nilsitz. Wir erinnern uns: Thankred Hartowulf d. J. von Trollpforz gewann dank unbekannter Umstände eine Wette gegen den Grafen des Isenhag, der seine Wettschuld einlöste und den Junker zum Obristen des isenhager Aufgebotes ernannte. Nun fühlte sich der Junker anscheinend berufen, die Hauptleute und Rittmeister der Einheit zu sich auf die alte Trollveste einzuladen, um die anstehenden Landwehrübungen zu erörtern. Wie uns berichtet wurden, haben die Ritter und Soldaten im Dienste des Grafen dabei am Schrein des Heiligen Quanion gebetet und einen Eid geschworen, ihre Heimat - den Isenhag - zu verteidigen, bevor man sich bei Starkbier und einem zünftigen Wildschweinbraten um die Einzelheiten ‘gekümmert’ hat. Unter den Anwesenden waren auch namhafte Adlige wie Vögtin Utsinde von Plötzbogen nebst ihrem ersten Ritter Ronan von Hetzenberg, Aldebaran von Salmfang, Leuenhard vom Kleinen Hain, Aurian Ucuriad von Züchtelsen. Beschlossen wurde, die Landwehrübungen im RONdra, also schon im kommendem Mond, in der Baronie Eisenhuett nahe der Reichsstadt Eisenhuett durchzuführen und dies unter Beteiligung einer beträchtlichen Zahl von Rittern und Soldaten des Grafen. (Burkhard Ludolfinger)

Landwehrübungen im Isenhag

Baronie Eisenhuett, RON 1045 BF. Im Mond der Sturmherrin, also vor der Ernte diesen Jahres, ist es, wie bereits im Praios angekündigt wurde, zu der ersten Landwehrübung seit der Neuformierung und -besetzung des isenhager Aufgebots gekommen. Nahe der Reichsstadt Eisenhuett schlug das Regiment sein Lager auf. Unter den versammelten Einheiten waren die Panzerreiter, zwei Banner schweres Fußvolk, sowie eingezogene Landwehr in der Stärke von vier Bannern. Ebenfalls an den Manövern beteiligt waren Kräfte des maßgeblich im Isenhag stationierten Garderegimentes Ingerimms Hammer unter Führung von Antharax groscho Angrox. Der Hauptmanns des ersten Banners der Leibgarde des Marschalls der Nordmarken Antharax, Sohn des Angrox vertrat dabei Oberst Dwarosch, Sohn des Dwalin, der noch in Tobrien auf einer Pilgerfahrt verweilt. Die Verbände aus drei Bannern der Eisenwälder stammten aus Senalosch und von Burg Trollpforz, welche ebenfalls zu den üblichen Stationierungsorten des Garderegimentes Ingerimms Hammer gehört. Wie man aus der Reichsstadt hört, hätten die Panzerreiter ein Grollen, wie bei einem Ungewitter erzeugt, als sie durch die Landschaft pflügten. Darüber hinaus hätten die sich in Manövern messenden Einheiten ein nicht alltägliches Schauspiel geliefert, welches man von den Stadtmauern der Reichsstadt in der Ferne erahnen konnte. (Burkhard Ludolfinger)

Tandoscher Truppen erneut in Traviarim

Tandosch, Praios 1045 BF. Wie bereits vor etlichen Jahren im Alberniakonflikt ist der tandoscher Baron erneut in Traviarim erschienen, um Ruhe und Ordnung sicherzustellen. Erfolgte dies das erste Mal auf Befehl des Herzogs, so handelte der Tandoscher diesmal aus eigenem Antrieb. Auslöser diesmal waren die Unruhen in Albernia, die zu erheblichen Verwerfungen in Traviarim geführt hatten. So war der Vogt, der anstatt der verschollenen Baronin Traviarim verwaltete, von Plünderern auf einem Pilgerzug erschlagen worden. Der Gefährdung der zwölfgöttlichen Ordnung und der Bewohner von Traviarim trat somit der tandoscher Baron in nachbarschaftlicher Freundschaft entgegen. Dem Vernehmen nach werden sich die tandoscher Truppen zurückziehen sobald die albernisch Krone einen neuen Verwalter bestellt hat und dieser in der Lage ist die Sicherheit in Traviarim zu gewährleisten. (Murak Rehberg)


