Lage Bericht

Lagebericht

Arlan und Dhana hatten sich im Stadthaus des Kranikteichers wie verabredet getroffen und waren, nach diversen „Umgestaltungsmaßnahmen“ und einer kurzen Absprache, wieder in die Straßen Elenvinas eingetaucht.

Imma nahm derweil die Pasteten des jungen Burschen entgegen und bezahlte die verlangten 7 Heller und steckte ihm noch 2 Kreuzer zu. Ein letztes Lächeln auf den Lippen wandte sie sich Lioba zu. Sie gab der jungen Malerin eine der Pasteten und reichte die dritte an die immer noch schluchzende Frau, die sich schließlich unter Dankesbekundungen nach Hause aufmachte. (Imma)

Lioba hatte die Pastete – etwas überrascht, aber mit ehrlichem Dank – entgegengenommen und sich mit Imma wieder auf den Weg gemacht. (Lioba)

Auf ihrem Weg durch die von Leben pulsierenden Gassen liefen Arlan und Dhana alsbald dann Imma und Lioba über den Weg, die zurück auf dem Weg zum Schloss waren und gerade frisch duftende Pasteten aßen.

Imma hatte zudem noch ein Bündel Kleidung, das nicht im Entferntesten züchtig aussah, unter den Arm geklemmt. Sie biss herzhaft in ihre Pastete, während Lioba sie über das aufklärte, was sie mit der Frau besprochen hatte. Die beiden bewegten sich nicht eben schnell über den Marktplatz als Dhana und Arlan bei ihnen ankamen. Imma wurde sogleich ein wenig rot, als sie bemerkte, dass Arlans Blick über die Dirnenkleidung huschte. (Imma)

Dhana, welche neben Arlan lief und sich einen leichten Umhang eng über die Schultern gelegt hatte, brach in heiteres Gelächter aus, als sie Imma und Lioba erblickte. Sie schnappte nach Luft und grinste Imma dann breit an, als sie den Umhang lüftete und - ebenfalls - eine Kleidung trug, wie man sie in eher unteren Schichten zu tragen pflegte. Keine Dirnenkleidung an sich, doch mit einem ausgewaschenem und ein wenig fleckigen Hemd, das mit einem abgegriffenen braunen Ledermieder zurechtgezurrt wurde und doch ein paar Einblicke ermöglichte. Darunter sah man eine einfache Leinenhose, recht sauber und ein paar einfache Schuhe. Dazu trug sie jetzt einen kleinen Dolch, welcher halb offensichtlich am Gürtel hing neben ein paar kleinen Taschen. Selbst die Haare sahen ein wenig matter aus, hatte sie diese doch mit Kreide bearbeitet. Zum Abend würde dies einfach ausgewaschen werden, ebenso wie sie die übermäßige Schminke wieder abtragen würde. "Is des nich de Immchen? Wes machst dunhir?" schallte es munter von der kleinen Frau (Dhana)

Die ärmellose braune Kutte ging fast bis zum Boden und war so weit, dass man seinen fülligen Körper nur noch erahnen konnte. Die tiefe Kapuze hatte er zurückgeschlagen als er Imma und Lioba entdeckt hatte. Nur schwer konnte er sich verkneifen auszusprechen, was ihm an anzüglichen Sprüchen in den Kopf kam. So war er denn auch dankbar, als Dhana das Gespräch begann und ihn so aus seinen Gedanken zurückholte: " Mir schont ihr hättet viel zu ertöhlen."(Arlan)

Imma sah die beiden irritiert an. Zweifelsohne waren das Dhana und Arlan, sie warf einen Blick zu Lioba herüber: „Verzeiht, habt, ähm, habt ihr getrunken?“ (Imma)

" Oh woosst Immchen, wir wollen wohl noch Besorgung´n mach´n für das Fest des Tantchen nachher. Es soll a Überaschung sein." Arlan zwinkerte und zog sich die Kapuze wieder über den Kopf. "Hobt Ihr was gefunden?" (Arlan)

Auch Lioba schaute irritiert drein, als sie Arlan und Dhana erkannte, ihre Kleidung und ihr Gebären bemerkte. ‚Was bei den Göttern… Ist das… eine Tarnung?‘ Sie erwiderte Immas Blick kurz, ließ Arlan jedoch erst einmal reden. ‚…für das Fest des Tantchens… Er versucht offenbar, verschlüsselt zu sprechen…‘ Lioba rang sich ein Lächeln ab und nickte dann. „Wir haben in der Tat etwas gefunden. Aber vielleicht besprechen wir das besser… in unserer Unterkunft?“ (Lioba)

