Edlengut Moosgau


Nor-II-08-E3 Gut Moosgau

Wappen Bösenbursch © S.Arenas

Wappen
Karte des Lehens

Lage des Lehens

Status: bespielt
Kontakt: Weynard

Landschaft

Die Grenze Moosgaus beginnt in der nordöstlichen Ecke der Baronie Eisenstein. Sie folgt dem Verlauf der Baroniegrenze entlang der Hänge der Ingrakuppen in Richtung Praios. Auf Höhe des Drakensbergs setzt sich die Grenze des Edlenguts in Richtung Efferd fort, bis zu dem Punkt, an dem Erdeschenbach und Krähenbach sich am Nächsten sind. Von da an windet sich die Lehnsgrenze an den Ausläufern des Eisensteins gen Firun, wobei der Krähenbach innerhalb Moosgaus liegt, knickt dann Richtung Rickenbach nach Efferd ab und folgt dem Verlauf des Gewässers bis zur firunwärtigen Baroniegrenze. Von dort Richtung Rahja gehend trifft die Grenze Moosgaus wieder auf ihren Ausgangspunkt.

Innerhalb der Grenzen befinden sich ungefähr 6.200 Acker des Krähenwaldes, dazu 900 Acker Flurfläche entlang des Krähenbachs und der Siedlungen sowie noch einmal 900 Acker Flur an der Erdesch, welche aber wegen der schlechten Zuwegung meist brachliegen. Schiffbar ist nur der Krähenbach ab Neu-Krapohl und selbst dies nur während der Monate Phex, Efferd und Travia. Dafür ist der Krähenbach relativ fischreich, vor allem findet sich hier Lachs in großer Zahl.

Die bewaldeten Teile des Lehens außerhalb der Siedlungen sind so gut wie unpassierbar. Hier steht der Krähenwald, ein Rest des Mittwaldes, der für Ortskundige zwar begehbar ist, aber gen Firun zu keinem bewohnten Ort führt. Es ließe sich nach beschwerlicher Wanderung höchstens der Ort Midderneit erreichen, wobei man auf befestigten Wegen deutlich schneller dorthin kommt. Alle anderen Teile des Waldes enden früher oder später an dem einen oder anderen Berghang. Mit Pferden ist die Reise durch den Krähenwald umständlich, für Wägen quasi unmöglich. Außerdem muss auf dem Weg Richtung Efferd der Rickenbach durchquert werden, der im Norden Moosgaus immerhin noch durchwatet werden kann.

Es kommt vor, dass unkundige Wanderer im Krähenwald verloren gehen. Die Bäume stehen hier so dicht beieinander, dass ihre Baumkronen kaum Licht hindurchlassen. Der Wald ist daher auch zur Mittagszeit eher düster und kühl; es gedeiht wegen des fehlenden Sonnenlichts kaum ein Strauch oder Busch, sodass die Umgebung überall gleich aussieht. Aufgrund der dichten Baumkronen verdunstet auch kaum Flüssigkeit aus dem Wald und die Feuchtigkeit führt schnell zu Nebel. Da die Holzfäller aus Aberglaube in der Nähe Alt-Krapohls bleiben, finden sich tief im Wald auch keine Pfade, Unterstände oder Orientierungshilfen. Für unerfahrene Wanderer reicht deshalb schon eine unbewusste Drehung aus, um im Zwielicht die Orientierung zu verlieren. Abgesehen von der unheimlichen Atmosphäre im Krähenwald ist er auch aus anderen Gründen gefährlich: hier streifen viele Wildschweinrotten durch das Gehölz. Statt Beerensträuchern ist der Wald nämlich reich an Pilzen und Eicheln, die dem Schwarzwild hervorragend zu munden scheinen, außerdem jagt das herrschende Adelshaus Bösenbursch kaum. Gelegentlich wird auch das ein oder andere Wolfsrudel gesichtet, dem wiederum die fetten Schweine gut schmecken. Wer hier den Weg verliert, kann nur hoffen, durch den Rauch der Waldglashütte zurückzufinden oder den Firungeweihten Firunian zu treffen, der die Verlorenen zähneknirschend nach Alt-Krapohl zurückgeleitet.