Seltsame Steinformationen in der Öde

Baronie Eisenstein, Praios 1045 BF. Erneut müssen wir über seltsame und auch beunruhigende Beobachtungen in der Baronie Eisenstein berichten. Der Greifenspiegel hat gerade in den zurückliegenden Götterläufen bereits häufiger über Vorkommnisse, Erlebnisse und Beobachtungen berichtet, die in Zusammenhang mit jener lebensfeindlichen Gegend gemacht wurden, den die Menschen im Isenhag “Die Öde” nennen. Die jüngsten Beobachtungen wurden just Anfang dieses Götterlaufes gemacht, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das im Folgenden beschriebene in den Tagen zwischen Rahja und Praios entstanden sein muss.

Wenige Reisende wagen es, den Karrenweg von Breewald nach Midderneit mitten durch die sogenannte “Öde” zu nehmen. Doch einer mutigen Botenreiterin eilte es eine Botschaft den Herren von Midderneit zu überbringen und der Umweg über Obena erschien ihr zu weit. Auf ihrem Rückweg kehrte sie in Breewald im Gasthaus “Zum stolzierenden Pony” ein und erzählte den Gästen und dem Wirt dort aufgeregt von ihren Beobachtungen. Offensichtlich waren in der “Öde” in den Namenlosen Tagen seltsame Steinformationen entstanden: überall in der kargen Landschaft ragen nun messerscharfe, spitze Steinnadeln in die Höhe. Wie ein unwirklicher und unheimlicher Igel wirkt nun die Oberfläche des Landstrichs. Auf einzelnen dieser Nadeln waren auch bereits Vögel aufgespießt, die es vielleicht gewagt hatten, darauf zu landen. Die Steinnadeln seien bis zu drei Schritt hoch. In sehr unregelmäßigen Abständen seien sie überall in der “Öde” verstreut, mal enger beieinander im Haufen, mal als einzelne Nadeln.

In den kommenden Tagen wagte sich einzelne mutige Breewalder in die “Öde”, um die Angaben der Botenreiterin zu überprüfen. Und tatsächlich: sie konnten ihren Bericht bestätigen. Die Gelehrten rätseln derzeit noch, was diese jüngste Veränderung zu bedeuten hat. Auch ist nicht klar, ob von diesen Steinnadeln eine Bedrohung ausgeht. Es wird davon abgeraten, sich den Steinnadeln zu nähern oder sie gar zu berühren. (Innozenz m.c.)

Stammhalter für das Haus vom Traurigen Stein

Baronie Kyndoch, Travia 1045 BF. Groß war die Freude - und insgeheim auch die Erleichterung - als diesen Mond, mit Vito Honorald vom Traurigen Stein der erste Sohn des Erben jener umtriebigen Familie geboren wurde, die über die letzten Sommer ein kaum mehr wegzudenkender Bestandteil der Berichterstattung im Greifenspiegel wurde. Dass es beim jungen und optisch äußerst ansehnlichen Paar ganze zwei Götterläufe gebraucht hat, brachte in der Vergangenheit eine nicht zu unterschätzende Zahl an Unkenrufen hervor; gerade die Angewohnheiten des jungen Traurigensteiners, sich bereits in einer Vielzahl von Weiberschößen ergossen zu haben, ohne dass jemals von einem Bastard Notiz genommen wurde, führte dazu, dass ab und an Zweifel an seiner Manneskraft geäußert wurden. Andere wiederum meinten, dass es an seiner Frau lag, die ebenfalls nie ein Kind von Traurigkeit war und deren Schoß auch noch kein Leben geschenkt hatte. Böse Verleumdungen - die Redaktion distanzierte sich ausdrücklich von diesen Worten und haltlosen Mutmaßungen -, die nun in Schall und Rauch aufgingen. Am 14. Travia wurde Linnart vom Traurigen Stein und seiner Durinja von Altenberg ein gesunder Junge geboren. Benannt wurde der Spross nach Vito vom Traurigen Stein, dem Stammvater der Familie und nach Honorald von Grötzingen, dem Urgroßvater Durinjas und ehemaligen Stadtvogt von Herzogenfurt. Der Greifenspiegel wünscht dem jungen Paar und ihrem Nachwuchs alles erdenklich Gute und den Segen der Götter - jener der Herrin Rahja dürfte dem jungen Vito gewiss sein. (Ulfried Windbeutel)