Die junge Frau zwinkerte Lioba mit den seltsam bernsteinernen Augen zu, wurde dann aber schlagartig wieder ernster, so dass sich leichte Fältchen über die Stirn zogen, als sie leise sprach: „Wir sind gerade auf dem Weg, jemanden zu suchen. Begleitet uns doch, in der Zeit können wir gerne reden.“ Zum Thema Tarnung sagte sie absichtlich nichts, in ihren Augen sprach die Kleidung für sich. (Dhana)

Imma schaute die beiden immer noch irritiert an und flüsterte: „Wären wir nicht eine etwas zu auffällige Gruppe- Zwei adelige Damen und –nun- ihr, ihr wisst, was ich meine? Vielleicht sollten wir lieber kurz stehenbleiben, uns austauschen und dann kann jeder seiner Wege gehen?“ (Imma)

Einen Moment lang blickte Lioba irritiert in Dhanas Augen. ‚Mir ist bisher gar nicht aufgefallen, welch seltsame Augenfarbe sie hat…‘, dachte sie, scheuchte den Gedanken jedoch beiseite. Dies war schließlich kaum die geeignete Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen erkundigte sie sich ebenso leise: „…Jemanden suchen… Vielleicht diejenige, die diese Kleider trug?“ Dabei deutete sie dezent auf das Kleiderbündel unter Immas Arm. „Oder eine Magiern?“ (Lioba)

„Das wäre ein erstaunlicher Zufall.“ Murmelte diese, als sie die anderen gemächlichen Schritts in eine unbelebte Ecke des Marktes dirigiert hatte und dort verweilte. „Andererseits vielleicht auch nicht.“ Sie lächelte die beiden anderen an und begann die Ergebnisse ihres Tages kurz und präzise zusammenzufassen. Lioba ergänzte an einigen Stellen den einen oder anderen Fakt, und innerhalb weniger Minuten hatten die beiden, die wichtigsten Informationen dargestellt: [Dass KWAST, Kaiserlich Werheimer Akademie der Strategie und Taktik hieß, und sowohl Haffax als auch der Vater des Herzogs diese Akademie besucht hatten. Dass die Hesindekirche bis zur Firunsstunde eine Liste mit nordmärkischen Familien erstellen würde, die mit der Akademie zu tun hätten. Dass, die gekreuzten Stäbe Marschallstäbe waren und der Winkel darüber eine Unterordnung bedeutete, die beiden Symbole gemeinsam aber „auf Befehl des Marschalls“ signalisierten. Dass die Akademie niemals dieses konkrete Siegel verwendet hatte. Dass das Papier wesentlich zu jung war um aus den Zeiten der Akademie zu stammen. Dass sie sich Eisvogel und Taubenarten angeschaut und eingeprägt hatten. Dass sie eine Liste mit Familienwappen, in denen ein Vogel auftauchte, erstellt hatten. Dass sie die Tarnnamen nicht entschlüsseln konnten, da das kodierende System sehr ausgefeilt schien. Dass Gifte, die potent genug wären, um so schnell zu töten, Kukris und Samthauch sein könnten, die beide verboten waren.] (Imma)

Imma schloß mit den jüngsten Ereignissen: „Durch Zufall stießen wir auf einen Unglücksfall, der sich hier auf dem Markt ereignet hatte, dort drüben,“ und sie deutete in Richtung der Bäckerei, „hat ein kleines Kind eine Phiole gefunden, sie geleert und ist,“ sie seufzte, „gestorben.“ Nach einem kurzen Moment fuhr sie fort: „Dank eines zufälligen Zeugen, konnten wir rekonstruieren, wie sie dort hingekommen war. Eine Frau in dieser Kleidung,“ und sie deutete auf das Bündel unter ihrem Arm, „hat sich gegen die frühe Hesindestunde aus Richtung Hafen in der Gasse hinter der Bäckerei vor Gardisten versteckt und sich dort auch umgekleidet, vermutlich in die Gewandung einer Magierin. Sie ließ diese Kleidung und die unverkorkte Phiole dort zurück als sie Richtung Markhalle weitereilte. Der Bäckerjunge hat sie glücklicherweise aufgehoben.“ Sie schüttelte nun die Kleidung etwas aus, so dass ihre ganze sündige Pracht offenkundig wurde und auch die weissen Flecken deutlich auffielen. Imma fuhr fort und versuchte derweil die ursprünglich wohl recht klebrige Substanz von dem Kleidungsstück abzureiben, um nicht Arlan in die Augen sehen zu müssen, wenn sie von solch lüsternen Dingen sprach: „Die Dame war wohl groß, schlank und“ Imma wurde ein wenig rot und leckte sich kurz über ihren Zeigefinger, um den Fleck damit zu bearbeiten. „wie ihr an diesem Stück des Schneiderhandwerks seht, sehr –ähm- weiblich geformt.“ Sie wiederholte diese Prozedur bis der Fleck zur Gänze entfernt war. „Der Bäckerjunge hat es wohl ein wenig mit Zuckermasse bekleckert.“ Und ein letztes Mal nahm sie ihren Finger in den Mund, um die Reste des vermeintlichen Zuckers abzulecken. (Imma)