Kurzum: Eine Reise durch den Krähenwald ist unnötig und gefährlich. Ohne Ortskenntnis dorthin aufzubrechen, zeugt von großer Torheit. Die Bewohner Alt-Krapohls warnen eindringlich vor derartigen Unternehmungen. Zu oft ist es vorgekommen, dass ortsfremde Wanderer verschwanden und später unangenehme Gerüchte über die örtliche Bevölkerung umgingen. Der Name des Krähenwaldes entspringt deshalb auch eher einer Assoziation mit Tod und Vergessen als mit dem Tier. Tatsächlich ist der Krähenwald eher vogelarm.

Befestigte Bauten gibt es kaum. Die Ruine Zaman an der Quelle des Erdeschenbachs soll aus der frühen Eslamidenzeit stammen, wurde aber schon vor Jahrhunderten aufgegeben und ist größtenteils verfallen. Die Ruine liegt am Hang eines Berges, der landläufig schlicht 'der Zaman' heißt und einer der letzten wirklichen Berge der Ingrakuppen ist, bevor die Region gen Efferd in den Eisenstein übergeht. Wofür die Ruine einst genutzt wurde, ist heute unbekannt. Natürlich rankt sich um das alte Gemäuer einiger Aberglaube. Häufig hört man, die Götter hätten den Ort nach einem Frevel verflucht, weshalb er aufgegeben worden sei. Nur ungern und in Ausnahmefällen wird Fremden der Weg zur Ruine gezeigt. Hin und wieder nutzt die Dorfjugend sie für Mutproben.

Am Fuß des Zaman befindet sich die Erdesch, eine kleine, offene Ebene, die am Rand schnell in den Krähenwald übergeht. Wahrscheinlich wurde diese Gegend früher zur Versorgung Zamans genutzt. Es führte jedoch lange Zeit kein befestigter Weg dorthin und der Erdeschenbach ist hier nicht schiffbar. Erst, seit zwischen 1041 und 1044 BF mit einiger Mühe eine Schneise durch den Krähenwald geschlagen wurde, ist die Gegend wieder erreichbar. Die Ebene ist zwar fruchtbar, aber nach wie vor mit Aberglaube belegt und wird daher noch immer kaum bewirtschaftet; mit ihr liegt ein großer Teil der knappen Moosgauer Ackerfläche brach. Der frisch geschaffene Pfad zur Erdesch verwandelt sich bei anhaltendem schlechten Wetter schnell in eine schreckliche Schlammpiste.

Zaman, die Erdesch und der Krähenwald sind die wilde, urtümliche Seite Moosgaus. Einzig die Gegend um den Krähenbach bei Neu- und Alt-Krapohl ist besiedelt, da der Bach zumindest teilweise befahren werden kann. Hier wird der Krähenwald in einem Streifen von etwa zwei Meilen um die Zivilisation von Holzfällern und Jägern bewirtschaftet. Die Bäume stehen nahe der Zivilisation weniger dicht, sodass das Licht bis auf den Boden scheinen kann und der Krähenwald hier sogar malerische, einladende Züge annimmt, sodass er hier auch von Kindern und Fremden gefahrlos betreten werden kann und wird. Unmittelbar um Alt-Krapohl und am Flusslauf entlang wird der Wald zudem zum Waldfeldbau genutzt- ein mäßig erfolgeicher Versuch, die mangelnde Ackerfläche zu kompensieren.

Alt-Krapohl ist das Herzstück Moosgaus. Die alte Holzfällersiedlung wuchs rasant an, als sich vor einigen Generationen ein Glasbläser hier niederließ und eine große Waldglashütte eröffnete. Der Bedarf an Gehilfen war groß und schnell kamen viele Familien in die Gegend. Bald darauf wurde jedoch klar, dass das Umland den schnell wachsenden Ort nicht ausreichend versorgen konnte (ein Problem, dass bis heute fortbesteht) und die Einwohnerzahl begann zu stagnieren. Die Nutzung aller verfügbaren Ackerflächen der Umgebung, Fischerei und Waldfeldbau zusammen konnte die vielen Mäuler nicht stopfen. So ließen die Edlen von Moosgau, das Haus Bösenbursch, sich nach langen Verhandlungen auf einen Kompromiss ein: das praiosgegebene Vorrecht des Adels, die Jagd, wurde teilweise an die Gemeinen abgegeben. Seitdem ist die Jagd auf Schwarzwild für Einwohner Alt-Krapohls erlaubt. Im Austausch dafür wurde das Haus Bösenbursch an der lukrativen Waldglashütte beteiligt.