Auf der Spur eines Kriegsverbrechers

Baronie Eisenstein, Rondra 1045 BF. Offensichtlich wird der Nordmärker Greifenspiegel auch in Albernia gelesen, sogar in kleinen Weilern, weit weg von Metropolen wie Havena. Es kann aber auch sein, dass die Schwiegermutter des Breewalder Schultheißen Briefe in ihre Heimat geschrieben hat. Sie war Zeugin der Kriegsverbrechen, die der Söldnerführer Ariakes von Havena im Konflikt zwischen Albernia und den Nordmarken verübte (der Greifenspiegel Ausgabe 17 berichtete). Die Albernierin hatte Ariakes im Breewalder Gasthaus “Zum stolzierenden Pony” erkannt. Daraufhin war er geflohen und untergetaucht. Die Menschen vermuten, dass er sich in der an den Breewald angrenzenden “Öde” versteckt hält.

Dies hatten nun offensichtlich auch Menschen in Albernia wahrgenommen. Denn aus der Umgebung des Weilers, woher die Schwiegermutter des Breewalder Schultheißen kam und von dort seinerzeit geflohen war, kam nun ein halbes Dutzend Abenteurer. Sie kehrten zunächst im “Stolzierenden Pony” ein. Auch mit dem Schultheißen und seiner Schwiegermutter sollen sie gesprochen haben. Dann zogen die Albernier hinauf zur Scheuburg und machten der Herrin von Breewald, der alternden Ritterin Noitburg von Rechklamm, ihre Aufwartung. Ihr Anführer Éamon ui Valera stellte seine handvoll Leute als “Fianna Fáil” vor. Das ist Alberned und bedeutet auf Garethi “Krieger des Schicksals”. Sie seien gekommen, erklärten sie der Herrin von Breewald, um den Kriegsverbrecher Ariakes von Havena zu ergreifen und der Gerichtsbarkeit zu überantworten. Welche Gerichtsbarkeit gemeint war, blieb dabei offen. Vielleicht wollten sie ihn nach Albernia verbringen. Doch zweifelsohne wären die Nordmärker Autoritäten hier zuständig, zumal Ariakes ein ehemaliger Vasall des Eisensteiner Barons ist.

Die Herrin von Breewald konnte der albernischen Schar nur bedingt weiterhelfen. Die Gerüchte wiesen in die naheliegende “Öde”. Doch wo genau dort das Versteck des Söldnerführers sei, war ihr unbekannt. So zogen die selbsternannten “Krieger des Schicksals” auf gut Glück in die “Öde” hinein und somit wohl eben diesem, ihrem Schicksal entgegen. Seither wurden die sechs albernischen Kempen nicht mehr gesehen. Sie gelten als in der “Öde” verschollen. Das Ausbleiben von Nachrichten über die “Fianna Fáil” beunruhigte viele Menschen in Breewald sehr. Sie gewohnten sich mit Entsetzen an den Gedanken, dass die Kempen wahrscheinlich um ihr Leben gekommen waren oder vielleicht noch viel Schlimmeres mit ihnen geschehen sein mochte. Andere Breewalder taten dies nur lapidar mit dem Kommentar ab: “Ach, das waren doch nur Albernier.” Aber von solchem unangebrachten Gerede möchte sich der Greifenspiegel deutlich distanzieren. (Innozenz m.c.)