Dhana hörte sich die Ausführungen an und nickte immer einmal: „Ich vermute, wenn wir den Gemeinen vom Wachhaus fragen, ob die Dirne, welche gestern Nacht eingelassen wurde, diese Kleider trug, ist die Antwort ‚jau‘.“ Und spielte damit auf die Wortkargheit des Wächters an: „Oh, wisst ihr beiden zufällig, ob jene Frau kurze, schwarzblaue Haare hatte? Ein solches haben wir beim toten Oberst gefunden. Zudem wurde ihm ein Tattoo vom linken Oberarm mitsamt der Haut grausam entfernt. Eine Urkunde der Wehrheimer Akademie haben wir ebenfalls bei ihm gefunden, auch einige andere Wachen der Flussgarde haben dort gelernt. Und der werte Waibel von Schellenberg wird am heutigen Abend mit dem direkten Schutz der Herzogmutter betraut sein.“ Dabei blickte sie zu Imma und sah noch, wie diese sich den Finger leckte und meinte, betont ruhig da es schon zu spät war: „Ich hoffe, Imma, dass es wirklich nur Zuckerguss ist, welcher gerade als klebrige Substanz auf der Dirnenkleidung hängt.“(Dhana)

Lioba hatte vor allem Dhana und Arlan angeblickt, während Imma und sie ihre Erkenntnisse für die beiden zusammenfassten. Als Imma die Phiole erwähnte, hob Lioba leicht ihre Hand, in der sie besagtes Behältnis noch trug. Da es keinen Korken mehr hatte, war es schließlich nur schwer zu verstauen. Dass Imma begonnen hatte, den Fleck von der gefundenen Kleidung zu reiben, hatte sie gar nicht wirklich bemerkt. Erst, als diese von Zuckerguss-Flecken zu sprechen begann, ruckte Liobas Blick erst zu dem Bündel, dann zu Immas Gesicht. Ihre eigenen Gesichtszüge entglitten ihr für einen Moment. ‚Oh nein…! Mädchen, was hast du gemacht… Ich glaube, mit dir muss sich dringend mal jemand über gewisse Dinge unterhalten…‘ Da es auch für Lioba zu spät war, etwas zu verhindern, nickte sie nur ernst auf Dhanas letzte Bemerkung hin. Ihr Mund war noch immer leicht verzogen, doch sie sagte vorerst nichts dazu. Und auch die Namensgleichheit jenes Waibels mit Imma war ihr in dieser Situation entgangen. (Lioba)

Imma runzelte die Stirn, was sollte denn ein Bäckerjunge sonst auf so ein Hemd kleckern? Aber andererseits hatte es gar nicht mal süß geschmeckt. Doch sie verschwendete keine weiteren Gedanken an den Fleck, ,Lupius wird da sein‘. Damit war er womöglich auch in Gefahr, sie schluckte hörbar. Außerdem… Wenn der Anschlag gelänge, würde man ihn verantwortlich machen. So aber alles gut ginge, wie sie bisher gehofft hatte, war seine Anwesenheit und die Sicherheit der Herzogenmutter eine Anempfehlung an die erste Lanze. DIE ERSTE LANZE. Ihr Lächeln schwand und ein Schatten tiefer Traurigkeit nahm ihre Züge ein. (Imma)

Dümmlich grinsend zog der dickliche Junker die Kapuze tiefer ins Gesicht und biss sich auf die Zunge. So viele Anzüglichkeiten wollten auf einmal raus. Während die Bilder in seinem Kopf tanzten verlor er den Gesprächsfaden vollkommen. ‚Moment da war irgendwas falsch an Immas Gesichtsausdruck, oder?‘ Seufzend kam Arlan in der Gegenwart an: „Imma, geht es euch gut? Ihr wirkt ein wenig… bedrückt?“ (Arlan)

