Elenviner Wein

Im hügeligen Elenviner Umland gedeiht ein erstaunlich guter Wein - um so verwunderlicher, da dies das einzige Weinanbaugebiet Nordmarkens ist. Selbst das fruchtbare Gratenfelser Becken liegt schon zu weit firunwärts, als dass dort noch Rahjas Früchte gediehen.

Roter und weißer Geron, Trollberger, Windhager und Geronsblut sowie noch einige andere Rebsorten werden in der Stadtmark Elenvina im Bogen des Großen Flusses gezogen - und es ist wohl nicht nur eine Redensart, daß die Elenviner den guten Wein selbst tränken, den schlechten aber verkauften. Der manchmal im Handel erhältliche Elenviner ist üblicherweise nur eine Mischung aus allen Rebsorten aus den Weinbergen eines Winzers, selten ein sortenreiner Wein (der in Aventurien eher eine Ausnahme darstellt). Für den Eigengebrauch dagegen werden oft in einer besonderen Pressung nur die Erzeugnisse der besten Lagen und Weinstöcke verwandt, so dass das, was auf dem eigenen Tisch des Winzers steht, und das, was in großen Fässern gehandelt wird, sich unterscheiden wie eine unreife Mostbirne und ein ausgereifter Peraineapfel. In jüngster Zeit haben einige der Weingärtner im Tal des großen Flusses begonnen, die Trauben bis weit nach dem Traviamond an den Stöcken trocknen zu lassen und die verrunzelten, halb ausgedörrten Früchte erst nach dem ersten strengen Frost zu ernten. Die Ausbeute dieses Mostes ist zwar erheblich geringer, aber deutlich süßer als die reguläre Ernte zu Beginn des Travienmondes, und der Wein, der aus diesem Most hervorgeht, läßt beinahe vergessen, dass sein Ausgang nicht in den sonnendurchglühten Ebenen Almadas oder den Hängen des Rashdulswalles lag.