Grafschaft Albenhus

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Zwei Hlutharswachter Häuser planen den Bund

Baronie Hlutharswacht, Tsa 1044 BF. Der Junker von Flusswacht, Gundeland von Flusswacht, und die Edle von Seewacht, Bertrade von Grundelsee, planen die Verbindung ihrer beiden Häuser vor Travia. So verlobte sich jüngst der jüngste Sohn Frau Bertrades, Radulf von Grundelsee, der herzögliche Vogt von Zolling, mit der jüngsten Tochter des Junkers, Tabea von Flusswacht, welche als Edeldame am Albenhuser Grafenhof dient. Die Hochzeit soll am Tag der Treue im Traviatempel zu Hlutharswacht stattfinden. Einladungen ergingen an alle Nachbarn und Verwandten, auch an den Baron, welche angesichts, dass sich zwei seiner alten Vasallenhäuser banden, sein Kommen mit Freude zusagte. (Praiodane Steinebach)

Baronet von Hlutharswacht feiert 1. Tsatag

Baronie Hlutharswacht, EFF 1045. Feierlich wurde in der Stadt Hlutharsruh und darüberhinaus in anderen Ortshaften der Baronie der 1. Tsatag von Baronet Alwinius gefeiert. Zu Ehren des kleinen Thronfolgers wurden Fahnen mit dem Baronieswappen und dem Wappen des Hauses Sturmfels-Maurenbrecher aufgehängt. Baron Jost selbst lud am ersten Praiostag zum geselligen Fest auf den Schlossgrund, wo er Speisen und Freibier auftischen ließ. Die Waisenkinder aus dem gegenüberliegenden Traviatempel sangen - dirigiert von Vater Vieskar - ein Lied. Wir wünschen dem kleinen Baronet alles gute für sein zweites Lebensjahr. (Praiodane Steinebach)

Nachwuchs im Hause Sturmfels-Maurenbrecher

Baronie Hlutharswacht, Schloss Hlutharsruh, EFF 1045. Das Baronshaus zu Hlutharswacht freut sich über Familienzuwachs: die Base von Baron Jost, die Edle von Hlutharsruh, Ihre Wohlgeboren Mersea von Sturmfels-Maurenbrecher hat ihrem Gatten Wohlgeboren Geismar von Binsböckel im Rondramond einen Sohn geboren. Er trägt den Namen Leomar und steht, als Nachkomme zweier Ritter im Mond der Göttin geboren, sicherlich schon jetzt unter dem Segen der Sturmherrin. Er ist nach Baronet Alwinius (geboren EFF 1044, derzeit 1 Jahr alt) der Zweite in der Erbfolge um die Hlutharskrone. Mutter und Kind sind wohlauf, der Vater voller Stolz. (Praiodane Steinebach)