Die Angesprochene stöhnte ein wenig auf. (Imma)

Lioba beobachtete Immas Gesicht, in dem es augenscheinlich arbeitete. ‚Die Arme‘, dachte sie, ‚versteht sie gerade, was sie eben tatsächlich zu sich genommen hat?‘ Tröstend legte sie ihr die Hand auf die Schulter, wusste aber noch immer nicht, was sie wohl Hilfreiches dazu sagen konnte. So verlegte sie sich darauf, Arlan einen missbilligenden Blick zuzuwerfen und leicht den Kopf zu schütteln – ‚was fragt er auch noch nach – will er sie noch mehr in Verlegenheit bringen?‘ (Lioba)

Doch nach einem kurzen Moment fing sich Imma endgültig und wandte sich an Arlan und Dhana. „Schwarzblaue Haare, solch eine Farbe wie die werte Dame Hartsteig sie ihr eigen nennt? Nein, ich denke nicht, oder Lioba, habt ihr etwas in der Art entdeckt?“ (Imma)

Lioba schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie schlicht, fragte sich selbst jedoch: „Sollte es da etwa einen Zusammenhang geben?‘ (Lioba)

„Aber nun, wollt ihr uns auch berichten, welche Erkenntnisse ihr errungen habt und was euer Aufzug soll?“ (Imma)

Dhana funkelte die anderen drei an, ein Blick, welcher sowohl Erkenntnis als auch Wut inne hatte. Nicht gegen die Kameraden, nein, gegen eine andere Person: "Wir sollten zurückkehren. Jetzt." Der Gedanke, welchen Imma aussprach und den sie ebenfalls hatte, war also nicht ganz abwegig. Im Gegenteil. Eindrücke und auch Splitter von Wissen rauschten innerlich an ihr vorbei: "Wir werden, egal was wir herausbekommen, nicht mit Saria teilen, bis sich das bestätigt oder verworfen hat." sie atmete tief durch und sprach sehr leise, dass alle sich anstrengen mussten, sie zu verstehen: "Haffax kam aus Wehrheim. Der Oberst ebenso. Es hat also etwas damit zu tun, dass zeigt das Papier. Ich habe noch mehr Gedanken... doch die will ich hier nicht ausplaudern." (Dhana)

"Dhana hat recht. Wir sollten uns beeilen. Wo wollte Saria noch suchen?" (Arlan)

“Ich glaube sie wollte in die Magierakademie. Aber bevor wir jemanden vorschnell verurteilen, sollten wir unsere Sinne weiter in alle Richtungen offenhalten, sonst könnte uns dies teuer- sehr teuer- zu stehen kommen.“ (Imma)

Dann blickte Arlan zu Imma und grinste. „So gut Dir das auch stehen wird, kannst Du es nicht irgendwo verstecken, ehe wir zur Feste zurückkehren?" (Arlan)

Imma zog eine Braue in die Höhe, dutzte sie dieser Kerl doch einfach. Und sie drückte dem Mann das Kleidungsstück in die Hand. „Hier, ihr scheint mir mehr Erfahrung zu haben, könnte dies Saria passen? Und sollen wir nun zur Feste zurückkehren und alles mit den anderen besprechen?“ (Imma.)

Der dickliche Kerl stopfte sich das Mieder unter den Mantel. „Verzeiht die Unhöflichkeit. Vor dem Besuch in der Garnison hatten Dhana, Borax, Boromar und ich das Dutzen abgesprochen. Ich wollte nicht respektlos sein." (Arlan)

Lioba nickte, ihr Gesicht inzwischen sehr ernst. „Ich bin auch für eine sofortige Rückkehr. Wir sollten zwar niemanden vorschnell verurteilen, aber wenn Hinweise auf eine Person deuten, sollten wir dieser gegenüber tatsächlich Vorsicht walten lassen. Ich bin gespannt darauf zu hören, was Ihr noch herausgefunden habt.“ Bei diesem letzten Satz blickte sie vor allem Dhana an. Arlans Verhalten fand sie gerade schwer einzuordnen. ‚Schauspielert er nun, ist er doch angetrunken? Wer weiß…‘ Also ging sie lieber nicht weiter auf ihn ein. (Lioba)