Zwischen Alt- und Neu-Krapohl liegt der Krähenstieg, der dem Verlauf des Krähenbachs folgt. Er ist an den meisten Stellen breit genug, dass sich zwei oder zumindest eineinhalb Wägen passieren können und sicher vor Banditen, für die hier ohenhin kaum lohnende Beute zu holen ist. Leider ist die Strecke nur notdürftig befestigt und muss regelmäßig ausgebessert werden. Auf der flussabgewandten Straßenseite finden sich vereinzelte Bauernkaten und kleinere Höfe, die natürliche Freiflächen landwirtschaftlich nutzen und auch vom Fischfang (eher: Angeln) profitieren. Da die Familien in beinahe regelmäßigen Abständen wohnen, entsteht für Fremde manchmal der Eindruck, Alt-Krapohl hätte keine wirkliche Ortsgrenze und würde bis nach Neu-Krapohl reichen oder andersherum. Dieses Phänomen kennt man in Moosgau; für die Strecke zwischen den Ortschaften hat sich daher der Bezeichnung “Mittel-Krapohl” eingebürgert.

Neu-Krapohl verdient im Grunde die Bezeichnung 'Ortschaft' nicht. Es handelt sich vielmehr um einen großen Platz, auf dem Waren umgeschlagen werden. Hier werden Holz, Glas, Felle und Räucherfisch aus Moosgau gelagert, verkauft und verladen, wenn die Güter nicht ausdrücklich zu einem Marktplatz geschafft werden sollen. Der Krähenbach ist an drei Monaten im Jahr ab Neu-Krapohl schiffbar, was kurzzeitig den Transport größerer Mengen Holz und Nahrungsmitteln von und nach Moosgau erlaubt. Außerdem kann ab Alt-Krapohl ganzjährig Holz geflößt werden.

Wirtschaft

Trotz der Vereinbarung zwischen Lehnsherren und Volk (Jagd gegen Geld) müssen die Lehnsherren noch immer in schöner Regelmäßigkeit Getreide aus dem Umland importieren. Für die Kosten wird die Bevölkerung zur Hälfte herangezogen, dafür stellt das Haus Bösenbursch die Bedeckung der Transporte. Schon länger sucht man einen festen Lieferanten, um die Preise konstant zu halten- wegen der Abgelegenheit des Lehens fand sich aber bisher niemand.

Heute karren einige Eisensteiner Bauern gerne überschüssiges oder minderwertiges Getreide nach Neu-Krapohl, um es dem ewig hungrigen Alt-Krapohl zu überhöhten Preisen zu verkaufen. Die wenigen Monate, in denen der Krähenbach befahrbar ist, werden emsig genutzt, um Vorräte anzulegen.

Abgesehen von der schwierigen Versorgung ist die Lage gut. Die Alt-Krapohler Waldglashütte der Familie Zwackeisen, die eine halbe Meile gen Firun liegt, wird ganzjährig betrieben, denn durch den Krähenwald ist Holz im Überfluss vorhanden. Meister Zwackeisen und seine Gesellen fertigen hauptsächlich Butzenglasscheiben, sind aber auf Anfrage auch in der Lage, Trinkgläser, Vasen oder Karaffen herzustellen.

Die Holzfäller von Alt-Krapohl schlagen in erster Linie Eiche und Kiefer für den Verkauf, gelegentlich auch Fichte für den Eigengebrauch oder Buche für die Nutzung in der Glashütte. Die Stämme werden vormittags am Ufer des Krähenpfuhls gesammelt und dann nachmittags in Richtung Neu-Krapohl geflößt.

Das Fleisch und die Knochen der im Krähenwald gejagten Tiere werden vor Ort in Krapohl verwertet. Die Felle von Wildtieren ab der Größe eines Wildschweins stehen der Edlenfamilie zu, die ihre Jagdpriviliegien größtenteils abgegeben hat. Da in Moosgau kein Gerber ansässig ist, werden die Felle allerdings nur getrocknet und weiterverkauft.