Baron von Hlutharswacht vergibt Edlentitel von Talwacht neu

Baronie Hlutharswacht, Schloss Hlutharsruh, RON 1045. Wie das Baronshaus verlauten ließ, hat sich Baron Jost dazu entschieden, das vakanten Edlengut Talwacht neu zu vergeben. Ob einem Sieger des Hlutharsturniers dieser Titel winkt, oder ob Baron Jost sich seinen zukünftigen Edlen beziehungsweise seine zukünftige Edle anders erwählt, wurde indes nicht bekannt gegeben. Es darf jedoch anzunehmen sein, dass Baron Jost sich die Vergabe nicht leicht macht. Grund ist die jüngste Vergangenheit Talwachts: Der letzten Edle, der jungen Ritter Willard von Pruch wurde im Rahja 1042 aufgrund von Paktiererwerks entmachtet, seitdem wird das Gut von einem Vogt verwaltet. Talwacht selbst ist nichts desto trotz ein schönes Stückchen Dere. Es ist recht reizvoll am Fuße der Koschberge gelegen, besitzt sowohl bergige Höhen, waldreiche Täler, als auch fruchtbare Niederungen, auf denen Getreide und andere Feldfrüchte gedeihen. Der Ort, reich geworden durch die im Albenhuser Land für ihre Qualitätsseifen bekannte Traditions-Seiferei Vetter. Die Burg, bislang Sitz des Geschlechts Pruch, liegt romantisch auf einer natürlichen Felseninsel inmitten des Schwarzbachs und wurde in den letzten Jahren gänzlich instand gesetzt. Reisende auf dem Waldwege in den Kosch nach Koschgau oder Rhondur finden im örtlichen Gasthaus Gastung und im Gemischtwarenladen Proviant. Hier kann man noch von den beliebten Seifen erstehen, da die Seiferei selbst vor wenigen Jahren unter tragischen Umständen niederbrannte. Das zum Traviaschrein neu aufgebaute Backhaus, welches derzeit noch liebevoll von Ihrer Gnaden Liebgardis von Albenholz gepflegt wird, lässt keinen Zweifel, dass die unrühmlichen Taten des letzten Edlen gänzlich getilgt und Talwacht auf einem guten Weg ist in eine erneut gute, starke Zukunft. Mit dem Orden des Bannstrahls, welcher auf dem benachbarten Gut Finstertann sitzt, darf die friedliche Gründung eines neuen Hauses göttergefällig glücken. (Praiodane Steinebach)

OT: wer Interesse an der Belehnung seiner Figur hat, der meldet sich bitte per Email bei Tanja (Tanflam)

Albenhuser Haushofmeisterin aus dem Amt geschieden

Albenhus, Travia 1045 BF. Die derzeitige Haushofmeisterin am albenhuser Gräfinnenhof, Gwenn von Weissenquell, scheidet im Travia dieses Jahres durch ihre Vermählung mit Rhodan Herrenfels, dem Kontormeister der Rosenölmanufaktur des Edlenguts Rosenhain, auf eigenen Wunsch aus ihrem Amt. Das glückliche Paar wird nach der Vermählung gemeinsam in Rosenhain, einem Lehen des Rodaschqueller Zweiges des Hauses Mersingen, leben. Der Traviabund soll auf dem im Albenhuser Land gelegenen Gut Lützeltal des Vaters der Braut unter dem Segen des albenhuser Traviageweihtenpaares Dreifeld geschlossen werden. Witta von Dürenwald, die Vögtin Ihrer Hochwohlgeboren Gräfin Elfgyva von Hardenfels, hat verlauten lassen, in Vertretung der Gräfin persönlich auf der Hochzeitsfeier erscheinen zu wollen. In einer vorab gegebenen Stellungnahme ließ diese verlauten: “Wir als Vögtin bedauern es natürlich, eine äußerst pflichtbewusste und kompetente Haushofmeisterin zu verlieren. Dass sie dem Herzogtum trotz der Hochzeit verbunden bleibt, erfreut uns jedoch und deshalb blicken wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Ausscheiden.” Neben der Vögtin werden auf der Feierlichkeit, die bereits zwei Tage vor der Vermählung am Tag der Treue beginnt und mit einer firungefälligen Jagd fortgesetzt wird, zahlreiche Mitglieder namhafter Nordmärker Adelshäuser im beschaulichen Lützeltal erwartet. Andobar Flusswieser


Allerlei

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Neuer Hof-Jagd- und -Forstmeister für Firnholz gesucht

Wir, Fedora Madalin von Firnholz zum Firnholz geben hiermit bekannt und zu wissen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird in Gevelsberg und dem Firnholz ein neuer Jagd- und Forstmeister gesucht.