Dhana sah zu den beiden und etwas tanzte der Schalk in ihren Augen: „Wir suchten eine Dirne.“ Und wandte sich dann ab, um mit den anderen zu gehen. Schnellen Schrittes, denn sie wollte so zügig es ging wieder zurücksein und in der Nähe von Borax starkem Waffenarm: „Lioba, wisst Ihr, was genau an der magischen Akademie Elenvinas gelehrt wird? Mein Wissen beschränkt sich darauf, dass wohl Beherrschung einen Teil der Ausbildung ausmacht.“ Wieder sprach sie leise. (Dhana)

Lioba war etwas erstaunt, so explizit dazu gefragt zu werden, war das doch auch nicht gerade ihr Spezialgebiet. Sie öffnete den Mund, wusste aber nicht gleich, was sie sagen sollte, und zögerte deshalb. (Lioba)

„Verzeiht, aber bei dieser Frage mag ich euch ein wenig weiterhelfen können.“ Griff Imma die Frage auf und schickte einen entschuldigenden Blick in Richtung Lioba: „Ich wurde an der Hesindeschule hier in der Stadt ausgebildet. Daher weiß ich, dass viele Lehrstunden der jungen Schüler von den Geweihten des Hesindetempels gehalten werden. Die Ausbildung basiert zunächst sogar zum allergrößten Teil auf nicht-magischem Wissen der Hesindekirche, wenngleich auch Praioten in die Ausbildung eingebunden sind. In der dreijährigen Zeit des Eleveniums lernen sie soweit ich mich erinnere keinen einzigen Zauber und werden erst zum Novizium zugelassen, sobald sie in der Lage sind ein wirklich fehlerfreies Bosparano und Rogolan zu sprechen und erweiterte Kenntnisse in Geschichte, Juristerei und dergleichen haben. Der hohe Lehrmeister des Hesindetempels sagte, der Lehrplan der Akademie sei sehr konservativ im Gegensatz zu anderen Akademien der weißen Gilde. Außerdem- aber das wisst ihr sicherlich alle- krankt die Akademie natürlich daran, dass Galotta einst ihre Spektabilität war.“ Kurz hielt die junge Frau inne. Hatte sie wieder zuviel gesagt? Das Wesentliche nicht genügend herausgestellt? Und so fügte sie noch rasch hinzu: „Kurz gesagt, ja- es geht um Beeinflussung. Doch nicht nur um magische, sondern auch um profane. Und Einfluss basiert der Meinung dieser Akademie nach nicht nur auf magischem, sondern vorallem auch auf profanem Wissen!“ (Imma)

Lioba hatte den Mund wieder geschlossen, als Imma das Wort ergriff. Dem entschuldigenden Blick begegnete sie mit einem kleinen Lächeln. Besser beantworten können als Imma hätte sie diese Frage sicherlich nicht. Aber das musste sie ja den anderen nicht auf die Nase binden. Also hörte sie Imma aufmerksam zu und nickte hier und da. (Lioba)

Nachdem Imma geendet hatte, blickte sie die Gefährten nachdenklich an und setzte sich in Bewegung Richtung Feste. Der Weg war nicht weit, dennoch wunderten sich Dhana und Arlan, wie lange sie am Ende brauchten, während Lioba die Geschwindigkeit Immas mittlerweile kannte. Vor der Feste wandte sich Imma an Lioba, sich um ein Lächeln bemühend: „Würdet ihr die anderen über unsere Erkenntnisse aufklären und auch dem werten Alfons übermitteln, wann er den Boten zum Tempel zu entsenden hat? Ich müsste mich einen Moment in meine Kammer begeben, werde aber in wenigen Minuten wieder zu euch stoßen.“ Sie nickte den dreien nochmals zu, bevor sie sich langsamer noch als zuvor in Richtung ihres Schlafzimmers aufmachte, während die anderen sich nach rechts wandten und den Saal betraten, den sie am Vormittag verlassen hatten. (Imma)

Dhana ging während des Weges alles in Gedanken durch, was sie erfahren hatten. Auch wenn Imma ein wenig langsamer war, es war die schiere Zeit selbst, welche sie drängte. Kaum hatten sie die Festung erreicht, schlang sie sich den Umhang enger um den Körper und machte sich schnell auf den Weg zu den eigenen Gemächern, um sich selbst umzuziehen. Viel war nicht zu tun, wenn die Haare noch einen stumpfen Glanz inne hatten, dann war dies eben so. Hier lobte sie die einfachen Schnitte der Tulamiden - alles dürfte nicht länger als fünf Minuten gedauert haben, als sie sich in schnellem Schritt wieder auf den Weg machte zum Zimmer, in welchem sie sich treffen wollten. (Dhana)

-- Main.CatrinGrunewald - 10 Mar 2019