Die Moosgauer Bauern haben gleich mehrere Probleme. Erstens ist der Platz durch den dichten Wald sehr begrenzt. Es können nur wenige Felder bestellt werden- oft gibt es deshalb Streitigkeiten über genaue Grenzen. Wegen der geringen Anzahl an Feldern kann eine Mehrfelderwirtschaft kaum koordiniert werden, weshalb die Erträge eher gering sind. Viehhaltung ist so gut wie unmöglich, da Weideflächen fehlen. Hinzu kommt, dass das Gelände um Alt-Krapohl eine leichte Steigung aufweist. Zwar liegt das Edlentum in einem schmalen Tal zwischen zwei Gebirgszügen, die Berglandschaft lässt sich aber kaum leugnen. So ist die Bestellung der Felder oft mühsam. Für eine konsequente Einebnung der Flächen fehlt wiederum die Arbeitskraft. Die Bauern erwirtschaften deswegen keine Überschüsse. Vielmehr muss die Landwirtschaft durch Jagd, Fischfang und gelegentliche Mehllieferungen gestützt werden. Auf den Feldern wächst Gemüse, Dinkel und Emmer, am Krähenbach auch Roggen. Obst gedeiht nur schwerlich. Das Getreide wird größtenteils in der kleinen Wassermühle der Familie Müller, kurz vor Alt-Krapohl, gemahlen und im Dorf oder zuhause gebacken. Zwar besteht seit kurzem die Möglichkeit, die weiten Flächen der Erdesch im Schatten Zamans zu bestellen, aber bisher haben nur wenige Bauern diese Möglichkeit genutzt.

Am Krähenbach finden sich zahlreiche Fische, mit denen die Moosgauer ihren Speiseplan anreichern. Als Räucherfisch werden sie in guten Jahren sogar weiterverkauft oder -in schlechten- gegen Getreide und Mehl getauscht. Allerdings ist streng reglementiert, wann und wie lange gefischt werden darf; ein Verschwinden der Fische würde die Probleme des Edlentums nur noch verschlimmern.

Allgemein lässt sich sagen, dass das Lehen zwar Potential hat, dies aber kaum genutzt wird. Das liegt hauptsächlich an den Lehnsherren; Haus Bösenbursch lebt überwiegend in den Städten und kümmert sich wenig um die Entwicklung der Heimat. Die Familie ist tief zerstritten und hat 'Besseres zu tun', als auf die Belange der Bauern einzugehen. Dabei wäre es durchaus möglich, den Krähenwald zurückzudrängen- wenn man denn Geld dafür ausgeben wollte. Zumindest wurde auf Entscheidung Gudo von Bösenburschs inzwischen die Erdesch erschlossen.

Mentalität

Die Einwohner Moosgaus sind in der Baronie als sehr firunfürchtig bekannt. Das liegt an der unbelassenen und wilden Natur der Gegend. Das Überleben des Stärksten ist ein Konzept, das man hier nicht nur kennt, sondern akzeptiert hat. Außerdem kommen die meisten Eisensteiner höchstens mit der cholerischen Kauffrau Alwine Praddel in Kontakt, die in Neu-Krapohl die Geschäfte führt. Nach dieser Begegnung fühlt sich kaum ein Fremder eingeladen, den Krähenstieg weiter heraufzusteigen und sich ein Bild vom Rest der Einwohner zu machen.