Wir bedanken uns bei unserem langjährigen Meister Lantfrid Tannhaus für seine unermüdlichen Dienste und wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend im Kreise seiner Liebsten. Ihr seid Jagdmeister, Jäger, Firungeweihter, Waldhüter? Wir bieten Euch und Eurer Familie neben einem eigenem Grundstück mit Haus, den nötigen Mitteln für Werkzeuge, Waffen, Kost und Logis, diversen Jagdhütten auch entsprechende Knechte für schwerere Arbeiten. Daneben bieten wir Euch ein jährliches überaus auskömmliches Salär. Zu Euren Aufgaben gehört die Pflege des Waldes und die Aufsicht über den Wildbestand, zudem die Aufsicht über Waldarbeiten und den Baumbestand. Auf tatkräftige Hilfe dürft Ihr jederzeit zurückgreifen. Ihr zählt 20-30 Götterläufe, bringt eine gute Bildung mit, ihr könnt reiten, beherrscht Pfeil und Bogen ebenso wie die Armbrust, ihr besitzt Organisationstalent und behaltet den Überblick, Ihr versteht Euch auf Botanika, Fauna und Flora der Nordmarken und des nahen Kosch, und arbeitet eng mit dem Baronshof zusammen. Ihr fühlt Euch für den Fortbestand des Waldes und der Tiere verantwortlich. Eure Empfehlungen und Meldungen nimmt der Haushofmeister in Gevelsberg im Auftrag der Baronin gerne entgegen. Auch Eure Rückfragen werden beantwortet und Wünsche berücksichtigt. (Fedora von Firnholz)

Nordmärkische Turniererfolge bei der zweiten Auflage des albernischen Herbstturnieres

Baronie Yantibair, Grafschaft Großer Fluss, Albernia, EFF 1045. In diesem Jahr hat die Baronin von Yantibair etwas früher zum Herbstturnier geladen als noch im letzten Götterlauf, als das exklusive Turnier zum ersten Mal stattfand, obwohl sie selbst gerade erst zu Beginn des Efferdmondes von einer Pilgerfahrt zum Kloster Wolfskopf zurückgekehrt war. Doch hatten Lehnsvogt und Wehrmeister von Yantibair erneut ganze Arbeit geleistet, sodass erneut ein reibungsloser Ablauf gewährleistet war. Natürlich gab es die üblichen Turnierverletzungen, gerade in der risikoreichsten Disziplin, dem Buhurt, doch waren gleich zwei Perainegeweihte vor Ort, die dafür sorgten, dass auch die schwereren Verletzungen nicht zu bleibenden Schäden führen würden. Wie ebenfalls bereits im letzten Götterlauf, folgte auch dieses Mal Herzog Hagrobald als Graf vom Großen Fluss und Lehnsherr der Baronin ihrer Einladung mit einigen Getreuen. Von diesen tat sich insbesondere der Hohe Herr Sigiswolf von und zu Flusswacht hervor, der als Sieger der Schweren Handwaffen sowie Dritter im Tjost und Mitglied der Siegermannschaft im Buhurt unter Herzog Hagrobald zum Turniersieger gekürt wurde und als Preis ein ausgebildetes Streitross aus der Zucht von Baronin Aedre erhielt. Die Königsdisziplin blieb gar ganz in nordmärkischer Hand, da Baronin Wunnemine von Nadelfels* in einem spannenden Tjostfinale gegen ihren Lehnsherrn, Seine Hoheit Hagrobald, siegte, den sie damit auf den zweiten Platz verwies. (Aedre|Niamh Schlappmaul)

  • Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde im Wortlaut der Havena Fanfare übernommen. Ob die albernische Schreiberin den Namen von Hochgeboren Wunnemine von Fadersberg absichtlich falsch aufgeführt hat, sei dahingestellt. Zumindest aber bei der Auslassung des Eklats um den Baronsgemahl von Ylvidoch, Berwyn ui Rannog, der bereits im Vorjahr durch sein unrondrianisches Verhalten im Kampf gegen Herrn Sigiswolf von sich reden gemacht hat und der nunmehr mindestens als verfemt, wenn nicht bald als vogelfrei gelten muss, mag wohl Absicht und vielleicht ein ordentliches Handgeld unterstellt werden. (Aedre)