Tatsächlich fühlen sich die Moosgauer Firun sehr verbunden. Während die Elterngeneration im Krähenwald arbeitet, erleben die Einwohner schon als Kinder, wie sehr der Verlust Einzelner der Gemeinschaft schmerzt. Hier wird jede Hand gebraucht. Umso schärfer reagieren Alt-Krapohler auf Gerüchte. So kursiert beispielsweise die Erzählung, die Einwohner würden (wahlweise auf Zaman oder im Wald) Menschenopfer darbringen, um um eine gute Ernte oder eine gute Jagd zu bitten. Dies sei auch der eigentliche Grund für "Verlorene Wanderer" im Krähenwald. Diese und ähnliche Geschichten über Alt-Krapohl sind selbstverständlich aus Unwissenheit entstanden und frei erfunden. Im Ort ist das Zusammenleben einträchtig, wenn man die Grenzstreitigkeiten der Bauern außen vor lässt. Bauern, Glaser, Jäger und Holzfäller arbeiten zwar traditionell getrennt, verbringen die Abende aber gerne gemeinsam. Die Abgeschiedenheit Alt-Krapohls führt dazu, dass die Gemeinschaft enger zusammengewachsen ist als üblich. Damit gehen jedoch auch einige Erwartungen einher; die Dorfgemeinschaft ist sehr traditionell-konservativ und stolz darauf, 'hier draußen' zu überleben. Störungen des Dorffriedens werden sehr ungern gesehen und können eine Meidung nach sich ziehen.

Nichtsdestotrotz können Fremde sicher sein, traviagefällige Aufnahme zu finden, und sei es nur, um von ihnen Geschichten aus "fernen Ländern" zu hören (also für ide hiesigen Begriffe beispielsweise Kyndoch oder Elenvina). Das Gastrecht wird groß geschrieben, selbst, wenn wenig im Haus ist. Feiern und Festtage fallen zwar nicht durch ausschweifende Gelage auf, dafür aber durch Tanz, Gesang und (Galgen-)Humor.

Lokal wird vor allem der Ifirnstag gefeiert, der die kargen Wintermonate beendet und den Frühling einläutet. Hesindes Gaben sind aber wenig verbreitet- zu groß ist der Bedarf an helfenden Händen und nur selten findet einmal ein Schultag statt. Vielmehr erlernen die Kinder Moosgaus Ingerimm-, Efferd-, oder Firungefälliges Handwerk.

Der Beitrag des Lehens zum Heerbann ist überschaubar. Meist wird aus den Bütteln und Jägern eine Lanze Schützen gestellt. Wehrübungen finden quasi nie statt, werden aber durch den alltäglichen praktischen Einsatz von Pfeil und Bogen auch kaum benötigt.

In Moosgau wird üblicherweise Brot aus Roggen oder Dinkel gegessen. Dazu kommen Brei oder Gries und Gemüsesuppen. Käse oder Gewürze sucht man vergebens; stattdessen behilft man sich bei Tisch mit Wildbeeren und Pilzen oder etwas Honig. Fisch wird gerne und in verschiedenen Variationen gegessen, genauso wie allerlei Wildtiere. Ironischerweise kommt Fleisch in dieser wenig wohlhabenden Gegend deutlich häufiger auf den Tisch als anderswo, daher ist die Moosgauer Küche auch zu recht als deftig bekannt.

Mit der Herrschaft der Bösenburschs ist nicht jeder zufrieden. Man sagt der Familie nach, geizig zu sein und wenig für die Untertanen zu tun. Kaum ein Familienmitglied besucht je das Stammlehen, Zusammenkünfte finden allzu oft in Elenvina statt, um der Verwandtschaft die beschwerliche Reise zu ersparen. Und wirklich geht die Edle Rahjalin von Bösenbursch nur selten vor die Tür. Ihr hohes Alter und ihre Gesundheit lassen es schlicht nicht zu. Seit Gudo von Bösenbursch immer öfter die Geschicke des Edlengutes lenkt, besteht stellenweise Hoffnung auf Besserung, doch die Dörfler bleiben skeptisch.

Ausgewählte Einwohner

  • Alwine Praddel (44, dunkelbrauner Pferdeschwanz, braune Augen, ordentliches Verwaltungs- und Organisationstalent, etwas selbstgefällig, zufrieden und unbesorgt)
  • Hakon Haberle (32, kurze braune Haare, graue Augen, Ladeknecht, leidenschaftlicher Trinker und Spieler, liegt mit Alwine überkreuz, weil sie ihn ständig einregelt)

Waldglashütte Zwackeisen

Auf dem Gelände der Hütte liegen die Wohnhäuser des Meisters, seiner Gesellen, Lehrlinge, Gehilfen und deren Familien. Wer in der Glashütte arbeitet, muss ständig auf Abruf zur Arbeit bereit sein, sodass die Arbeiter nicht erst den langen Weg vom Dorf zurücklegen können.

Die beiden Schmelzöfen der Hütte stehen höchstens zu hohen Festtagen still, sodass in der Regel auch nachts gearbeitet wird. Zunächst schlagen die Holzfäller gezielt Buchenholz, das zu Pottasche verbrannt wird. Zusammen mit Sand wird dies im Laufe eines Praioslaufes zur Fritte, einer Art Rohmasse, verarbeitet. Diese wird anschließend im Schmelzofen zu Glas geläutert. Sobald das Glas ausreichend abgekühlt ist, verarbeiten die eigentlichen Glasmacher es zu Butzenglasscheiben oder Trinkgefäßen.

Die Arbeit in der Waldglashütte ist anstrengend und es herrscht strenge Arbeitsteilung. Bemerkenswert ist dabei, dass die einzelnen Arbeitsschritte oft viele Stunden auseinanderliegen. Wer gerade nicht gebraucht wird, darf sich seine Zeit beliebig einteilen, muss dafür aber auch in der dunkelsten Nacht auf Abruf bereitstehen. Da die Waldglashütte über zwei Schmelzöfen verfügt, gibt es eigentlich auch rund um die Uhr zu tun. Einen der Öfen beaufsichtigt Meister Zwackeisen noch persönlich, den anderen hat er inzwischen seinem Meisterschüler und seiner rechten Hand, Jorgast Kupferfeld, übertragen.

Ein Viertel der Erzeugnisse wird für das Haus Bösenbursch beiseite gelegt, die sie auf eigene Rechnung verkauft.

Wassermühle der Familie Müller

Kurz vor Alt-Krapohl liegt die kleine Wassermühle der Familie Müller. Hier wird das Getreide des Lehens gemahlen. Da die Ernte meist eher gering ausfällt, reicht der relativ kleine und langsame Mahlstein aus- für die momentane Masse an Getreide ist die Mühle gerade passend.

Direkt gegenüber der Mühle wohnt die Müllerfamilie, die den Schlüssel zur Mühle unter Verschluss hält. Was Fremde nämlich nicht wissen, ist, dass dort in einem geräumigen Schrank die Waffen des Moosgauer Aufgebots lagern. Schon lange gibt es Überlegungen, diese in die Zehntscheune oder das Edlengut umzulagern, doch gab es dafür bisher keine dringende Notwendigkeit, weshalb Haus Bösenbursch sich auch gegen die Anschaffung eines sichereren (und teureren) Schranks sperrt.

Bilder des Ortes

Bei Tag Bei Tag mit Raster Bei Nacht Bei Nacht mit Raster

Zusammenfassung

  • Name: Gut Moosgau
  • Lehensherr/in: Edle Rahjalin von Bösenbursch mit Unterstützung ihres Enkels Gudo von Bösenbursch
  • Wappen: Im Schildhaupt Pfahlfeh, darunter auf Silber ein blauer Turm
  • Residenz: Herrenhaus in Alt-Krapohl
  • Wichtige Familien: Haus Bösenbursch
  • Einwohner: 346
  • Zwerge: Etwa ein Dutzend
  • Hauptort: Alt-Krapohl
  • Siedlungen: Neu-Krapohl
  • Burgen und Schlösser: Ruine Zaman
  • Untergeordnete Lehen: Keine
  • Tempel: Praiosschrein in Alt-Krapohl
  • Landschaften: Krähenwald, Erdesch
  • Gewässer: Erdeschenbach, Rickenbach, Krähenbach
  • Besonderheiten: Waldglashütte und Wassermühle bei Alt-Krapohl

Geschichte

Chronik Gut Moosgau

Offizielle Quellen

Baronien der Grafschaft Isenhag
Baronie KyndochBaronie TandoschVogtei BrüllenbösenBaronie RodaschquellBergfreiheit XorloschVogtei OberrodaschPfalz AngroschsgauVogtei WedengrabenBaronie EisensteinReichsstadt EisenhuettBaronie EisenhuettBergfreiheit EisenwaldVogtei NilsitzBaronie RabensteinBaronie Dohlenfelde Wappen Isenhag